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Algarve

Wandern an der Algarve

Wandern an der Algarve

 Die Algarve, die südlichste Provinz Portugals, ist seit Jahrzehnten vor allem wegen ihrer besonderen Landschaft mit stark zerklüfteten Steilküsten und malerischen Badestränden bekannt. Doch als Wanderziel galt sie bis vor Kurzem nur bei Insidern. Naturschutzvereine und Gemeinden haben inzwischen den ökologischen Wert ihrer Region entdeckt und zahlreiche Wanderwege durch großartige Natur an den Küsten und im Hinterland angelegt. Die Vielfalt könnte nicht größer sein: von bizarrer Felsküste und Naturpark mit Wattflächen und Salzmarschen über liebliches fruchtbares Hügelland zwischen Serra und Küste bis zur grünen Flusslandschaft und kargen Bergregion. Im vorliegenden Buch habe ich eine bunte Palette meiner Lieblingstouren zusammengestellt, die dem Wanderer die unbekannte Schönheit der Algarve aus verschiedenen Blickwinkeln zeigt. Für alle Naturfreunde, Botanikinteressierte, Vogelkundler oder (Hobby-)Fotografen ein einzigartiges Erlebnis! Auch für Kinder sind kurzweilige Wanderungen dabei. Und selbstverständlich kommt bei Touren am Meer auch das Baden nicht zu kurz. Viel Spaß bei der Auswahl! 

Wanderregionen der Algarve

 Costa Vicentina – die Küste im Westen: Der Streifen zwischen Odeceixe und Burgau nennt sich Costa Vicentina und ist Teil des einmaligen Naturparks Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina. Dieser beginnt etwas weiter nördlich im Alentejo bei Porto Covo und endet im Südwesten mit dem Kap São Vicente (→ Tour 5). Die geschützte Costa Vicentina wird geprägt von einer ursprünglichen Landschaft im Hinterland (→ Tour 3) und einer wilden zerklüfteten Steilküste (→ Tour 1, 2, 4 und 6), dazwischen finden sich versteckte kleine Felsbuchten, Flussmündungen (→ Tour 1, 2 und 4) und weite Sandstrände wie zum Beispiel Praia de Odeceixe, Praia de Monte Clérigo, Praia da Arrifana und Praia do Amado. Ausgedehnte Dünen (→ Tour 1 und 4) bieten besonders schützenswerten, teilweise endemischen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. Weißstörche brüten auf den steilen Klippen im Meer. Auch im Sommer herrschen an der Costa Vicentina angenehme Temperaturen aufgrund des von Mai bis September konstant wehenden, kühlen Nordwindes. 

 Serra de Monchique – im westlichen Hinterland: Die sanft geschwungene Hügel- und Bergkette der Serra de Monchique besitzt im Fóia den höchsten Punkt der Algarve mit 902 m (→ Tour 8 und 9). Sie dient als Schutz vor kalten Winden und atlantischen Tiefausläufern aus dem Norden. Deshalb gibt es hier häufiger Niederschläge als an der restlichen Algarve, die Landschaft zeigt sich dafür aber als grünes Paradies. Unterschiedlichste Vegetation wie lichte Korkeichen- und Kastanienwälder, terrassiertes Kultur- und Weideland und heideartige Hochflächen machen das Wandergebiet so einzigartig (→ Tour 7). Atemberaubende Ausblicke bis zum Atlantik belohnen den Aufstieg auf schroffe Berggipfel. Die Serra ist nur dünn besiedelt mit Ausnahme der Südseite und des Städtchens Monchique (450 m) und Umgebung. Ein weiteres Highlight im östlichen Teil der Serra de Monchique ist der Picota mit 774 m (→ Tour 10). Im Gegensatz zum Fóia wird er nur wenig von Touristen besucht. Die Ruhe und Aussicht auf dem Gipfel sind einfach großartig. In Caldas de Monchique am Fuße der Serra können Kureinrichtungen mit heißen Schwefelquellen besucht werden. 

 Fels-Algarve (Barlavento) und Sand-Algarve (Sotavento) – die Südküste: Dieser Küstenstreifen, auch Litoral Sul genannt, beginnt westlich von Lagos und reicht bis Castro Marim nahe der spanischen Grenze. Aufgrund der unterschiedlichen Landschaftsformen wird sie unterteilt in die Fels-Algarve oder Barlavento („dem Wind zugewandt“) im Westen und die Sand-Algarve oder Sotavento („dem Wind abgewandt“) im Osten. Die Fels-Algarve erstreckt sich im Südwesten zwischen Sagres und Albufeira und besteht überwiegend aus 20 bis 50 m hohen Steilfelsen und stark zerklüfteten Klippen aus Sand- und Kalkstein. Dazwischen gibt es malerische Sandbuchten, zwei kleine Lagunen (→ Tour 11 und Tour 16) und die vielen touristischen Einrichtungen. Besonders eindrucksvoll sind die bizarren Dolinen, Höhlen und Grotten im Küstenbereich zwischen Alvor und Senhora da Rocha (→ Tour 12, 13, 14 und 15).

Die Sand-Algarve im Südosten reicht von Olhos da Agua bis Castro Marim. Sie zeichnet sich durch ausgedehnte Sandstrände und ein weit verzweigtes Lagunensystem mit dem Naturpark Ria Formosa („Schönes Haff“) aus. Dieser erstreckt sich auf eine Länge von knapp 60 km und besteht aus zwei Halbinseln und den fünf Barriere-Inseln Barreta, Culatra (→ Tour 18), Armona, Tavira und Cabanas (→ Tour 19). Das Haff ist Naturschutzgebiet und Lebensraum einer artenreichen Vogelwelt. Auch ist es eines der wichtigsten Biotope für die Zugvögel Europas. Ein besonderer Hotspot für Vogelbeobachtung ist die Lagune São Lourenço bei Quinta do Lago/Ludo (→ Tour 17). Neben den zahlreichen Störchen, Strandläufern, Seeschwalben und Reihern leben hier auch seltene Vögel wie das Purpurhuhn, das Wahrzeichen des Naturparks. Die Lagune wird außerdem zur Muschelzucht genutzt. Im Osten der Sand-Algarve schließt sich mit der weiten Bucht des Golfs von Cadiz das Nachbarland Spanien an. 

