Wandern im Bayerischen Wald
► Seit Generationen ist der Bayerische Wald eine beliebte Wander- und Urlaubsregion. Ein ausgezeichnetes Wegenetz führt durch unterschiedliche Landschaften bis in die entlegendsten Winkel Ostbayerns und seit der Öffnung des Eisernen Vorhangs bis nach Tschechien. Dabei steht der Genuss an erster Stelle – obwohl es durchaus anspruchsvolle Touren gibt.
Natur und Kultur liegen im Bayerischen Wald nah beieinander, und so ist die Geschichte allgegenwärtig: Etliche Wanderwege liegen an alten Transportwegen (sog. Saumpfaden) oder Schmugglerpfaden. Die jahrhundertealten Traditionen in Bergbau und Glaserzeugung sind in ausgezeichneten Museen aufbereitet und das bayerische Brauchtum kann im Museumsdorf Bayerischer Wald studiert werden.
Der bereits 1970 gegründete Nationalpark Bayerischer Wald ist mit seiner unberührten Natur eine der Hauptattraktionen. In den letzten Jahren entstanden hier neue Einrichtungen wie Informationszentren und Baumwipfelpfade. In Freigehegen kann man die heimische Tierwelt beobachten und auf einer Vielzahl von Erlebniswegen jede Menge über die lokale Flora lernen. Das macht den Bayerischen Wald auch zu einem ausgezeichneten Ziel für Familien. ■
Ursprünglich bezeichnete man nur die Gebiete von der Donauebene bis zum Regen als Bayerischer Wald. Die weiter östlich gelegene Region galt bereits als Teil des Böhmerwaldes – einleuchtend, denn schließlich sind die Gebirge geologisch betrachtet ein Teil des Böhmischen Massivs. Mit dem Ausbau des Tourismus und schließlich auch aufgrund des Verlaufs des Eisernen Vorhangs ging man aber dazu über, alle Gebiete diesseits der Grenze als Bayerischer Wald zu bezeichnen. Es wurde höchstens noch zwischen vorderem und hinterem Bayerischem Wald unterschieden, was sich auch heute noch im Sprachgebrauch findet.
Für die Abgrenzung einzelner Wanderregionen eignet sich diese Unterscheidung nicht wirklich. Und so haben wir für diesen Wanderführer den Bayerischen Wald unter Berücksichtigung geografischer Aspekte und verschiedener Anreiserouten in vier größere Regionen unterteilt.
► Oberer Bayerischer Wald: Diese Wanderregion, die sich weitgehend mit dem Naturpark Oberer Bayerischer Wald deckt, erstreckt sich vom Oberpfälzer Wald im Norden bis hinab zur Regen-Senke südlich von Cham. Ganz im Norden gibt es in der Gegend um die Ortschaften Waldmünchen und Furth im Wald nicht nur schöne Wanderungen auf bayerischer Seite – etwa zur Bayernwarte (Tour 3), sondern seit einigen Jahren auch etliche Optionen für grenzüberschreitende Touren, etwa zum tschechischen Čerchov (Tour 1).
Ein beliebtes Ziel und Station zweier Wanderungen ist der Dreiwappenfelsen, wo einst die Gebiete von Bayern, Böhmen und der Pfalz aufeinandertrafen (Touren 1 und 2). Heute verläuft hier die Grenze zwischen Deutschland und Tschechien.
Ebenfalls noch in der nördlichen Region liegt die Ortschaft Arnschwang, von der man zur Trettinger Kapelle (Tour 4) wandern kann. Etwas südlicher liegen die Europäische Wasserscheide (Tour 6) und der Haidstein (Tour 7).
In den südlichen Ausläufern dominieren Kaitersberg (Tour 10), Hoher Bogen (Tour 5) und Osser (Tour 8) die Szenerie und bieten unzählige Möglichkeiten für Wanderungen. Gute Ausgangspunkte sind die Orte Neukirchen b. Hl. Blut, Lohberg oder Bad Kötzting. Der Gläserne Steig (Tour 9) führt den Wanderer auf die Spuren der Glastradition.
Wie überall im Grenzgebiet zu Tschechien finden sich auch im Oberen Bayerischen Wald riesige militärische Anlagen. Einst als Abhörposten errichtet, sind sie seit Ende des Kalten Krieges verlassen. Auf dem Čerchov hat man Teile der Anlage bereits für Wanderer zugänglich gemacht, auf dem Hohen Bogen ist eine touristische Nutzung in Planung.
Eine Besonderheit ist der sog. Große Pfahl, ein Quarzgang, der sich bei Viechtach besonders imposant zeigt und der zu Bayerns wichtigsten Geotopen zählt (Tour 11). ■
► Deggendorfer Land: Die Berge vor den Toren Deggendorfs sind nicht nur bei den Einheimischen sehr beliebt. Aufgrund der guten Anbindung über die Autobahnen A 92 und A 3 sind sie schnell zu erreichen und bieten somit gute Möglichkeiten für diejenigen, die morgens nicht so früh aus den Federn kommen. Kein Wunder also, dass sich hier einige der beliebtesten Bayerwaldwanderziele befinden.
Der Brotjacklriegel mit seinem weithin sichtbaren Sendeturm ist, von der Donauebene kommend, eine der ersten markanten Erhebungen (Tour 17). Weiter nördlich bietet die Urlaubsregion um St. Englmar Sommer wie Winter ein umfangreiches Angebot. Die Gipfel von Pröller (Tour 13) und Predigtstuhl (Tour 12) locken jedes Jahr zahlreiche Wanderer an. Und auch der Turm auf dem rund 10 km entfernten Hirschenstein ist ein beliebtes Ziel (Tour 14).
