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Berchtesgaden

Wandern im Berchtesgadener Land

Wandern im Berchtesgadener Land

 „Griaß di“ im Berchtesgadener Land! Der äußerste Südostzipfel Bayerns ragt wie die Schwanzspitze des bayerischen Löwen ins Salzburger Land hinein und bildet die Grenze zu Österreich. Berchtesgaden und seine Berge sind vielgerühmt und dafür gibt es zahlreiche handfeste Gründe: Mit steilen Felswänden, grünen Almen, bewaldeten Berghängen, entrückten Hochplateaus, verwunschenen Schluchten, ungezähmten Bachläufen, stillen Seen und dem beeindruckenden Duo Watzmann mit Königssee findet man eine facettenreiche Bergwelt vor. König Watzmann thront würdevoll mit seinen 2.713 m inmitten des Nationalparks Berchtesgaden. Er ist nicht nur Wahrzeichen der Region, unlängst kürten die Leser eines Bergmagazins ihren „Watzi“ sogar zum schönsten Berg der Welt!

Bereits die Maler der Romantik liebten dieses Fleckerl Erde und bannten die Naturwunder des Berchtesgadener Landes mit Begeisterung auf ihre Leinwände. Liebevoll wird es seither auch „die Schweiz im Kleinen“ genannt. In seinem Buch „Anweisung für Reisende durch Berchtesgaden“ aus dem Jahre 1825 berichtet Severin Wallner: „die verschiedenartigen Schönheiten (…) findet man hier mit eigenthümlichem Reize mit Abriß auf einem kleinen Umfang von nicht vollen acht Flächenmeilen vereinigt“. Auf geht es also zur Erkundung dieser kleinen, aber an Höhepunkten reichen Region!

Wanderregionen im Berchtesgadener Land

 Im Paradies für Wanderfreunde kann man aus einer Fülle von Wanderrouten schöpfen: Vom gemütlichen Spaziergang, einer familienfreundlichen Almenrunde, Panoramawandern, Schluchtensteigen bis hin zu einer strammen Bergtour mit Kraxelpassagen ist alles möglich. Von den Höhen eröffnen sich traumhafte Panoramen mit den Bergketten der Zentralalpen, den umgebenden friedlichen Almen, die mit zünftiger Jause begeistern, und mit den kristallklaren Seen, die zum kühlenden Bad locken und in denen sich im Ruhezustand die Gipfelprominenz spiegelt. Ambitionierte Wandereinsteiger und erfahrene Gipfelstürmer werden das abwechslungsreiche Wandergebiet mit seiner reichhaltigen Routenauswahl lieben und wiederkommen! Das „Landl“, wie das Berchtesgadener Land von seinen Bewohnern genannt wird, hat Suchtcharakter. Die liebenswert-kauzigen Einheimischen gelten als charakterstarker und fröhlicher Menschenschlag, der die alten Traditionen und das Brauchtum lebendig halten. Gerade auf den Almen begegnen wir bei einer genussvollen urigen Rast dem Miteinander von Natur, Tier und Mensch. Also seien Sie gewarnt: Sie könnten ihr Herz verlieren an das einzigartige Berchtesgadener Land!

Die Berchtesgadener Alpen zählen wie die benachbarten Chiemgauer Berge zu einem eher jüngeren Teil der Alpen. Sie gehören zu den Nördlichen Kalkalpen, die wiederum zu den Ostalpen zählen. Das Berchtesgadener Land wird begrenzt durch das Alpenvorland mit dem Rupertiwinkel im Norden, den Chiemgauer Alpen im Westen, den Loferer Steinbergen, dem Steinernen Meer und dem Hochkönig im Süden sowie dem Tennengebirge und dem Salzburger Land im Osten. Inmitten der alpinen Bergwelten glitzern die tiefblauen Seen, wie der Thumsee, Hintersee oder Königssee und locken mit kühl-klaren Fluten zum Bad. Das Berchtesgadener Land bietet einen nahtlosen Übergang von diesen idyllischen Seen über grüne Almflächen und bewaldete Berghänge zu den felsigen Höhen alpiner Bergwelten bis hin zum Wahrzeichen der Berchtesgadener Alpen, dem Watzmann. Mit seinen 2.713 m Höhe ist er der dritthöchste Berg Deutschlands, aber der höchste Gipfel, der ausschließlich auf deutschem Gebiet liegt. Doch auch Hochstaufen, Hochkalter, Predigtstuhl, Jenner oder Untersberg sind prominente Gipfelpersönlichkeiten mit herrlichen Aussichten und vielfältigen Wanderoptionen. Sowohl der Jenner als auch der Predigtstuhl können mit Bergbahnen erobert werden. Die Berchtesgadener Alpen werden durch die Flusstäler von Saalach, Schwarzbach, Ramsauer Ache, Königsseer Ache und Berchtesgadener Ache durchschnitten, die eine gute touristische Erschließung der alpinen Gebirgsregion ermöglichen. Von den malerischen Ortschaften Bad Reichenhall, Ramsau, Bischofswiesen, Berchtesgaden oder Schönau am Königssee lassen sich alle Start- und Endpunkte der Wanderungen meist mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder eigenem fahrbaren Untersatz erreichen.

 Rund um Bad Reichenhall (Touren 1–4): Bad Reichenhall, das Meran des Nordens, wie es auch genannt wird, bildet die Pforte zu den Berchtesgadener Alpen. Die geschützte Lage im Reichenhaller Talkessel an der Saalach beschert und bescherte dem alpinen Ort ein Schonklima, sodass Bad Reichenhall zur beliebten Kuroase avancierte, in der schon bekannte Persönlichkeiten wie König Maximilian II. von Bayern, Kaiser Wilhelm II., Bismarck, Sissi, Mozart, Wagner oder auch Sigmund Freud die Sommerfrische, den Kurschatten oder die Erholung suchten. Bad Reichenhall verdankt den Solequellen und der zugehörigen heute noch aktiven Saline ihre überregionale Bedeutung. Auf den Spuren der historischen Salzproduktion und dem Transport der Sole kann auf bequemen Wegen nachgespürt werden. Die ehemaligen Soleleitungswege sind zu familienfreundlichen Wanderwegen ausgebaut worden, auf denen wir zum Beispiel bei der Wanderung um den Thumsee (Tour 2) unterwegs sein werden. Auch auf dem Hinweg zu den Reibwänden (Tour 3) gelangt man über einen Soleleitungsweg. Gerade der kristallklare und romantisch in Waldhänge eingelassene Thumsee erfreut sich großer Beliebtheit. Ein idealer Ausgangsort für Wanderungen und Spaziergänge mit Badespaß und lauschiger Einkehr. Wilder und „berauschender“ präsentiert sich die Weißbachschlucht (Tour 4) an der Grenze zu den Chiemgauer Alpen. Die ungezähmten Fluten des Weißbachs haben sich tief ins Kalkgestein eingeschnitten und somit ihre eigene abgeschiedene Welt geschaffen. Es ist eine wahre Freude für die gesamte Familie, den Spuren des Wassers in der Schlucht zu folgen, während Zeit und Raum in Vergessenheit geraten. Ebenso wild und rau zeigen sich die Reibwände (Tour 3) oberhalb der Weißbachschlucht, die geübten Bergwanderern vorbehalten bleiben. Für jeden Besucher bieten sich vielfältige Naturerlebnisse, die auch vor ausschweifendem Gipfelvergnügen wie auf dem Hochstaufen (Tour 1) nicht haltmachen. Die Weitblicke vom Reichenhaller Hausberg ins Vorland bis hin zum Chiemsee, nach Salzburg und hinein in die vielfältigen Bergketten der Alpen lohnen die Mühe, die zusätzlich mit bayerischen Schmankerln, in luftiger Höhe genossen, belohnt wird. Ja, die Natur hat es mit der Region rund um Bad Reichenhall richtig gut gemeint: Wälder, Almen, Seen und Flüsse sind eingebettet in eine bezaubernde Bergsinfonie, die zum Auftakt zu den Berchtesgadener Gipfelriesen einstimmt.

 Reiteralpe und Lattengebirge (Touren 5–12): Im Norden der Berchtesgadener Bergwelt ruhen im wörtlichen Sinne die beiden Gebirgsstöcke der Reiteralpe, auch Reiteralm genannt, und des Lattengebirges. Hier treffen Wandersleut auf eine recht ursprüngliche und unverwechselbare Naturlandschaft. Das Lattengebirge begrenzt im Süden den Reichenhaller Talkessel, im Westen wird es vom breiten Strom der Saalach und im Südwesten durch den Einschnitt des Schwarzbachs isoliert. Im Süden trennt die Ramsauer Ache das Lattengebirge vom Watzmannstock und im Osten ist es durch den Hallthurmpass vom Untersberg getrennt. Das Lattengebirge lässt sich am bequemsten mit der Grande Dame der Seilbahnen, der unter Denkmalschutz stehenden Predigtstuhlbahn, erkunden. In einer nostalgischen Kabine schwebt man auf den Gipfel des Predigtstuhls (Tour 7), von dem ein Höhenweg uns atemberaubende Ausblicke auf das Kaisergebirge, auf Watzmann und Hochkalter beschert. Ein beliebtes Wanderziel ist auch die Steinerne Agnes (Tour 8) mit ihrem bizarren Felsgebilde. Das Lattengebirge ist bekannt für seine ungewöhnlichen Verwitterungsformen, die sich mit dem Zahn der Zeit aus dem Dachsteinkalk und Ramsaudolomit herausmodellierten, wie zum Beispiel die auffallende Formation der Schlafenden Hex. Das südliche Lattengebirge beherbergt liebliche, vom Kuhglockengebimmel beglückte Almlandschaften, die von Klein und Groß auf dem Almerlebnisweg (Tour 9) erkundet und in den Hütten „erschlemmt“ werden können. Gut ausgebaute Wanderwege führen auch rund um den Toten Mann (Tour 10), der aufgrund eines Sesselliftes zu den beliebten Wander- und Ausflugszielen zählt.Eingebettet zwischen Lattengebirge und Reiteralpe (Reiteralm) fristet die offene Wiesen- und Weidenregion rund um Ramsau keineswegs ein Dornröschendasein. Ganz im Gegenteil, an den Ufern des Hintersees (Tour 11) herrscht touristischer Hochbetrieb. Das Seeufer lädt zu kleinen Spaziergängen, Plansch- und Rudereinlagen vor der imposanten Bergkulisse des Hochkalter und der Reiteralpe ein. Wer dem Trubel im Tal entgehen möchte, kann eine beschauliche Wanderrunde zur Halsalm (Tour 12) am Fuße der Reiteralpe einlegen oder entlang der Saalach und durch die Aschauer Klamm (Tour 5) Ruhe und Entspannung finden. Und dann wird’s richtig einsam – nur wenige Wanderer finden den Weg nach oben auf das Hochplateau der Reiteralpe (Tour 6), das an seinen Rändern steil abfällt. Auf stillen Pfaden kann der Winkel im deutsch-österreichischen Grenzgebiet nach Herzenslust von Bergfreunden durchstreift werden. Im nördlichen Teil ist die Reiteralpe noch von einem alten Zirbenbestand und von Latschen bedeckt, zwischen denen noch einige Schneehasen hoppeln und wo die seltenen Birkhühner einen Lebensraum finden. Die Neue Traunsteiner Hütte, im Zentrum des Gebirgsstocks gelegen, ist der ideale Ausgangspunkt für eine Reihe von Gipfeltouren, wie zum Beispiel auf den Großen Weitschartenkopf (Tour 6).

