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Elba und der Toskanische Archipel
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Elba und der Toskanische Archipel

Erlebnis Natur & Kultur

Parco Nazionale Arcipelago Toscano

Der Nationalpark des Toskanischen Archipels – mit fast 75.000 ha Fläche der sechstgrößte Nationalpark Italiens – umfasst alle sieben toskanischen Inseln und weite Teile des Tyrrhenischen Meeres zwischen dem toskanischen Festland und Korsika. Fast drei Viertel seiner Fläche liegen im Wasser. 1999 wurden die Meeresschutzzonen mit dem Santuario Internazionale per i Mammiferi Marini (Internationales Schutzgebiet für Meeressäuger) nach Norden bis an die südfranzösische Küste und im Süden bis an die Nordküste Sardiniens erweitert, im Jahr 2003 entstand die Riserva della Biosfera MAB („Man and Biosphere“) UNESCO – Isole di Toscana, so der etwas sperrige Name des „Biosphärenreservats Toskanische Inseln der UNESCO“, das sich ganz besonders den Schutz der Ökosysteme und den Einklang von Mensch und Natur auf die Fahnen geschrieben hat.

Die Meeressäuger danken es mit Anwesenheit, seien es die mittlerweile häufig auftauchenden Delfine mit ihren anmutigen Synchronsprüngen, oder aber – seltener, dafür umso spektakulärer – die mächtigen Finnwale und die nur unwesentlich kleineren Pottwale, die ebenfalls in den Gewässern um die Inseln zuhause sind. Whalewatching geht manchmal auch vom Ausflugsboot aus. Kaum zu sehen bekommt man wahrscheinlich die Unechte Karettschildkröte, die seit einer Weile wieder zur Eiablage nach Elba kommt, oder die vom Aussterben bedrohte Mittelmeermönchsrobbe, die auch im Sommer 2023 wieder bei Capraia gesichtet wurde.

Doch auch an Land kann man die wunderbare, geschützte Natur der Inseln genießen, sei es beim Wandern oder einfach beim Spazierengehen. Die bunte Vielfalt wird durch zahlreiche endemische Arten (meist Blumen) bereichert.

Kulturelle Highlights

Portoferraio: Zuerst einmal ist die Inselhauptstadt Portoferraio als Ganzes eine Besichtigung wert. Die unter den Medici im 16. Jh. erbaute Stadt mit all ihren Befestigungen ist gut erhalten und die Festung Forte Falcone hoch über der Altstadt zeugt nicht nur von Wehrhaftigkeit, sondern beherbergt auch ein Museum, das sich der Geschichte der Stadt und ganz Elbas widmet.

Wehrturm mit Aussicht – Castello del Volterraio: Apropos Wehrhaftigkeit: Befestigungen der Pisaner gegen die Bedrohung durch sarazenische Piraten sind noch überall auf Elba in Form von Wehrtürmen sichtbar, den besten Blick hat man vom Castello del Volterraio hoch über der Bucht von Portoferraio.

Wallfahrtskirche Madonna di Monserrato: Wer sich hingegen für besonders schöne Kirchen interessiert, sollte auf keinen Fall den Besuch der Madonna di Monserrato auslassen. Das einsame Kirchlein liegt wunderschön in einem Talschluss bei Porto Azzurro.

Urlaubsparadies der Antike

Dass es sich die alten Römer gut gehen ließen, ist kein Geheimnis, und eine Ferienresidenz auf einer der Inseln war ein Privileg. Die Überreste mehrerer römischer Villen sind zu besichtigen, eine am Hafen der Altstadt von Portoferraio, eine weitere, sehenswertere bei Le Grotte an der Bucht gegenüber, sowie auf Pianosa und bestens erhalten auf Giannutri. Wer auf Pianosa ist, sollte auf jeden Fall den frühchristlichen Katakomben einen Besuch abstatten.

Auf Napoleons Spuren

Auf Elba wurde Weltgeschichte geschrieben, als im Jahr 1814 Napoleon abgesetzt und hierher verbannt wurde. Dass es der große französische Kaiser nicht lange auf der kleinen Insel aushalten würde, war klar, obwohl er sie per Dekret eigentlich für den Rest seines Lebens nicht mehr hätte verlassen dürfen. Dennoch hat er mit seinen beiden Residenzen Villa dei Mulini und San Martino aus heutiger Sicht zwei absolute Besuchermagnete hinterlassen. Im Westen der Insel soll Napoleon oft an der besonders schönen Kirche Madonna del Monte verweilt haben und wehmütig zu seiner Heimatinsel Korsika hinübergeblickt haben, bevor er am 26. Februar 1815 die Insel wieder verließ, um Europa ein letztes Mal herauszufordern – der Rest ist Geschichte. Den Elbanern ist der Kaiser aber noch heute jeden Tag präsent: Unermüdlich sprudelt die nach ihm benannte Fonte Napoleone aus den Tiefen des höchsten Inselberges und liefert köstliches (und kostenloses!) Trinkwasser für alle. Und natürlich flattert überall auf Elba die vom Kaiser gestiftete Drei-Bienen-Flagge.

Industriekultur von gestern

Dass Elba über Jahrhunderte auch ein wichtiger Standort des Eisenabbaus war, ist heute nur noch vereinzelt im Osten der Insel zu sehen, wo die spärlichen Überreste der Verladehäfen an das einstige Auskommen vieler Elbaner erinnern. Man kann auch unter Tage gehen, bis zu 24 m tief in die Galleria del Ginevro auf der Halbinsel Calamita.

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