 Barrocal – Hügellandschaft zwischen Küste und Serra: Das Gebiet erreicht eine Höhe von bis zu 470 m, wird durch Kalkgestein geprägt und hauptsächlich landwirtschaftlich für den Zitrus-, Johannisbrot- und Olivenanbau genutzt (→ Tour 25 und 24). Dank der vielseitigen Vegetation ist das Barrocal immer grün und lädt ganzjährig zu Wanderungen ein. Obwohl nur wenige Kilometer von den Touristenorten der Küste entfernt, lernt man hier noch die ursprüngliche Algarve kennen: Felder und Obstgärten zwischen alten Natursteinmauern, einsame Pfade, ursprüngliche Felsmassive (→ Tour 24 und 25), Schaf- und Ziegenherden, artenreiche Flora und Fauna, typische weiße Dörfer, arabische Kamine, alte Schöpfbrunnen, geschützte Fluss- und Quellgebiete (→ Tour 21, 22, 26, und 27) und eine großartige Gastfreundschaft. Im Winter und Frühjahr locken die unzähligen Orangenbäumen mit reifen Früchten (→ Tour 20 und 23). Ab Anfang Februar überzieht ein Meer von Mandelblüten das Land (→ Tour 23 und 28). Daneben kann man kleine Städtchen wie Silves, Loulé oder São Brás de Alportel erkunden. 

 Serra do Caldeirão – im Nordosten der Algarve: Die Serra liegt zwischen Barrocal und Guadiana-Gebiet und ist vorwiegend von Schiefer und Grauwacke durchzogen. Sie wird dominiert von Bergen und Tälern, kleinen Schluchten, einsamen Dörfer und einem dichten Flussnetz, das im Sommer meist ausgetrocknet ist. Der höchste Punkt der Region misst etwa 500 m. Der westliche Teil der Serra mit dem stimmungsvollen Ort Cachopo wird von lichten Korkeichenwäldern (→ Tour 29, 30 und 32) und Erdbeerbaumpflanzungen bestimmt. Archäologische Funde zeigen, dass die Gegend schon vor Jahrtausenden besiedelt war (→ Tour 31). Den östlichen Teil prägt eine steppenartige Landschaft, die aufgrund der Rodung natürlicher Wälder und anschließender Bodenerosion entstand. Hier macht sich überall die anspruchslose Zistrose breit, deren Blüten im Frühjahr die Landschaft in ein weißes duftendes Blütenmeer verwandeln. Inzwischen wird auch wieder mit Kiefern aufgeforstet, um der Versteppung entgegenzuwirken. 

 Guadiana – Grenzgebiet am Fluss: Portugal und Spanien werden an der Algarve vom Fluss Guadiana getrennt. Er entspringt in der Provinz Kastilien – La Mancha in Spanien und mündet nach ca. 745 km bei Vila Real de Santo António in den Atlantik. Das friedliche und dünn besiedelte, hügelige Ostufer des Guadiana bietet auf vielen Wanderungen einen großartigen Blick auf den Fluss. Stauseen, Bäche (→ Tour 34 und 35), Sümpfe, Täler, Salinen und archäologische Funde kann man ebenfalls entdecken. Der höchste Punkt der Gegend liegt auf etwa 370 m. Die Salzmarschen im Mündungsbereich bei Castro Marim (Sapal de Castro Marim) sind ein Refugium für viele Vogelarten. Etwa 30 km flussaufwärts liegt der verträumte Ort Alcoutim (→ Tour 33) mit alter Burganlage auf einem Hügel direkt am Fluss Guadiana. Genau gegenüber auf spanischer Seite befindet sich das weiße Dorf Sanlúcar. Früher herrschte erbitterte Feindseligkeit zwischen den beiden Orten, heute leben die Bewohner friedlich miteinander. Über Jahrhunderte war der Fluss der Schmuggelweg zwischen Spanien und Portugal. 

Wetter und Wandersaison

 Wetter und Jahreszeiten: An der Algarve herrscht ganzjährig ein mild-gemäßigtes, vom Atlantik bestimmtes Klima. Das bedeutet trocken heiße Sommer und milde feuchte Winter. Die Küste der westlichen Algarve liegt allerdings hinsichtlich der Temperatur stärker im Einflussbereich des Atlantiks, was sich auch deutlich an den geringeren Unterschieden zwischen mittleren Höchst- und Tiefsttemperaturen von Sagres im Vergleich zu Faro bemerkbar macht. An den Küsten der Algarve sind mittlere Jahresniederschläge von 400 bis 500 mm üblich, in der Serra de Monchique aber auch um die 1000 mm. Durch die im Norden der Algarve vorgelagerten Mittelgebirge sind die Küsten vor atlantischen Tiefausläufern und massiven Kaltlufteinbrüchen gut geschützt.

Der Frühling zieht mit den Monaten März, April und Mai ein, dann steigt die Lufttemperatur auf durchschnittlich 20 °C, die Nachttemperatur liegt bei durchschnittlich 14 °C. Der meiste Niederschlag im Frühjahr fällt in der Regel im April.

Der Sommer mit den Monaten Juni, Juli und August ist die wärmste und trockenste Jahreszeit und verspricht die meisten Sonnenstunden. Auch wenn die Temperaturen dann manchmal über 30 °C klettern können, so sorgt doch an der Küste eine ständige Atlantikbrise für Abkühlung. Die Wassertemperatur beträgt im Sommer durchschnittlich 18 bis 20 °C. In den Herbstmonaten September, Oktober und November herrschen gemäßigte Temperaturen von durchschnittlich 25 °C tagsüber und 14 °C nachts. Auch die Wassertemperatur bleibt nahezu konstant bei durchschnittlich 20,5 °C. Nur die Anzahl der Sonnenstunden sinkt etwas, da die Tage kürzer werden, aber dennoch sind sie länger als zu Hause. Die Niederschlagshäufigkeit nimmt im Oktober wieder zu, dafür ist die erste Hälfte des Novembers meist trocken.