 Nationalpark Berchtesgaden – westlich vom Königssee (Touren 13–22): Großes Bergkino! Damit wäre schon alles gesagt zu Hochkalter, Wimbachgries, Watzmann und Königssee und in der Tat ist es ein grandioser Blockbuster, in dem diese Protagonisten eine bedeutende Rolle spielen und das Wanderherz mit Freude, Abenteuergeist und ein wenig Ehrfurcht erfüllen. Almwege und Wanderpfade schlängeln sich hinauf zu den Hochweiden und Almen, die mit einer deftigen Brotzeit Wanderer stärken. Hier kommen ambitionierte Genusswanderer wie auch Gipfelstürmer auf ihre Kosten: Vom einfachen Wanderweg wie bei den Touren 13, 15 oder 21 über ausgedehnte Einsteigertouren (Touren 16, 17, 19 sowie jeweils ohne Gipfelbesteigung Touren 14 und 18) bis hin zu schwierigen Bergtouren (Touren 14 und 18 mit Gipfelbesteigung) bietet das Herzstück des Nationalparks Berchtesgaden die gesamte Palette des Wander-und Bergvergnügens. Der Königssee könnte zum schönsten Alpensee Deutschlands gekürt werden. Still, tiefblau und unergründlich liegt er da, umgeben von den felsigen Gesichtern des Watzmanns, Steinernen Meers und des Hagengebirges. Um die Wandergebiete am südlichen Königssee, Obersee oder im Steinernen Meer (Tour 22) zu erreichen, gleitet man am besten in der Morgenfrische im Elektroboot geräuschlos über das blaue Juwel nach Salet oder St. Bartholomä mit seiner viel fotografierten Wallfahrtskirche, die zusammen mit der Watzmann-Ostwand zum Sinnbild des Berchtesgadener Landes geworden ist. Von St. Bartholomä erschließt sich das östliche Watzmannmassiv auch für Spaziergänger, zum Beispiel auf einfachen Wegen zur Eiskapelle (Tour 21), oder auf zum Teil auch ausgesetzten Bergsteigen für schwindelfreie und trittsichere Wandersleut, wie zur Archenkanzel (Tour 20). Mancher Bergfreund wird vom höchsten Gipfelfieber gepackt, wenn der Watzmann ruft! Wer vermag dem König (Tour 18) oder seinem westlichen Nachbarn, dem Hochkalterstock (Tour 14), zu widerstehen, der mit sensationellen Panoramablicken auf die gewaltige Kette der Zentralalpen mit den Hohen Tauern, dem Großglockner, dem Großvenediger, dem Wilden Kaiser, den Loferer Steinbergen sowie den Berchtesgadener Alpen mit dem glitzernden Königssee aufwartet? Die gigantische Bergwelt im Nationalpark Berchtesgaden verzaubert, weitet das Herz, lässt andächtig versinken in die schaurig-schroffen Felslandschaften und lässt vor allem nicht wieder los.

 Nationalpark Berchtesgaden – östlich vom Königssee (Touren 23–27): Das Sahnestück der Berchtesgadener Alpen präsentiert sich in einem grünen Kleid aus Wäldern und herrlichen Almen. Mit der Seilbahn lässt sich der Anstieg zum Jenner (Touren 25 und 26), dem Hausberg von Schönau am Königssee, erheblich vereinfachen, sodass selbst weniger geübte Bergwanderer von sensationellen Gipfelerlebnissen schwärmen können. Am Gipfelkreuz des Jenner liegt uns der Königssee sprichwörtlich zu Füßen und der Watzmann gegenüber grüßt stolz. Vom Jenner lassen sich zahlreiche recht unterschiedliche Touren ins Hagengebirge unternehmen. Ein Wandergebiet mit einem hervorragenden Wegenetz wartet nahezu ganzjährig auf seine Entdeckung. Hier finden Spaziergänger, Familien, Wandereinsteiger sowie ambitionierte und konditionsstarke Wanderer passende Runden. Spaziergängern und Familien sind die Touren am Ufer des Königssees im Malerwinkel (Tour 27) und zum Obersee (Tour 23) sowie zum Jenner (Tour 26) empfohlen. Eine Ganztagsrunde durch das Hagengebirge an der deutsch-österreichischen Grenze ist die „Kleine Reibn“ rauf zum Schneibstein (Tour 25), der in luftiger Höhe eine magische Aussichtsterrasse rüber ins grüne Tiefland der Region Salzburg bietet. Die wunderbar wie auf einem Präsentierteller gelegene Gotzenalm (Tour 24) im südlichen Hagengebirge ist ein Besuchermagnet im Nationalpark Berchtesgaden, der Gaumenfreuden, Augenschmaus und Erholung in herrlicher Almenlandschaft bietet und dies alles im Angesicht seiner Majestät Watzmann.

 Untersberg und rund um Berchtesgaden (Touren 28–36): Hier in der östlichen Ecke der Berchtesgadener Alpen an der Grenze zu Österreich, besser gesagt zum Salzburger Land, eröffnet sich nochmals eine wundervolle Bergwelt in ihrer ganzen Pracht. Dominiert wird der nördlichste Ausläufer der Region Berchtesgaden von der steilen Felskante des Untersberges. Auf über 1.900 m Höhe und über 8 km Länge reckt der Felsgigant seinen Grat in die Lüfte. Kein Wunder, dass bei so viel Bergschönheit das Gipfelfieber zuschlägt und auf sportlichen Anstiegen der Untersberg lockt (Touren 34 und 36). Konditionsstarke und geübte Bergwanderer werden auf Wolke sieben schweben und sich auf den herrlichen Panoramapfaden und abenteuerlichen Felssteigen nach oben treiben lassen, um dieses wahrhaft magische Massiv zu genießen. Geradezu niedlich klein wirken dagegen die Felstürme des Kleinen und des Großen Barmstein (Tour 35), die tolle Fernsichten ins Salzburger Land bieten. Wer es lieber gemütlicher mag, dem sei der Königsseer Fußweg (Tour 30) sowie der Maximiliansreitweg (Tour 31) empfohlen. Familien werden die Almbachklamm (Tour 33) lieben, ein wahrlich berauschender Höhepunkt im Berchtesgadener Land mit zahlreichen Kaskaden, Gumpen und glitzernden Wasserfällen. Ebenso werden sie die Wanderung zum Aussichtsbalkon der Kneifelspitze (Tour 32) und die Runden zum Purtschellerhaus (Tour 29) und auf den geschichtsträchtigen Kehlstein (Tour 28) mögen. Die Halbtagstouren bieten neben einfachen Wanderwegen und Gipfelerlebnissen mit Weitblicken vor allem zünftige Einkehr bei bayerischen Schmankerln. „An Guadn“ und „Pfiat di“ im Berchtesgadener Alpenland!

Wetter und Wandersaison

 Das Wetter in den Berchtesgadener Alpen: Die gesamte Alpenkette befindet sich im Westwindgürtel der Nordhalbkugel und unterliegt deshalb einem häufigen Wechsel von Hoch- und Tiefdruckgebieten. Die atlantischen Luftmassen werden vom Gebirge zum Aufsteigen gezwungen. Dabei kühlen sie sich ab, kondensieren zu Wolken und regnen schließlich ab. Dies führt an der windzugewandten Seite zu teils ergiebigen Niederschlägen, wie zum Beispiel mit 2.062 mm auf der Reiteralpe (Reiteralm) oder 1.666 mm in Bad Reichenhall. Allerdings gibt es nach den ausgiebigen Schüttphasen meist längere trockene und sonnige Perioden mit herrlichem Wanderwetter.

Das ausgeprägte Relief der Alpen führt zu zahlreichen klimatologischen Aspekten, wie zur Abnahme der Temperatur mit steigender Höhe von durchschnittlich 0,5–0,8 °C pro 100 Höhenmeter. Das bedeutet, dass die jährliche Durchschnittstemperatur im Alpenvorland von rund 8–9 °C in 2.000 m Höhe auf etwa 0 °C fällt. Im Winter drehen sich die Temperaturverhältnisse häufig um: Die Kaltluft von den oberen Schichten fließt in die Täler und Senken hinab. Dort bilden sich sogenannte Kaltluftseen, die gut am Bodennebel zu erkennen sind. Im Herbst und Winter beschert uns dieses Wetterphänomen deshalb in den Tälern und Becken eine erhebliche Anzahl von Nebeltagen. Ein weiteres regelmäßiges Wetterereignis sind die Berg- und Talwinde. Während der Nacht und bis in den Vormittag hinein fließen die kühlen Luftmassen von den Bergen in die Täler. Tagsüber erwärmt sich die Luft in den Tälern und steigt als Talwind auf.

Der Frühling hält recht spät Einzug ins Berchtesgadener Land. In den Höhen, vor allem an den Nordseiten und in den Karmulden liegt häufig noch bis weit in den April und Mai hinein Schnee. Zum Beispiel auf der Reiteralpe, an der Neuen Traunsteiner Hütte, in den westlichen Berchtesgadener Bergen beträgt die durchschnittliche Tiefsttemperatur immerhin noch -4,4 °C und es fallen durchschnittlich rund 155 mm Niederschlag, der meist noch als Schnee heranrieselt. Meist beginnt die Wandersaison der Gipfelstürmer Ende Mai und währt bis etwa Mitte Oktober.

In diesen Monaten schwanken die Tagestemperaturen in 2.000 m Höhe und darüber an guten Bergtagen zwischen 8 und 14 °C mit maximalen Tageshöchstwerten von 18–24 °C. Diese Temperaturwerte sollten allerdings niemanden dazu verleiten, ohne wärmende und vor Nässe schützende Kleidung aufzubrechen. Schneller, als man es für möglich hält, kann das Wetter umschlagen und dann sind nur noch kühle 1–7 °C im Tagesdurchschnitt zu erwarten. An manchen Tagen können die Temperaturen sogar bis deutlich unter die Frostgrenze absinken. Dann sind klirrende Minusgrade von bis zu -10 °C und je nach Höhe und Exposition noch darunter angesagt. Immerhin beschert der Mai den Bergregionen über 2.000 m noch rund 11 Frosttage, im Juli und August sind es durchschnittlich nur noch 1,5 Tage und im Oktober können an 13 Tagen Handschuhe, Mütze und warme Funktionsausrüstung überlebenswichtig sein. Nicht dass der Mensch sogleich erfriert, aber bereits im leicht unterkühlten Zustand lässt die Konzentrationsfähigkeit stark nach!