Ein echter Klassiker ist die Wanderung zum Landshuter Haus (Tour 16): Nicht nur die Wegführung über ein Hochmoor ist etwas Besonderes, auch die Ortsgeschichte ist beachtlich – bereits im 16. Jh. stand an dieser Stelle ein Gebäude. Der nahe Geißkopf, ein beliebtes Ziel für Sportler, kann zu Fuß über einen kurzen Abstecher vom Landshuter Haus erklommen werden – oder auf einer eigenständigen Route (Tour 15). Im Winter wird hier eifrig Ski gefahren, und mit dem MTB-Bikepark hat man außerdem eine äußerst beliebte Sommerattraktion geschaffen. ■
► Nationalpark Bayerischer Wald: Der Nationalpark und seine nähere Umgebung bilden gewissermaßen das Herzstück des Bayerischen Waldes. Hier gibt es mit dem 1.456 m hohen Großen Arber (Tour 18) sowie dem 1.453 m hohen Großen Rachel (Tour 22) die höchsten Erhebungen und mit dem Blockmeer auf dem Lusen (Tour 23) den wohl markantesten Gipfel. Gebirgsbäche zwängen sich durch enge Schluchten, zum Beispiel der Arberbach mit den Rißlochfällen (Tour 18) und die Große Ohe durch die Steinklamm bei Spiegelau (Tour 24). Um den Falkenstein findet man sogar noch weitgehend unberührte Flecken mit imposanten Urwäldern (Tour 19).
Im Grenzgebiet zu Tschechien gibt es außerdem ein paar der für den Bayerischen Wald typischen Hochweiden, sog. Schachten (→ Kasten) – etwa den Lindbergschachten (Tour 21) oder den Ruckowitzschachten.
Das lockt natürlich Urlauber an, und die Nationalparkgemeinden haben in den letzten Jahren kräftig aufgerüstet, um den Besuchern neben der wunderbaren Natur noch mehr bieten zu können. Wer also 2010 zum 40-jährigen Jubiläum des Nationalparks anreiste, der konnte sich in den pädagogisch ausgezeichnet gestalteten Nationalparkzentren Lusen und Falkenstein informieren, den mit 1.300 m weltweit längsten Waldwipfelpfad beschreiten oder in den großen Tierfreigehegen Luchse, Bären und Wölfe beobachten.
Die Produktion und Verarbeitung von Glas war über viele Jahrhunderte ein wichtiger Wirtschaftszweig im Bayerischen Wald, und auch einige Gemeinden am Nationalpark – etwa Bodenmais oder Spiegelau – können auf eine lange Tradition zurückblicken. Die Besichtigung von Ausstellungen oder Produktionsstätten ist ein gutes Kontrastprogramm zu ausgedehnten Wanderungen. Auch zum Thema Bergbau findet sich eine interessante Tour, nämlich auf den Silberberg (Tour 20). Und auf dem Dreifaltigkeitsweg (Tour 25) bei Grafenau verbinden sich Geschichte, Natur und Religion. ■
► Unterer Bayerischer Wald: Dieses große Gebiet wird im Norden vom Nationalpark Bayerischer Wald bzw. der Grenze zu Tschechien und im Süden von der Donau begrenzt. Im Westen beginnt die Wanderregion etwa auf Höhe der Ortschaft Thurmansbang und endet im Osten an der österreichischen Grenze. Wirtschaftliche Zentren dieser Region sind die Ortschaften Freyung (Tour 26) und Grafenau.
Wanderer finden hier v. a. sehr viel Abwechslung: Auf dem Haidel (Tour 27) gibt es einen der besten Aussichtstürme der Region, Familien finden interessante Touren zu einem Wackelstein (Tour 29) oder zu den Wirkungsstätten der Ritterfamilie Tuschl (Touren 30 und 31). Und am Dreiländereck, wo Deutschland, Österreich und Tschechien aufeinandertreffen, kann man mit dem Dreisesselberg einen mehr als 1.300 m hohen Gipfel erklimmen (Tour 28).
Je weiter man von Norden zur Donauebene kommt, desto flacher wird das Terrain – was nicht heißt, dass die Wanderungen weniger reizvoll wären. Besonders im und um das Ilztal gibt es eine ganze Reihe interessanter Wanderungen, so z. B. die Runde ab Hutthurm (Tour 33). Dem Flusslauf kann man fast bis nach Passau folgen und ein Besuch der wunderschönen „Dreiflüssestadt“, wo Donau, Ilz und Inn zusammenfließen, bietet sich sowieso an, wenn man schon in der Region unterwegs ist.
Entspannung findet man bei einer Wanderung durch die Saußbachklamm (Tour 32) oder auf dem Sonnenweg (Tour 35), von dem man einen wunderbaren Blick auf die Donau ergattern kann. Und wer in dieser südöstlichsten Region des Bayerischen Waldes noch eine schöne Tour auf einen –wenn auch kleinen – Berg unternehmen will, der sollte nach Hauzenberg fahren und auf den Staffelberg (Tour 34) steigen. ■
► Klima und Jahreszeiten: Die Wanderregion Bayerischer Wald erstreckt sich von etwa 400 m bis zu 1.456 m (Großer Arber), und entsprechend unterschiedlich sind auch die klimatischen Bedingungen in den verschiedenen Lagen. Auf dem Arber liegen die durchschnittlichen Höchstwerte selbst in den Sommermonaten Juli und August nur knapp jenseits der 15 °C, in den rund 1.000 m tiefer gelegenen Gebieten sind es immerhin gut 7 °C mehr. Die mittleren jährlichen Niederschlagsmengen reichen von 752 mm (Pemfling-Pitzling) bis 1.444 mm (Großer Arber).
Dabei ist der Bayerische Wald von zwei Einflüssen geprägt: im Sommer von den Föhnlagen im Westen – bei guten Bedingungen kann man dann bis in die Alpen schauen – und im Winter durch das Kontinentalklima, wo von Osten kalte Luft einströmt. Im Sommer kann es also richtig warm werden, im Winter dafür auch bitterkalt. Die feuchten und stellenweise moorigen Böden begünstigen die Bildung von Nebel, der sich dann mitunter auch hartnäckig hält. Das gilt auch für die klassische Wandersaison von Frühjahr bis Herbst.
Der Frühling kommt im Bayerischen Wald nur langsam in Tritt – so beträgt im April die mittlere Tiefsttemperatur auf dem Großen Arber nur –1 °C, auf dem Großen Falkenstein liegen im Mai im Mittel sogar noch 21 cm Schnee. Dafür ist der April vergleichsweise trocken, auf dem Großen Arber und in Waldhäuser (neben dem Oktober) ist er sogar der niederschlagsärmste Monat im Jahr.
Die Sommer sind nur mäßig warm. In tieferen Lagen ist der Juli der wärmste Monat, während in den Hochlagen der August wärmer ist (vgl. Pemfling-Pitzling und Höllenstein-Kraftwerk mit Großem Arber und Waldhäuser im Diagramm „Tagestemperaturen“). Im Juni und Juli fällt zwar der meiste Regen, aber keine Angst, sie sind zusammen mit dem August auch die sonnenscheinreichsten und bewölkungsärmsten Monate.