Im Winter liegt die Durchschnittstemperatur tagsüber bei angenehmen 17 °C, die Nachttemperatur sinkt in der Regel nicht unter 6 °C. Selten erreichen die nächtlichen Tiefstemperaturen im Hinterland oder im höheren Bergland die Frostgrenze. Es herrscht bei den Algarvíos große Begeisterung, wenn es alle paar Jahre auf dem Fóia, dem höchsten Punkt der Algarve, schneit. Die weiße Pracht ist aber bei Mittagstemperaturen von 10 bis 12 °C schnell wieder verschwunden. 

 Wandersaison: Die Algarve lädt das ganze Jahr über zu Wanderungen ein – sogar im Juli und August (→ „Wanderspaß ...“). Am buntesten und vielfältigsten ist die Natur von März bis Mai, wenn die Blütenpracht auf den Wiesen ihren Höhepunkt erreicht. In den heißen Sommermonaten empfehlen sich die Küstentouren, und da besonders die Wanderungen im Naturpark Costa Vicentina, wo meistens kräftig der kühlere Nortada (→ „Winde ...“) bläst.

Die Erntezeit kann man besonders schön auf Wanderungen im Barrocal und in der Serra erleben, wenn die Medronho-Früchte, Mandeln, Granatäpfel und Esskastanien reif sind. Nach Regenfällen im Oktober beginnt im November die Natur wieder zu grünen und zu blühen. Der November ist überhaupt ein Tipp für diejenigen, die dem Herbstblues in Mitteleuropa entkommen wollen! Denn von Anfang bis Mitte November genießt man an der Algarve noch spätsommerliche Wandertemperaturen, die meist von einem strahlend blauen Himmel begleitet werden. Dieses Wetterphänomen wird von den Einheimischen als Verão de São Martinho (dt. „Sankt-Martins-Sommer“) bezeichnet. Sogar ein Bad im Atlantik ist dann noch möglich.

Auch die Monate Januar und Februar eignen sich hervorragend für Wanderungen in üppiger Natur: Die Wiesen sind überzogen von gelbem Sauerklee, die Orangenbäume sind voller reifer Früchte, die Mandelbäume verzaubern ab Anfang Februar die Landschaft mit einem blassrosa Blütenmeer, und Wattgebiete laden zum Beobachten zahlreicher Vögel ein. 

Stein- und Felskunde für Wanderer

 Das Landschaftsbild der Algarve bestimmen vor allem die marinen Sedimente aus dem Erdmittelalter (Jura, Kreide). Wie in einem großen Bogen ziehen sie sich vom Cabo de São Vicente im Westen bis nach Spanien. Sie lagern auf einem Sockel aus Granit und Schiefer und reichen teilweise bis auf den Festlandsockel. Entstanden sind diese Ablagerungen in großen Meeresbecken vor 200 bis 300 Mio. Jahren, dem sog. Algarvebecken. Durch Hebungs- und Senkungsvorgänge während der alpidischen Faltungsphase (Tertiär) und durch Meeresspiegelschwankungen wurden die Gesteine zerbrochen und zerklüftet. An der mittleren und östlichen Algarve sind sie häufig überlagert durch tertiäre und quartäre Sedimente.

In der Bergkette der Serra de Monchique, die im Tertiär durch Hebungsvorgänge entstanden ist, dominieren mesozoischer, quarz-freier Granit (Syenit) und Tonschiefer aus dem Paläozoikum. In der von Tonschiefer geprägten Landschaft finden wir stark zertalte Hänge. Dem gegenüber stehen die gleichmäßig gerundeten konvexen Granitfelsen rund um die Berge Fóia und Picota. An einigen Thermalquellen wird deutlich, dass es auch kleinere vulkanisch geprägte Zonen gibt.

Zwischen die Serra und die Küstenregion (Litoral) schiebt sich die Vorgebirgslandschaft des Barrocal (Barro = Ton, Cal = Kalk). Die sanft geschwungene Hügellandschaft erreicht bis zu 400 m. Kalkstein, Kalksandstein und rote Tonerde (terra rossa) aus dem Mesozoikum bestimmen die Oberflächenformen.

Die Süd- und Westküste wird vor allem im westlichen Teil, der Costa Vicentina und dem Barlavento, durch eine formenreiche Karstlandschaft gekennzeichnet und daher oft als Fels-Algarve bezeichnet. Die geologischen Verhältnisse variieren zwar kleinräumig, werden jedoch einerseits klar dominiert durch harte Dolomite und Kalksteine und andererseits durch weiche Mergel und Kalksande (beides sedimentäres Material aus der Jura- und Kreidezeit).

Vor allem die zerklüftete Steilküste (Odeceixe bis Albufeira) zeigt bizarre Verwitterungsmuster, Karsttrichter und Karsthöhlen-Systeme. Typisch sind Dolinen, die sog. Algares (→ Touren 12, 13, 14, 15). Am Anfang steht hier die Verbreiterung natürlicher Grundwasserfugen. Von der starken atlantischen Brandung angegriffen und weiter ausgehöhlt, vergrößern sie sich zu Grotten und Höhlen. Brücken und isolierte Felstürme vor der Steilküste sind besondere touristische Anziehungspunkte (z. B. Algar Seco, Tour 14). Verkarstung finden wir jedoch nicht nur direkt an der Steilküste, sondern auch im unmittelbaren Hinterland in Form von Dolinen, die Einsturztrichtern gleichen. Das typische Bild der attraktiven Algarveküste bilden die rötlich-braunen bis gelben Kalk- und Sandsteinfelsen der Steilküste, die oft bis zu 20 oder 30 m aufragen. Sie ist immer wieder durchsetzt von kleinen Buchten und teils versteckten Stränden.

