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Dolomiten

Orientiert in den Dolomiten

... ein außergewöhnliches Gebirge

Die Dolomiten sind nicht wie die meisten Gebirge der Erde ein Kettengebirge, sondern bestehen aus isolierten Gruppen und Einzelerhebungen, zwischen denen oft tiefe Täler verlaufen. Die Gestalt dieser Berggruppen ist häufig so einmalig, dass sie sich ins Gedächtnis einprägen: die Drei Zinnen, der Peitlerkofel, der Monte Pelmo, die Tofanen oder der Steilabfall des Schlern mit den vorgelagerten Türmen. Außergewöhnlich ist auch, wie gut die Dolomiten zu erreichen und wie gut sie erschlossen sind. Welches Gebirge kann man schon bis in seine Mitte über Straßen erfahren, über Bergbahnen, Gebirgssteige, versicherte Klettersteige, Radrouten und Skipisten bis in den letzten Winkel erforschen? Und am Ende des Tages lässt einen das legendäre Alpenglühen staunen, wenn die Abendsonne die mächtigen Dolomitwände des Rosengartens in warmen, zunehmend rötlichen Farbtönen anstrahlt – die Enrosadüra, wie es die Ladiner nennen.

... ein Traumrevier zum Bergwandern und Bergsteigen

Die Fülle der Wege, Steige, versicherten Klettersteige und Felsrouten ist zu groß, um von einem Menschen in nur einem Leben bewältigt werden zu können. Für jeden Geschmack und alle Leistungsklassen gibt es ein schier grenzenloses Angebot: sanfte Spazierwege unten im Tal und oben auf der Alm, schwierige Routen auf die Schleierkante und auf die Kleine Zinne, Weitwanderwege durch die Dolomiten z. B. vom Pustertal zum Piavetal, Hüttenwanderungen oder Gipfelrouten für einigermaßen Geübte, spektakuläre Klettersteige aller Schwierigkeitsgrade und Längen – 160 Jahre alpiner Tourismus haben die Wege und die Hütten hervorgebracht, die in einem der besterschlossenen Berg​​gebiete der Erde die Voraussetzung für die Verwirklichung jedes Bergtraumes sind.

... die Heimat der Ladiner

In Canazei, Wolkenstein, Corvara, Arabba und Cortina d’Ampezzo wird untereinander Ladinisch gesprochen. Wer im Café oder Restaurant bzw. beim Wandern aufmerksam lauscht, dem wird der weich und melodisch klingende Sprachduktus nicht entgehen. Ladinisch hat sich wie Italienisch, Spanisch und Französisch aus dem Spätlatein entwickelt, es gehört zu den rätoromanischen Sprachen. Dabei kann sich die Sprache von Tal zu Tal erheblich unterscheiden. Buchensteiner und Wolkensteiner mögen zwar in langer Tradition verbunden sein, aber in der Alltagssprache und auch der Schriftform gibt es erhebliche Abweichungen, und manchmal versteht man sich auch einfach nicht. Ladiner sind Alt-Tiroler, bis 1914 gehörte ihr Land zu Altösterreich, und als Tiroler fühlen sich viele noch heute.

... ein Ort traditioneller und moderner Bergbauernkultur

Die Almwirtschaft war eine Grundbedingung des Halbnomadentums, das fast alle Bergvölker praktizieren. In den Dolomiten ist dieses System noch vital. Der Tourismus gefährdet es einerseits, schafft andererseits aber neue Aufmerksamkeit und ermöglicht eine Transformation in die Moderne. Almen und Hochweiden für Ziegen und Schafe weit über der Baumgrenze sind weiter existent, auch Almprodukte wie Milch, Butter und Käse. Neu hinzu kommen interessierte Gäste, die bei der Almarbeit und Käseproduktion mithelfen. Traditionelle Gerichte werden auch in der gehobenen Gastronomie gekocht und somit nicht nur erhalten, sondern neuen Kundenkreisen erschlossen. Traditionelle Musik wird von jungen Künstlern als Cross-over in die Gegenwart geführt. Um zu überleben, muss sich die Kultur nicht aufgeben, aber offen sein für Neues und kreative Impulse.

... kulinarisch überraschend vielfältig

Traditionen zwischen Strudel, Polenta und Pasta, angereichert mit ladinischer Note – das macht einen hochinteressanten Mix. Die beliebten Schlutzkrapfen sind z. B. bei den Ladinern leicht variiert als Casunziei bekannt. Überall gilt: Man nehme lokale Produkte, verwende Buchweizen und Mohn, Äpfel und Pflaumen, Milch, Butter und Käse von der Alm, Pilze aus den hiesigen Wäldern, Wildbret, Lamm und Schwein, der Wein darf schon mal aus der Tiefebene stammen. Die Zubereitungen sind manchmal ähnlich und nur die Namen verschieden. Also: Knödel und canederli, Schlutzkrapfen/​mezzelune/​​​​casunziei, Nockerl/gnocchi, Buchweizentorte/torta di grano sarazeno oder auch ganz einer bestimmten Tradition verbunden: Bauernkrapfen (Südtirol), strozzapreti (Trentino).

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