Wandern in den Dolomiten
► Wandern in den Dolomiten – da denkt man an kahle Felszacken, steile Berggrate, das Alpenglühen und König Laurins Reich im Rosengarten. Tatsächlich haben sich die berühmten Dolomitensagen, die im ladinischen Sprachgebiet über Jahrhunderte überliefert wurden, bis in die Gegenwart als lebendiger Beweis dafür erhalten, dass die Dolomiten eine zutiefst geheimnisvolle, mystische Region sind. Das beschränkt sich aber nicht nur auf die felsigen Gipfelregionen, sondern setzt sich über finstere Kiefernwälder, flammende Lärchenhaine, blumenübersäte Almwiesen bis hinunter in steile Talschluchten fort, an deren Hängen uralte Bauernhäuser wie Adlernester kleben. Und in all diesen Höhenzonen lässt es sich wandern!
Die Touren dieses Wanderführers konzentrieren sich auf das Herz des UNESCO-Naturerbes Dolomiten mit Rosengarten, Langkofel und Sellastock. Vom einfachen Almen-Spaziergang über eine kulinarische Höfe-Tour bis zum hochalpinen Hütten-Hopping ist alles dabei.
Das Schönste daran ist: Sobald man sich etwas abseits der Hauptrouten bewegt, früh am Morgen aufbricht und nicht gerade den August als Wandermonat wählt, ist man oftmals alleine unterwegs. Und irgendwo findet sich dann bestimmt eine Hütte zur Einkehr. Bei einem deftigen Knödeltris, einem üppigen Kaiserschmarrn oder einer würzigen Schinkenplatte, dazu ein süffiger Rotwein, schweift der Blick gedankenverloren und heiter über steinerne Wände und Zacken – wohl dem, der in den Dolomiten wandert! ■
► Die Wanderungen in diesem Buch beziehen sich auf den zentralen, ausschließlich deutschsprachigen Teil der Dolomiten östlich der Etsch, vom Schlern bis zum Gadertal und umfassen damit den Kern der UNESCO-Welterberegion (→ Kasten).
Unterteilt sind sie in folgende Regionen, die sehr unterschiedlich sind: Villnößtal, Grödner Tal, Seiser Alm und Schlern, das Rosengartengebiet und das obere Gadertal. Letzteres lässt sich leicht über Villnößtal (Würzjoch) und Grödner Tal (Grödner Joch) erreichen und wird bei einem Urlaub daher oft kombiniert. Das Grödner Tal lässt sich wiederum gut über den Panider Sattel mit der Seiser Alm verbinden.
Villnößtal (Touren 1–6): Es ist das bei Weitem ruhigste und ursprünglichste Wandergebiet. Das mag auch daran liegen, dass es am Fuß der mächtigen Geislerspitzen keinerlei Liftanlagen gibt. Nicht alle Bewohner des Tales sind damit zufrieden. Immer wieder gab es Überlegungen, das Villnößtal mit der Seceda zu verbinden – glücklicherweise blieb es bislang bei vagen Ideen.
Grödner Tal (mit Sella und Puez, Touren 7–17): In diesem breiten Tal finden sich zahlreiche Liftanlagen und touristisch erschlossene Orte (St. Ulrich, St. Christina, Wolkenstein) mit zehntausenden Hotelbetten und viel Durchgangsverkehr. Eigentlicher Schwerpunkt ist hier der Wintersport. Am Talschluss erheben sich der Langkofel und der mächtige Sellastock und laden zu hochalpinen Touren ein.
Seiser Alm (Touren 18–25): Die Orte Kastelruth, Seis und Völs unterhalb der Alm sind dörflicher geblieben, wiewohl ebenfalls sehr touristisch. Hier gibt es Weinanbau und zahlreiche gut erhaltene mittelalterliche Höfe. Die Seiser Alm selbst, die größte Almfläche Europas, ist zum Glück weitestgehend autofrei. Zwar ist sie fast das ganze Jahr reichlich überlaufen, aber auf dem gewaltigen Plateau schafft man es dennoch immer wieder, ein stilles Plätzchen für sich zu finden. Mit dem Schlern und den Rosszähnen bietet sie auch hochalpine Wanderoptionen.
Rosengartengebiet (Touren 26–31): Das Rosengartenmassiv ist eine alpine Wundertüte, gefüllt mit Felsbrocken, Geröllkaren, Schuttkesseln, Zacken, Graten und gewaltigen Wänden. Es bietet aber auch Gemächliches wie das einsame Tschamintal und den Weg zur idyllisch gelegenen Haniger Schwaige.