Aufgrund der großräumigen Strömungen in der Atmosphäre parallel zu den Längenkreisen kommt es im Frühjahr zu Föhn in den Alpen. Dabei blockiert ein kräftiges Hochdruckgebiet die vorherrschende Westwinddrift, wobei Ausgleichswinde in Nord-Süd-Richtung oder umgekehrt sich häufiger einstellen.

Im Sommer verlagert sich mit dem Sonnenstand das Azorenhoch in nördliche Richtung und gleichzeitig stellen sich häufiger Tiefdrucklagen über Osteuropa ein. Dies bewirkt eine verstärkte Zufuhr von Luftmassen polaren Ursprungs, die auf ihrem Weg über den Atlantik reichlich Feuchtigkeit tanken können. Sie sind verantwortlich für die hohen Niederschlagsmengen im Juni, Juli und August von rund 190 mm in Bad Reichenhall und Schönau am Königssee oder bis zu 250 mm auf der Reiteralpe. Der wärmste Monat ist der Juli mit durchschnittlichen Maxima von 23 °C in Bad Reichenhall (470 m) und 13,5 °C in ca. 2.000 m Höhe. Kein Wunder, dass bei diesen Wetterlagen mit feuchter und warmer Luft es in den Bergen nicht selten donnert und blitzt. Die Gewitterneigung ist am Nachmittag am größten. Mit etwas Aufmerksamkeit und Übung können Gewitter in der Regel rechtzeitig erkannt werden. Gewitter sind nicht nur ein unangenehmes, sondern ein gefährliches Naturerlebnis in den Bergen (→ „Verhalten bei Gewitter“).

Im Herbst kann sich zur großen Freude aller Wanderfreunde häufig eine sogenannte Hochdruckbrücke zwischen dem Azorenhoch und einem Hoch über Osteuropa ausbilden, in dessen Einfluss auch der Alpenraum gerät. Die Temperaturen sind im September und Oktober ideal zum Wandern: mit durchschnittlichen Höchsttemperaturen von 22,6–19,5 °C in Bad Reichenhall oder rund 7–11 °C in 2.000 m Höhe. Zudem ist der „Goldene Oktober“ der niederschlagsärmste Monat in den Berchtesgadener Alpen. Oftmals läuten Nebelfelder in den Tälern und Niederungen die Herbststimmung ein, während als Folge von Inversionswetterlagen herrliche Fernsicht auf den Bergen das Gipfelglück vollkommen macht.

 Die Wandersaison: In der Region der Berchtesgadener Alpen dauert die Wandersaison nahezu das ganze Jahr. Je nach Höhenlage und Exposition kann man beispielsweise erst im Mai bestimmte Gipfel erreichen – vor allem bei den Nordanstiegen muss mit Schneefeldern gerechnet werden, die keinesfalls unterschätzt werden sollten (Touren 6, 14, 18, 22 und 25). Die Süd- und Westanstiege sind in der Regel bereits ab April schneefrei und gut begehbar (Touren 1, 34 und 36). Die Touren entlang der Flussläufe oder in den Tallagen sind meist ganzjährig möglich (Touren 2, 5, 11, 13, 15, 21, 23, 27, 30 und 31). Auch die Aussichtsberge und Wanderungen in den mittleren Höhenlagen sind durchaus Ganzjahresoptionen wie die Touren 8, 9 10, 13, 17, 19, 23, 24, 28, 29, 32 und 35). Im Sommer sind vor allem die schattigen Runden durch ausgedehnte Bergwälder empfehlenswert, wie zum Beispiel bei den Touren 2, 3, 6, 8, 10, 11, 19, 28, 32, oder durch eine der mitreißenden Schluchten (Touren 4, 5 und 33). Und natürlich laden die kristallklaren Seen der Region gerade an Sommertagen zum Baden ein (Touren 2, 3, 23, 27 und 30). An sonnigen und heißen Tagen sollte zu den Gipfeltouren (Touren 1, 6, 14, 18, 25, 34 und 36) im sprichwörtlichen „Frühtau“ aufgebrochen werden.

Stein- und Felskunde für Wanderer

 Die Landschaft des Berchtesgadener Landes ist von den Eiszeiten und vor allem von den Gletschern geprägt. Die Entstehung der Berchtesgadener Alpen lässt sich nur im Rahmen der gesamten Alpenbildung erklären. Wir begeben uns auf eine Zeitreise zurück bis ins Erdmittelalter, ins Mesozoikum. Vor rund 280 Millionen Jahren (je nach Lehrbuch weichen die Zahlen auch um ein paar Millionen Jährchen voneinander ab) begann der Urkontinent Pangäa zu zerbrechen. Laurasia und Gondwana drifteten auseinander und an der Bruchzone senkte sich der Boden ab und wurde vom flachen warmen Meer der Tethys eingenommen. Dieser Prozess zog sich ganz schön lange hin, wobei sich in die Senke immer wieder Material ablagerte und absedimentierte. Dabei entstanden die unterschiedlichen Gesteinsschichten, die heute die Berchtesgadener Alpen bilden. Im Wesentlichen ist dies der mächtige Dachsteinkalk, der über dem Ramsaudolomit liegt. Der Dolomit ist unter anderem im Wimbachtal (Tour 16) oder im Steinernen Meer (Tour 22) vorherrschend. Beide Gesteinsarten bilden die riesigen Schottermassen, die das Wimbachgries auffüllen und die Hänge des Steinernen Meeres kennzeichnen. Die Gesteine des Ramsaudolomites sind häufig von tiefen Runsen durchzogen und erodieren in bizarre Formationen, wie dies bei der Steinernen Agnes (Tour 8) und der Schlafenden Hex im Lattengebirge zum Beispiel gut beobachtet werden kann. Über dem Ramsaudolomit liegt die bis zu 1 km (!) mächtige Schicht aus Dachsteinkalk, in der häufig Muschelschalen eingeschlossen sind, die aufgrund ihrer Hufeisenform Kuhtritte genannt werden. Die ältesten Schichten im Berchtesgadener Land finden sich in den Salzlagerstätten rund um Bad Reichenhall, die durch Verdunstung des Meereswassers entstanden sind. Im Laufe der Jahrmillionen bildeten sich Kalkschichten, Dolomit, Gips und Anhydrit. Diese Prozesse wiederholten sich, solange das Becken mit Meerwasser geflutet war.

„Plötzlich“ veränderte sich die Bewegungsrichtung der Kontinentalplatten und Laurasia, das heutige Europa, und ein Teil von Gondwana, der heutige afrikanische Kontinent, bewegen sich seither aufeinander zu. Durch diesen Vorgang, der bis heute anhält, wurden die über die Jahrmillionen abgelagerten Schichten gepresst, gestaucht, übereinandergeschoben und unter enormem Druck gefaltet – die Alpen entstehen und wachsen aus dem Meer in den Himmel empor. Die Tethys war fast verschwunden und man hätte trockenen Fußes von Europa nach Afrika wandern können. Nördlich dieser Faltungszone bildete sich eine Tiefseerinne, die quasi als Müllhalde für den Erosionsabfall diente. Aus diesem Flyschgestein, einem Konglomerat aus Sandsteinen, Mergel, Schiefertonen und Kalksteinen, ist das Berchtesgadener Alpenvorland aufgebaut.

Im weiteren Verlauf der Erdgeschichte ging es den Kalk- und Dolomitschichten an den Kragen. Mehrere Kalt- und Warmzeiten veränderten das Erscheinungsbild der Alpen und haben tiefe „Falten“ in ihr Gesicht gegraben. Frost, Wasser, Wind und vor allem die Arbeit der Gletscher haben die Berchtesgadener Alpen und deren Vorland so gestaltet, wie es sich heute präsentiert. Die Gletscher strömten hinaus bis ins Alpenvorland und ließen vereinzelt nur wenige der höchsten Gipfel aus den Eismassen hervorlugen. Auch der Königssee ist das Meisterwerk beharrlicher Erosion durch die Gletscher, dabei wurde die Talsohle um gut 200 m weiter vertieft und nach dem Abschmelzen der Eismassen blieb der einzigartige und tiefe Königssee zurück. Ein klägliches Überbleibsel der letzten Kaltzeit ist der Blaueisgletscher, der nördlichste Alpengletscher auf dem Hochkalter (Tour 14). Im vorerst letzten Kapitel der geologischen Ereignisse graben sich Flüsse wie die Saalach oder die Berchtesgadener Ache ihr Bett durch die Kalkgebirge hindurch in das Alpenvorland. So entstanden und entstehen weiterhin herrliche Schluchten wie die Aschauer Klamm (Tour 5), Weißbach- und Almbachschlucht (Touren 4 und 33) mit den zahlreichen Wasserfällen und Gumpen.

Nationalpark

 „Natur Natur sein lassen!“ Unter diesem Motto firmiert der Nationalpark Berchtesgaden. Deutschlands einziger Alpen-Nationalpark ist außergewöhnlich schön, wild, hoch und tief. Hier regiert König Watzmann herrschaftlich über sein schönes Reich mit wilden Gebirgsbächen, hohen Bergen und tiefen Schluchten und Tälern. Der Nationalpark möchte ein Schutzgebiet für alle sein: für Pflanzen, Tiere, Besucher und Bewohner. Eine Aufgabe, der sich die Nationalparkverwaltung stets neu stellen muss und die Lösungen für aktuelle Situationen und die Zukunft fordert. Der Park ist ein Kleinod, ein Erholungsraum sowie ein Refugium inmitten der alpinen Hochgebirgslandschaft. Der verwunschene Königssee ist das Herzstück des Nationalparks. Still und tiefblau spiegeln sich die Watzmanngipfel im Wasser – ein perfektes Werbebild für den Park.

Das Schutzgebiet wurde 1978 auf einer Fläche von 210 km² eingerichtet und dabei in eine Kern- und eine Pflegezone unterteilt. Innerhalb der kleineren Kernzone wird weitgehend auf menschliche Eingriffe verzichtet und dem Schutz der Natur in ihren natürlichen Prozessen höchste Priorität eingeräumt, getreu dem Motto „Die Natur sich selbst überlassen“. In der Pflegezone befinden sich die traditionellen Kulturlandschaften mit den Viehweiden der Almwirtschaft, die uns Wanderer mit herrlicher Hütteneinkehr in luftigen Höhen beglückt und maßgeblich zum sanften Tourismus beiträgt. Die (land)wirtschaftliche Nutzung in einem Biosphärengebiet soll im Einklang mit den natürlichen Gegebenheiten und möglichst in traditioneller Form erfolgen und den Akteuren ein auskömmliches Einkommen bieten. Das Kunststück in der Pflegezone ist es, den Spagat zwischen dem Wirtschafts-, Lebens- und Erholungsraum einerseits und dem Naturschutz andererseits zu meistern. Der Nationalpark muss jedes Jahr rund 1,5 Millionen Gäste verkraften, die mit Auto, Fahrrad, zu Fuß, mit Bergbahnen, Booten oder Ski die Region erkunden. Ein Wegenetz von 260 km Länge durchzieht das alpine bis hochalpine Gebiet. Während der Sommermonate sind nicht nur viele Almen bewirtschaftet, auch Unterkunftshäuser, Hütten und Berggasthäuser schaffen eine hervorragende Infrastruktur. Im Jahr 1990 ernannte die UNESCO das Berchtesgadener Land zum Biosphärenreservat aufgrund seines beispielhaften Miteinanders von alpiner Natur- und Kulturlandschaft. Der Naturpark bildet natürlich ebenso ein Reservat für seltene sowie für biotoptypische Tier- und Pflanzenarten, wie beispielsweise das Pyrenäen-Drachenmaul oder die Zwergprimel, die als Relikte die letzte Eiszeit auf wenigen eisfreien Inseln überlebt haben (→ Pflanzenwelt).

