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Bretagne

Die Strände

Baden mit den Gezeiten

Endlich hat man ein schönes Plätzchen ausgesucht, von dem aus man halb dösend die im Sand spielenden Kinder überwachen kann, und schon kommt das Meer näher, man rafft sein Badezeug zusammen und rettet sich ins Trockene. Glück gehabt, schon manch einer wurde von einer Welle erfasst und im schlimmsten Fall ins offene Meer getrieben. Beim Wechsel von Ebbe und Flut entstehen Strömungen, die von Sandbänken, Inseln und anderen Hindernissen beeinflusst werden. Dann kann es gefährlich werden, Gegenströmungen entstehen, und man hat bei einbrechender Flut Mühe, an Land zu kommen. Viele Strände zeigen deshalb Flagge: Grün = Baden ungefährlich, Strand überwacht. Gelb = Baden kann gefährlich sein, Strand überwacht. Rot = Baden verboten, Strand nicht überwacht. An dauernd gefährlichen Stellen steht oft einfach nur ein Schuld Baignade interdite (Baden verboten). Badevergnügen ist dann strafbar bzw. kein Vergnügen mehr.

An der Nordküste

Am Ärmelkanal ist der Gezeitenwechsel besonders auffällig. Bei Ebbe legen sich in den Häfen die Boote reihenweise zur Seite, an den Stränden sind mehr Fußfischer zugange als Badende. Davon abgesehen findet man an der Nordküste von Cancale im Osten bis Brignogan-Plage im Westen schöne Badestrände zuhauf, gelegentlich unterbrochen von abschüssigen Landnasen wie beim Cap Fréhel. Ausgesprochene Badeorte wie Saint-Lunaire, Saint-Cast-le-Guildo, Pléneuf-Val-André, Saint-Quai-Portrieux, Perros-Guirec oder Carantec bieten Urlaubern eine gute Infrastruktur: Restaurants, Crêperien, Strandbars und Campingplätze. Letztere sind in der Hochsaison oft schnell ausgebucht.

An der Westküste

An den Felsnasen der ausgefransten Westküste kann man dem ewigen Kampf der Elemente zuschauen, an Baden ist dort nicht zu denken. Doch dazwischen findet man oft ein Plätzchen. Zwischen der Pointe du Raz und der Pointe du Van zum Beispiel liegt die kleine Baie des Trépassés, ein 300 Meter langer Bilderbuchstrand. Die Westküste ist noch mit zahlreichen weiteren schönen Stränden gesegnet, vor allem an der Nordseite der weit geschwungenen Bucht von Douarnenez: Morgat ist eine Hochburg des Badetourismus, weiter östlich, in Pentrez-Plage, sind vor allem Surfer und Strandsegler zugange. Südlich von Audierne ist es an der mehrere Kilometer langen Küste bei Penhors auch im Hochsommer recht einsam.

An der Südküste

Hier spielt der Gezeitenwechsel keine große Rolle mehr, die langen Sandstrände sind deshalb bei Familien mit Kindern beliebt. Wer eher Ruhe sucht, ist an den Stränden des behäbigen Bigoudenlands, von Penmarc’h bis Lesconil, gut aufgehoben, die Campingplätze hier sind meist strandnah. Mehr los ist an der Küste zwischen Bénodet und Concarneau, ein von Franzosen gern aufgesuchtes Ferienparadies mit unzähligen Campingplätzen. Etwas städtischen Trubel bekommt man an den Stränden von Quiberon und Carnac mit, hier findet man Dutzende von Hotels und Campingplätzen. Südlich des mit Inselchen übersäten Golfe du Morbihan bietet die Halbinsel Rhuys Ruhe und schöne Badeplätze. Wer Wert auf Sehen und Gesehenwerden legt, stellt sich am besten am großen Strand von La Baule aus.

Strandsegeln

Auf Französisch heißt das Gerät Char à voile (Segelkarren). Bei gutem Wind brettert man mit dem Segel auf Rädern mit beachtlicher Geschwindigkeit über den Sand, der Weltrekord liegt bei über 200 km/h. Um Kollisionen zu vermeiden, gilt die Verkehrsregel rechts vor links. Steuern zwei Sportler frontal aufeinander zu, wird nach rechts ausgewichen. Besonders beliebt bei Strandseglern sind Pentrez-Plage an der Bucht von Douarnenez und Penthièvre vor der Halbinsel Quiberon.

Hund am Strand

Sie träumen am Strand gerade mit geschlossenen Augen vor sich hin. Da weht es Ihnen eine Prise Sand übers Gesicht, ein Hund ist einem Artgenossen hinterhergerannt. Oder weniger harmlos: Sie treten im Sand auf ein meist schwarzes Würstchen. Die Sorglosigkeit zahlreicher Hundebesitzer belebt jährlich neu die Diskussion, ob Hunde am Strand zugelassen sein sollen. Nur Leinenpflicht, saisonales Hundeverbot, totales Hundeverbot oder spezieller Hundestrand (Cani-plage) – am besten konsultieren Sie das Internet, kombinieren Sie dort in einer Suchmaschine Bretagne, chien und plage.

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