Gadertal (Touren 32–35): Das Tal ist bekannt für seine spätmittelalterlichen Hofgruppen, genannt „Viles“. Besonders schön sind sie in Wengen (La Val), aber auch in der Nähe der Mühlen von Seres gibt es schöne Exemplare zu bestaunen. Am südlichen Ende des Tales erhebt sich die mächtige Fanesgruppe – ein Ort uralter Sagen und Mythen. Der alpine Stellungskrieg im Ersten Weltkrieg wird am Lagazuoi auf spektakuläre Art und Weise für den Wanderer erfahrbar – da tut es schon gut, sich in einer friedlicheren europäischen Epoche zu wissen. ■
► In den Dolomiten ist es grundsätzlich wärmer und milder als nördlich der Alpen und häufig auch trockener, da der Alpenhauptkamm vor allzu kalten Winden und starken Stürmen schützt. Nicht umsonst wirbt die Südtiroler Tourismusindustrie seit jeher mit dem Slogan von den „300 garantierten Sonnentagen im Jahr“. Staut sich das schlechte Wetter im Süden, führt das nördlich der Alpen im Inntal und Bayern manchmal zum berühmt-berüchtigten „Föhn“. Weniger bekannt ist der sogenannte Nordföhn. Er kann durch schlechtes Wetter auf der Alpennordseite oder den Durchzug einer Kaltfront von Westen verursacht werden. Im ersten Fall sorgt er für sonniges, mildes Wetter in den Tälern, im zweiten Fall ist das Wetter zwar schön, es weht aber ein eisiger, stürmischer Wind.
Die fünf Klimazonen Südtirols und damit auch der Dolomiten kann man auf einer Fahrt vom Etschtal in die Berge erleben. Man startet im insubrischen Klima, das von der Salurner Klause etwa bis Bozen reicht und das durch eine mittlere Jahrestemperatur von über 10 °C gekennzeichnet ist. Die Winter sind mild, es gibt selten Frost, die Niederschläge liegen bei 700 bis 900 mm, es gibt keine längeren Trockenperioden. Typischerweise sind im Winter die Südhänge schneefrei. Schon wenig höher beginnt die Zone des submontanen mitteleuropäischen Klimas, die Niederschlagsmengen sind unterschiedlich, im Eisacktal ist es trocken, anderswo erreichen sie 1400 mm. Flaumeiche, Hopfenbuche und die vom Menschen eingeführte Esskastanie charakterisieren diese Klimazone. Das Jahresmittel der Temperatur liegt zwischen 9 und 10 °C, Winterfröste treten immer wieder auf. Im Bereich des montanen mitteleuropäischen Klimas sinkt das Jahresmittel der Temperatur unter 7 °C, die Niederschläge erreichen 900 bis 1400 mm. Im Bergland bis ca. 2200 m herrscht das subalpine Klima. Das Jahresmittel liegt hier nur noch bei 4 °C, und die Niederschläge fallen überwiegend im Winter und bleiben als Schnee lange liegen. Das alpine Klima umfasst nur die hochalpine Gipfelzone. Bei einem Jahresmittel um die 0 °C bleibt der Unterboden ganzjährig gefroren und der Schnee liegt mindestens ein halbes Jahr, meist etwa acht Monate lang.
Grundsätzlich lässt sich abhängig von der Höhe, in die man sich begibt, in den Dolomiten ganzjährig wandern. Ein Trend der letzten Jahre ist zweifellos das Winterwandern. Viele Wege sind im Winter geräumt, die Hütten in der Regel von Dezember bis März geöffnet. Alternativ ist auch das Schneeschuhwandern schwer in Mode gekommen, das in allen Höhen und bei allen Schneelagen möglich ist, aber bezüglich Lawinen und Wetterstürzen ähnlichen Gefahren ausgesetzt ist wie das Skitourengehen. Winterwandern ist z. B. auf der Seiser Alm (Tour 18–22), im Grödner Tal (Tour 9, 13) oder im Villnößtal (Tour 2 und 5) möglich, ebenso im Tschamintal (Tour 27).
Klassische Wanderzeiten bleiben jedoch der Frühsommer (in tieferen Lagen ab Mai, in höheren Lagen und an nordseitigen Hängen ab Mitte/Ende Juni) mit seinen endlosen Blütenteppichen, der Hochsommer (Juli/August) mit seinen garantiert immer und überall geöffneten Liften und Hütten (Nachteile: Hitze und Gewitterneigung am Nachmittag) und der Herbst (September/Oktober) mit dem oftmals stabilsten Wetter, der fantastischen Gelbfärbung der Lärchen und der klaren Luft. In manchen Jahren sind Herbsttouren sogar bis Mitte November möglich. Allerdings haben dann Liftanlagen und Hütten komplett geschlossen, um sich auf den Winteransturm vorzubereiten ... ■
► Die kristallinen Gesteine des Alpenhauptkamms wie Granit und Glimmerschiefer, aber auch Marmor, die Sedimentgesteine wie die Kalke und Dolomite und die vulkanischen Quarzphyllite bilden ein Muster mit paralleler Verteilung, das nur durch einen kurzen Blick auf die Entstehung der Alpen erklärt werden kann.