Nationalpark-Haus, Informationszentrum, Franziskanerplatz 7, 83471 Berchtesgaden, 9–17 Uhr, ganzjährig geöffnet, Tel. 08652/64343.

Nationalparkverwaltung Berchtesgaden, Doktorberg 6, 83471 Berchtesgaden, Tel. 08652/96860, www.nationalpark-berchtesgaden.de.

Weitere Informationsstellen: Wimbachbrücke, ganzjährig geöffnet. Hintersee, ganzjährig geöffnet; St. Bartholomä, Mai bis Okt.; Engert Holzstube, Mai bis Okt.; Kühroint, Mai bis Okt.

Pflanzenwelt

 Die Flora der Alpen und des Alpenvorlandes ist ausgesprochen artenreich. Als Alpenflora werden alle Pflanzenarten bezeichnet, die oberhalb der Baumgrenze gedeihen. Diese alpine Flora schwankt in ihrer Zusammensetzung regional erheblich und ist auch durch die menschliche Nutzung der Wälder und durch die Almwirtschaft recht variabel. Grundsätzlich ist im Gebirge die Vielfalt an Pflanzen größer als im Vorland. Bedingt durch die steigenden Höhenlagen und die damit einhergehenden sinkenden Temperaturen zeigen sich in den Alpen sechs verschiedene Vegetationsgürtel (→ „Die Vegetationsstufen“), für die jeweils bestimmte Pflanzenarten typisch sind – Blümchenliebhaber werden ihre wahre Freude haben.

Während und nach der Entstehung der Alpen erfolgte die Besiedlung mit neuen Pflanzenarten durch die Anpassung von Gewächsen aus dem nördlichen Tiefland (z. B. Habichtskraut), durch Zuwanderung aus anderen alpinen Regionen (z. B. Alpenrose, Alpenmohn, Akelei, Mannsschild, Steinbrech) oder durch Migration aus dem mediterranen Raum (z. B. Glockenblume, Narzisse, Knabenkraut). Die folgenden Eiszeiten bewirkten eine weitere intensive Vermischung der Alpen- mit der Tieflandflora. Am Ende der Eiszeiten setzte eine Rückwanderung und Rückeroberung der einst vergletscherten Gebiete ein. Als Folge bildeten sich die ausgedehnten Waldbestände der Alpen, wobei in tieferen Lagen die Buchenmischwälder dominieren. Mit zunehmender Höhe übernehmen Fichte und Lärche sowie die noch selten anzutreffende Zirbe (wie auf der Reiteralpe, Tour 6) das Gelände. Oberhalb der Baumgrenze wächst lediglich die Latschenkiefer im krummen und buschartigem Wuchs.

Die Flora der Alpen muss mit zum Teil recht extremen klimatischen Bedingungen zurechtkommen. Vor allem oberhalb der Baumgrenze in der alpinen Stufe haben sich Spezialisten etabliert, die allen natürlichen Widrigkeiten, wie kurze Vegetationsperiode, Wassermangel, Wind, Kälte, starke Sonneneinstrahlung, zum Trotz überleben. Um sich zu wappnen, haben sie verschiedene Schutzmechanismen entwickelt, die sie vor allem vor Austrocknung und auch vor Wind schützen, wie gedrungene Wuchsformen (Mannsschild), dicht behaarte Blätter (Zottiges Habichtskraut), Polsterwuchs (Stängelloses Leimkraut) oder mit Wachs überzogene Blätter (Mehlprimel). Aufgrund der kurzen Vegetationsperiode halten sich in den Alpen meist nur mehrjährige Pflanzen (Ausnahmen sind z. B. Dunkler Mauerpfeffer oder Schnee-Enzian). Eine ganz besondere Form der Anpassung ist bei Pflanzen notwendig, die in Geröllfeldern beheimatet sind. Ihr Untergrund ist in ständiger Bewegung, das erfordert ein hervorragendes Wurzelsystem sowie eine enorme Regenerationsfähigkeit nach Verletzungen (Silberwurz, Schildampfer oder Rundblättriges Täschelkraut). Auf den Almwiesen ist die Pflanzenvielfalt besonders groß und bunt, hier gedeihen Arnika, Enzian, Glockenblume oder Skabiose, bis sie von den Kühen gefressen und zu aromatischer Milch „verarbeitet“ werden.

 Blütenpflanzen – eine Auswahl: In den Sommermonaten sind die Alm- und Wiesenflächen ein buntes Blütenmeer von zahlreichen, zum Teil auch recht seltenen Blümelein. Weiße Blütenpflanzen: Alpenhahnenfuß, Alpenwucherblume, Silberdistel, Silberwurz oder, Steinbrecharten. Gelbe Blütenpflanzen: Alpenmohn, Arnika, Aurikel, Kreuzkraut, Trollblume. Rote Blüten: Alpengrasnelke, Alpenrose, Berg-Hauswurz, Stängelloses Leimkraut, Türkenbund, Wollige Kratzdistel. Violette Blütenpflanzen: Alpenleinkraut, Alpenaster, (Breitblättriger, Deutscher, Stängelloser) Enzian, Scheuchzers Glockenblume, Herzblättrige Kugelblume, Kugelige Teufelskralle, Zwergglockenblume.

 Almwirtschaft: Als Alm wird das Weidegebiet in den Bergen bezeichnet, das während der Sommermonate vom Vieh abgeweidet wird. Die Hochalmen dienten zur Nahrungsmittelversorgung, ohne die der expandierende Bergbau in den Alpen nicht möglich gewesen wäre. Die Almwirtschaft erweiterte die zu beweidenden Talflächen und ermöglichte mit der Erzeugung von Butter und Käse direkt auf den Almen eine Vorratswirtschaft für den Winter. Um Pfingsten beginnt die Almsaison mit dem Auftrieb und wird meist im September mit dem Abtrieb beendet. Bei den Wirtschaftsformen kann unterschieden werden zwischen Privat-, Genossenschafts- und Gemeinschaftsalmen sowie den Servitutsalmen, die sich im Staatsbesitz oder im fürstlichen Privateigentum befinden.

Das Landschaftsbild der Hochgebirgsregionen in den Alpen wurde durch die Almen entscheidend geprägt. Ohne die Almwirtschaft wären die Nordalpen beispielsweise bis auf 1.500 m Höhe durchgehend bewaldet. Heutzutage wird die Rodung des Waldes sowie die Beweidung und damit die Erhaltung der Almen stark kontrolliert. Vor allem in Naturschutzgebieten kann es schnell zu Konflikten zwischen Naturschutz und der Viehwirtschaft kommen. Das Vieh hält die Weideflächen offen, die meist mit den Pflanzengesellschaften der Borstgras- oder der Alpinen Blaugrasrasen bestanden sind. Einige dieser Alpenpflanzen, wie z. B. der Gelbe Enzian, bilden die Grundlage für aufgesetzte Kräuterliköre und Schnäpse. Aufgelassene Almen verbuschen und verwalden nach rund 40 bis 50 Jahren und gehen damit als Kulturlandschaft verloren. Damit übernimmt die Almwirtschaft heutzutage auch Aufgaben des Landschaftsschutzes. Die touristische Bewirtschaftung der Almen als Jausenstationen ist zum einen eine wichtige Einnahmequelle für die Bergbauern und zum anderen für Bergwanderer gerade in entlegenen Gebieten von großer Bedeutung.

 Almauftrieb und Almabtrieb: Im Zuge der Tourismusentwicklung sind vielerorts feste Termine für den Viehumzug hoch auf die Alm oder runter ins Tal festgelegt worden. Allerdings orientierten sich die Termine einst an der Wetterlage. Traditionell erfolgte der Umzug hinauf zu den Hochalmen um Johanni (24. Juni) und der Abmarsch ins Tal um Michaeli (29. September), natürlich stets zu Fuß. Noch wenige Almbauern halten an dieser Tradition fest und legen mit ihrem Vieh bis zu 20 oder gar 30 km zurück. Zahlreiche Almen sind über Forst- und Almwege bequem mit einem kleinen Lkw zu erreichen. Dann erfolgt der Viehwechsel mit Hilfe der Motorenkraft und wenig idyllisch. Einen Standortwechsel der besonderen Art erleben die Kühe der Salet- und Fischunkelalm, die in flachen Booten über den Königssee geschippert werden.

Tierwelt

 Abseits der „Wanderautobahnen“ wird es gewiss möglich sein, Tiere in freier Wildbahn zu beobachten. Wer sich ruhig verhält, kann mit viel Glück sogar die possierlichen Murmeltiere auf den Bergwiesen beobachten (z. B. Tour 22). Mit durchdringenden Pfiffen warnen sie sich gegenseitig vor Feinden und sind meist bevor man sie entdecken kann in ihren Erdbauten verschwunden. Weniger scheu sind die Gämsen, die vor allem in aller Frühe und zur abendlichen Dämmerung anzutreffen sind. Der Hunger treibt die geländegängigen „Bergziegen“ auf die Lichtungen und Almflächen, wo sie gut zu beobachten sind (wie bei Tour 34 oder 36). Die Weibchen und Jungtiere leben in Herden von etwa 15 bis 30 Tieren zusammen, während die männlichen Artgenossen etwas „bockig“ sind und als Einzelgänger ihren Alltag bestreiten. Die Gämse wurde zum Wildtier des Jahres 2012 gekürt. Auch Steinböcke mit ihrem durchaus imposanten Gehörn, das bis zu 1 m lang wachsen kann, sind wieder anzutreffen.