Das Sotavento zwischen Olhos de Água und Castro Marim zeigt dagegen ein eher sanftes Gesicht. Die ausgedehnten Sandstrände und Lagunensysteme, Watt- und Marschlandschaften sind nicht durch Erosion, sondern durch Akkumulation (Aufschüttung) entstanden. Diese ist im Naturpark Ria Formosa besonders schön zu beobachten. Geologisch dominieren tertiäre und quartäre Sedimente.

Die Serra do Caldeirão, der östliche Ausläufer der Serra bis zum Grenzfluss Guadiana, besteht aus Schiefer und Grauwacke (Paläozoikum). Die Landschaftsform ist sanft hügelig ähnlich dem Barrocal. Das Flussnetz ist erstaunlich dicht, wenn auch im Sommer oft ausgetrocknet. Südöstlich geht die Serra in das flachhügelige Gebiet des Guadiana über. Im Mündungsbereich dieses Flusses haben sich große Salzmarschen gebildet, die erdgeschichtlich gesehen jüngste Landschaftsform. 

Pflanzenwelt

Die Flora der Algarve ist mit der des Mittelmeerraumes zu vergleichen und zeichnet sich durch eine überaus große Vielfalt mit teilweise endemischen Pflanzen aus.

Die jeweilige Vegetation wird maßgeblich durch die klimatischen Verhältnisse und die Beschaffenheit der Böden bestimmt. In diesem Kapitel sind die wichtigsten Vegetationszonen und deren Pflanzen aufgeführt.

► Barrocal und Serra: Vor ein paar Jahrtausenden war das Landesinnere noch größtenteils von Hartlaub- und Nadelbäumen bedeckt. Kiefern und Eichen wuchsen auf den Hügelketten. Von Menschenhand wurde die Landschaft verändert: Bäume wurden als Feuerholz oder für den Schiffsbau geschlagen oder zu Holzkohle verarbeitet. Häufige Waldbrände verhinderten die Regeneration der Wälder. Diese veränderten Bedingungen ließen die typischen mediterranen Vegetationsformen Garrigue und Macchie entstehen, die vor allem das Barrocal und das Bergland bis etwa 600 m prägen.

In der Garrigue werden Pflanzen selten über 60 cm. Dazu gehören Zwergsträucher wie Schopflavendel, Rosmarin, Thymian, Stechginster und Lackzistrosen, deren Blätter einen intensiven harzig-aromatischen Geruch verströmen. Im alten Ägypten galt das sog. Labdanum, das Harz der Zistrose, als Schönheitsmittel. Zusammen mit weiteren charakteristischen Pflanzen wie Affodill (ein Grasbaumgewächs), Brandkraut und Schwertlilie überziehen sie die Landschaft von März bis Mai mit einem einzigartigen Blütenmeer. Dazu kommen, besonders im Barrocal, auf feuchten Wiesen und Wegrändern prächtige Orchideen wie Knabenkraut, Ragwurz und Zungenständel. Die Maquis wird geprägt von immergrünen Sträuchern und Bäumen wie Kork-, Stein- und Kermeseiche, Erdbeerbaum, Mastixstrauch, wilder Olive und Myrte.

Eine Besonderheit ist die Zwergpalme, die einzige endemische Palme Europas. Sie wächst sowohl im Hinterland und in der Serra als auch an der Küste. Dort sind auch die Amerikanische Agave und der Feigenkaktus ganz typisch.

In der Serra de Monchique wandelt sich in höheren Lagen aufgrund des feuchten Klimas die Vegetation. Auf der Nordseite auf etwa 600 m finden sich zahlreiche Esskastanienbäume. Unterhalb des Gipfels Fóia herrschen Farngewächse, wilder Rhododendron und Baumheide vor. Im Frühjahr mischen sich pink blühende Pfingstrosen darunter. 

► Küstenvegetation: An der Fels-Algarve im Süden und Westen zeigt sich eine ganz typische Vegetation mit Mastixstrauch, häufig in windgeschorenen Formen, Phönizischem Wacholder, Kermeseiche und Zwergpalme. Zwischen den höherwüchsigen Gehölzen wachsen Polsterpflanzen und Zwergsträucher, oftmals bedornt wie z. B. der Stechginster oder verschiedene Tragant-Arten.

An der Sand-Algarve im Südosten siedelt eine typische Dünenvegetation, die sich an Hitze und Winde sowie den ständigen Gezeitenwechsel angepasst hat. Hier dominieren im Lagunen- und Wattbereich der Ausdauernde Queller (ein Gänsefußgewächs) und die Cistanche. In den Dünen finden sich Meerfenchel, Dünen-Trichternarzisse, Strandwolfsmilch, Strandnelke, Sand-Strohblume, Dünen-Zypergras, Filzblume, Strandhafer, Strand-Malcolmie und Krähenbeerengewächse. Vor allem im Naturpark Costa Vicentina gibt es noch eine gut erhaltene Dünenflora mit endemischen Arten wie der Vicentina-Brillenschote und der Vicentina-Flockenblume.

Sehr nachteilig wirkt sich die starke Ausbreitung der farbenprächtigen Mittagsblume (Hottentottenfeige) im Küstenbereich aus. Dieser zugezogene Neophyt aus Südafrika hat an vielen Stellen dichte Bestände gebildet, zwischen denen einheimische Pflanzen kaum noch Überlebenschancen haben.

Ebenfalls charakteristisch für diese Landschaft sind häufig frei stehende Gruppen von Korkeichen und Pinien. Diese vermitteln den Eindruck einer Parklandschaft. 