Alle Gebirge entstehen an den Plattengrenzen der Erdoberfläche. Unter Platten versteht man zusammenhängende Stücke der erkalteten Erdoberfläche, die auf dem elastischen Magma-Inneren der Erde schwimmen und dabei immer wieder kollidieren. Mit Folgen für die Kollisionszonen: Gebirge werden aufgeworfen, Schollen übereinander geschoben, Vulkanreihen entstehen, so wie wir das heute rund um den Pazifik beobachten können, von den Anden bis zu den Vulkanen Japans. Südtirol liegt in einem Bereich, wo vor ca. 60 Mio. Jahren der afrikanische Kontinent gegen die europäische Platte zu drücken begann. Mit Erfolg: die damals beginnende alpine Gebirgsbildung ließ vor 35 Mio. Jahren die bereits existierenden kalkhaltigen Meeresablagerungen auftauchen. Schon vom ersten Tag der Hebung an wurde wieder abgetragen, entstanden Täler, bildeten sich flache Ablagerungsbecken.
Sogenannte Störungen begleiteten das Aufwerfen der Alpen. Das Etschtal entstand an so einer Querstörung. Magma aus dem Erdinneren war schon vorher, vor ca. 290 Mio. Jahren in unvorstellbar großen Mengen ausgetreten, die Etschtaler Vulkanit-Gruppe (vormals „Bozener Quarzporphyre“) ist bis zu 4 km hoch!
Als die alpine Gebirgsbildung fast abgeschlossen war, hatte das Mittelmeer den niedrigsten Stand aller Zeiten erreicht: Es war ausgetrocknet. Alle Zuflüsse mussten vor 6 Mio. Jahren eine enorme Höhendifferenz ausgleichen – der Boden des ausgetrockneten Meeres lag 3000 m tiefer als der heutige Meeresspiegel! – und schnitten sich dabei messerscharf in die Gebirge ein, dabei wurden ältere Gesteinsschichten wieder aufgedeckt (z. B. die Etschtaler Vulkanit-Gruppe im Eisacktal). Als während der Eiszeiten die Gletscher vorrückten, verbreiterten sie diese Täler und schütteten sie während der Rückzugsphase – vor ca. 12.000 Jahren – wieder teilweise mit Moränenmaterial zu.
Die heutige Gestalt der Oberfläche Südtirols hat sich maßgeblich in diesen letzten 12.000 Jahren entwickelt. Dazu zählen die Talböden mit ihren Murkegeln, auf denen Nebenbäche ihr Abtragungsmaterial aufschütten, die Terrassen oberhalb des Talgrundes, die alte Gletschertalformen markieren, während V-förmig eingeschnittene Täler wie das Untere Eisacktal erst nach den Eiszeiten entstanden sind. Hochgebirgsformen wie die Kare mit ihren Seen sind die Ergebnisse abgeschmolzener Gletscher, steile Felswände oft Hinweise auf seitlichen Schliff. In den Dolomiten haben sich jedoch auch Formen entwickelt, die sich so nicht erklären lassen: Die Entstehung großer Plateaus (Seiser Alm und Fanes- und Sennesgruppe) und vieler kleinerer Plateaus dieses Gebirges ist nur dann zu verstehen, wenn man weiß, dass Kalk wasserdurchlässig ist, also oberflächig nicht abgetragen wird und damit alte Formen, in diesem Fall eine frühere flache Landoberfläche, konserviert. ■
► Auch nur annähernd die Fülle der Pflanzenwelt skizzieren zu wollen, verbietet sich in einem Führer wie diesem von selbst: Wer in den Dolomiten wandert, trifft auf subalpine und alpine Vegetation.
Ursache für die Vielfalt sind die unterschiedlichen Höhenzonen. Dazu kommen die verschiedenen Gesteine und ihre Auswirkungen auf die Pflanzenwelt. Das alles wird nochmals beeinflusst durch das Klima, die Trockenheit mancher Täler und die hohen Niederschläge mancher Nordwestflanken, die Bodenfeuchte in Staubereichen der Täler und in hochalpinen Karen, in Sümpfen und Mooren und an Seerändern sowie die oberflächliche Erhitzung an steilen Sonnenhängen.
Die trockenen Kiefernwälder der Südhänge in den großen Tälern sind nach wie vor ausgedehnt. Natürliche Fichtenwälder gibt es in allen Bereichen des Gebietes zwischen 900 und 2000 m, sie sind besonders in den höheren Lagen stark von Lärchen durchsetzt. Es gibt regelrecht lichte Lärchenwälder, alle anderen Bäume wurden dort vom Menschen zur Weidegewinnung ausgeholzt. Ganz stark hat der Mensch den Zirbenwäldern zugesetzt. Sie wurden gerodet, um Almen Platz zu machen, auch war das Holz stark begehrt – eine Zirbenstube ist heute noch der Stolz jedes Bauern, und kaum ein neueres Hotel mit Südtiroler Flair kommt ohne dieses Holz aus. In größeren Höhen und unzugänglichen Gebieten findet man sie aber immer noch. Der Zwergstrauchgürtel mit Legföhren (Latschen), Alpenrosen (Almrausch) und Wacholder ist ebenfalls stark vom Menschen überformt und zu Weidezwecken gerodet worden. Die hochalpinen Rasengesellschaften und die Pflanzen der nivalen Stufe, also des höchsten Bereichs der Berge, in dem noch Pflanzen überleben können (über 2500 m bis in die Gipfelzone) sind am stärksten im ursprünglichen Zustand geblieben.