Die Berchtesgadener Alpen sind der Lebensraum einer großen Zahl von Vögeln – über 90 Arten sind hier heimisch. Bussard, Falke und Habicht ziehen ihre Kreise, Spechte oder Blaukehlchen tummeln sich in den Wäldern und vielleicht gelingt es auch, einen der seltenen Steinadler im Flug zu beobachten. Ab und an sieht man sie rund um den Watzmann mit Adleraugen auf mögliche Beute am Grund Ausschau halten. Derzeit kreisen vier Steinadlerpaare im Nationalpark. Am Berchtesgadener und Salzburger Hochthron (Touren 34 und 36) sollte man sich nicht wundern, wenn plötzlich Geier über einem kreisen: Nein, es ist keine Vision eines Wanderers im Bergrausch, sondern es sind die Freiflieger des Salzburger Zoos, die die langgestreckte Felskante des Untersberges lieben. An der Waldgrenze leben die äußerst scheuen und seltenen Raufußhuhnarten: Auerhuhn, Schnee-, Hasel- und Birkhuhn. Am Watzmann (Tour 18), am Hochkalter (Tour 14) oder auf der Reiteralpe (Tour 6) besteht wohl die größte Chance, diese schüchternen Federtiere zu Gesicht und vor die Linse zu kommen. Weitere seltene Arten wie Felsenschwalbe, Dreizehenspecht, Weißrückenspecht, Ringdrossel, Bergpieper, Steinschmätzer, Zwergschnäpper, Schneefink, Klappergrasmücke oder der Berglaubsänger geben sich im Naturpark Berchtesgaden ihr Stelldichein. Die kargen und felsigen Gipfelregionen sind fest in den Krallen der Bergdohlen, auch „Brotzeitgeier“ genannt. Diese Gesellen trauen sich recht nahe an den Menschen heran und ein unbeobachteter Moment genügt, damit das Vesperbrot seinen Besitzer wechselt. Es sind Wildtiere, die keinesfalls angefüttert werden sollten!

Fuchs, Dachs, Iltis oder Marder wird man kaum bemerken, während nach Regentagen so manche Blindschleiche, Ringelnatter, Kreuzotter, Eidechse oder manch auffällig gefleckter Alpensalamander unsere Wege kreuzt. In den Bergseen (Tour 2, 11 oder 21) ziehen Forellen, Saiblinge, Renken, Hechte oder Karpfen ihre Runden. Allerdings nur, solange eine hohe Wasserqualität gegeben ist. Diese auf Verunreinigungen sehr sensibel reagierenden Fischarten gedeihen nur in Gewässern mit einer äußerst geringen Belastung durch Schwermetalle.

Ausrüstung und Verpflegung

 Ausrüstung: Für die in diesem Wanderführer beschriebenen Touren ist ein bequemer Tagesrucksack, am besten mit Regenhülle, empfehlenswert. Beim Schuhwerk sollte auf rutsch- und wasserfeste sowie gut eingelaufene Wanderschuhe mit Profilsohle oder alternativ robuste Trekkingschuhe zurückgegriffen werden. Feste Turnschuhe und Geländelaufschuhe sind bis auf wenige Wanderungen (Touren 11, 15, 21, 27, 30 und 31) aufgrund des Untergrundes und der Wegbeschaffenheit bzw. bei Nässe nicht optimal. Bei der Benutzung von Wanderstöcken scheiden sich bekanntlich die Geister. Bei längeren Auf- und Abstiegen (Touren 1, 6, 7, 14, 18, 22, 24, 25, 32, 34 und 36) sind sie sicherlich hilfreich und schonen vor allem die Kniegelenke. Bei längeren oder kniffligen Kraxelstellen empfiehlt es sich, die Teleskopstöcke zusammenzuschieben und am Rucksack zu befestigen, damit beide Hände frei sind. Ein unbedingtes Muss ist jedoch Sonnen-, Wind- und Regenschutz. In den Höhen kann der Wind ungemütlich werden, insbesondere nach einem schweißtreibenden Anstieg oder einer Rast fröstelt man dann schnell. Zudem sollte in jeder Jahreszeit mit Niederschlägen gerechnet werden. Gerade lokale Gewitter bilden sich schnell ab den Nachmittagsstunden über dem Gebirge, auch wenn der Himmel kurz zuvor noch strahlend blau und ohne eine Wolke war. Insgesamt würde die Autorin den bewährten Zwiebellook empfehlen und für den Fall der Fälle ein T-Shirt zum Wechseln, eine Funktionsjacke und ein Fleeceoberteil mit einpacken. Wer mit kurzen Hosen unterwegs ist, könnte in den Höhen unter Umständen ein längeres Beinkleid vertragen, wie eine Funktionshose zum Unterziehen oder eine lange Wanderhose. Zipp-off-Hosen sind eine gute Alternative für jene, die „all in one“ haben wollen. Meist bin ich auch ganz dankbar, ein Halstuch oder einen leichten Schal in der Ausrüstung dabei zu haben, zum Wärmen, zum Draufsitzen beim Picknick, als Sonnenschutz usw. Auch in den Sommermonaten kann es auf den Bergen so frisch sein, dass vor allem die Finger und die Ohren darunter leiden. Ein Paar Handschuhe und eine Mütze wiegen nicht viel und finden in jedem Rucksack noch Platz. Unverzichtbar ist eine kleine Notfallapotheke mit Rettungsdecke, wie sie von Outdoor-Ausrüstern oder von den meisten Sportläden angeboten wird.

 Verpflegung: Die Wanderregion bietet ihren Besuchern hervorragende Picknick- und Rastplätze an lauschigen Waldrändern, an malerischen Seeufern oder an atemberaubenden Aussichtspunkten. Die Vesperpausen sind ja bekanntlich mit das Schönste am Wandern, egal ob mit Mitgebrachtem aus dem eigenen Rucksack oder in einer der zahlreichen Almhütten oder Gasthöfe. Bei der jeweiligen Tour sind die Möglichkeiten zur Einkehr im Tourinfo-Kasten angegeben, so kann die Verpflegung gut geplant werden. Was auf den Tisch kommt, ist natürlich sehr individuell und Geschmackssache. Die Autorin packt gerne etwas mehr ein zum Essen – man weiß ja nie. Dabei greife ich auf das althergebrachte Vesperbrot (Vollkorn sättigt nachhaltiger!) zurück, das mit Paprika und Karotten erweitert wird. Obst, meist Äpfel oder Bananen, dürfen auch nicht fehlen. Und für den kleinen Hunger zwischendurch habe ich stets eine salzige Nussmischung, vor allem gut bei schweißtreibenden Touren, sowie Trockenfrüchte oder Müsliriegel griffbereit. Getränke sollten unbedingt mitgeführt werden, und wie ich immer mal wieder in den Tourinfo-Kästen notiert habe, in ausreichender Menge. Was ausreichend ist, ist wiederum relativ aufgrund unterschiedlicher Temperaturen, der Tourlänge und der Höhenmeter. Als Faustregel empfiehlt sich, nie mit weniger als einem Liter pro Person loszuwandern. Ab dreistündigen Touren gut eineinhalb Liter, für über vierstündige Wanderungen auf jeden Fall zwei Liter oder mehr, falls keine Möglichkeit zum „Zwischentanken“ besteht. Bei vielen Wanderungen besteht die Möglichkeit, bei Quellen, Brunnen oder bei der Einkehr seinen Vorrat aufzufüllen.

An urigen Almen und Gasthöfen herrscht in den Berchtesgadener Alpen kein Mangel. Die Region ist ein Paradies für Liebhaber der deftig-bayerischen Küche. Hier trifft die oberbayerische auf die österreichische Küche und zaubert neben Schweinebraten mit Semmelknödel zahlreiche Wild- und Schwammerlgerichte auf den Tisch. Die Gasthäuser bieten in der Regel eine große Auswahl an Hauptgerichten sowie an zünftigen Brotzeiten. Am besten schmeckt mir das Berchtesgadener Land allerdings auf den Almhütten. In den Berchtesgadener Alpen wird eine rege Almwirtschaft betrieben. Viele dieser Almen, auf denen das Milchvieh seine Sommerzeit verbringt, locken meist ab Ostern bis Oktober zur naturnahen Einkehr beim Erzeuger. Nach einer Wanderung oder bei einer Rast mundet der selbstgemachte Bergkäse, die frische Buttermilch oder ein lockerer süßer Kaiserschmarrn eben besonders gut und das noch meist mit herrlichen Aussichten auf die Bergwelt. Informationen zu den bewirtschafteten Almen bietet der Hüttenguide auf der Internetseite www.roberge.de.

Bewirtschaftete Berghütten und Almen

Blaueishütte: 1.680 m, am Hochkalter, Mitte Mai bis Mitte Okt., Tel. 08657/271. (Tour 14)

Carl-von-Stahl-Haus: 1.734 m zwischen Jenner und Schneibstein, ganzjährig bewirtschaftet, Tel. 08​6​52/​​6559922. (Tour 25)

Dr.-Hugo-Beck-Haus: 1260 m, nahe der Jenner-Mittelstation, ganzjährig, aber an Regentagen geschlossen, Tel. 08652/​2727. (Tour 26)

Gerstreit (Berggasthof): 922 m, am Toten Mann und Soleleitungsweg, Mai bis Mitte Okt., Tel. 08657/​497, www.berggasthof-gerstreit.de. (Tour 10)

Gotzenalm: 1.685 m, im Hagengebirge, Ende Mai bis Mitte Okt., Tel. 08652/​690900, www.gotzenalm.de. (Tour 24)

Grünsteinhütte: 1.220 m, kurz unterhalb des Grünsteingipfels, Mai bis Ende Okt., Tel. 0171/​8329328. (Tour 19)

Hirschbichl (Alpengasthof): 1.153 m, auf dem Hirschbichlpass, Anfang Mai bis Mitte Okt., Tel. 0043/​(0)65​828347, www.hirschbichl.at. (Tour 13)

Hirschkaser: 1.385 m, am Toten Mann, Mitte Dez. bis Ostern, Mai bis Ende Okt./Nov. (variiert je nach Wetterlage), Tel. 08657/​​481, www.hirschkaser.de. (Tour 10)

Ingolstädter Haus: 2.119 m, im Steinernen Meer, Anfang Juni bis Anfang Okt., Tel. 0043(0)​65​82/​8353.