► Nutzpflanzen: Das Hinterland der Algarve war früher vor allem durch den klassischen Trockenfeldbau (Oliven-, Mandel-, Feigenbäume) geprägt. Diese traditionelle Bewirtschaftung ist heutzutage jedoch kaum noch attraktiv. Vor allem im Barrocal wurden Oliven- und Mandelkulturen zu rentableren Plantagen mit Zitrus-, und Kaki-Früchten umgewandelt. Weitere wichtige Kulturpflanzen der Region sind der Johannisbrotbaum (→ Kasten Tour 24) und der Granatapfel. Eine sehr alte Kulturpflanze ist das Spanische Rohr bzw. Riesenschilf, das in feuchten Gebieten und an Flussauen wächst.

Seit einigen Jahren wird der Weinbau an der Algarve wieder stärker gepflegt. Neue Weingüter nutzen erfolgreich die günstigen Klimabedingungen der Algarve. Die roten Rebsorten Touriga Nacional, Aragonez, Syrah und Merlot haben sich besonders gut angelassen. Dazu kommen die traditionell angebauten Rebsorten Castelão und Negra Mole sowie die weißen Arinto, Malvasía Fina und Síria.

Die Algarve stellt eines der größten Anbaugebiete von Korkeichen (→ Kasten Tour 29) im gesamten Mittelmeerraum dar. In der Serra de Monchique und der Serra do Caldeirão verdienen auch heutzutage noch viele Bewohner ihren Lebensunterhalt in der Korkernte oder im Verkauf der Korkrinde. Ein weiterer wirtschaftlich wichtiger Baum ist der Eukalyptusbaum (→ Kasten Tour 10), der inzwischen großflächig an der Algarve angepflanzt wird. Sein Holz wird zur Zelluloseproduktion für die Papierindustrie eingesetzt. Der aus Australien stammende Baum entzieht dem Boden jedoch sehr viel Wasser und Mineralien und schädigt somit das Ökosystem der Region. 

► Pflanzen in Gärten und Alleen: In den Orten und am Straßenrand fallen besonders im Frühjahr die violett blühenden Jacaranda- und Judasbäume auf. Der Jacaranda-Baum stammt ursprünglich aus Brasilien und bringt im Mai zuerst Blüten hervor, bevor die Blätter sprießen. Rot blühende asiatische Orchideenbäume, immergrüne Peruanische Pfefferbäume mit würzig riechenden Blättern und blasslila blühende Persische Flieder schmücken Plätze und Straßen. Überall sind Fächer-, Dattel- oder Washingtonia-Palmen zu finden. Die Letzteren wurden in den vergangenen Jahren durch einen aus Asien stammenden Rüsselkäfer sehr dezimiert. Aus Südamerika stammt die Araukarie, die häufig öffentliche Parks verschönert. An Fassaden und Mauern ranken Bougainvilleen (Drillingsblume) und Hibiskus in vielen Farben. Verschiedene Strelitzien, blau blühender Agapanthus (Schmucklilie), üppige Aloen und Oleander wachsen in den Privatgärten. 

Tierwelt

 Säugetiere und Reptilien: Wildtiere gibt es an der Algarve eher seltener. Am häufigsten trifft man beim Wandern auf Säugetiere wie Hasen und Kaninchen, domestizierte Ziegen, Schafe, Esel und Rinder. Von den vielen Wildschweinen sieht man unterwegs nur deren Fährten, Rotwild gibt es vereinzelt in einsamen Gegenden. Eine Seltenheit sind die Otter im Naturpark Costa Vicentina. Es ist eines der letzten Gebiete Europas, in dem sie im Meer ihren Lebensraum finden. An der zerklüfteten Südküste finden Fledermäuse in Felslöchern und -spalten ihr Habitat.

Geckos und Eidechsen sind die häufigsten Vertreter der Reptilien. Mit einer Körperlänge von rund 50 cm ist die Smaragdeidechse eine der vier größten Eidechsen weltweit. Sie bewohnt überwiegend trockenes Gelände mit viel Sonneneinstrahlung, Wiesen mit Büschen, Geröllhalden, lichte Hecken und Felshänge. Das scheue Chamäleon lebt im Gebiet der Ostalgarve hauptsächlich auf Sträuchern. Aufgrund seiner Tarnfarbe ist es kaum zu erkennen.

Auch an der Algarve trifft man auf Schlangen, es handelt sich jedoch in der Regel um ungiftige Nattern oder Vipern. Weit verbreitet ist die etwa 1,5 Meter lange Europäische Eidechsennatter, die sich gern auf spärlich bewachsenem felsigem Gelände, in Flusslandschaften, Öd-, und Kulturland aufhält. Ihre Giftzähne liegen jedoch weit hinten im Kiefer, sodass sie für Menschen nicht gefährlich ist. Häufig ist auch die ungiftige Treppennatter zu entdecken, die sich in lichten Korkeichenwäldern, Hecken und auf brachliegendem Ackerland, aber auch in den Dünen aufhält. Namensgebend ist das Zeichnungsmuster der Jungtiere, welches treppenartig erscheint. Die einzige Giftschlange, die jedoch äußerst selten vorkommt, ist die Stülpnasenotter. Sie ist an einem Horn auf dem Kopf zu erkennen. 

► Vögel: Die Algarve ist ein Paradies für Vogelkundler. Von Oktober bis März tummeln sich hier Abertausende von Wasservögeln aus Nord- und Mitteleuropa. Verschiedene Hotspots laden besonders im Herbst und Winter zur Vogelbeobachtung ein: Cabo de São Vicente (→ Tour 5), Ria de Alvor (→ Tour 11), Lagoa dos Salgados (→ Tour 16) und Quinta do Lago/Ludo (→ Tour 17); → www.birdwatchingsagres.com.