Im Herbst (aber auch im Winter) kommt es häufig zu „Inversionswetterlagen“ – ein Wetterphänomen, bei dem die höheren Luftschichten wärmer sind als die tieferen und sich an der Grenzschicht Nebel bildet. So kommt es, dass in den Gipfellagen strahlender Sonnenschein mit fantastischer Fernsicht herrscht, während unten in den Tälern alles grau in grau ist. Die mittlere Sonnenscheindauer verdeutlicht das: Im Oktober sind es auf dem Großen Arber 158, in Cham hingegen nur 125 Stunden.
Die Winter im Bayerischen Wald sind relativ schneesicher, auf dem Arber werden sogar Weltcup-Skirennen veranstaltet. Auf dem Großen Falkenstein ist der Februar mit 111 cm Schneehöhe der schneereichste Monat und es kann rund fünf Monate dauern, bis die geschlossene Schneedecke im Frühjahr geschmolzen ist. Besonders in Tal- und Muldenlagen wie Höllenstein-Kraftwerk oder Waldhäuser (940 m, Tour 23) kann es empfindlich kalt werden.
Zu den klimatischen Besonderheiten gehört zweifelsfrei der „Böhmische“, wie der kalte Ostwind von den Einheimischen genannt wird. Speziell in den Kammlagen an der Grenze zum benachbarten Tschechien pfeift er bisweilen ganz gewaltig und die gefühlten Temperaturen auf Lee- und Luvseite eines Berges unterscheiden sich dann erheblich. ■
► Wandersaison: Genau genommen ist im Bayerischen Wald das ganze Jahr über Wandersaison, denn selbst im Winter kann man äußerst reizvolle Touren gehen. Dafür werden in einigen Gemeinden eigens Winterwanderwege angelegt und immer öfter werden auch geführte Schneeschuhtouren angeboten. Man muss also auch bei weißer Pracht nicht auf den Wandergenuss verzichten.
Die „klassische“ Wandersaison beginnt aber im Frühling mit der Schneeschmelze, dementsprechend erst in den tieferen Lagen und dann in den Hochlagen. Genaue Angaben kann man hier nicht machen und es kann durchaus sein, dass man im einen Jahr bei warmen Frühlingstemperaturen eine Wanderung unternimmt, wo man ein Jahr vorher noch auf Langlaufskiern unterwegs war.
Beliebteste Wanderzeit ist aber zweifelsfrei der Sommer, speziell an sonnigen Wochenenden geht es dann mitunter ganz schön zu auf den Wegen und Gipfeln. Und weil viele Wanderungen im Bayerischen Wald auch für Familien geeignet sind, kommen besonders viele Besucher in den Schulferien. Dann sind auch die meisten Berghäuser und Hütten durchgehend geöffnet.
Doch auch der goldene Herbst lohnt sich im Bayerwald. Dick eingepackt, trotzt man bei Sonnenschein den kälteren Temperaturen und bisweilen starken Winden – und nicht umsonst wird mit dem „Indian Summer“ im Bayerischen Wald geworben. Der große Vorteil: Man kann die Saison ruhig ausklingen lassen, denn viel los ist dann meistens nicht mehr. ■
Die Berge des Bayerischen Waldes sind Teil der Böhmischen Masse, der Wurzelzone eines uralten Gebirges aus dem Paläozoikum (vor ca. 250 bis 540 Mio. Jahren). Die Felsmassen bestehen v. a. aus Gneisen und Graniten. Die Gneise zählen zu den ältesten Gesteinen der Erde. Sie setzen sich hauptsächlich aus Feldspat, Quarz und Glimmer zusammen und entstehen durch metamorphe Prozesse, also durch extrem hohe Druck- und Temperatureinwirkungen, die im Erdinneren auftreten. Im Karbon (vor 300 bis 350 Mio. Jahren) wurden die Gneise, noch in mehreren Kilometern Tiefe, von magmatischen Gesteinsschmelzen durchzogen, die schließlich zu Granit erstarrten. Die Felsmassen des Bayerischen Waldes waren also gewissermaßen schon uralt, als die Alpen – sie entstanden vor ca. 65 Mio. Jahren – noch in den Kinderschuhen steckten.
Erst durch tektonische Aktivitäten sowie durch Jahrmillionen der Erosion gelangten die Gesteine schließlich an die Erdoberfläche. Und die vergleichsweise niedrigen Gebirgsformen, die wir heute zwischen Donau und Tschechien vorfinden, sind lediglich die geschliffenen Reste eines einst imposanten Gebirges. Bezeichnend ist dabei nicht die Höhe der einzelnen Gipfel – mit max. 1.456 m sind diese nicht besonders hoch –, sondern der verhältnismäßig große Höhenunterschied zwischen Donauebene und Vorwaldbergen: Innerhalb weniger Kilometer sind es immerhin rund 800 m.
Deutliche Spuren hat auch die letzte Eiszeit hinterlassen. Eine bis zu 125 m dicke Schicht aus Schnee und Eis bedeckte damals die höchsten Gipfel. Dort, wo sich die Gletscher ihren Weg in die Täler bahnten, kann man das heute noch an den Karen erkennen: Die Eismassen frästen Vertiefungen in die Berghänge. Unter bestimmten Bedingungen kann sich in diesen Mulden auch Wasser ansammeln und sog. Karseen bilden. Der Große Arbersee und der Kleine Arbersee sowie der Rachelsee sind entsprechende Vertreter.
