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Fuerteventura

Erlebnis Natur

Naturschutz und Naturdenkmäler

Die UNESCO erklärte Fuerteventura und das angrenzende Meereshabitat 2009 zum Biosphärenreservat und würdigte damit die Anstrengungen der Regierung in Bezug auf einen nachhaltigen Tourismus und den Schutz der Umwelt.

Insgesamt 13 Naturschutzgebiete kann Fuerteventura sein Eigen nennen. Die bekanntesten Naturparks der Insel sind der im Norden gelegene Parque Natural de las Dunas de Corralejo mit einer Größe von rund 2500 ha und der sich im Süden auf einer Fläche von über 14.000 ha ausbreitende Parque Natural de Jandía. Diese Schutzgebiete dürfen touristisch genutzt werden, wobei die speziellen Landschaften mit ihren oft endemischen Tieren und Pflanzen als erhaltenswert eingestuft sind. Bei Wanderungen und Spaziergängen in Naturschutzgebieten und Kernzonen des Biosphärenreservats sollte man die angelegten Wege nicht verlassen, um so beispielsweise die einzigartige Marschlandschaft bzw. Salzwiese am Strand von Jandía zu bewahren. Grundsätzlich ist das Pflücken von Pflanzen in diesen Zonen verboten.

Grandiose vulkanische Landschaften

Bei einer Reise über die Insel trifft man auf verschiedene vulkanisch geprägte Landschaften. Einige von ihnen sind als Naturdenkmäler (Monumento Natural) ausgewiesen, darunter das im Norden gelegene Lava- und Geröllfeld Malpaís de la Arena mit dem gleichnamigen Vulkan, der ein geologisch recht junges Alter von nur 10.000 Jahren für sich verbuchen kann. Meterdicke erkaltete Lavaströme sind besonders eindrucksvoll zwischen Tuineje und Pozo Negro zu entdecken. Der Name Malpais, übersetzt schlechtes Land, dokumentiert, dass die dortige raue Landschaft landwirtschaftlich nie nutzbar war.

Ebenso unübersehbar sind die mächtigen, vor Tausenden oder gar Millionen Jahren erloschenen Vulkane, die mehrere Hundert Meter Höhe erreichen können. Um die Schönheit und Einzigartigkeit dieser markanten Naturphänomene zu erleben, bietet sich eine Wanderung geradezu an. Bei einer Tour auf den Bayuyo-Vulkan erfährt man, was es mit den kegelförmigen hornitos auf sich hat, beim Erklimmen des Montaña La Caldera auf der Insel Lobos kann man seltene Vögel beobachten.

Seltene Flora und Fauna

Auf den ersten Blick erscheint die Landschaft sehr vegetationsarm, Tiere sieht man kaum. Doch hier und da zeigen sich sehr seltene, teils nur auf den Kanaren oder gar nur auf Fuerteventura existierende Exemplare aus Fauna und Flora.

Spaziert man in der Region um Jandía, lässt sich das Wolfmilchsgewächs Cardón de Jandía am Wegesrand ausmachen, eine endemische, nur in diesem Teil der Insel gedeihende Pflanze. Weltweit einzigartig ist auch eine auf der Insel Lobos wachsende, salztolerante und immergrüne Spezies des Meerlavendels. Auffälliger sind die weitverbreiteten Kanarenpalmen und die Kanarische Tamariske, die im spanischen die Bezeichnung tarajal trägt und als Namensgeber für den Ort Gran Tarajal diente.

Auch bei der heimischen Fauna stößt man auf zahlreiche endemische und seltene Exemplare, manche sind schnell zu übersehen, andere am wolkenlosen Himmel gut auszumachen.

Bestens getarnt kommen zwei nicht alltägliche Reptilienarten daher. Die Ostkanaren-Eidechse lebt nur auf Fuerteventura, während der Kanarische Mauergecko auch auf Lanzarote nach schmackhaften Insekten Ausschau hält. Wer seinen Blick gen Himmel erhebt, erspäht mit etwas Glück einen Schmutzgeier. Der Kopf der Vögel ist leuchtend gelb bis orangerot, die Flügelspannweite beträgt immerhin bis zu 1,80 m. Lange Zeit war die Population der einzigen auf Fuerteventura heimischen Geierart im Schwinden begriffen, inzwischen sind die Bestände dank intensiver Schutzmaßnahmen wieder angewachsen. Bedroht sind die Vögel aber weiterhin.

Eher eine Plage und aufgrund der hohen Population schädlich für die Vegetation sind die zahlreichen Atlashörnchen, die gerne an touristischen Aussichtspunkten ihren Kopf in die Höhe recken, um von den Besuchern etwas Essbares zu erhaschen. Da sie auch in der Landwirtschaft Schäden anrichten, haben sie bei den Einheimischen nicht den allerbesten Ruf. Die Touristen sehen das in der Regel ganz anders, insbesondere die Kinder.

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