Der Naturpark Ria Formosa ist mit seinen Salzmarschen und Wattflächen ein wichtiges Überwinterungsgebiet für Vögel aus Nord-, Ost- und Mitteleuropa, außerdem ein strategisch wichtiger Rastplatz beim Vogelzug zwischen Europa und Afrika. Auch ganzjährig finden im Naturpark seltene Vogelarten ideale Lebensbedingungen, wie z. B. Purpurhuhn (Wahrzeichen dieses Schutzgebietes), Löffler oder Rosaflamingos. Diese kann man ebenfalls in den Wattgebieten bei Castro Marim, in der Lagune von Salgados und der Ria do Alvor beobachten. Angelockt von den kleinen Salinenkrebsen im Watt werden Säbelschnäbler, Stelzenläufer, Uferschnepfen, Strandläufer, Sandregenpfeifer und Seidenreiher. Als häufige Wintergäste an Flussmündungen und Küstenlagunen der Algarve lassen sich zahlreiche Kormorane und die aus Nordeuropa stammende Heringsmöwe beobachten. Zwergseeschwalben brüten in Dünen und an Salzteichen.

Über 200 Vogelarten sind im Naturpark der Costa Vicentina bekannt, dazu zählen der Fischadler, die Theklalerche, der farbenprächtige Hausrotschwanz und der Weißstorch. Die Costa Vicentina ist der einzige Ort weltweit, wo Störche ihre Nester auf den Klippen im Meer bauen.

Auch exotisch gefärbte Vögel lassen sich an der Algarve beobachten. Der bunteste Vogel, der Bienenfresser, kehrt im Frühjahr aus dem afrikanischen Winterquartier ins Hinterland zurück. Er gräbt seine Bruthöhlen in sandige Stellen an Steilhängen z. B. am Rocha da Pena oder an der Fonte Benémola. Den Wiedehopf erkennt man meist nur im Flug an seinem schwarz-weiß gemusterten Federkleid. Für den Menschen ist er sehr nützlich, da er die gefürchteten Raupen des Prozessionsspinners vertilgt. Die Blauelster mit hat sich in den letzten Jahren an der Algarve stark vermehrt. Die auffällig gefärbte Samtkopfgrasmücke mit roten Augen, dunklem Oberkopf und weißer Kehle trifft man häufig in dichtem Buschwerk an. 

Ausrüstung und Verpflegung

 Eine ordentliche Wanderausrüstung ist für die meisten Touren unerlässlich. Der wichtigste Teil der Ausrüstung sind die Schuhe. Für die Klippenwanderungen und die Touren in der Serra mit steinigem Untergrund sind rutschfeste, knöchelhohe Wanderschuhe mit gutem Profil erforderlich. Für alle anderen Touren entlang der Lagunen und Sandstrände genügt festes Schuhwerk mit Profil, wie z. B. Sportschuhe. Gegen die fast ganzjährig intensive Sonneneinstrahlung an der Algarve ist eine geeignete Kopfbedeckung (am besten Sonnenhut) sehr empfehlenswert. Sonnencreme, Wind- und Regenschutz, Fleecejacke und evtl. Wanderstöcke für steile Auf- und Abstiege machen die Ausrüstung komplett.

Viele Touren führen durch abgelegene Gegenden ohne Einkehrmöglichkeit. Man sollte sich deshalb ausreichend mit Wasser und Proviant eindecken. Für eine 3-stündige Wanderung sind pro Person mindestens 1 Liter zu empfehlen, bei höheren Temperaturen entsprechend mehr. Das Wasser der Dorfbrunnen ist in der Regel nicht trinkbar, bis auf das Wasser der Fonte Pequena in Alte (→ Tour 24). Im Falle einer Einkehrmöglichkeit am Wanderweg wird im Wanderführer bei jeder einzelnen Tour im Tourinfo-Kasten darauf verwiesen. 

Notfall und Notfallnummern

► Ein Handy mit geladenem Akku ist immer sehr hilfreich. Das Handynetz ist bis auf ein paar Stellen im Hinterland gut ausgebaut. Es gilt die europaweite Notrufnummer Tel. 112 (englischsprachig).

► Krankenhäuser: In den staatlichen Krankenhäusern muss mit langen Wartezeiten gerechnet werden. Private Krankenhäuser sind empfehlenswerter, die Kosten werden in der Regel von den gesetzlichen deutschen Krankenkassen übernommen. Eine Liste deutschsprachiger Ärzte an der Algarve finden Sie unter www.algarve-entdecker.com (dort im Suchfenster „Kontakte für Notfälle“ eingeben).

Alvor: Hospital Particular do Algarve (privat), Estrada de Alvor, Tel. 282420400, Notdienst Tel. 707282828 (englischsprachig)

Faro: Hospital Lusíadas Faro (privat), Largo de Camões 11, Tel. 289802106 (englischsprachig)

Lagos: Hospital S. Gonçalo (privat), Av. Dom Sebastião 129, Tel. 800224424 (englischsprachig).

 

Tourplanung und -durchführung

Die Wanderungen verlangen eine gewisse Vorbereitung. Die angegebenen Zeiten sind reine Gehzeiten ohne Pause. Wer viel fotografiert, Pflanzen bestaunt, in der Gruppe oder mit Kindern unterwegs ist, sollte mehr Zeit einplanen.

► Standorte: Wer über einen Mietwagen verfügt, kann sich seinen Standort nach seinen persönlichen Vorlieben aussuchen. Gute Dienste bei der Entscheidung für einen Standort leistet der Michael-Müller-Reiseführer „Algarve“ mit detaillierten Infos. Ein großes Angebot an komfortablen Hotels und Unterkünften gibt es im Küstenbereich. Im Barrocal und an der Westküste findet man den ruhigen und nachhaltigen Natur- bzw. Land-Tourismus, den sog. Turismo Rural. Alte Bauernhöfe und Dorfhäuser wurden zu kleinen stilvollen Gästehäusern und Selbstverpfleger-Apartments umgestaltet. Wer auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist, sollte eine Unterkunft in einem der Touristenorte an der Küste wählen. Die meisten Gästehäuser an der Costa Vicentina (→ www.casasbrancas.pt, auch auf Deutsch) bieten Transfers zu den Wanderungen sowie Gepäcktransport an.