► Geotop Glimmerschiefer im Künischen Gebirge (Tour 5): Im Norden des Bayerischen Waldes, im Künischen Gebirge – so nennt sich der Gebirgszug zwischen Osser und Zwercheck – gibt es eine geologische Besonderheit, denn hier bestehen die Felsmassen nicht aus Gneisen und Graniten, sondern großteils aus Glimmerschiefer. Dabei handelt es sich wie bei den Gneisen um ein metamorphes Gestein, das sich in seiner Zusammensetzung durch einen wesentlich geringeren Anteil an Feldspaten unterscheidet. ■
► Geotop Blockmeer auf dem Lusen (Tour 23): Der baumlose Bereich des Lusens mit dem Meer aus großen Granitblöcken ist nicht nur der markanteste Gipfel des Bayerischen Waldes, sondern auch eine der größten geologischen Besonderheiten. Die Felsmassen entstanden bereits im Paläozoikum vor rund 320 Mio. Jahren. Langwierige Verwitterungsprozesse ab dem Tertiär (ca. 2,6 bis 65 Mio. Jahre) legten schließlich große Brocken frei. So weit nicht ungewöhnlich, doch dabei blieb es nicht: Im Quartär (ca. 2,6 Mio. Jahre bis heute) wurden diese Felsbrocken durch Frostverwitterung, bei der in Spalten eingedrungenes Wasser gefriert, in zahlreiche Blöcke gesprengt. ■
► Geotop Großer Pfahl bei Viechtach (Tour 11): Das Pfahlgestein entstand vor rund 275–300 Mio. Jahren tief im Erdinneren, als sich ein durch tektonische Bewegungen gebildeter Riss mit aus dem Gestein gelöstem Quarz füllte. Über Jahrmillionen wurden die umliegenden, weicheren Gesteinsschichten durch Erosion abgetragen, bis nur noch die markante „Mauer“ übrigblieb. Der Pfahl ist rund 150 km lang und verläuft fast schnurgerade durch den nordöstlichen Bayerischen Wald. Am besten zu besichtigen sind die Formationen bei Viechtach, wo die Felsgebilde bis zu 30 m aus dem Boden ragen.
Der helle Pfahlquarz ist eine Besonderheit in ganz Bayern und besteht zu mehr als 95 % aus Kieselsäure. Lange Zeit wurde er im Steinbruch bei Viechtach abgebaut. Heute ist der Pfahl komplett zum Naturschutzgebiet erklärt und bietet Lebensraum für eine große Tier- und Pflanzenwelt. Von Mitte Mai bis Ende September gibt es jeden Dienstag um 15 Uhr Führungen am großen Pfahl, Anmeldungen in der Pfahlinfostelle (Tel. 09942/904864) oder der Touristeninformation Viechtach (Tel. 09942/1661). ■
► Geotop Silberberg bei Bodenmais (Tour 20): Gegen Ende des Präkambriums (vor etwa 900 Mio. Jahren) bildeten sich Meeressedimente, die durch tektonische Überlagerungen unter die Erdoberfläche geschoben und dort im Zuge der nächsten 600 Mio. Jahre immer wieder durch metamorphe Prozesse zu Gneisen und Erzkörpern umgewandelt wurden. Schon Mitte des 15. Jh. betrieb man hier Bergbau, im Laufe der folgenden Jahrhunderte wurden u. a. Silber – wenn auch nur sehr wenig –, Bleiglanz und Eisensulfide gefördert. ■
► Geotop Granite am Dreisessel (Tour 28): In der Dreisesselregion findet man gleich mehrere verschiedene Granite auf relativ kleinem Raum, die Entstehungszeit datiert etwa 330 Mio. Jahre zurück. Für die unterschiedliche Beschaffenheit der Varietäten – so sind z. B. die Körnung und die Zusammensetzung verschieden – sind neben der Zusammensetzung der bei der Entstehung verschmolzenen Sedimente auch die jeweilige Schmelztemperatur und der Ablauf der Abkühlvorgänge verantwortlich. Zu den Vorkommen gehören der „Dreisessel-Granit“, der „Haidmühle-Granit“ und der „Steinberg-Granit“. ■
► Etwas mehr als ein Viertel der 3.000 in Mitteleuropa vorkommenden Gefäßpflanzenarten (Tracheophyta) findet man auch im Bayerischen Wald – was diesen zu einer der artenärmeren Bergregionen macht. Dafür haben nährstoffarme Böden und mitunter recht raue klimatische Verhältnisse eine beachtliche Anzahl an spezialisierten Arten hervorgebracht, die auch unter widrigen Umständen überleben können. Die weniger robusten und anspruchsvolleren Arten fühlen sich meist nur in den klimatisch begünstigten Hanglagen wohl.
Widerstandsfähige Fichten dominieren Tal- und Hochlagen, während in den Hanglagen dazwischen Bergmischwälder aus Buchen und Tannen gedeihen. Je nach Beschaffenheit des Bodens wachsen vereinzelt auch Eschen, Eiben, Berg- und Spitzahorn oder Vogelbeeren. Es gibt sogar noch kleine, aber bedeutende Reste von jahrhundertealten Urwäldern, in denen riesige Bäume gen Himmel ragen. Eine Sonderstellung nimmt außerdem der Große Arber ein, der als einziger Berg über eine subalpine Zone mit Latschenvegetation verfügt.
Auf Plateaus mit hohen Niederschlägen und verringertem Abfluss haben sich Hochmoore (altbayerisch: Filze) mit einer ganz eigenen Vegetation gebildet. Hier regieren u. a. Torfmoose, Wollgras, Moos- und Rauschbeeren oder Moorbirken. Ähnliche Moorfilze finden sich an den Ufern des Kleinen Arbersees, auf dem sie zeitweise sogar als eine Art schwimmende Inseln auf dem Wasser treiben.
In der Riege der Boden bedeckenden Pflanzen entdeckt man häufig die Heidelbeere, die besonders gut auf den sauren Böden gedeiht und z. B. zu Marmelade oder Saft verarbeitet werden kann. In den Geschäften der Region trifft man auch auf zwei der bekanntesten Kräuter des Bayerischen Waldes: Bärwurz und Blutwurz gibt es dort in flüssiger Form zu kaufen – als Schnaps.
Neben den weit verbreiteten Vertretern sind im Bayerischen Wald auch eine Vielzahl seltener oder gar bedrohter Pflanzenarten heimisch. Dazu zählen etwa der Böhmische Enzian (Gentianella bohemica), der Moor-Klee (Trifolium spadiceum) oder der Sumpf-Bärlapp (Lycopodiella inundata). Rund 700 Vertreter der lokalen Flora kann man im Pflanzenfreigelände des Hans-Eisenmann-Hauses anschauen. ■
► Der Bayerische Wald war einst Heimat zahlreicher Wildtierarten, die allerdings – wie vielerorts in Deutschland – im Zuge der Erschließung und dichteren Besiedlung immer mehr in Bedrängnis gerieten. Durch den Eingriff des Menschen verloren sie ihren Lebensraum oder wurden durch die Jagd in ihren Beständen gefährdet. Einige Arten wurden komplett ausgerottet, darunter v. a. die großen Räuber wie Bär, Wolf und Luchs, die eine Gefahr für die immer größer werdenden Nutztierherden darstellten.