Kärlingerhaus: 1.638 m, am Steinernen Meer, Ende Mai bis Mitte Okt., Tel. 08652/​6091010, www.kaerlingerhaus.de. (Tour 22)

Kehlsteinhaus: 1.834 m, Am Kehlsteingipfel, Mitte Mai bis Okt., Tel. 08652/2969, www.kehlsteinhaus.de. (Tour 28)

Kneifelspitze (Berggaststätte): 1.189 m, auf der Kneifelspitze, Mitte März bis Anfang Nov., Nov. bis März nur Sa/So, Tel. 08652/62338. (Tour 32)

Königsbachalm: 1.200 m, am Jenner, Mai bis Okt., Tel. 08652/​5551, www.koenigsbachalm.de. (Tour 25, nahe 9)

Kührointhütte: 1.420 m, nahe Archenkanzel am Fuße des Kleinen Watzmann, Mai bis Ende Okt., Tel. 0171/​3533369, www.kuehroint.com. (Tour 18 und 20)

Mitterkaseralm: 1.534 m, am Jenner, Pfingsten bis Ende Okt., ab Weihnachten bis Ende Skibetrieb, Tel. 08652/5100. (Tour 26)

Neue Traunsteiner Hütte: 1.560 m, auf der Reiteralpe (Reiteralm), Ende Mai bis Ende Okt., Tel. 0171/​437​89​1​9, www.traunsteinerhuette.de. (Tour 6)

Purtschellerhaus: 1.692 m, am Hohen Göll, auf dem Eckerfirst, Mitte Mai bis Ende Okt., Tel. 08652/​2420, www.purtschellerhaus.eu. (Tour 29)

Reichenhaller Haus/Staufenhaus: 1.750 m, unterhalb des Hochstaufengipfels, etwa Mai bis Okt., Tel. 08651/​5566. (Tour 1)

Saletalm: 605 m, Salet, Ende April bis Mitte Okt., Tel. 08652/63007, www.saletalm.de. (Tour 22 und 23)

Scharitzkehlam: 1.100 m, am Kehlstein, ganzjährig, Tel. 08652/​2820. (Längerer Abstecher ab Tour 28)

Schärtenalm: 1.359 m, auf dem Weg zu Hochkalter und Blaueishütte, Mitte Mai bis Anfang Okt., Tel. 0151/​56057778, www.schaertenalm.de. (Tour 14)

Schneibsteinhaus: 1.670 m, zwischen Jenner und Schneibstein am Torrener Joch, Anfang Mai bis Ende Okt., Tel. 08652/2596, www.schneibsteinhaus.de. (Tour 25, nahe 3)

Söldenköpfl (Berggaststätte): 1.000 m, am Soleleitungsweg, Mitte/​Ende März bis Ende Okt., Tel. 08652/2383. (Tour 10)

Stöhrhaus: 1.894 m, auf dem Untersberg, unterhalb des Berchtesgadener Hochthron, Ende Mai bis Mitte Okt., Tel. 08652/7233, www.stoehrhaus.de. (Tour 34)

Toni-Lenz-Hütte: 1.445 m, Untersberg, im Aufstieg zur Schellenberger Eishöhle und zum Salzburger Hochthron, Mitte Mai bis Ende Okt., Tel. 0043/​(0)6606581430, www.eishoehle.net, www.toni-lenz-huette.de. (Tour 36)

Wasseralm: 1.423 m, oberhalb von Salet, Ende Mai bis Anfang Okt., Tel. 08652/​985802. (Tour 22, Abstecher von 7)

Watzmannhaus: 1.928 m, auf dem Weg zum Watzmann, Pfingsten bis Anfang Okt., Tel. 08652/​964222. (Tour 18)

Wimbachgrieshütte: 1.323 m, am Ende des Wimbachgrieses am Fuß der Watzmann-Südspitze, Mitte Mai bis Mitte Okt., Tel. 08657/344. (Tour 16)

Wimbachschloss: 950 m, im Wimbachtal, 1. Mai bis 1. Nov. (Allerheiligen) tägl., und wenn es die Schneelage zulässt, auch teilweise im Winter, Tel. 08657/​9839858. (Tour 16 und 17)

Anforderungen

 Die meisten vorgestellten Touren in diesem Wanderführer verlaufen auf gut gekennzeichneten Wegen, Pfaden, Berg-, Wald- und Alpinsteigen. Im alpinen Gelände sind vielfach Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und manchmal auch Felsgewandtheit (sprich Kraxeln) erforderlich. Um die jeweilige Anforderungen auf einen Blick einschätzen zu können, wurden die Touren mit einem Sternesystem bewertet. Ein bis zwei Sterne (★–★★) kennzeichnen technisch einfache Touren, die von jedem gesunden Erwachsenen gut bewältigt werden können. Die auch für Kinder gut zu bewältigenden Touren, die überdies attraktiv für sie sind, erkennt man in der Tourenkopfzeile am Symbol. Drei bis vier Sterne (★★★–★★★★) charakterisieren Wanderungen, für die eine gute Kondition und stellenweise Trittsicherheit sowie Schwindelfreiheit erforderlich ist. Auf spezielle Anforderungen wird separat im jeweiligen Tourinfo-Kasten hingewiesen. In den Berchtesgadener Alpen begegnet dem Bergwanderer noch ein weiteres Klassifizierungssystem: die Wegekategorien des Deutschen und des Österreichischen Alpenvereins.

Die Wegekategorien des Alpenvereins: Ein Farbsystem informiert auf Tafeln, Hinweisschildern und auf Karten an Wanderparkplätzen über die Anforderungen bzw. den Schwierigkeits- und Risikograd der jeweiligen Route:

Blau: Einfache Bergwege sind überwiegend schmal, können steil angelegt sein und weisen keine absturzgefährlichen Passagen auf.

Rot: Mittelschwere Bergwege sind überwiegend schmal, oft steil angelegt und können absturzgefährliche Passagen aufweisen. Es können zudem kurze versicherte Gehpassagen (z. B. Drahtseil) vorkommen.

Schwarz: Schwere Bergwege sind schmal, oft steil angelegt und absturzgefährlich. Es kommen gehäuft versicherte Gehpassagen und/​oder einfache Kletterstellen vor, die den Gebrauch der Hände erfordern. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind unbedingt erforderlich.

Weitere Informationen unter www.alpenverein.de. Zur Einschätzung des eigenen „Leistungsprofils“ bietet der Alpenverein einen kurzen Test unter dem Stichwort „BergwanderCard“.

Gehzeiten: Die Zeitangaben im Wanderführer sind an sich ausreichend bemessen, wobei allerdings die reine Gehzeit ausgewiesen ist. Pausen und ein angemessener Zeitpuffer müssen zusätzlich einkalkuliert werden. Je nach Kondition, Form, Gruppengröße und Wetterbedingungen kann die angegebene Gehzeit variieren und eben nur ein Anhaltspunkt für die Dauer einer Tour sein.

Gefahren und Risiken im Gebirge

 Die Statistiken der Bergwacht Bayern sprechen eine deutliche Sprache. Im Jahr 2007 wurden 3.820 Einsätze erfasst. Fünf Jahre später hat sich die Zahl der Einsätze der Bergwacht mehr als verdoppelt auf 7.807 Interventionen im Jahr 2012. In den Jahren 2013 und 2014 waren die Zahlen rückläufig, um dann im Jahr 2015 mit einem neuen traurigen Rekord von 8.148 Bergwachteinsätzen aufzuwarten. Die steigende Zahl von Besuchern, Wanderern und Sportlern ist gewiss ein Faktor für die hohen Einsatzzahlen am Berg. Ebenso gestiegen ist allerdings auch die Zahl der Bergfreunde, die sich unbewusst, unbedarft und aufgrund von Fehleinschätzung in gefährliche Situationen begeben. Laut der Bergwacht Bayern bleibt Wandern unfallträchtig. Rund die Hälfte aller verunglückten Wanderer stolpern, knicken um und rutschen aus. Dabei durchleben knapp 45% der Wanderer körperliche Schwächezustände wie Herz- und Kreislaufattacken oder Erschöpfung bis hin zur Blockierung (die Tour kann nicht mehr aus eigener Kraft beendet werden). Der Deutsche Alpenverein schlussfolgert, dass Notfälle in den Bergen häufig von einer Ursachenkombination ausgelöst werden: mangelnde Kondition, mangelndes Wissen um die Anforderungen und ums Wetter, mangelndes oder fehlendes alpines Können sowie Selbstüberschätzung. Welche Gefahren lauern in den Berchtesgadener Alpen auf den Wanderer? Grundsätzlich kann man unterscheiden in Fehler, die im Vorfeld bei der Planung der Tour unterlaufen, und Fehler, die während der Tour gemacht werden, wie falsche Einschätzung des Wetters, des Geländes und der eigenen Fitness oder dem Können am Berg (→ Checkliste zur Vermeidung von Risiken im Gebirge).

Notfall und Notfallnummern

 Die Wanderregion besitzt kein flächendeckendes Mobilfunknetz. Vor allem in Tälern, Schluchten und im Funkschatten der Berge gibt es zahlreiche Funklöcher. Keinesfalls sollte man sich bei den Touren ausschließlich auf ein funktionierendes Mobiltelefon verlassen.

 Im Notfall: Falls etwas passiert ist, bewahren Sie unbedingt die Ruhe! Panik kann eine weitere Gefährdung für alle Beteiligten darstellen. Es ist geboten, überlegt zu handeln. Atmen Sie gleichmäßig durch, bewahren Sie Gelassenheit und damit auch einen klaren Verstand. Sollte jemand anders verletzt sein oder sich in einer gefährlichen Situation befinden, versuchen Sie zuerst einen Notruf abzusetzen, dann leisten Sie Erste Hilfe entsprechend Ihrem Wissen und Können. Sprechen Sie wenn möglich mit dem Verletzten, lassen Sie ihn möglichst nicht alleine, halten Sie ihn warm (mit Rettungsdecke, Fleecekleidung o. Ä.) und fahren Sie mit der Ersten Hilfe fort, bis die Bergrettung bzw. der Notarzt eintrifft. Falls Sie mit dem Mobiltelefon keine Verbindung zum Rettungsdienst herstellen können, machen Sie andere Wanderer auf sich aufmerksam, verwenden Sie gegebenenfalls das alpine Notsignal. Sollten Sie alleine unterwegs sein und selbst verletzt sein, versuchen Sie die Bergrettung oder andere Wanderer zu Hilfe zu rufen. Bleiben Sie am Unfallort – falls keine weitere Gefährdung durch Steinschlag, Gewitter oder Ähnlichem besteht – und lassen Sie sich helfen. Versuchen Sie nicht, sich in verletztem Zustand alleine weiterzubewegen. Meist sind die markierten und ausgewiesenen Wanderwege gut frequentiert, sodass andere Wanderer (hoffentlich früher als später) Hilfe leisten können.

 Bergwacht: Bergwacht Bayern, 83435 Bad Reichenhall, Reichenbachstraße 17, Tel. 08651/4000, www.bergwacht-bayern.org.

 Alpine Auskunft der DAV-Sektion Berchtesgaden: hilft mit Informationen zu Wanderungen, Bergtouren und Hüttentouren sowie bei der Vermittlung eines Bergführers. Mai bis Okt., Mo–Fr 16–18 Uhr, Tel. 08652/​9764615, www.dav-berchtesgaden.de (Anfragen per Mail unter alpine-aus​kunft@​dav-berchtesgaden.de ).

Krankenhäuser

Bad Reichenhall, Kreisklinik, Riedelstraße 5, Tel. 08651/7720.

Berchtesgaden, Kreisklinik, Locksteinstr. 16, Tel. 08652/570.