Im Winter gibt es in den meisten Häusern an der Algarve ein Feuchtigkeitsproblem aufgrund des hohen Temperaturunterschiedes zwischen Tag und Nacht. Deshalb ist für einen Aufenthalt von Dezember bis März eine Unterkunft mit Heizung zu empfehlen. 

► Touristeninformation von zu Hause aus:

Turismo de Portugal, 10117 Berlin, Zimmerstr. 56, Tel. 0302541060, www.visitportugal.com

► Touristeninformation vor Ort: In jedem größeren Ort gibt es eine Touristeninformation. Die Öffnungszeiten variieren je nach Saison und Standort, in der Regel sind die Büros über die Mittagszeit geschlossen.

Albufeira: Rua 5 de Outubro, Tel. 289585279, www.cm-albufeira.pt.

Alcoutim: Rua 1° de Maio, Tel. 281546179, www.cm-alcoutim.pt.

Aljezur: Rua 25 de Abril, 62, Tel. 282998229, www.cm-aljezur.pt.

Alvor: Rua Dr. Afonso Costa 51, Tel. 282457540, www.cm-alvor.pt.

Armação de Pêra: Avenida Marginal, Tel. 282312145, www.cm-silves.pt.

Carvoeiro: Praia do Carvoeiro, Tel. 282357728, www.cm-carvoeiro.pt.

Castro Marim: Mercado Local, Rua de S. Sebastião, Tel. 281531232, www.cm-castromarim.pt.

Faro: Rua da Misericórdia 8–12, Tel. 289803604, www.cm-faro.de.

Lagos: Praça Gil Eanes, Tel. 282763031, www.cm-lagos.pt.

Loulé: Avenida 25 Abril 9, Tel. 289463900, www.cm-loule.pt.

Monchique: Largo S. Sebastião, Tel. 282911189, www.cm-monchique.de.

Olhão: Largo Sebastião Martins Mestre 6A, Tel. 289713936, www.cm-olhao.de.

Portimão: im Teatro Municipal (Largo 1° de Dezembro), Tel. 282402487, www.cm-portimao.pt.

São Brás de Alportel: Largo de S. Sebastião 23, Tel. 289843165, www.cm-sbras.pt.

Sagres: Rua Comandante Matoso, Tel. 282624873, www.cm-sagres.pt.

Silves: E.N. 124 - Parque das Merendas, Tel. 282098927, www.cm-silves.pt.

Tavira: Praça da República 5, Tel. 281322511, www.cm-tavira.de. ■

 Wanderinfos im Internet:

www.viaalgarviana.org: offizielle Seite des Weitwanderweges Via Algarviana GR 13 mit Karten zum Download.

rotavicentina.com: offizielle Seite des Weitwanderweges Rota Vicentina GR 11.

www.rotaguadiana.org: offizielle Seite des Weitwanderweges GR 15 Rota Guadiana.

www.visitalgarve.pt: offizielle Seite des Tourismusamtes der Algarve.

www.algarve-portal.com: Umfassende Infos über die Algarve.

www.algarve-entdecker.com: Blog mit aktuellen Infos u. a. zum Natur-Tourismus.

www.casasbrancas.pt: stilvolle Gästehäuser/​Landhotels an der Costa Vicentina.

www.aldeiadapedralva.com: ein altes Dorf wurde für den sanften Tourismus entdeckt. 

 Wanderwege und ihre Markierungen: Es gibt drei unterschiedliche Markierungs-Schemata: PR gelb-rot (Pequena Rota) für kleine Rundwege, GR weiß-rot (Grande Rota) für Weitwanderwege und grün-blau für Etappen der Rota Vicentina an der Westküste. Die Markierungen sind in der Regel gut erkennbar und durchgängig.

 Weitwanderweg Via Algarviana GR 13: Auf etwa 300 km von Alcoutim an der spanischen Grenze bis ans Kap des Hl. Vincent im Südwesten Portugals führt die Via Algarviana GR 13 durch das hügelige und unbekannte Hinterland der Algarve. Auf einer alten Pilgerroute schlängelt er sich in 14 Etappen durch teilweise wilde, unberührte Natur. Typische Dörfer, traditionelles Handwerk und eine überragende Gastfreundschaft lernt man auf den Wanderungen kennen. Es ist auch möglich, nur einzelne Etappen der Via Algarviana miteinander zu kombinieren. Weitere Infos unter www.viaalgarviana.org.

 Weitwanderweg Rota Vicentina GR 11: Es gibt zwei Varianten des Weitwanderweges im Naturpark Costa Vicentina: der Historische Weg im Hinterland und der Fischerpfad (Trilho dos Pescadores) entlang der Felsküste. Der etwa 230 km lange Historische Weg (12 Etappen) beginnt im Alentejo in Santiago do Cacém und führt zum Cabo de São Vicente im Südwesten der Algarve. Er eignet sich auch für Fahrradfahrer.

Der etwa 90 km lange Fischerpfad (5 Etappen) führt von Porto Covo im Alentejo entlang einer spektakulären Felsküste bis nach Odeceixe an der Algarve. Grandiose Klippen- und Dünenformationen sowie traumhafte Strände bestimmen die Szenerie. Weitere 5, nicht zusammenhängende Küstenwanderungen von insgesamt ca. 30 km schließen sich bis zum Cabo de São Vicente an. Die Rota Vicentina wurde 2016 zu einem der schönsten Weitwanderwege Europas gewählt. Weitere Infos unter www.rotavicentina.com

 Weitwanderweg Rota Guadiana GR 15: Der etwa 65 km (4 Etappen) lange Weitwanderweg führt an der Ostalgarve von Vila Real de Santo António bis nach Alcoutim. Er verläuft auf portugiesischer Seite in der Nähe des Grenzflusses Guadiana. In vier Tagesetappen wandert man durch wunderbare Natur und kleine Ortschaften wie Junqueira, Azinhal, Odeleite und Foz de Odeleite. Leider verlaufen die Wanderungen auch teilweise auf Asphalt. Weitere Infos unter www.rotaguadiana.org

 Taxi: Pro gefahrenen Kilometer zahlt man ca. 1,20 €. Dazu kommt ein Preiszuschlag von 20 % zwischen 21 und 6 Uhr und am Wochenende. Eine Tabelle mit festgelegten Preisen muss obligatorisch im Taxi angebracht sein. 