Mittlerweile bemüht man sich, die Artenvielfalt zu erhalten, indem aktuelle Bestände streng geschützt und ausgerottete Arten erneut angesiedelt werden. Vorzeigecharakter hat dabei sicherlich das Luchs-Projekt, denn mittlerweile gibt es wieder eine relativ stabile Population der Raubkatzen. Ihr Bestand und ihr Verhalten werden z. B. mit Fotofallen, aber auch durch die Überwachung mit GPS-Sendern an den Tieren erforscht. Beim Schutz der Luchse und anderer Wildtierbestände arbeiten die Behörden des Nationalparks Bayerischer Wald eng mit den Kollegen aus dem benachbarten tschechischen Nationalpark Šumava zusammen. Bär und Wolf sind bisher nicht mehr zugewandert – ernsthaft willkommen wären sie in der breiten Masse der Bevölkerung wohl sowieso nicht.
Insgesamt ist jedoch eine positive Entwicklung zu verzeichnen: Im Bayerischen Wald leben heute wieder Fischotter, Biber und Wildkatzen und an den Flussufern schlängeln sich die äußerst scheuen Kreuzottern. Die Rotwildbestände sind so groß, dass es bisweilen Probleme mit Verbissschäden gibt. Rehe und Wildschweine gedeihen prächtig, und vereinzelt soll sogar der eine oder andere tschechische Elch einen kleinen Ausflug in den Bayerwald unternehmen.
Auch seltene Vogelarten wie Schwarzstorch, Kolkrabe oder Habichtskauz fühlen sich wieder vermehrt in der Region heimisch. Gleiches trifft auf den Wespenbussard und den Wanderfalken zu. Besonders viel Mühe hat man sich bei der Wiederansiedlung des Auerhuhns gegeben, aber trotz zahlreicher Auswilderung bleibt der Bestand eher gering.
Die meisten der hier genannten Vertreter wird man in freier Wildbahn eher selten zu Gesicht bekommen. Es empfiehlt sich daher ein Besuch in einem der großen Freigehege, wo man die lokale Fauna – auch die Arten, die in freier Wildbahn nicht mehr vorkommen – in ihrer natürlichen Umgebung erleben kann. ■
Es versteht sich von selbst, dass man Kleidung und Rucksackinhalt der Saison, dem Wetter und den Gegebenheiten der jeweiligen Tour anpasst – entsprechende Hinweise stehen im Tourinfo-Kasten der einzelnen Wanderungen.
► Ausrüstung: Eine alpine Ausrüstung braucht man im Bayerischen Wald nicht, denn selbst den höchsten Gipfel (Großer Arber) erreicht man relativ bequem auf Wanderwegen. Festes Schuhwerk ist bei vielen Wanderungen trotzdem unverzichtbar: Steinige Aufstiege, Untergrund mit viel Wurzelwerk und matschige Waldwege nach Regenfällen sind in einem stabilen Wanderschuh einfach sicherer zu meistern. Stöcke erleichtern Auf- und Abstieg und schonen dabei die Gelenke.
Was die Kleidung betrifft, so schaden selbst an sommerlichen Tagen ein warmer Pullover und eine Windjacke im Rucksack nicht. Speziell in den Kammlagen entlang der Grenze zu Tschechien bläst der „böhmische“ Wind kalte Luft gen Westen und lässt die gefühlte Temperatur blitzschnell sinken.
Im Gegenzug ist die Kraft der Sonne nicht zu unterschätzen: Auf einigen Wanderungen gibt es kaum Schatten – speziell dort, wo der Baumbestand dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen ist – und auch auf einigen Gipfeln sitzt man in der prallen Sonne. Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor und ein Hut sind v. a. für Kinder und besonders empfindliche Zeitgenossen Pflicht. Auch eine Sonnenbrille mit 100%igem UV-Schutz sollte man dabeihaben.
Ein kleiner Erste-Hilfe-Pack gehört in den Rucksack eines jeden Wanderers. Diese kann man kostengünstig erwerben, nehmen kaum Platz weg und wiegen fast nichts. Dafür hat man immer ein Pflaster und Verbandszeug zur Hand und kann kleine Blessuren verarzten. ■
► Verpflegung: Speziell während der Hauptwandersaison im Sommer gibt es viele Einkehrmöglichkeiten entlang der gängigen Wanderrouten. An den Start- bzw. Endpunkten der Touren finden sich oft Gasthöfe und auf den Gipfeln gibt es meist eine Berghütte. Im Angebot sind fast immer deftige Brotzeiten, ein paar warme Gerichte und bisweilen auch hausgemachte Kuchen – und einen Kaffee oder eine kühle Halbe Bier bekommt man natürlich überall. Die Preise sind dabei verhältnismäßig günstig.
Wer außerhalb der Sommersaison unterwegs ist, muss allerdings damit rechnen, dass die Berghäuser nicht mehr durchgehend geöffnet haben, und sollte sich auf Selbstversorgung einstellen. In jedem Fall, v. a. natürlich in den heißen Monaten, sollte man ausreichend Trinkwasser einpacken. ■
► Unter der EU-weiten Notrufnummer Tel. 112 kann im gesamten Wandergebiet der Rettungsdienst benachrichtigt werden.
Der Handyempfang ist im Bayerischen Wald verhältnismäßig gut, sodass es in der Regel kein Problem sein dürfte, im Notfall Hilfe zu rufen. Die Notrufnummer funktioniert auch bei PIN-gesperrten Mobiltelefonen, allerdings muss seit dem Jahr 2009 das Handy mit einer frei geschalteten und betriebsbereiten SIM-Karte ausgestattet sein. Man wird im Notfall mit einer zentralen Leitstelle verbunden.
