Aktiv und faul sein

In Wanderstiefeln unterwegs

Wer sich mit dem Rucksack aufmacht, den belohnen die Azoren mit versteckten, nur über alte Saumpfade zu erreichenden Schönheiten, mit ausgedehnten Blumenteppichen im Frühjahr, kleinen Buchten und Schluchten, imposanten Kratern und einsamen Seen. Die Azoren sind ein Paradies für Wanderer – es gibt kaum eine schönere Art, die Inseln zu entdecken.

Mehrere hundert Kilometer markierte Wanderwege existieren mittlerweile auf den Azoren, und jedes Jahr werden es mehr. Highlight für viele: die Besteigung des Pico, des höchsten Gipfels Portugals. Die schönsten Wanderwege bieten neben Pico die Inseln São Jorge, Flores, Faial, Graciosa und Santa Maria, wo es einen tollen Fernwanderweg rund um die Insel gibt.

Grundregel: Planen Sie die Wanderung für den Tag am selben Morgen! Bei Sonne ab in die Berge, bei tief hängenden Wolken an die Küste! Etwas Ausdauer und Kondition sollte man auf jeden Fall mitbringen, viele Wanderungen sind mit anstrengenden Anstiegen verbunden. Mehr zum Thema Wandern.

Unter, im und auf dem Wasser

Tauchen: Der Atlantik rund um die Azoren gleicht einem gigantischen Planschbecken für Tiere mit und ohne Kiemen. Unter Tauchern sind die hiesigen Gewässer wegen ihres Reichtums an Großfischen ein Geheimtipp, es geht hinab zu Mantas, Haien oder Mobulas. Anfänger aber sollten sich wegen gefährlicher Strömungen genau überlegen, ob sie mitmischen wollen (mehr zum Thema Tauchen).

Wale gucken: Wer mit dem kalten Nass weniger direkt in Berührung kommen will, nimmt an einer Whalewatching-Ausfahrt teil – am besten bei Espaço Talassa auf Pico. Einmal im Schlauchboot von fünf neugierigen Pottwalen umringt, ist ein Erlebnis, das man sein Leben lang nicht vergessen wird. Neben Pottwalen können Sie, je nach Jahreszeit, auch große Bartenwale sehen. Selbst der Blauwal, das größte Tier der Welt, macht auf den Azoren Station. Doch der Atlantik ist kein Zoo – die Sichtchancen sind sehr hoch, aber Sichtungen nicht gewährleistet. Mehr zum Whalewatching auf S. 332.

Delfinschwimmen: Auch Schwimmen mit Delfinen wird vielerorts angeboten – eine Aktivität, die von Tierschützern allerdings kritisch gesehen wird. Mehr zum Schwimmen mit Delfinen.

Und sonst so?

Adventure und mehr: Canyoning, Abseiling und andere aufregende Sportarten mit ing hinten dran – nahezu alles ist möglich, alles machbar. Adventure ist ein Thema auf den Azoren, wenn auch nicht auf allen Inseln. Außerdem kann man mehrere Eilande auf dem Rücken von Pferden entdecken (am professionellsten auf Faial), kann sich mit etwas Kondition aufs Rad schwingen und auf hoher See den dicken Fisch an Bord ziehen (auf den Azoren wurden schon Rekorde im Big-Game-Fishing aufgestellt). Zwischendurch bietet sich eine Relaxingrunde in einem der Thermalpools an, um anschließend auf Megawellen zu surfen oder, oder, oder …

Golfen: Obendrein gibt es drei 18-Loch-Golfplätze: zwei auf São Miguel und einen auf Terceira. Mehr zu alledem und im Reiseteil.

Die Seele baumeln lassen

Auf den Terrassen mancher Unterkünfte könnte man den ganzen Urlaub verbringen. Wer also schon immer mal Thomas Manns Gesamtwerk im Urlaub verschlingen wollte, wird auf den Inseln dazu Gelegenheit haben. Es geht aber noch fauler: Man kann auch einfach sitzen und gucken. Und sitzen und gucken. Und dazwischen dösen und träumen – mit dem süßesten Wellenrauschen als Wiegenlied. Grandiose Über-Blicke bekommt man auch von den zahlreichen Miradouros, den Aussichtspunkten – statistisch gesehen haben die Azoren die höchste Aussichtspunktdichte überhaupt. Oder man prokrastiniert ganz simpel am Strand.

Beachlife

Knapp 700 km Küstenlinie besitzt der Archipel, doch alle Sandstrände zusammen machen vermutlich keine 5 km aus. Wer ausschließlich zum Baden auf die Azoren fliegt, hat das falsche Ziel gewählt. Die Küste ist rau, große Wellen können aus dem Nichts auftauchen, die Strömungen sind vielerorts gefährlich. Aber immerhin gibt es Strände!

Wohin zum Baden? Nette Sandstrände, wenn auch nicht im XXL-Format, bieten São Miguel, Santa Maria und Faial. Auf den anderen Inseln dominieren Felsstrände, Kiesbuchten, Naturschwimmbecken und allenfalls kleine Sandbuchten. Die aber können überaus idyllisch sein – wenn denn das Wetter passt.

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