Von den Vegetationszonen Südtirols ist jene der Dolomiten wohl am interessantesten, denn hier besitzt die Flora die meisten Endemiten, also nur in dieser Zone vorkommende Pflanzen, die sich dem Kalk angepasst haben. So entstanden neue Arten und Unterarten. Gut beobachten kann man das etwa beim Stängellosen Enzian: Auf kristallinen Gesteinen wächst Gentiana kochiana, auf Kalk wächst Gentiana clusii. Für Laien sehen diese beiden Arten des klassischen Enzians identisch aus, Botaniker lächeln milde und zeigen einander die Unterschiede. Aber die Dolomiten haben auch echte Endemiten, die nur hier zu finden sind: eine Steinbrechart und die Dolomiten-Akelei, die Dolomiten-Schafgarbe, Séguiers Hahnenfuß und die wunderschöne, aber selten zu sehende und in steilen Felswänden wachsende Schopfige Teufelskralle. ■
► Der Mensch hat auch in den Dolomiten die Umwelt nach seinen Bedürfnissen verändert und den Lebensraum vieler Tiere eingeschränkt, zerstört, aber auch erweitert. Während Reh und Rothirsch ausreichend Platz bekommen, ist das Birkhuhn wegen seiner Spielhahnfedern für die Tirolerhüte selten geworden.
Am ehesten begegnet man Wildtieren auf Hochalmen und Gebirgswiesen. Auf alpinen Rasen sieht man vor allem in den Karmulden häufig Murmeltierbauten und die Männchen, die durchdringende Pfiffe zur Warnung für die anderen von sich geben, wenn man sich nähert. Gämsen sind nicht selten, und wer Glück hat, kann den Alpenschneehasen beobachten, aber auch Haselhuhn und Schneehuhn. Der Steinadler zieht in immer größeren Bereichen der Südtiroler Gebirge seine Kreise, in den Dolomiten allerdings nur über der Fanes- und der Puezgruppe. Kaum ist man auf einem Gipfel oder bei der Hütte angelangt, wird man von Alpendohlen neugierig umflogen, für einen Happen wagen sich die Vögel auch ganz nahe an die Wanderer.
Auerhuhn und Birkhuhn zählen zu den Raufußhühnern Europas, die früher in vielen Gegenden vorkamen und heute auf wenige Gebiete der Alpen und Nordeuropas beschränkt sind. Die Bejagung hat sie stark dezimiert, beim Birkhuhn vor allem wegen der dekorativen Schwanzfedern des Hahnes, die man als Spielhahnfedern auf den Hut steckt. Gleichzeitig wurde ihr Lebensraum so stark reduziert, dass nur noch geringe Reste davon übrig blieben – dabei klingen die Gesamtzahlen gar nicht so schlecht: In den Alpen und Karpaten allein soll es noch ca. 43.000 Birkhühner geben, allein im Norden der Britischen Inseln etwa 25.000! Aber die Bestände sind isoliert und werden durch Natur- und Umweltzerstörung ständig kleiner. Berühmt ist die sogenannte Arenabalz der Raufußhühner, die erwachsenen Hähne kämpfen auf Lichtungen miteinander um die Weibchen, die scheinbar unbeteiligt zuschauen.
Murmeltiere gehören wie die Eichhörnchen zur Familie der Hörnchen, sind aber größer, sie werden bis 66 cm lang und 7 kg schwer. Sie sind typische Nagetiere mit kräftigen gelben Nagezähnen, die sie beim Fressen von Blättern, Trieben, Blüten und Samen einsetzen. Sie sind echte Winterschläfer, 5 bis 7 Monate im Jahr verbringen sie schlafend in ihren Bauten, dabei werden die normalen 70 Pulsschläge pro Minute auf 5 reduziert. Eine Nebenhöhle ist als Klo gedacht, wenn sie zweimal im Monat aufwachen, gehen sie in diesen Teil des Baus, um zu urinieren. Früher hatte das Murmeltier mehr Feinde als heute (der Bestand wird auf 50.000 Tiere geschätzt), die Ausrottung von Luchs und Wolf im alpinen Lebensraum Südtirols hat nur noch Adler und Fuchs als Feinde gelassen, Jungtiere fallen auch Raben zum Opfer. Murmeltiere leben in großen Familienverbänden. Sind die Tiere außerhalb des Baus, wachen immer einige ältere Männchen, um bei Gefahr zu pfeifen, woraufhin alles in nahen Löchern verschwindet (oder in nicht sehr elegantem, aber flottem Lauf zum nächsten Loch hastet). ■
► Viele Wanderwege führen über steinigen und lockeren, manchmal rutschigen Untergrund, sodass für die allermeisten Touren knöchelhohe Wanderschuhe mit gutem Profil notwendig sind. Einige einfache Wanderungen lassen sich auch mit Turnschuhen erwandern, bei allen anderen Touren raten wir nachdrücklich zu passendem Schuhwerk! Ebenso zur Ausrüstung gehören Sonnenschutz, Sonnenbrille, Erste-Hilfe-Set, Kopfbedeckung, Regenjacke und im Frühling/Herbst und in Höhenlagen ein dicker Pullover bzw. Funktionskleidung nach dem Mehrschichtprinzip. In den Wintermonaten sind Mütze und Handschuhe nötig. Wanderstöcke sind vor allem bei längeren steilen Auf- und Abstiegen von Vorteil, bei manchen Touren aufgrund der großen Höhendistanz unabdingbar, um sich nicht die Knie- und Hüftgelenke zu ruinieren.
