Orientiert in Berlin

Größer, als man denkt

Berlin zählt rund 3,85 Mio. Einwohner, darunter Menschen aus über 190 Nationen, viele schräge Vögel und die Autoren. Wer wissen will, wie die Leute ticken, schaut mal auf notesofberlin.com. Die Berliner leben in zwölf Bezirken, die in 23 Stadtteile gegliedert sind. Die Untereinheiten der Stadtteile bilden die Kieze – oft nur wenige Straßenzüge rund um die namensgebende Geschäftsstraße. Berlin ist zudem weitläufig, was die Stadtfläche anbelangt fast dreimal so groß wie München. Vergessen Sie das nicht: Mal eben vom Alexanderplatz zum KaDeWe spazieren ist nicht drin, da liegen rund 6 km dazwischen.

Herzlose Stadt?

„Das Herz einer Stadt ist dort, wo der Karstadt oder Kaufhof steht.“ Die Grundregel der Provinzmütter gilt nicht für Berlin. Berlin hat acht „Galerias“, wie Karstadt und Kaufhof heute heißen, und noch mehr Zentren. Wer mit dem Auto von Süden kommt, kann wählen zwischen „Zentrum Zoo“ oder „Zentrum Alexanderplatz“. Wer am U-Bahnhof Stadtmitte aussteigt, landet in keinem der beiden Zentren, sondern an der Friedrichstraße. Es gibt nicht das Zentrum, worauf sich alles konzentriert. So geht man in Berlin auch nicht „in die Stadt“ – wohin genau sollte man da gehen? Ohnehin kann man in einem Stadtteil Berlins leben, ohne je in einen anderen zu müssen. Viele Berliner wollen das auch gar nicht: Es herrscht ein ausgeprägter Stadtteilpatriotismus.

Berlins spannendste Ecken

Der touristischste Bezirk ist Mitte, der in etwa vom Tiergarten bis zum Fernsehturm reicht: Brandenburger Tor, Regierungsviertel, Friedrichstraße, Unter den Linden und viele Hotspots mehr sind hier zu finden. In fünf Touren (Touren 1 bis 5) stellen wir diesen Bezirk bzw. seine unmittelbare Nachbarschaft vor.

Auch nehmen wir Sie mit in die City West (westlich des Tiergartens), die ebenfalls voller Highlights steckt: KaDeWe, Gedächtniskirche und, und, und … Weitere Touren führen durch den charmanten Prenzlauer Berg (nordöstlich von Mitte), durch das jung-aufmüpfige Friedrichshain (östlich von Mitte), durch das einst revolutionäre und heute zur Ruhe gekommene Kreuzberg (südlich von Mitte), durch das aufregende Neukölln (östlich von Kreuzberg), durch das ebenso queere wie gemütlich-unprätentiöse Schöneberg (ebenfalls südlich von Mitte) und zu den schönsten Zielen rund um die Innenstadt. Überall finden Sie Hotels. Buchen Sie dort, wo Sie am Abend um die Häuser ziehen wollen.

Grünes Berlin

Berlins Waldfläche ist größer als seine Verkehrsfläche. Das Stadtgebiet bezaubert zudem durch Parks, Seen, Kanäle und die Spree, die im Oberlausitzer Bergland entspringt und bei Spandau in die Havel mündet. Die 5361 km Berliner Straßen säumen 438.000 Bäume – alles Gründe, warum 90 % der Berliner gern in ihrer Stadt leben (mehr Daten und Fakten ab S. 303). Dementsprechend zeigt sich Berlin im grünen Kleid am schönsten. Im Winter dagegen ist die Stadt grau, sind die Gehwege oft spiegelglatt, sodass man geradewegs in die Notaufnahme schlittern kann.

Schneller ans Ziel

Viele Berliner Straßen sind kilometerlang, die längste gar über 13 km. Vier oder fünf Bushaltestellen bzw. zwei oder drei U-Bahnhöfe entlang einer Straße gleichen Namens sind keine Seltenheit. Um Adressen anzusteuern, die nicht in den Karten dieses Buches eingezeichnet sind, ist es ratsam, sich die App der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG Fahrinfo) herunterzuladen und dort Straße und Hausnummer einzugeben. So kommen Sie nicht nur am schnellsten zu Ihrem Ziel, sondern steigen auch an der nächstgelegenen Haltestelle aus und nicht am falschen Ende einer kilometerlangen Straße. Mehr zum Nahverkehr ab S. 283.

Ankommen

Wie Sie vom Berliner Flughafen in die Innenstadt gelangen, erfahren Sie auf S. 281, alles Wissenswerte zu Bus- und Bahnhöfen auf S. 283. Und sollten Sie mit dem eigenen Fahrzeug anreisen, so bedenken Sie, dass die Innenstadt (innerhalb des S-Bahn-Rings) Umweltzone ist, in die man zuletzt nur mit einer grünen Plakette fahren durfte (strengere Regelungen für ältere Dieselfahrzeuge sind zu erwarten).

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