Tourplanung und -durchführung

 Die in diesem Führer beschriebenen Touren können nur eine Auswahl der wirklich zahlreichen Wanderrouten darstellen, die die Berchtesgadener Alpen zu bieten haben. Bei der Zusammenstellung der Touren haben mehrere Kriterien eine Rolle gespielt: die landschaftlichen und kulturellen Highlights der Region, die aussichtsreichen Gipfel, der Wunsch nach Touren auch etwas abseits der frequentierten Wanderwege und das Streben nach eine Mischung zwischen anspruchsvolleren Touren für ambitionierte Wanderer (★★★ bis ★★★★ Sterne) und leichten Touren (★ bis ★★ Sterne), die auch mit Kindern gut durchführbar sind. Wanderungen, die vielleicht auch für Kinder bzw. Jugendliche interessant oder reizvoll sein können, sind zusätzlich mit einem Symbol in der Tourenkopfzeile gekennzeichnet. Die Länge der Wanderungen variiert von kurzen 2 bis 3 Stunden (Touren 2, 4, 5, 7, 10, 11, 12, 13, 21, 23, 27, 29, 30, 31, 32, 33) bis zu ausgiebigen Tagestouren (Touren 1, 6, 9, 14, 18, 22, 24, 25, 34, 36). Etliche Touren sind als Halbtagswanderungen (Touren 3, 8, 15, 16, 17, 19, 20, 26, 28, 35) konzipiert und bei Gehzeiten zwischen 3 bis 5 Stunden angesiedelt. Bei der Auswahl wurden Rundwanderungen bevorzugt, da diese mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie auch mit dem Pkw einfacher durchgeführt werden können. Bei den vorgeschlagenen Streckenwanderungen (Touren 4, 7, 10, 13, 20, 22, 24, 25, 26, 30, 31, 36) ist vom Ende der jeweiligen Tour der Ausgangspunkt meist mit Bergbahnen oder öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus oder Boot) wieder erreichbar. An den Startpunkten der Wanderungen befindet sich ein Wanderparkplatz oder eine andere öffentliche Parkmöglichkeit. Falls die Möglichkeit besteht, einen Gipfel mit Hilfe einer Bergbahn bequem zu erreichen, wurde auf diese familienfreundliche Alternative zum Aufstieg zurückgegriffen (Touren 7, 10, 25, 26 und 36 im Abstieg).

 Standorte: Das Berchtesgadener Land bietet einige gute Standorte, von denen aus die Bergwelten erkundet werden können. Die Berchtesgadener Alpen werden von den Flusstälern der Saalach, des Weißbachs, der Bischofswiesener Ache, des Schwarzbachs, der Ramsauer Ache und der Berchtesgadener Ache durchschnitten. Hier liegen die hübschen Erholungs- und Luftkurorte der Region, die alle eine hervorragende touristische Infrastruktur aufweisen. Die für unsere Wanderungen gewählten Standorte bieten ausreichend Möglichkeiten, mit dem öffentlichen Nahverkehr ins Wandergebiet vorzudringen.

Bad Reichenhall: Malerisch eingebettet in den Bad Reichenhaller Talkessel ist die Kreisstadt mit ihren 18.000 Einwohnern, die als Kurstadt sowie bayerische „Salzhauptstadt“ bekannt ist. Im Jahr 2001 ergatterte sie zusätzlich den Titel „Alpenstadt des Jahres“. Vor rund 2.500 Jahren wurde das Gebiet um Reichenhall von keltischen Volksstämmen besiedelt, die bereits über eine Siedetechnik verfügten, um so Salz zu gewinnen. Umgeben von den Berchtesgadener Bergen ist Bad Reichenhall ein idealer Ferienort für alle, die gerne nach einer Bergtour im Kurgarten einem Konzert lauschen oder sich in der Rupertus-Therme entspannen möchten. Von Bad Reichenhall lassen sich die schönen Gipfel von Hochstaufen (Tour 1) und Predigtstuhl (Tour 7) erobern oder bequeme Tal- und Schluchtentouren wie durch die Weißbachschlucht (Tour 4) und durchs Saalachtal in die Aschauer Klamm (Tour 5) unternehmen. Oder man kann nach einer ausgiebigen Wanderrunde am Thumsee (Tour 2) samt Karlstein-Besuch oder zu den Reibwänden (Tour 3) in die erfrischenden Fluten des Thumsees eintauchen.

Bischofswiesen: Im relativ breiten Tal der Bischofswiesener Ache trifft der Urlauber auf eine abwechslungsreiche Tal- und Berglandschaft mit schattigen Wäldern und sonnigen Wiesen. Gegenüber den Ferienorten Ramsau, Schönau am Königssee oder Berchtesgaden geht es in Bischofswiesen eher ruhiger und beschaulicher zu. Bequemen Fußes kann auf dem Maximiliansreitweg (Tour 31) das Bischofswiesener Tal erkundet oder eine schattige Runde zur Steinernen Agnes (Tour 8) im Lattengebirge genossen werden. Aber auch die Touren nördlich von Berchtesgaden zur Kneifelspitze (Tour 32) oder auf den Berchtesgadener Hochthron (Tour 34) sind schnell und gut erreichbar. Ein Besuch des Naturbades Aschauerweiher vor den Toren von Bischofswiesen ist im Sommer ein unbedingtes Muss! (→ „Eintauchen in die Badeseen ...“).

Ramsau: Wenn perfekte Idylle einen Namen hätte, könnte sie Ramsau heißen. Vor der malerischen Kulisse des Hochkaltermassivs und des Watzmanns liegt der Ort im Tal der Ramsauer Ache eingebettet. Im Jahr 2015 ist Ramsau offiziell zum ersten Bergsteigerdorf Bayerns erklärt worden. Diese Auszeichnung erhalten Gemeinden, die sich dem Naturschutz, traditioneller Landwirtschaft, Bewahrung von Kultur und Traditionen, nachhaltiger Entwicklung und dem sanften Tourismus verschrieben haben. In Ramsau bietet sich eine gute Auswahl an Übernachtungsmöglichkeiten, Gastronomie und Wandermöglichkeiten für Familien und Gipfelstürmer. Kurze und einfache Wanderwege führen durch den Zauberwald zum Hintersee (Tour 11) und zum Hirschbichlpass (Tour 13), längere Almenrunden bieten sich an wie zur Halsalm (Tour 12), auf dem Soleleitungsweg (Tour 15) oder auf dem Almerlebnisweg (Tour 9) und natürlich gibt es auch ausgedehnte und herausfordernde Routen ins Hochkaltermassiv (Tour 14), auf die Reiteralpe (Reiteralm, Tour 6) und zu seiner Majestät König Watzmann (Tour 18). Ramsau ist verkehrstechnisch optimal gelegen, sodass alle Wanderungen und Ausflugsziele im Berchtesgadener Land von hier aus bequem anzusteuern sind.

Berchtesgaden: Schon im 19. Jh. zählte Berchtesgaden aufgrund seiner kulturellen Sehenswürdigkeiten und der imposanten Umgebung zu einem favorisiertem Ziel für Touristen. Heute geht es im Städtchen mit seinen ca. 7.800 Einwohnern sehr trubelig zu. Berchtesgaden liegt verkehrstechnisch sehr günstig gelegen zwischen dem Königssee, dem Untersberg und dem Hagengebirge. Die Ausflugsziele Watzmann-Therme, das Salzbergwerk oder auch das Dokumentationszentrum Obersalzberg sowie der Kehlstein (Tour 28) sind nur einen Katzensprung entfernt. Das Watzmannmassiv kann von Berchtesgaden aus in Angriff genommen werden (Touren 16, 17, 18 und 19) oder die nördlich von Berchtesgaden gelegenen Wanderziele am Untersberg (Touren 32, 33, 34 oder 36). Auch die östlich im Grenzgebiet zu Österreich zu den Barmsteinen (Tour 35) oder zum Purtschellerhaus (Tour 29) führenden Touren sind von hier aus gut zu erreichen.

Schönau am Königssee: Von der südöstlichsten Gemeinde Deutschlands erschließt sich die malerische Perspektive auf die Berchtesgadener Alpen mit Jenner, Steinernem Meer und Watzmann, die sich in der dunklen Oberfläche des Königssees spiegeln. Dies alles ist nicht weit vom Kitsch entfernt, doch kann Natur wirklich kitschig sein? Schönau erfüllt alle Bedürfnisse touristischer Art mit Eisdielen, Biergarten am Ufer des Königssees, Gasthöfen, Unterkünften in typisch oberbayerischen Häusern, Dirndlläden und Souvenirshops. Für die Tour ins Steinerne Meer (Tour 22) oder Wanderungen, die vom Ufer des Königssees aus starten (Touren 20, 21, 23 und 24), bietet sich kein besserer Urlaubsstandort. Mit der Jennerbahn lässt sich bequem das Hagengebirge (Tour 25 und 26) entdecken und in den Abendstunden, wenn die Tagesbesucher den See wieder verlassen haben, kann die Ruhe und die Schönheit der Natur vom Malerwinkel (Tour 27) aus eingefangen werden.

 Touristeninformation: Schon vor der Abfahrt kann man sich mit Informationsmaterial eindecken (→ Touristeninformation von zu Hause aus). In den Unterkunftsorten bieten die Tourismusbüros die Möglichkeit, sich speziellere Auskünfte für das betreffende Wanderziel einzuholen (→ Touristeninformation vor Ort):

Touristeninformation von zu Hause aus

Berchtesgadener Land Tourismus GmbH, Maximilianstr. 9, 83471 Berchtesgaden, Mai bis Okt. Mo–Sa 9–18 Uhr, So 10–13 und 14–18 Uhr, Nov. bis April Mo–Fr 9–18 Uhr, Sa 9–13 Uhr, Tel. 08​6​52/​​6565050-0, www.berchtesgadener-land.com.

Touristeninformation vor Ort

83435 Bad Reichenhall, im Kurgastzentrum, Wittelsbacherstr. 15, April bis Okt. Mo–Fr 8.30–17 Uhr, Sa 9–12 Uhr, Nov. bis März Mo–Fr 8.30–16.30 Uhr, Sa 9–12 Uhr, Tel. 08651/6060, www.bad-reichenhall.com.

83457 Bayerisch Gmain, Großgmainer Str. 14, April bis Okt. Mo–Fr 8.30–12.30 Uhr, 13.30–17 Uhr, Sa 9–12 Uhr, Nov. bis März 8.30–12.30 und 13.30–16.30 Uhr, Sa 9–12 Uhr, Tel. 08651/6060, www.bad-reichenhall.de.

83471 Berchtesgaden, Am Kongresshaus, Maximilianstr. 9, Mai bis Okt. Mo–Sa 9–18 Uhr, So 10–13 und 14–18 Uhr, Nov. bis April Mo–Fr 9–12 und 13 bis 17 Uhr, Sa/So geschlossen, Tel. 08652/​​9445300, www.berchtesgaden.de.

83484 Bischofswiesen, Hauptstr. 40, im Sommer Mo–Fr 9–12 und 13–17 Uhr, im Hochsommer zusätzlich Sa/So 9–12 Uhr, Winter Mo–Fr 9–12 und 13–17 Uhr, Tel. 08652/77220, www.bischofswiesen.de.