Sollte ein Notruf per Handy nicht möglich sein, so kann man versuchen, über das alpine Notsignal auf sich aufmerksam zu machen: Innerhalb einer Minute werden in gleichen Abständen sechs akustische oder optische Signale – z. B. durch Klopfen oder Pfeifen, Winken mit Kleidungsstücken oder Blinken mit einer Taschenlampe – abgegeben. Nach einer Minute Pause wiederholt man das Signal. Die Antwort erfolgt nach dem gleichen Schema, allerdings mit nur drei Signalen pro Minute. Wer so ein Notsignal empfängt, sollte es immer bestätigen und sofort die zuständigen Rettungskräfte benachrichtigen. ■
► Krankenhäuser: Handelt es sich um keinen akuten Notfall, aber ist doch ärztliche Behandlung vonnöten, so kann man auch direkt eines der Krankenhäuser in der Region ansteuern. Hier eine Auswahl der Krankenhäuser in den größeren Zentren des Bayerischen Waldes:
Klinik Bogen, Mussinanstraße 8, 94327 Bogen, Tel. 09422/822-0.
Krankenhaus Cham, August-Holz-Straße 1, 93413 Cham, Tel. 09971/409-0.
Klinikum Deggendorf, Perlasberger Str. 41, 94469 Deggendorf, Tel. 0991/380-0.
Krankenhaus Freyung, Krankenhausstraße 6, 94078 Freyung, Tel. 08551/977-0.
Klinikum Passau, Innstraße 76, 94032 Passau, Tel. 0851/5300-0.
Kreiskrankenhaus Viechtach, Karl-Gareis-Straße 31, 94234 Viechtach, Tel. 09942/20-0.
Kreiskrankenhaus Waldkirchen, Erlenhain 6, 94065 Waldkirchen, Tel. 08581/9810.
Kreiskrankenhaus Zwiesel, Waldschmidtweg 40, 94227 Zwiesel, Tel. 09922/99-0.
Ansonsten fragen Sie einfach vor Ort, z. B. in der Touristeninformation, vielleicht gibt es je nach Ausgangsort eine günstiger gelegene Alternative.
Für die Planung einer Wanderung sind die Sterne als Maßeinheit für die Anforderung hilfreich, und im Tourinfo-Kasten der einzelnen Touren sind alle notwendigen Informationen gebündelt: Länge und Dauer der Wanderung, Charakter der Tour mit Wegarten, Markierungen der Wege, Ausrüstung, Einkehrmöglichkeiten und Anfahrt zum Ausgangspunkt. Hinweis: Bei der angegebenen Dauer handelt es sich jeweils um die reine Gehzeit ohne Pausen wie Einkehr, Fotografieren oder sogar Verlaufen.
► Wege und ihre Markierungen: Die Wanderwege im Bayerischen Wald sind wirklich bestens markiert. Die Marker bestehen aus einer Zahl oder der Kombination aus einem Buchstaben und einer Zahl (z. B. R 4) und sind entweder an Bäume gepinselt oder auch in Form von Plastikplaketten an Bäume, Zäune oder Schilder genagelt. Zusätzlich sind unterwegs oft auch Wegweiser angebracht, auf denen der Name der Wanderung oder ein Etappenziel angeschrieben ist.
An Parkplätzen, von denen mehrere Wanderungen abgehen, oder auch unterwegs, wo verschiedene Touren aufeinandertreffen, sind häufig Wegweisertafeln aufgestellt, auf denen die entsprechenden Marker und Schilder zu sehen sind. Manchmal muss man etwas genauer hinschauen, denn die einzelnen Schilder zeigen nicht etwa in die jeweilige Marschrichtung, vielmehr sind die Richtungspfeile auf die Schilder gemalt.
Bisweilen sind einzelne Etappen identisch mit Streckenabschnitten von Fernwanderwegen und dann entsprechend mit Sondermarkierungen, z. B. Goldsteig, versehen. Ist dies der Fall, so ist das in den einzelnen Wegbeschreibungen genau erwähnt. ■
► Touristeninformation von zu Hause aus: Informationen zum Bayerischen Wald findet man im Internet relativ einfach und unter zahlreichen Webadressen. Mittlerweile präsentieren sich alle Gemeinden auf diese Weise (→ „Touristeninformation vor Ort“). Nachfolgend sind die offiziellen Webauftritte der jeweiligen Tourismusämter aufgelistet.
www.ostbayern-tourismus.de: Übergeordnete Informationen zur gesamten Region Ostbayern inkl. Bayerischer Wald.
www.bayerischer-wald.de: Hier gibt es die komplette Palette an Informationen zum gesamten Bayerischen Wald.
www.nationalpark-bayerischer-wald.de: Die offizielle Website der Nationalparkverwaltung mit allen Infos zum Nationalpark.
www.bayerischer-wald.org: Webauftritt des Landkreises Cham und des Naturparks Oberer Bayerischer Wald.
www.deggendorfer-land.de: Infos über Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in der Region um die Stadt Deggendorf.
www.arberland-bayerischer-wald.de: Hier präsentiert sich die Region um den höchsten Gipfel des Bayerischen Waldes.
www.passauer-land.de: Informationen zu Touren nahe der Dreiflüssestadt Passau und im Unteren Bayerischen Wald.
www.tourismus-straubing-bogen.de: Website mit Informationen zur Urlaubsregion Straubing-Bogen.
► Touristeninformationen vor Ort: Die alphabetische Listung aller für die Wanderungen in diesem Buch relevanten Touristeninformationen.
Arnschwang (Tour 4)
Tourist-Info, Kirchgasse 10 (im Rathaus), Tel. 09977/940012, www.arnschwang.de, Mo–Do 7.30–12 Uhr, Fr bis 12.30 Uhr, Mo/Di auch 13–16.30 Uhr, Do bis 18 Uhr,
Arrach (Touren 6, 9, 10)
Tourist-Info, Lamer Str. 78, Tel. 09943/1035, www.arrach.de, Mo–Fr 7.30–12, Mo–Do auch 13–17 Uhr.
Bischofsmais (Tour 15)
Tourist-Info, Hauptstr. 34, Tel. 09920/940444, www.bischofsmais.com, Mo–Fr 8–12 Uhr, außer Mi auch 13–17 Uhr, ab Juni auch Sa/So 9–11.30 Uhr.
Bodenmais (Touren 18, 19, 20)
Bodenmais Tourismus, Bahnhofstr. 56, Tel. 09924/778135, www.bodenmais.de, Mo–Fr 8.30–18 Uhr, Sa/So bis 13 Uhr (Juli bis Okt. bis 16 Uhr).