Nicht sparen sollten Sie beim Getränkevorrat: 1,5 bis 2 Liter Wasser pro Person sollten es sein, bei langen Touren mehr. Quellen und Brunnen finden sich nur auf einigen Strecken, Einkehrmöglichkeiten gibt es zwar zuhauf, oftmals aber sind die Distanzen zwischen ihnen erheblich. Ähnlich verhält es sich mit dem Proviant: Lieber ein paar Müsliriegel oder Sandwiches zuviel dabei haben, als sich die letzten Kilometer mit knurrendem Magen den Berg hinauf zu quälen oder gar im Unterzucker am Wegesrand zu versacken. ■
► Ein Handy mit vollem Akku sollte man immer dabei haben, um im Notfall folgende Nummer wählen zu können: 112, die europaweite Notrufnummer. Unter 118 sind Notarzt und Rettungswagen zu erreichen, unter der gleichen Nummer kann man sich auch an die italienische Bergrettung weiterverbinden lassen.
Wer kein Handy dabei hat oder sich im Funkloch befindet, sendet das internationale Notrufsignal am Berg: optisches oder akustisches Signal 6x hintereinander mit jeweils 10 Sekunden Abstand dazwischen, danach 1 Minute warten, Notruf wiederholen (6 Signale im Abstand von je 10 Sekunden).
Für Smartphone-Besitzer existiert die ultimative Lösung: Über die Notdienst-App („Notdienst Südtirol“) kann man direkt einen Notruf tätigen. Außerdem listet sie tagesaktuell die nächstgelegenen Krankenhäuser, Apotheken und Ärzte im Notdienst auf. ■
► Unsere ausgewählten Touren sind Rundwanderungen oder auch Streckenwanderungen, d. h. der Rückweg entspricht dem Hinweg. Oftmals hilft ein Lift dabei, optional den Auf- bzw. Abstieg zu verkürzen. Sie können aus einer großen Bandbreite von kurzen, leichten Touren bis hin zu anstrengenden Tageswanderungen wählen. Die jeweils angegebene Dauer der Touren ist als reine Gehzeit ohne Pausen zu verstehen. Mit Kindern oder bei entsprechenden Sehenswürdigkeiten am Weg kann es länger dauern. Hunde sollten generell an der Leine geführt werden. Grundsätzlich ist ein zeitiger Aufbruch zu empfehlen. So weicht man im Sommer der Hitze aus und minimiert das Risiko, in einen Gewitterregen zu kommen. Und in der Nebensaison zwingen einen die kürzeren Tage meist ohnehin zum pünktlichen Aufbruch.
Wenn Sie autofrei planen (→ „Unterwegs mit dem Bus“), was aufgrund des guten Busnetzes und der günstigen Gäste-Cards nicht schwierig ist, erkundigen Sie sich nach den Fahrzeiten der Busse (unter www.sii.bz.it lassen sich sämtliche Linienpläne als PDF herunterladen), und bedenken Sie, dass diese am Wochenende oft nur im mehrstündigen Turnus oder mit einer „Mittagspause“ verkehren.
Wenn sie eine Bergbahn nutzen wollen, sollten Sie sich auch hier nach Fahrzeiten (in der Regel im Sommer 9–17 Uhr, oft länger) und Saison (in der Regel Mitte Juni bis Mitte September, vereinzelt länger) erkundigen. Busse fahren oft direkt die Talstationen der Liftanlagen an. ■
► Standorte: Für die Touren im Villnößtal (Tour 1–6) bieten sich die kleinen Ortschaften St. Peter oder St. Magdalena an. Im Grödner Tal (Tour 7–17) ist es gleich, ob man in St. Christina, St. Ulrich oder Wolkenstein unterkommt. Der Bus fährt nahezu ständig, und die Ortschaften liegen nur wenige Kilometer auseinander. Auch für die Touren im Gadertal (Tour 32–35) ist z. B. Wolkenstein eine Option; wer direkt im Tal nächtigen will, wählt Corvara, Abtei (Badia) oder das etwas ruhigere St. Kassian. An der Straße zum Lagazuoi gibt es den großen und komfortablen Campingplatz Sass Dlacia (www.campingsassdlacia.it).