83486 Ramsau, Im Tal 2, Mitte Mai bis Ende Juni Mo–Fr 9–12 und 13–17 Uhr, Sa 9–12 Uhr, So geschlossen, Ende Juni bis Ende Sept. Mo–Fr 9–18 Uhr, Sa/​So 9–12 und 13–16 Uhr, ab Okt. Mo–Fr 9–12 und 13–16 Uhr, Sa 9–12 Uhr, So geschlossen, Tel. 08657/988920, www.ramsau.de.

83471 Schönau am Königssee, Seestraße 3, am Parkplatz Königssee, Mai bis Okt. Mo–So 9–18 Uhr, Nov. bis April auch tägl., aber nur 9–13 Uhr, Tel. 08652/​655980, www.koenigssee.com.

Information im Internet

www.berchtesgaden.de und www.berchtesgadener-land.com: offizielle Webseiten der Touristeninformation des Berchtesgadener Landes. Hier findet man alles rund um den Urlaub von Übernachtungsangeboten über Planung des Aufenthalts vor Ort bis zu Veranstaltungen, Führungen, Ausflugszielen und Wetterprognosen.

www.tourismus-berchtesgaden.de: Internetseite des Kur- und Tourismusvereins mit vielen Informationen zu „Land & Leute“, zu Unterkünften, zum Thema Gesundheit und zu Veranstaltungen.

www.berchtesgadeninfo.de: Internetportal zu Freizeit, Veranstaltungen, Unterkunft, Gastronomie, Bädern und Sport.

 Mit Bahn, Bus, Boot, Taxi und Seilbahn unterwegs: Viele Ausgangsorte der vorgestellten Wanderungen sind an das öffentliche Nahverkehrssystem angeschlossen. Auf manchen Strecken verkehren täglich nur wenige Busse, dann ist eine gründliche Zeitplanung vonnöten. In den jeweiligen Tourinfo-Kästen sind die möglichen Buslinien sowie die letzte Verbindung vom Endpunkt der Wanderung zurück aufgeführt. Achtung! Diese Angaben sind den Sommerfahrplänen 2015 entnommen und können natürlich variieren. Die aktuellen Fahrpläne sind in der Regel in allen Touristeninformationen (s. o.) einzusehen oder liegen als Flyer zur Mitnahme bereit. Interessant für Wanderer ist auch die Gästekarte, die eine kostenlose Beförderung ermöglicht.Außerdem ist man im Berchtesgadener Land auch noch mit Fährbooten auf dem Königssee oder hoch in den Lüften mit Seilbahnen unterwegs. Nicht zuletzt gibt es noch die Fuhrunternehmen, die auch mit Großraumfahrzeugen Wanderer befördern (Taxi).

Fernverkehr: Die aktuellen Fahrpläne für Züge der Deutschen Bahn sind abfragbar unter www.bahn.de. Vom Hauptbahnhof München aus sind sowohl die Stadt Bad Reichenhall als auch Berchtesgaden in etwa 2 Stunden zu erreichen. Mit dem „IC Königssee 2083“ besteht eine direkte Zugverbindung zwischen dem Berchtesgadener Land und Norddeutschland. Zum Beispiel geht es ab Hamburg in ca. 9:30 Std. ohne Umsteigen bis nach Berchtesgaden.

Bus: Das Berchtesgadener Land ist flächendeckend durch den Verkehrsverbund Regionalverkehr Oberbayern, RVO, erschlossen, Tel. 089/​551640, www.rvo-bus.de.

Bayerische Seenschifffahrt: Die Schifffahrt auf dem Königssee ist ein ganzjähriges Vergnügen. Lediglich die Anlegestelle Salet wird im Winter nicht angefahren. Lautlos schippert das Elektroboot von Königssee Seelände über die Bedarfsanlegestelle Kessel in 0:35 Std. nach St. Bartholomä und in insgesamt knapp 1 Std. bis Salet Obersee. Schifffahrt Königssee, Seestraße 55, 83471 Schönau am Königssee, Tel. 08652/​96360, www.seenschiffahrt.de.

Taxi: Taxizentrale Bad Reichenhall, Bahnhofsplatz 2, Tel. 08651/4545 oder 2727, www.taxizentrale-bad-reichenhall.de.

Taxizentrale Berchtesgaden, Bahnhofstr. 2, Tel. 08652/4041, www.taxizentrale-berchtesgaden.de.

Seilbahnen und Sessellifte: Die Bergbahnen im Berchtesgadener Land haben abhängig von Wetterlage und Jahreszeit unterschiedliche Betriebszeiten. Die genauen Fahrtzeiten und Preise der entsprechenden Bahnen findet man jeweils im Tourinfo-Kasten der beschriebenen Wanderungen.

Hirscheckbahn am Hochschwarzeck, Sessellift, Sommersaison Mai bis Okt., Wintersaison Dez. bis März., Schwarzecker Straße 80, 83486 Ramsau, Tel. 08657/​368, www.hochschwarzeck.info.

Jennerbahn, Gondelbahn mit Mittel- und Bergstation, meist durchgehend in Betrieb bis auf Herbstrevision im Nov./Dez., Jennerbahnstr. 18, 83471 Schönau am Königssee, Tel. 08652/95810, www.jennerbahn.de.

Obersalzbergbahn, Gondelseilbahn zu der Straße Obersalzberg – Scharitzkehl, Sommersaison Mai bis Okt., Wintersaison, Wochenendbetrieb, Revision Nov./Dez., Bergwerkstraße 10 ⅓ 83471 Berchtesgaden, Tel. 08652/2561, www.obersalzbergbahn.de.

Predigtstuhlbahn, Kabinenseilbahn auf den Predigtstuhl, Sommersaison März bis Okt., Wintersaison Dez. bis Febr., Südtiroler Platz 1, 83435 Bad Reichenhall, Tel. 08651/96850, www.predigtstuhlbahn.de.

Untersbergbahn, Kabinenseilbahn zum Untersberg mit Salzburger Hochthron, durchgehend bis auf Revisionszeiten im April (2016 bis Ende Mai) und Nov./Dez., Dr. Ödlweg 2, A-5083 Gartenau (Österreich), Tel. 0043/(0)6246724770, www.untersbergbahn.at.

 Literatur- und Kartentipps

Die Karten in diesem Wanderführer reichen für das Durchführen der Touren aus. Wer sich noch weiter ausstatten möchte, kann die Karten des Bayerischen Landesamtes für Vermessung im Buchhandel erwerben.

Wanderkarten

Freytag & Berndt, Wandern und Rad 1:25.000, WKD 5 Berchtesgadener Land, Berchtesgaden, Bad Reichenhall, Königssee, 8,99 €.

Tour 1: Bayerisches Landesvermessungsamt, Topographische Karte 1:25.000 (BY 19), Chiemgauer Alpen Ost, Sonntagshorn, 9,80 €.

Touren 2 bis 13, 15: Bayerisches Landesvermessungsamt, Topographische Karte 1:25.000 (BY 20), Lattengebirge, Reiteralm, 9,80 €.

Touren 14, 16 bis 27: Bayerisches Landesvermessungsamt, Topographische Karte 1:25.000 (BY 21), Nationalpark Berchtesgaden, Watzmann, 9,80 €.

Touren 28 bis 36: Bayerisches Landesvermessungsamt, Topographische Karte 1:25.000 (BY 22), Berchtesgaden,​Untersberg, 9,80 €.

Straßen- und Freizeitkarten

Freytag & Berndt, Auto- und Freizeitkarte 1:200.000, Blatt 1, Bayern Süd, 9,99 €.

ADAC-Straßenkarte 1:200.000, Deutschland, Blatt 10, München, Bayerischer Wald, Berchtesgadener Land, Chiemgau, 4,95 €.

ADAC-Freizeitkarte 1:100.000, Deutschland, Blatt 29, Chiemsee, Berchtesgadener Land, Chiemgauer Alpen, 6,50 €.

Reiseführer und Bildbände

Christoph Merker: Hochgefühl im Berchtesgadener Land. Von Bergen, Kühen und Menschen. Gmeiner-Verlag, 2013.

Ulrich Metzner: Mythos Berchtesgadener Land. Von Menschen, Ereignissen und der Majestät der Natur. Verlag Anton Pustet, 2014.

Christian Bothner: Berchtesgaden. Magische Momente. Edition Snowfish, 2013.

Michael Vogel: Nationalpark Berchtesgaden. Im Augenblick der Zeitlosigkeit. Plenk Verlag, 2010.

Stefan Martinez: Berchtesgadener Alpen – Vertikal. Edition Snowfish, 2014.

Geschichte und Landeskunde

Florian M. Beierl: Hitlers Berg – Licht ins Dunkel der Geschichte. Geschichte des Obersalzbergs und seiner geheimen Bunkeranlagen. Plenk Verlag, 2010.

Ewald Langenscheidt und Alexander Stahr: Berchtesgadener Land und Chiemgau – Eine Geographie von Bergen, Tälern und Seen. Springer Spektrum, 2011.

Tier- und Pflanzenwelt

Absam Schwanninger und Christine Jaitner: Alpenblumen. Kompass Verlag, 2009.

Manuel Werner: Welche Alpenblume ist das? 168 Alpenblumen einfach bestimmen. Kosmos Verlag, 2. Aufl., 2016.

Dietmar und Renate Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Blumen der Alpen. Über 500 Arten. Franckh-Kosmos Verlag, 1987.

Oskar Angerer, Thomas Muer: Alpenpflanzen. Verlag Eugen Ulmer 2004.

Wolfgang Lippert: Alpenblumen. Bestimmen leicht gemacht. Gräfe und Unzer Verlag, 2003.

Christine Jaitner: Alpentiere. Kompass Verlag, 9. Aufl., 2012.

Frank und Katrin Hecker: Tiere und Pflanzen der Alpen. Extra: Mineralien und Gesteine. Franckh-Kosmos Verlag, 2007.

Romane und Erzählungen

Gesammelte Werke Ludwig Ganghofers. Komet Verlag, 2005.

Gundula Hubrich-Messow: Sagen und Märchen aus dem Berchtesgadener Land. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, 2010.

Christian F. Uhlir: Im Schattenreich des Untersberges. Von Kaisern, Zwergen, Riesen und Wildfrauen. Books on Demand, 2004.

Krimis

Markus Bennemann: Adlerblut. Ein Berchtesgaden-Krimi. Gmeiner-Verlag, 2014.

Markus Bennemann: Wolfsbiss. Gmeiner-Verlag, 2014.

Fredrika Gers: Gut getroffen. Holzhammer ermittelt. Ein Alpen-Krimi. Rowohlt Verlag, 2014.

Fredrika Gers: Teufelshorn. Holzhammer ermittelt. Ein Alpen-Krimi. Rowohlt Verlag, 2013.

Fredrika Gers: Die Holzhammer-Methode. Ein Alpen-Krimi. Rowohlt Verlag, 2012.

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