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Andalusien

Orientiert in Andalusien

... Spanien wie aus dem Bilderbuch

Andalusien hat das Spanienbild im Ausland geprägt. Vieles, das als „typisch spanisch“ angesehen wurde und wird, ist tatsächlich „typisch andalusisch“ (und auch das nicht mehr unbedingt). Andalusien ist die Heimat des Flamenco und des Stierkampfs. Carmen und Don Juan sind Andalusier. Andalusien, um nur einige der gängigen Vorstellungen aufzugreifen, bedeutet alte Männer auf Mauleseln, heißblütige Gitanos und stolze Señoritas im Rüschenkleid, bedeutet den Klang von Gitarren und Kastagnetten, den Anblick blumengeschmückter Innenhöfe und wilder Kampfstiere auf hitzeflirrenden Feldern. Klischees, gewiss. Doch sooft sie auch bemüht werden, teilweise treffen sie immer noch zu.

... ausgesprochen ausgedehnt

Die Comunidad Autónoma Andalucía (Autonome Gemeinschaft Andalusien) ist nach Kastilien-León die zweitgrößte der insgesamt 17 politischen Regionen Spaniens, größer als z. B. Österreich und fast so groß wie Portugal. Von Ost nach West erstreckt sich Andalusien über rund 500 Kilometer. Von der Bevölkerungszahl her nimmt Andalusien sogar den spanienweit ersten Rang ein.

... unglaublich facettenreich

Dass die Sierras der Provinz Almería die trockenste Region Europas sind, passt ins gängige Bild. Dass aber gleichzeitig in der Sierra de Grazalema, keine 50 Kilometer von der Costa del Sol entfernt, alljährlich eine der höchsten Niederschlagsmengen Spaniens gemessen wird, scheint kaum zu glauben. Wenn an der Küste noch oder schon wieder gebadet werden kann, schwingen Skiläufer die Hänge der Sierra Nevada hinab. Großstadttrubel und „Weiße Dörfer“, Badestrände und Wüsten, Wälder und wildschöne Sierras liegen in fast unmittelbarer Nachbarschaft. Den Besucher erwarten die farbigsten Fiestas des Landes, Dutzende von Naturreservaten und eine immense Fülle an Kulturdenkmälern.

... eine Schatzkammer der Kunst

Granada, Córdoba, Sevilla … Klangvolle Namen, fast schon ein Inbegriff Andalusiens. In den „Großen Drei“ präsentieren sich die Höhepunkte maurischer Kunst: Der Märchenpalast der Alhambra von Granada, der Säulenwald der Moschee Mezquita von Córdoba und die orientalisch inspirierte Residenz des Alcázar von Sevilla sind einzigartig. Auch die ebenfalls maurisch geprägten Altstadtviertel sind jedes für sich einen Besuch wert. Granadas Albaicín, von dem sich der schönste Blick auf die Alhambra bietet, Córdobas Judería und Sevillas Barrio de Santa Cruz verzaubern mit ihrem Schmuck aus Blumen, Gitterbalkonen und blendend weiß gekalkten Fassaden jeden Romantiker. Doch auch christliche Baukunst brachte wahrhaft Beachtliches hervor: Sevillas Kathedrale, die größte gotische Kirche Spaniens, läuft dem Alcázar fast den Rang ab. Die architektonischen Glanzlichter der kleinen Renaissance-Städtchen Baeza und Úbeda sind hingegen vorwiegend prächtige Profanbauten, insbesondere Paläste reicher Adelsfamilien. Nicht zu vergessen die andalusische Malerei des „Goldenen Jahrhunderts“ Siglo del Oro, als Meister wie Diego Velázquez, Alonso Cano und Francisco de Zurbarán Kunstwerke von Weltruf schufen.

... die Heimat von Tapas und Sherry

Tapas, die köstlichen Kleinigkeiten der spanischen Küche, sollen ihren Ursprung in Andalusien haben. Der Name bedeutet „Deckel“ und rührt wohl daher, dass irgendwann ein vor Fliegen schützendes Tellerchen auf einem Weinglas mit eben diesen feinen Häppchen bestückt wurde. Ein Rundgang durch mehrere Bars mit zwei Tapas hier, einer Tapa dort, ist im heißen Klima Andalusiens eine beliebte und wirklich amüsante Alternative zum kompletten Essen. Andalusiens berühmtester Wein stammt aus Jerez und heißt auch so, bei uns bekannt als Sherry; in der Regel wird er je nach Süßegrad als Aperitif oder (wie auch die meist süßen Weine aus Málaga) als Dessertwein getrunken. Im Charakter dem Sherry ähnlich sind die Weine aus Montilla-Moriles in der Provinz Córdoba sowie der Manzanilla-Wein, der aus Sanlúcar de Barrameda kommt.

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