Für die Seiser Alm bieten sich zwei Optionen an. Die Touren auf der Alm selbst (Tour 21–25) laden dazu ein, sich in Kompatsch oder einem der zahlreichen auf der Hochfläche verstreuten Hotels einzuquartieren. Das ist nicht günstig, aber man startet quasi vor der Haustür. Alternativ lässt sich in Seis, Völs oder Kastelruth nächtigen (das gilt im Prinzip für alle Touren von 19 bis 31). Wer näher am Rosengarten sein Domizil sucht, kann für die Touren 26–31 auch Tiers oder St. Zyprian als Standort wählen. ■
► Wege und Markierungen: Die Wege in den Dolomiten sind in der Regel gut gepflegt und gewartet. Die Markierungen sind einwandfrei erkennbar und zumeist durchgehend angebracht. Rot-weiß oder rot-weiß-rot ist die allgemeingültige Signalfarbe, die sich auf Felsen, Bäumen, Pfosten und Schildern findet. Manche Touren sind namentlich ausgeschildert (Tour 7, 8, 20, 21, 32). Nahezu alle Wanderwege sind mit einer Nummerierung versehen, die im Tourinfo-Kasten der jeweiligen Tour angegeben ist. Da manche Wege auf bestimmten Etappen mehrere Nummerierungen tragen bzw. es ab und an Differenzen zwischen Beschilderung und Wanderkarten gibt, sollte man sich nicht ausschließlich auf die Nummerierung verlassen. Auf keiner der im Buch genannten Wanderungen besteht die Gefahr, sich tiefgreifend zu verirren. Zudem wird man selten ganz alleine unterwegs sein. ■
► Information im Internet: Niemand vermag sich heute mehr vorzustellen, wie man seinen Urlaub wohl in der Prä-Internet-Ära geplant hat bzw. überhaupt planen konnte. Überlebende berichten, dass es damals auch schon funktioniert hat, irgendwie, aber zweifelsfrei ist das World Wide Web eine erhebliche Erleichterung. Dementsprechend haben so gut wie alle Einrichtungen in den Dolomiten mittlerweile einen Internetauftritt – außer vielleicht einige kleine Pensionen und Lokalitäten. Der Informationsgehalt ist dabei durchaus unterschiedlich. Oftmals wird parallel der Auftritt in den sozialen Netzwerken gepflegt; insbesondere bei Facebook sind zahlreiche Restaurants, Hütten und Beherbergungsbetriebe vertreten, und das nicht selten aktueller als auf ihrer Website. Auch übergreifende bzw. themenspezifische Websites gibt es zuhauf. Hier eine kleine Auswahl:
www.suedtirolerland.it, umfassende Infos zu Unterkünften und Freizeitaktivitäten.
www.suedtirol3d.it, tolle Panoramabilder in 3D; zur Einstimmung oder zum Nachglühen perfekt geeignet!
www.suedtirol.info, offizielle Seite der Tourismusorganisationen Südtirols, übersichtlich und benutzerfreundlich.
www.provinz.bz.it, Südtiroler Bürgernetz mit vielen allgemeinen Infos zur Verwaltung, zu Verkehrsmitteln etc. Unter „Wetter und Lawinen“ kommt man zum definitiv besten Wetterbericht Südtirols! Und unter „Kartografie“ findet man u. a. 3D-Karten, archäologische Karten, Landschaftspläne und Infrastrukturpläne. Für Kartenfreaks verbirgt sich hier ein unendlicher Fundus.
www.stol.it, kommerzielle Südtirolseite mit einigen guten Nachrichten, z. B. Verkehrsberichte und Wetter.
naturparks.provinz.bz.it, Südtiroler Naturparks (auch deutsch).
www.seiseralm.it, alles rund um die Seiser Alm.
www.eggental.com, alles zum Rosengarten.
www.valgardena.it, alles über das Grödner Tal.
www.villnoess.com, beschäftigt sich mit dem Villnößtal.
www.altabadia.org, alles über das obere Gadertal. ■
► Apps: Für Smartphone-Nutzer gibt es eine zunehmende Anzahl an Apps mit mehr oder minder hohem Informationswert. Hier sind die herausgegriffen, die wirklich einen Nutzen haben (die Apps sind kostenlos und für iPhone und Android erhältlich):
Südtirol to go ist eine App, mit der man alle Verbindungen öffentlicher Verkehrsmittel in ganz Südtirol abfragen kann.
Sentres ist eine unglaublich umfassende Outdoor-Datenbank mit Wanderungen und Radtouren aller Kategorien, benutzerfreundlich aufbereitet und für die Vorabplanung extrem nützlich.
ArchApp Südtirol gibt einen Überblick über besondere Architektur in Südtirol. Eine Route nennt sich z. B. „moderne Dolomiten.“ Mit dem Pkw lassen sich die interessanten Gebäude anfahren.
Südtirol Bus ist die App für alle Busverbindungen.
