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Fuerteventura

Erlebnis Kultur

Die ersten Inselbewohner

Die Majos genannten Ureinwohner Fuerteventuras ließen sich aller Wahrscheinlichkeit nach spätestens um 500 v. Chr. auf der Insel nieder und wurden sesshaft. Man geht davon aus, dass es sich dabei sich um Berbervölker aus Nordwestafrika handelte. Über die Bräuche, Riten und Gesellschaftsstrukturen ist äußerst wenig bekannt. Bisher konnten Archäologen nur vereinzelt Zeugnisse des täglichen Lebens der Altkanarier aufspüren. Einen Eindruck über die Lebensweise erhält man in Pozo Negro im dortigen Freilichtmuseum La Atalayita. Bei einem Rundgang stößt man auf ovale bis kreisrunde Trockensteinhütten, die sog. Casas Hondas, die den Majos als Wohnbehausung dienten. Auch verzierte Tongefäße, Schmuck aus Knochen oder einfache Steinwerkzeuge kamen durch Grabungen ans Tageslicht.

Weitere archäologische Funde, die auf eine frühe vorkoloniale Besiedlung schließen lassen, sind die Felsbilder und Gravuren auf dem Montaña Tindaya. Im dortigen Museum erfährt man mehr über diese prähistorischen Kunstwerke.

Vielfältiges Brauchtum

Ein Großteil der Feste geht auf den Einfluss der katholischen Kirche zurück, die nach der Eroberung durch die kastilische Krone im 15. Jahrhundert zur alles beherrschenden konfessionellen Kraft auf Fuerteventura wurde – bis heute sind gut 90 % der Einwohner sind Katholiken. Eines der bedeutendsten Feste der Insel, deren Bevölkerung sich früher vor allem vom Fischfang ernährte, ist die farbenfrohe Fiesta de Nuestra Señora del Carmen, die zu Ehren der Schutzpatronin der Fischer alljährlich im Juli in Corralejo Tausende Menschen anzieht. Doch auch Dutzende kleinere Prozessionen und religiöse Feiern erlebt man nahezu ganzjährig in nahezu allen Ortschaften der Insel.

Deutlich ausgelassener und ungezwungener feiern die Menschen während der Fiesta de Carnaval. Die lebensfrohen „Carnavaleros“ mit ihren aufwendigen und schillernden Kostümen bringen eine ordentliche Prise brasilianischen Karneval auf die Straßen der Insel. Das größte Spektakel dieser Art findet in Puerto del Rosario statt.

Ein Brauch ganz andere Art stellt die kämpferische Lucha Canaria dar. Beim kanarischen Ringkampf raufen zwei Mannschaften mit jeweils 12 Ringern um den Sieg. Barfüßig und auf Sand treten immer zwei Luchadores gegeneinander an, um innerhalb von 90 Sekunden den Rivalen aufs Kreuz zu legen. Ein sportliches Spektakel, das beispielsweise im Stadion von Antigua verfolgt werden kann.

Regionale Köstlichkeiten

Wer sich auf die regionalen Spezialitäten der Insel einlässt, wird eine breites Spektrum an kulinarischen Genüssen erleben. Die Restaurants in den Küstenorten sind für ihren fangfrischen Fisch bekannt und geschätzt. Vor allem in den Lokalen der Fischereivereinigung Cofradia de Pescadores kann man sich sicher sein, dass nur ausgezeichnete Ware auf den Teller wandert.

Leckereien, die fast alle Speisekarte zieren, sind Carne de Cabra oder Cabrito frito. Dabei handelt es sich um Ziegenfleischgerichte, mal als Eintopf, mal gebraten serviert. Die Ziegenhaltung ist auf Fuerteventura weit verbreitet und ein traditioneller Erwerbszweig der Einwohner. Unbedingt probieren sollte man auch den von lokalen Produzenten

hergestellten Ziegenkäse. Hohe Qualität ist garantiert, der ein oder andere konnte sogar bei internationalen Wettbewerben reüssieren.

Ideenreiche Inselkunst

Während Taucher an der Küste Fuerteventuras nach ausgefallenen Meeresbewohnern genau Ausschau halten müssen, können Besucher in Corralejo zahlreiche bunte Zackenbarsche trockenen Fußes an der Promenade bestaunen. Geschaffen haben die Werke, die im Laufe der Jahre ihre farbige Strahlkraft etwas verloren haben, verschiedene spanische Künstler.

Ebenfalls zum Thema Meer fertigten in Tarajalejo fünf Bildhauer aus aller Welt meterhohe Skulpturen, die zusammen die Freiluftausstellung Mareseum gestalten. Weiter kunstvolle Exponate verteilen sich auf der gesamten Insel. In Gran Tarajal schmücken beispielsweise Wandgemälde die Häuserfassaden, in El Cotillo zieren riesige Fotoplakate von Surfern einige Gebäude und in Jandía steht unübersehbar das Windspiel „Fobos“ des weltbekannten Künstlers César Manrique.

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