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Amsterdam

Orientiert in Amsterdam

Stadsdelen und Buurten

Amsterdam ist in acht Stadtbezirke sowie das Gewerbegebiet Westpoort gegliedert. Die stadsdelen Centrum, West, Nieuw-West, Noord, Oost, Zuidoost, Zuid und Weesp sind ihrerseits in kleinere Siedlungskerne bzw. buurten unterteilt.

Centrum

Der stadsdeel Centrum bedeckt nur 8 km2 Fläche zwischen IJufer und Singelgracht und integriert die seit dem hohen Mittelalter gewachsene Altstadt. Siedlungskern ist der alte Hafen, der bis zum Bau der Centraal Station (1880er-Jahre) bis zum Dam reichte. Von dem früheren Marktplatz mit dem zum Koninklijk Paleis geadelten Rathaus, übrigens nur durch die Warmoesstraat vom berühmt-berüchtigtem Rotlichtviertel getrennt, expandierte die Stadt bis zum 15. Jh. bis zu einem Stadtgraben namens Singel. Um den spannt sich seit dem späten 17. Jh. der pittoresk bebaute und überbrückte Grachtengürtel aus Heren-, Keizers- und Prinsengracht, der an der Brouwersgracht „entspringt“, in die Amstel mündet und später um die Nieuwe Heren-, Keizers- und Prinsengracht verlängert wurde. Westlich der Prinsengracht wuchs zeitgleich das inzwischen gentrifizierte Volksviertel Joordan. Jenseits der Brouwersgracht folgt das ehemalige Hafenarbeiterquartier Haarlemmerbuurt, das im Norden ans westliche IJ-Ufer bzw. die heute zum Wohnen genutzten Westelijke Eilanden und im Osten fast bis zum Hauptbahnhof reicht. Am Südostende des stadsdeel Centrum liegen die einst jüdisch geprägten Stadtteile rund um Waterlooplein und Zoo.

Oost

Gleich hinter dem Zoo bzw. einem buurt namens Plantage beginnt der Stadtbezirk Oost. Dazu gehören das im 19. Jh. erbaute Arbeiterquartier rund um den Oosterpark, heute vornehmlich von Migranten besiedelt, das Oostelijk Havengebied nebst Docklands und das IJburg-Archipel, Amsterdams jüngster Stadtteil. Im östlichen Hafengebiet reihen sich heute von der Kreativindustrie bespielte Speicherhäuser der Hochindustrialisierungsphase auf, während sich Java- und KNSM-Eiland, Zeeburg, Sporenburg und Borneo von Werft- in Wohninseln verwandelt haben.

Zuid, Zuidoost und Weesp

Der Stadtbezirk Zuid zwischen Vondelpark im Westen und Amstel im Osten integriert das Museumskwartier (Rijks-, Van Gogh und Stedelijk Museum, Concertgebouw) und das dezent gentrifizierte Arbeiter- und Migrantenquartier De Pijp mit dem Mutterhaus der Heineken-Brauerei. An dessen Südflanke stehen seit Beginn des 20. Jh. Volkswohnungssiedlungen im expressionistischen Baustil der „Amsterdamer Schule“ und der architektonisch schlichtere Rivierenbuurt. Der stadsdeel Zuidoost meint die Trabantensiedlung Bijlmermeer aus den 1960er-Jahren, schnell zum sozialen Brennpunkt verkommen und seit den 1990er-Jahren mit Prestigeprojekten wie dem Stadion von Ajax Amsterdam bedacht. Die bis dahin selbstständige Kleinstadt Weesp, nahe dem Markermeer am Fluss Vecht gelegen und von 1850 bis 1971 Standort der Schokoladenfabrik Houten, gehört erst seit März 2022 zu Amsterdam.

West und Nieuw-West

West umfasst seit dem späten 19. Jh. gewachsene Industrie- und Hafenarbeiterquartiere, darunter mit dem Spaarndammerbuurt eine Vorzeigesiedlung der Amsterdamer Schule, die zum Kulturpark umgewidmete Westergasfabriek (19. Jh.) und die mit Läden und Lokalen neu belebte alte Straßenbahnremise De Hallen (1928). Von dort fährt die Tram Nr. 17 weiter in den stadsdeel Nieuw-West bzw. die 1950er-Jahre-Gartenvorstädte Geuzenveld, Slotermeer und Osdorp, heute ökonomisch und sozial prekäre Zielgebiete besonderer Sanierungsbemühungen.

Noord

Hinter dem Hauptbahnhof fallen am IJ-Ufer vis-à-vis das Filmmuseum Eye und der A’DAM Toren ins Auge. Sie stehen für den Strukturwandel des stadsdeel Noord, eines seit dem ausgehenden 19. Jh. rasant (schiffs-)industrialisierten Bezirks. Der misst 64 km2, auf denen sich nach dem Niedergang der Werftindustrie kulturell und kommerziell revitalisierte Werksgelände wie das der NDSM-Werft und Gartendörfer wie Oostzaan oder Nieuwendam verteilen. Er ist mittels Brücken, Straßentunnel, Fähren und einer Metrolinie mit dem Rest der Stadt vernetzt.

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