Südtirol Guide hilft denjenigen weiter, die eher allgemeine Infos benötigen. Um alle Funktionen nutzen zu können, muss man sich registrieren. ■
► Touristeninformation: Südtirol Marketing, I 39100 Bozen, Pfarrplatz 11, Tel. 0471/999888, Fax. 999800, die Internetseite www.suedtirol.info ist jene der offiziellen Südtirolwerbung. Die Touristenzentrale hat keinen Publikumsverkehr. Infos, Broschüren und Karten für alle Themen von den Unterkunftslisten bis zum Werbeblatt bestellt man über die Internetseite. ■
► Information vor Ort: Tourismusbüros finden Urlauber in St. Peter, St. Christina, St. Ulrich, Wolkenstein, Seis, Kastelruth, Völs, Kompatsch, Tiers, Corvara, St. Kassian und Stern. Die Öffnungszeiten sind saisonabhängig. Außer November, Dezember und April ist aber gemeinhin unter der Woche am Vormittag jedes Büro geöffnet. ■
► Unterwegs mit dem Pkw: Während die Quartiere in der Regel gut ans Bus- oder Zugnetz angeschlossen sind, sind die Ausgangspunkte der Wanderungen nicht immer mit dem Bus zu erreichen. Dann ist das Auto unverzichtbar. Wanderparkplätze gibt es häufig, fast immer sind sie kostenpflichtig und gegen Mittag oft schon voll. Zu beachten ist, dass die Südtiroler Bergstraßen in der Regel zwar gut asphaltiert, aber schmal, kurvig und manchmal steil sind. Bei Gegenverkehr kann es dann richtig eng werden, Ausweichkünste oder Rückwärtssetzen am Berg sind dann angesagt. Detailliertere Informationen zu den einzelnen Touren finden sich in den jeweiligen Infokästen. ■
► Unterwegs mit dem Bus: Öffentliche Busse sind in den Dolomiten preisgünstige und zuverlässige Verkehrsmittel, wenn man nicht gerade am Sonntag fahren will, denn dann werden kleinere Orte nicht angesteuert.
Die Südtiroler Busgesellschaft SAD (Provinz Südtirol) hat ihre Zentrale in Bozen, von wo auch ein Gutteil der orangeroten Busse abgeht. Weitere Knoten sind im Dolomitenbereich Brixen und Bruneck. Somit lassen sich alle öffentlich erreichbaren Ziele dieses Buches mit SAD-Bussen erreichen. Infos unter Tel. 840/000471 (gebührenpflichtig) und im Internet unter www.sad.it, www.sii.bz.it.
Tickets kann man am Automaten, in den Büros der Gesellschaft, bei konzessionierten Händlern (meist Tabakläden) und beim Fahrer erwerben. Bei Kauf an Bord sind sie geringfügig teurer. Es gibt Einzeltickets (Überlandkarten) und Wertkarten. Einzeltickets gelten anders als die Wertkarten nur für Bahn oder Bus! Vor Antritt der Fahrt müssen die entsprechenden Abschnitte entwertet werden, sonst drohen dicke Bußgelder! ■
► Mobilcard und andere Gästekarten: Wer auch nur ab und zu mit Bus und Bahn unterwegs ist, wird die Mobilcard schätzen. Man bekommt sie für die Gesamtregion Südtirol und für alle Busse und Bahnen sowie für einige Seilbahnen (7 Tage 28 €, 3 Tage 23 €, 1 Tag 15 €, www.mobilcard.info). Erhältlich ist sie bei den Tourismusbüros und an den Bahnhofsautomaten des Südtiroler Verkehrsverbundes. Die Mobilcard wird beim ersten und bei jedem folgenden Fahrtantritt entwertet bzw. auf diese Weise überprüft.
Eine interessante Alternative ist die museumobil Card. Sie bietet neben den Leistungen der Mobilcard den Gratisbesuch in fast allen der derzeit 128 Südtiroler Museen (7 Tage 34 €, 3 Tage 30 €).
Folgende Regionen in den Dolomiten bieten eine lokale Variante der Mobilcard an: Grödner Tal (Gardena Card, www.gardenacard.com), Seiser Alm (Combi Card, Alm Card Gold, die kostenlose Live Card erhält man bei vielen Beherbergungsbetrieben), Rosengarten (Eggental Guest Card). Damit lassen sich für die Dauer der Gültigkeit alle öffentlichen Verkehrsmittel der Region kostenlos nutzen (inkl. Aufstiegsanlagen, deshalb sind diese Cards auch teurer als die Mobilcard!). Da die Vielfalt an Gäste-Cards auf den ersten Blick verwirrend erscheinen mag, ist es ratsam, sich vorher im Internet zu informieren.
