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Florenz und Chianti
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Florenz und Chianti

Orientiert zwischen Florenz, Chianti und Siena

... urbanes Flair

Mit knapp 380.000 Einwohnern ist Florenz die achtgrößte Stadt Italiens. Doch jeden Sommer übertraf die Zahl an Touristen bislang die der Einwohner bei Weitem. Grund sind die zahllosen hochkarätigen Kunstwerke und Museen – seit 1982 ist die Innenstadt Teil des Weltkulturerbes der UNESCO. Florenz ist zudem auch bei Studenten aus aller Welt beliebt. Was kann schöner sein, als hier, wo Techniken wie die Zentralperspektive „entdeckt“ wurden, Kunst zu studieren?

Die Florentiner Eleganz ist dann ein weiteres Kapitel für sich! Im Straßengewirr von Florenz einzutauchen, in den Boutiquen neueste Trends zu entdecken und sich neu einzukleiden, macht Riesenspaß und entspricht Florentiner Lebensgefühl. Treffpunkt ist stets die Piazza del Duomo.

Städtisches Flair besitzt auch das kompakte Siena ganz im Süden unserer Reiseregion. Die Sieneser haben ihren ganz eigenen Stil: Elegant-traditionell und mit viel Verbundenheit zur Contrada, dem Stadtteil, in dem man geboren wurde. Im Mittelpunkt der mit Fahnen geschmückten Stadtteile, der Platz, um den sich in Siena alles dreht – die Piazza del Campo. Trotz der Preise genau hier die blaue Stunde bei einem Aperitivo genießen.

... Landlust mit Kurven

Zwischen Florenz und Siena liegen nur etwa 50 km. Die alte Landstraße SS222 mit dem schönen Namen Chiantigiana windet sich durch das grüne Hügelland und verbindet die beiden Toskana-Metropolen. Die Route führt durch Wald und kleine Weindörfer. Im Mittelalter erbauten die Feudalherren zahlreiche befestigte Weiler und Burgen, die noch heute zwischen Rebhängen und bewaldeten Hügeln auftauchen. Sowohl im Chianti als auch um San Gimignano und Colle Val d’Elsa lautet das Motto: Nach der Kurve noch ’ne Kurve. Unser Tipp: Lieber kürzere Ausflüge planen und öfter mal anhalten! Und schon bei der Reiseplanung bedenken, dass das Chianti zwar für Eltern, aber nicht für Kinder auf der Rückbank ein Vergnügen ist.

... historische Konkurrenz

Florenz und Siena sind nicht nur die Eckpunkte Ihres Reisegebiets, die Stadtstaaten waren auch über Jahrhunderte die politischen und kulturellen Konkurrenten. Im Chianti kam es immer wieder zu Streitigkeiten zwischen den Republiken, doch erst 1555 unterlag Siena Florenz endgültig. In Sachen Kunst und Architektur erwies sich der Wettbewerb allerdings als grandiose Triebfeder.

... Bauernküche vom Feinsten

Die Cucina tipica toscana hält was sie verspricht: Sie ist bodenständig einfach und einfach köstlich! Allein bei dem Gedanken an eine Bistecca Fiorentina, die auf Holzkohle gegrillt wurde und mit Rosmarinkartoffeln serviert wird, läuft einem das Wasser im Munde zusammen. Aber es muss nicht unbedingt dieses Riesenstück sein, schon die Fenchelsalami ist die Reise wert!

Keine Bange, auch Vegetarier finden auf den Speisekarten eine reiche Auswahl. Man nehme Tomaten, Sellerie, Zwiebeln, Basilikum, toskanisches Brot vom Vortag (!) und einen guten Schuss des ausgezeichneten Olivenöls; fertig sind Panzanella, Papa al pomodoro - mit Zugabe von Cavolo nero dem Schwarzkohl - eine Ribollita, wie man sie nur hier genießen kann. Frischeste Zutaten machen hier selbst eine einfache Bruschetta zum Hochgenuss!

Mehr zum Thema Essen lesen Sie ab S. 196

... Wein-Legenden

Den passenden Wein zum guten Essen liefert das Chianti gleich mit. Nur innerhalb eines streng begrenzten Gebiets produzieren Weinbauern unter Einhaltung detaillierter Vorgaben in Sachen Anbau im Weinberg sowie Ausbau im Keller die Weine, die sich nur dann Chianti Classico nennen dürfen. Mittlerweile gibt es vor Ort Konkurrenz auf höchstem Niveau: Mit Landweinen in der Bastflasche, die bei uns in den 70er-Jahren in Feinkostläden angeboten wurden, haben die Supertuscans von heute rein gar nichts mehr zu tun. Jenseits von jeglichen traditionellen Vorgaben produzieren innovative Winzer Weine, die zu den Spitzengewächsen Italiens zählen.

Weißwein-Genießer kommen rund um San Gimignano auf ihre Kosten: In hellem Strohgelb, aromatisch-trocken und mit leichten 11 % präsentiert sich der Vernaccia als hervorragender Begleiter toskanischer Küche.

Mehr Wein-Wissen finden Sie ab S. 200

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