Cham
Touristik-Information, Rachelstr. 6, Tel. 09971/78430, www.bayerischer-wald.org, Mo–Do 8–16 Uhr, Fr bis 12 Uhr.
Deggendorf (Tour 16)
Tourist-Info, Oberer Stadtplatz, Tel. 0991/2969535, www.deggendorf.de, Mo–Fr 9–12 und 13–17 Uhr, Sa 10–12 Uhr, Juni bis Sept. ohne Mittagspause.
Tourismusreferat Deggendorfer Land (Landratsamt Deggendorf), Herrenstr. 18, Tel. 0991/3100-231, www.deggendorfer-land.de, Mo–Mi 7.30–12.30 Uhr, Di auch 13.30–16 Uhr, Do 7.30–17 Uhr, Fr bis 12 Uhr.
Freyung
Tourismusstelle Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald (Landratsamt Freyung-Grafenau), Wolfkerstr. 3, Tel. 08551/57-114, Fax. 08551/57-252, www.bayerwald-info.de, Mo–Fr 8–12 Uhr, Do auch 13–16 Uhr.
Furth im Wald (Touren 2, 3)
Tourist-Info, Schlossplatz 1, Tel. 09973/50980, www.furth.de, Juni bis Aug. Mo–Mi 8–17 Uhr, Do bis 18 Uhr, Fr bis 15 Uhr, Sa/So 10–12 Uhr, Sept. bis Mai jeweils Mittagspause von 12–13 Uhr, Fr bis 13 Uhr.
Grafenau (Tour 25)
Tourist-Info, Rathausgasse 1, Tel. 08552/962343, www.grafenau.de, Mo–Do 8–17 Uhr, Fr bis 13 Uhr, Sa 10–11.30 Uhr, im Sommer auch Sa 15–17 Uhr und So 9.30–11.30 Uhr.
Grainet (Tour 27)
Tourist-Info, Obere Hauptstraße 21, Tel. 08585/9600-0, www.grainet.de, Mo–Do 8–12 und 13–16 Uhr, Fr 8–12 Uhr.
Hutthurm (Touren 33, 34)
Tourist-Info, Marktplatz 2, Tel. 08505/900115, www.hutthurm.de, Mo–Do 8–12 Uhr, Fr bis 13 Uhr, Mo/Di auch 14–16 Uhr, Do bis 17.30 Uhr.
Lohberg (Tour 8)
Tourist-Info, Rathausweg 1 a, Tel. 09943/941313, www.lohberg.de, Mo–Fr 7.30–12 Uhr, Mo–Do auch 13–17 Uhr.
Neukirchen b. Hl. Blut (Touren 5, 6)
Tourist-Info, Marktplatz 10, Tel. 09947/940821 www.neukirchen-online.de, Mo–Fr 8–12 und 13–17 Uhr, Sa/So erst ab 10 Uhr.
Neureichenau (Tour 28)
Tourist-Info, Dreisesselstr. 8, Tel. 08583/960120, www.neureichenau.de, Mo–Do 8–12 Uhr, Mi 13–17 Uhr, Do 13–18 Uhr, Fr 8–12.30 Uhr.
Neuschönau (Tour 23)
Tourismusbüro, Kaiserstr. 13, Tel. 08558/960328, www.neuschoenau.de, Mo–Fr 8.30–12 und 13.30–17 Uhr, Fr bis 16 Uhr, So 10–11 Uhr. (Freitagnachmittag und So nur in der Hauptsaison).
Passau
Tourismusbüro Passauer Land (Landkreis Passau), Domplatz 11, Tel. 0851/397-600, www.passauer-land.de, Mo–Do 8–16 Uhr, Fr 8–12 Uhr.
Tourist-Info, Rathausplatz 3, Tel. 0851/955980, www.passau.de, Mo–Fr 8.30–18 Uhr, Sa/So/Fei 9–16 Uhr.
Regen
Touristisches Service Center ArberLand (Landkreis Regen), Amtsgerichtstr. 6–8, Tel. 09921/9605-0, Tel. 0800-272375263 (kostenlose Hotline), www.arberland-bayerischer-wald.de, Mo–Fr 8–20 Uhr, Sa/So/Fei ab 9 Uhr.
Regensburg
Fremdenverkehrsamt für Bayerischer Wald Tourismusverband Ostbayern e. V., Luitpoldstr. 20, Tel. 0941/585390, www.ostbayern-tourismus.de, Mo–Fr 8–17 Uhr.
Rimbach (Tour 7)
Tourist-Info, Hohenbogenstr. 10, Tel. 09941/8931, www.gemeinde-rimbach.de, Mo–Fr 8.30–12 Uhr, Mo–Do auch 13–16.30 Uhr.
Ringelai (Tour 26)
Tourist-Info, Pfarrer-Kainz-Str. 6, Tel. 08555/96140, www.ringelai.de, Mo–Fr 8–12 Uhr, Di 14–16 Uhr, Do 14–18 Uhr.
Saldenburg (Touren 29, 30, 31)
Tourist-Info, Seldenstr. 30, Tel. 08504/9123-12, www.saldenburg.de, Mo–Fr 8–12 Uhr, Mo 13–17 Uhr, Mi 13–18 Uhr.
Schwarzach (Tour 14)
Tourist-Info, Marktplatz 1, Tel. 09962/940233, www.schwarzach-bayerischer-wald.de, Mo/Mi 8–13 Uhr, Fr bis 12.30 Uhr.
Spiegelau (Touren 22, 24)
Tourist-Info, Konrad-Wilsdorf-Str. 1, Tel. 08553/960017, www.spiegelau.de, Mo–Do 8–17 Uhr, Fr bis 15.30 Uhr.
St. Englmar (Touren 12, 13)
Tourist-Info, Rathausstr. 6, Tel. 09965/840320, www.urlaubsregion-sankt-englmar.de, Mo–Fr 9–16 Uhr, in der Hauptsaison auch Sa 10–13 Uhr.
Straubing
Tourismusreferat (Landratsamt Straubing-Bogen), Leutnerstr. 15, Tel. 09421/973-127, www.tourismus-straubing-bogen.de, Mo–Fr 8–12 Uhr, Mo–Mi 13–16 Uhr, Do bis 17 Uhr.
Untergriesbach (Tour 35)
Tourist-Info, Marktplatz 24, Tel. 08593/9009-21, Fax. 08593/9009-30, www.markt-untergriesbach.de, Mo–Fr 8–12 Uhr, Mo/Di/Do 14–16 Uhr.
