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Apulien

Orientiert in Apulien

Orientiert in Apulien
Apulien ist ...
… ein Land an drei Meeren

800 Küstenkilometer sind selbst für Italien rekordverdächtig. Apulien schmiegt sich wie ein schmales Badehandtuch ans Wasser: Während die Entfernung von Bari bis zur Grenze zur Basilikata nur 60 km beträgt, legt man von Lesina im Nordwesten bis nach Santa Maria di Leuca im Südosten stolze 400 km zurück. Der Löwenanteil fällt auf die Adria-Seite, lediglich die Provinz Tarent und Teile des Salento liegen am Ionischen Meer. Unübersichtlich wird es an der Südspitze der Salento-Halbinsel, denn hier treffen sogar drei Meere zusammen: die Adria, das Ionische Meer und das Mittelmeer.

… ein flacher Landstrich

Während Italien zu einem Drittel von Gebirge bedeckt ist, präsentiert sich die Region im äußersten Südosten der Apenninenhalbinsel überwiegend flach oder flachhügelig. Berge gibt es eigentlich nur im Gargano und an der Grenze zur Basilikata, wobei die höchste Erhebung mit 1150 m nicht sonderlich beeindruckt. Dass Apulien dennoch mit Landschaft punktet, liegt am Zusammenspiel von Felsen und Wasser und nicht zuletzt am ganz besonderen Licht, das an manchen Tagen die Texturen des Landes verzaubert. Besonders schön leuchten die Küstenlandschaften im Gargano und im Salento.

… ein uraltes Kulturland

Normannen und Staufer besetzten die strategischen Stellen im Land mit wehrhaften Burgen, das bekannteste Beispiel ist Castel del Monte. In der romanischen Epoche wuchsen stolze Kathedralen in erstaunlich großer Zahl in die Höhe. Ihr Stil ist einzigartig, sodass sich in der Kunstwelt der Ausdruck apulische Romanik eingebürgert hat. Lange vorher errichteten die Griechen in Apulien Städte, die Römer bauten Straßen, im Mittelalter brach man von apulischen Häfen zu den Kreuzzügen ins Heilige Land auf.

Als ganz besonderes Kulturgut gelten die Trabucci im Gargano – archaisch wirkende Fischfangapparate, die vielleicht ein Erbe phönizischer Seefahrer sind.

… ein Einwandererland

Schon Herodot erwähnte ein Land der Japyger. Der Stamm siedelte in Illyrien auf der östlichen Seite der Adria und wanderte im 11. und 10. Jh. v. Chr. nach Unteritalien aus. Durch Lautverschiebung entstand der lateinische Name Apulia. Italiener nennen die Region Puglia, in einheimischen Dialekten heißt sie entweder Pùgghie, Puie oder Puja. Allein die Herkunft des Namens zeigt, dass Apulien schon in vorgeschichtlichen Zeiten das Ziel von Zuwanderern war. Siedler aus Griechenland brachten vermutlich den Weinstock und den Olivenbaum nach Italien. Im Zusammenhang mit den Flüchtlingskrisen unserer Tage kommen auch heute noch Menschen aus vielen Ländern der Erde nach Apulien.

… ein klassisches Urlaubsland

Der Sporn des italienischen Stiefels, der Gargano, ist eine etablierte Urlaubsdestination: Jenseits der grandiosen Bade- und Surfstrände wandelt sich das landschaftliche Bild hinter jeder Biegung: Eichen- und Buchenwälder, schroffe Steilküste mit verschwiegenen Buchten und bizarren Grotten, dann wieder Olivenbäume, so weit das Auge reicht.

Die zweite klassische Tourismusregion ist das liebliche Valle d’Itria – Heimat der berühmten Trulli, der niedlichen Häuschen mit den spitz zulaufenden Kegeldächern! Zweifellos sind die Trulli die bekanntesten Werbeträger der Region. Auf den lieblichen Hügeln im Hinterland der Costa di Bari verbreiten sie einen Hauch von Auenland wie aus dem „Herrn der Ringe“ – ganz besonders zur Mandelblüte im Frühjahr!

… ein Land für Entdeckungen

Im Gegensatz zum Gargano ist der Salento ein relativ „junges“ Reiseziel. Die Halbinsel im äußersten Südosten lockt von Jahr zu Jahr mehr Besucher an, die in Lecce, Otranto oder in Gallipoli typisch süditalienisches Flair aufsaugen, mit dem Drahtesel die langen Küstenlinien erkunden oder im flachhügeligen Hinterland auf Entdeckungsreise gehen. Wie der Gargano ist auch der Salento – die Heimat der berühmten Tarantella-Musik – ein kleiner Kosmos für sich geblieben.

Viel zu entdecken gibt es auch in der Murgia, wo tiefe Schluchten wie feine Adern das apulische Kernland mit seinen sehenswerten Agrarmetropolen durchziehen. Ein Höhepunkt der Rundreise durch die Murgia ist die Kulturhauptstadt Matera mit ihren Wohnhöhlen, den Sassi, und Grottenkirchen, auf Italienisch Chiese rupestri.

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