 Transfer-Firmen: ab zwei Personen buchbar, eine gute Alternative zum Taxi, da man aufgrund von Festpreisen mitunter günstiger kommt. Am Besten schon bei der Tourplanung kontaktieren. Für das östliche Barrocal und die Ostalgarve: Family Travel (englischsprachig), familytravel.algharb@gmail.com, Tel. 914917655 (Sr. Jorge). Für das westliche Barrocal, die Westalgarve und die Serra de Monchique: MB Travel (englischsprachig), info@mbtravel.lda.pt, Tel. 964006744 oder Tel. 967538028. 

 Bus und Bahn: Das öffentliche Bus- und Bahnnetz an der Algarve ist an der Küste und zwischen den größeren Touristenorten gut ausgebaut, im Hinterland ist man auf einen Pkw oder ein Taxi angewiesen (→ Taxi, → Mietwagen). Infos unter www.frotazul-algarve.pt und eva-bus.com. Eine Regionalbahn verkehrt an der Küste zwischen Lagos und Castro Marim. Fahrplan unter www.cp.pt

 Mietwagen: Mit einem Pkw lässt sich die Algarve unabhängig von Fahrplänen am besten erkunden. Ich empfehle die Buchung von zu Hause aus, z. B. unter www.billiger-mietwagen.de (deutsches Mietwagenvergleichsportal mit guter Kundenbetreuung). Unbedingt „ohne Selbstbeteiligung“ wählen, um ggf. später anfallende Zusatzkosten zu vermeiden. Außer von Juli bis September sind auch die Mietpreise vor Ort – v. a. von lokalen Anbietern – verhältnismäßig günstig.

 Hunde: Häufig begegnet man Hunden in Dörfern und in der Nähe von abgelegenen Bauernhöfen. Sie machen sich durch lautes Bellen bemerkbar, sind aber in der Regel harmlos und eher ängstlich. Schon eine Handbewegung, die das Aufheben eines Steines vortäuscht, oder lautes Anschreien schüchtern sie ein. 

 Jagdsaison: Offiziell gejagt wird in Portugal von Anfang Oktober bis Ende Februar, und zwar immer donnerstags, sonntags und feiertags (Hasen, Kaninchen, Rothühner, Wildschweine, selten Rotwild). In dieser Zeit sollte man sich im Hinterland besonders in der Dämmerung bemerkbar machen. 

 Straßen-, Land- und Wanderkarten: Verschiedene Straßen- und Landkarten, die zur Übersicht ausreichen, sind im deutschen Buchhandel erhältlich.

Für die Durchführung der Touren reichen die Karten im Buch im Prinzip aus.

Militärkarten im Maßstab 1:25.000 ersetzen in Portugal die Wanderkarten. Zu bestellen sind sie mit Vorkasse im Online-Shop des portugiesischen Instituto Geográfico do Exército unter www.igeoe.pt (auch Engl.). Schnelle Lieferung per Post in 2–3 Tagen nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz. 

 Literaturtipps:

Michael Müller: Algarve. Michael Müller Verlag, Erlangen 2017.

Ingrid und Peter Schönfelder: Was blüht am Mittelmeer? Kosmos Naturführer mit über 870 Fotos. Franckh Kosmos Verlag, Stuttgart 2014.

Astrid Süßmuth: Heilpflanzen am Mittelmeer, erkennen und anwenden. Freya Verlag, Linz 2017.

Catrin George: Algarve genießen, authentische Rezepte von der Algarve. Reisebuch Verlag, Plön 2016.

Nico Böer, Andrea Siebert: Fische der Algarve, ein kulinarischer Streifzug durch Markt und Küche. Verlag Gebrüder Kornmayer, Dreieich 2006. Antiquarisch erhältlich. Ausführliche Charakteristiken der Fische und Meeresfrüchte sowie Vorstellung verschiedener Zubereitungsarten.

Alexandra Klobouk, Rita Cortes Valente de Oliveira: Die Portugiesische Küche, a Cozinha Portuguesa. Verlag Antje Kunstmann, München 2014. Kochbuch über die Geheimnisse der portugiesischen Küche, mit wunderschönen Illustrationen und Fotos.

Spiralbücher auf Deutsch und Englisch von Turismo do Algarve (Tourismusverband Algarve) über verschiedene Themen, pro Band ca. 7 €, erhältlich in allen Touristeninfos an der Algarve; z. B. Regionale Küche Algarve, Vogelbeobachtung an der Algarve und Naturführer Algarve.

Sigrid Hunke: Allahs Sonne über dem Abendland, unser arabisches Erbe. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2009. Antiquarisch erhältlich. Wissenswertes über die Kultur des Morgenlandes und seine weitgehenden Einflüsse auf das Abendland.

Annegret Heinold: 111 Gründe, Portugal zu lieben, eine Liebeserklärung an das schönste Land der Welt. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 2017.

Christian Hanewinkel: Sie suchen die Sonne. Verlag Stories & Friends, Lehrensteinsfeld 2015. Spannender Roman über ganz unterschiedliche Lebensentwürfe.

Lisa Selvidge: Zwischen Himmel und Meer, Geschichten aus der Algarve. Montanha Books, 2011.

Gil Ribeiro: Lost in Fuseta, ein Portugal-Krimi. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2017. Ein hinreißendes deutsch-portugiesisches Kommissarstrio ermittelt an der Algarve. 

Portugiesisch für Wanderer
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