Für Radler gibt es die Bikemobil-Card, die den Zugriff auf Leihfahrräder ermöglicht (7 Tage 35 €, 3 Tage 30 €, 1 Tag 25 €). Und für alle, deren Aktionsradius sich über das gesamte Dolomitengebiet erstreckt, lohnt sich vielleicht die DolomitiSuperSummer-Card (www.dolomitisupersummer.com), mit der man per Punktesystem über 100 Liftanlagen vergünstigt nutzen kann (Bergfahrt ermäßigt 20 %, Talfahrt 35 %). Wer einen längeren Aufenthalt plant oder mehrmals in der Saison anreist, für den rechnet sich vielleicht sogar das Saisonticket für 350 € (wenn man die Preise für die Einzelfahrten vergleicht, lohnt sich das schneller, als man denkt!). ■
► Straßen-, Land- und Wanderkarten: Gute Karten der Dolomiten sind nicht ganz leicht zu bekommen, da auf den meisten Übersichtskarten der wenig besuchte Süden abgeschnitten wird. Die Ausnahme ist z. B. die Michelinkarte 1:400.000, „Trentino-Südtirol, Venetien“, die aber für viele Unternehmungen zu wenig detailliert ist. Die Südtirolkarte des Tabacco-Verlags (1:160.000) deckt ebenfalls fast die gesamten Dolomiten ab und reicht für Unternehmungen mit Pkw, Motorrad oder Trekkingbike. Wanderer greifen am besten zu den ausgezeichneten Karten im Maßstab 1:25.000 desselben Verlags, die in den Dolomiten in allen Buchhandlungen, an Zeitungskiosken, in vielen Tourismusbüros und in großen deutschen Buchhandlungen zu erhalten sind. Alternativ gibt es die entsprechenden Blätter von Kompass oder Freytag & Berndt (beide im Durchschnitt weniger detailliert und verlässlich).
Die Gratiskarten, die man z. T. in Touristeninformationen bekommt, sind nur zur groben Orientierung geeignet. ■
► Literaturtipps: Es gibt eine Fülle von Literatur über die Dolomiten und ständig werden neue Titel auf den Markt geworfen, meist Wanderbücher oder Autobiografien von Südtirolern. Die Athesia-Buchläden in den größeren Städten wie Brixen und Bozen sind hervorragend mit Titeln bestückt, welche sich auch online über den Verlagsshop www.athesiabuch.it bestellen lassen.
Florian Fritz, Dietrich Höllhuber: Dolomiten. Michael Müller Verlag, Erlangen. Alles zu den Orten der Wanderregion und eine Fülle von Übernachtungs- und Einkehrtipps finden Individualisten mit und ohne Familie im Reiseführer Dolomiten aus dem Michael Müller Verlag.
Thomas Peer: Lebensräume in Südtirol. Die Pflanzenwelt. Athesia Verlag, Bozen. Nur noch antiquarisch erhältlich. Kurze Einführung in die Vegetationszonen Südtirols, durchgehend bunt bebilderte Kurzbeschreibungen der charakteristischen Pflanzen.
Klaus Hellriggl u. a.: Lebensräume in Südtirol. Die Tierwelt. Athesia Verlag, Bozen. Nur noch antiquarisch erhältlich. Untergliedert in verschiedene Lebensräume und Regionen, durchgehend bunt bebilderte Kurzbeschreibungen der charakteristischen Tiere.
Dieter Kühn: Ich, Wolkenstein. Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main. 700-Seiten-Wälzer zu Leben und Schaffen des legendären Oswald von Wolkenstein, verfasst von einem anerkannten historischen Biografen.
Karl Felix Wolff: König Laurin und sein Rosengarten. Athesia Verlag, Bozen. Die bekannteste Dolomitensage aufbereitet vom bekanntesten Dolomitensagensammler und daher der perfekte Einstieg ins Thema. Wer es umfassend mag, schafft sich gleich den Wälzer Dolomitensagen vom gleichen Autor an (ebenfalls Athesia Verlag, Bozen). In Deutschland antiquarisch erhältlich.
Architekturstiftung Südtirol (Hrsg.): Südtiroler Architekturführer. Edition Raetia, Bozen. Kleines, aber feines Kompendium der architektonisch herausragenden Neubauten, die seit Ende der 1990er-Jahre in Südtirol entstanden sind und von denen einige auch in den Dolomiten zu finden sind. Eine gute Ergänzung zum Reiseführer.
Aldo Gorfer: Erben der Einsamkeit: Reise zu den Bergbauernhöfen Südtirols. Athesia-Tappeiner Verlag, Bozen. Zuerst 1973 erschienen, wurde diese düstere, zutiefst berührende Schwarz-Weiß-Reportage schnell zum Klassiker und Denkmal einer archaischen Bergbauernkultur.
Martina Mantinger: Gsessn isch man lei ban Essn. Athesia Verlag, Bozen. Eines aus der Flut der derzeit erscheinenden autobiografischen Bergbauern/Bergbäuerinnen-Bücher. Interessant deshalb, weil es eine Reihe von Villnösser(-innen) zu Wort kommen lässt und diese Zeitzeugenberichte mit einem historischen Aufriss des Villnößtals verknüpft.
Tobia Moroder: Die Dolomitenladiner. Folio Verlag, Wien/Bozen. Ein kompakter Überblick über Geschichte und Kultur der ladinischen Volksgruppe.
Stefan Bogner: Curves, München. Ein Magazin für Pass-Freaks. Die Ausgabe „Norditalien“ stellt viele Dolomitenpässe in tollen Bildern vor – die eine oder andere Kurve, an der man sich selbst verschaltet hat oder nur knapp am entgegenkommenden SUV vorbeirasierte, erkennt man hier sicher wieder! Erhältlich z. B. unter www.curves-magazin.com. ■