Viechtach (Tour 11)
Tourist-Info, Stadtplatz 1, Tel. 09942/1661, www.viechtacher-land.de, Mai bis Okt. Mo–Fr 8–17 Uhr, Sa 10–13 Uhr, So (nur Juni bis Sept.) 10–12 Uhr, Nov. bis April Mo–Do 8–17 Uhr, Fr bis 12 Uhr.
Waldkirchen (Tour 27, 32)
Tourismusbüro, Ringmauerstr. 14, Tel. 08581/19433, Fax. 08581/4090, www.waldkirchen.de, Mo–Fr 9–16.30 Uhr, Sa bis 11.30 Uhr.
Waldmünchen (Tour 1)
Tourismusgemeinschaft Waldmünchner Urlaubsland e. V., Marktplatz 16, Tel. 09972/30725, www.waldmuenchner-urlaubsland.de, Mo–Do 8–17 Uhr, Fr bis 13 Uhr, Juli/Aug. Fr bis 17 Uhr, Sa 11–13 Uhr.
Zenting (Touren 17, 29)
Touristikverein Sonnenwald e. V., Schulgasse 4, Tel. 09907/87200-15, www.region-sonnenwald.de, Mo–Fr 8–12 Uhr, Mo/Mi auch 13–17 Uhr.
Zwiesel (Tour 19)
Kur- und Touristinfo, Stadtplatz 27, Tel. 09922/840523, www.zwiesel.de, Mo–Fr 8.30–17 Uhr, Sa 10–13 Uhr, Faschingsdienstag 9–12 Uhr. ■
► Bus und Bahn: Im Bayerischen Wald gibt es ein ganz gutes Busnetz und viele der in diesem Buch beschriebenen Touren sind auch ohne eigenes Fahrzeug zu machen. In erster Linie profitieren davon die Übernachtungsgäste, die – erst einmal am Zielort angekommen – das Auto praktisch den ganzen Urlaub stehenlassen können.
Wer allerdings nur für eine Tagestour mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, sieht sich je nach Heimatstandort und gewählter Tour mitunter doch mit einer etwas längeren Fahrt konfrontiert: zunächst mit dem Zug zu einem der zentralen Bahnhöfe und dann womöglich noch mit dem Bus zum Ausgangspunkt. Hinzu kommt, dass es oft nur wenige Verbindungen gibt und die Busse für Wanderer auch noch „antizyklisch“ fahren – sie bringen morgens zur Arbeit in die Stadt und abends nach Hause ins Dorf. So ist die eine oder andere Wanderung trotz Busanbindung im Zeitfenster des Bustaktes nicht machbar.
Wer aber die Busse nutzt, kann das für relativ wenig Geld tun, denn die Verantwortlichen wollen einen Anreiz schaffen, den Pkw möglichst oft stehenzulassen und so die Umwelt zu schonen. Mit dem Bayerwaldticket (7 € pro Person und Tag) kann man das ganze Netz befahren. ■
► Straßen-, Land- und Wanderkarten: Das Bayerische Landesvermessungsamt bietet flächendeckend eine Vielzahl von Karten für jeden Einsatzbereich. Die Umgebungskarten (UK, 1:50.000) umfassen größere Gebiete, der gesamte Bayerische Wald ist mit vier Karten abgedeckt. Zum Wandern sind diese Karten sehr gut geeignet, es sind Wege eingezeichnet und es gibt ein UTM Koordinatengitter für GPS-Anwendungen. Ebenfalls im Maßstab 1:50.000 gibt es topographische Karten als Einzelblätter, die aber jeweils ein kleineres Gebiet darstellen.
Wer es besonders detailliert mag, nimmt Karten im Maßstab 1:25.000: entweder klassische topografische Karten (TK 25, Rahmenblätter) oder die neuen amtlichen topografischen Karten (ATK 25) – im Januar 2012 waren ATKs für Regen (J18) und Grafenau (J19) erhältlich. In den ATK 25 sind Wander- und Radwege eingezeichnet, außerdem ist die dargestellte Kartenfläche im Vergleich zu den Rahmenblättern rund 3,5-mal größer.
Sämtliche Karten sind im Buchhandel erhältlich. Eine DVD mit elektronischen Karten 1:50.000 (Gesamtbayern) gibt es ebenfalls. Eine Übersicht aller Karten findet man unter www.vermessung.bayern.de.
Von Kompass (www.kompass.de) gibt es entsprechende Wanderkarten im Maßstab 1:50.000. Ebenfalls sehr gut eignen sich die Karten des Fritsch Landkartenverlags (www.fritsch-landkartenverlag.de), der für den Bayerischen Wald spezielle Wanderkarten in den Maßstäben 1:50.000 und 1:35.000 im Angebot hat. ■
► Literaturtipps: Böckl, Manfred: Mühlhiasl. Der Seher vom Rabenstein. Südost Verlag, 7. Auflage 2005.
Böckl, Manfred: Opfersteine, Göttinnenquellen und Druidenthrone. Prähistorische Kultstätten und andere geheimnisvolle Plätze im Bayerischen Wald. Ohetaler Verlag, 1. Auflage 2009.
Dachs, Johann: Die Landstorfer Bande: Eine wahre Kriminalgeschichte aus dem Bayerischen Wald. Mz Buchverlag, veränd. Auflage 2009.
Hubrich-Messow, Gundula: Sagen und Märchen aus dem Bayerischen Wald. Husum, 1. Auflage 2009.
Ortmeier, Martin: Schee is gwen, owa hirt. Alte Bilder aus dem Bayerischen Wald. Buch- und Kunstverlag Oberpfalz, 1. Auflage 2003.
Schopf, Hans: Waldbleamerln – Bayerwald Liederbuch: Sammler-Edition: 100 schöne Lieder aus dem Dreiländereck Bayerischer Wald – Böhmerwald – Mühlviertel. Ohetaler Verlag, 1. Auflage 2006.
Schrenk, Johann: Bayerischer Wald. Michael Müller Verlag, 1. Auflage 2010.
Wöhlcke, Manfred: Die goldene Hochzeit: Ein schwarzer Heimatroman aus dem Bayerischen Wald. Edition Lichtland, 1. Auflage 2009.■