Orientiert in Bremen

Deutschlands elftgrößte Stadt

Die Stadt Bremen liegt inmitten von Niedersachsen, rund 60 km von der Nordsee entfernt. Auf einer Fläche von rund 325 km² lebten Ende 2022 etwa 560.000 Menschen, was Bremen zur elftgrößten Stadt Deutschlands macht. Gemeinsam mit Bremerhaven kommt das Bundesland Bremen auf rund 683.000 Einwohner. Das bremische Stadtgebiet zieht sich von Südosten nach Nordwesten entlang der Weser. Nördlich der Häfen beginnt Bremen-Nord mit den drei Stadtteilen Vegesack, Burglesum und Blumenthal. Vom nördlichsten Zipfel der Hansestadt, dem Bunker Valentin in Farge-Rekum, bis zum Bremer Kreuz im Südosten ist es eine halbe Weltreise, gute 40 km. Von der Bremer Innenstadt bis zum Flughafen auf der Neustadt-Seite ist es nur ein etwas größerer Katzensprung.

Stadt am Fluss

Bremens Altstadt liegt zwischen den Wallanlagen als östliche Begrenzung und der Weser im Westen. Gemeinhin wird zur Altstadt der Bereich zwischen dem Brill und dem Ostertor gezählt. Nach dem Zweiten Weltkrieg verwaiste das Gebiet an der Weser. Erst im Zuge des Projektes „Stadt am Fluss“ vor der EXPO 2000 rückte die Stadt wieder näher ans Wasser. Die Neugestaltung der Schlachte, des historischen Hafens an der Weser, hat Bremen touristisch attraktiver gemacht. Der Marktplatz mit Rathaus und Roland gehört sowieso zu den schönsten in Deutschland. Etwas weiter östlich und ebenfalls in Wesernähe liegt das Ostertor, wenn man so will das „Kreuzberg“ der Hansestadt.

Neustadt

Die heutige Alte Neustadt entstand im Verlauf des 17. Jh., als es den Bremern auf der östlichen Weserseite zu eng wurde. Auch hier gibt es im Flüsseviertel einige typische Altbremer Häuser. Lange hieß es in Bremen, wer auf der Neustadtseite wohnt, der wohnt auf der „falschen“ Seite. Inzwischen haben vor allem Studenten die Neustadt für sich entdeckt, weil die Mieten hier günstiger sind, und sie beleben den einst relativ langweiligen Stadtteil. Direkt an der Weser liegt das Naherholungsgebiet Stadtwerder, Namensgeber für den mehrfachen deutschen Fußballmeister Werder Bremen. Im an die Neustadt angrenzenden Stadtteil Woltmershausen entstand – und entsteht noch – das Tabakquartier auf dem ehemaligen Gelände der Zigarettenfabrik Brinkmann. Angesiedelt haben sich dort u. a. Restaurants, ein Hotel der Atlantic-Gruppe, das Bremer Boulevardtheater und die Bremer Philharmoniker.

Häfen/Überseestadt

Die stadtbremischen Häfen bzw. das, was von ihnen übrig geblieben ist, liegen nordwestlich der Innenstadt. Heute entsteht hier die Überseestadt, ein städtebauliches Experimentierfeld, eine Spielwiese für Investoren und (Star-)Architekten. Liverpool, Hamburg oder London haben es vorgemacht, und Bremen konnte nur bedingt von den Fehlern lernen, die dort begangen wurden. Hafenbecken wurden zugeschüttet, anstatt Wohnen am Wasser zu ermöglichen. Zunächst entstanden fast ausschließlich Behausungen für die Besserverdiener, Infrastruktur wurde kaum geschaffen. Aber aus Fehlern lernt man, und es bleibt spannend, wie aus dem einstigen Welthafen ein Stadtteil entstehen soll, der neues Wohnen mit altem Hafengewerbe vereint.

Weitere Stadt- und Ortsteile

Die Stadtteile Walle, Gröpelingen und Oslebshausen liegen entlang der ehemaligen stadtbremischen Hafengebiete. Der Bremer Westen ist traditionell die Gegend der kleinen Leute, früher überwiegend der Werft- und Hafenarbeiter. Hier wurden im Zweiten Weltkrieg die meisten Häuser zerbombt. Die wohlhabenderen Bremer wohnen eher im Osten der Innenstadt, in Schwachhausen oder in den ländlichen Ortsteilen Oberneuland und Borgfeld, an die sich das Blockland anschließt: Bremens bäuerlicher Ortsteil und Naherholungsgebiet mit der Wümme, attraktiven Radwegen und zahlreichen Gasthöfen.

Bremerhaven

Bremerhaven ist eine verhältnismäßig junge Stadt, entstand erst, als Bremen 1827 wegen der zunehmenden Versandung der Weser ein Areal an der Wesermündung dazukaufte. Heute hat die kleine Schwester Bremens rund 113.000 Einwohner, die auf einer Fläche von knapp 94 km² leben. Längst können Häfen, Schifffahrt oder Fischerei den Bremerhavenern nicht mehr genug Arbeit geben. „Fishtown“ ist das Sorgenkind des Zwei-Städte-Staats mit einer vergleichsweise hohen Arbeitslosigkeit. Touristisch interessant ist die Stadt durch die Havenwelten mit dem Deutschen Schifffahrtsmuseum, dem Deutschen Auswandererhaus und dem Klimahaus.

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