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Gardasee

Orientiert am Gardasee

… der größte See Italiens

Seine Maße sind imposant: 52 km lang, bis zu 17 km breit und bis zu 346 m tief. Wer ihn motorisiert umrunden will, muss 158 km zurücklegen – erhöhte Vorsicht dabei in den zahlreichen Tunnels im Norden des Sees. Umweltverträglich und ganz neu: Eine Komplettumrundung per Fahrrad soll bald möglich sein, ein seeumspannender Radweg besteht in Teilen bereits.

... ein See mit zwei Gesichtern

Entstanden durch die Aushobelung eines eiszeitlichen Gletschers, schmiegt er sich im Norden wie ein schmaler Fjord an die alpinen Hänge. Im Süden wird er zwischen sanften Hügeln weit und ausladend, unsere holländischen Nachbarn nennen ihn treffend „Gardameer“.

… ein Reiseziel mit Tradition

Goethe machte die Italiensehnsucht in den Bürgerstuben populär, die „herrliche Naturwirkung“ des Gardasees zog ihn in den Bann und er segelte 1786 über den See. Im 19. Jh. wurde der Kurtourismus en vogue, wer es sich leisten konnte, kurierte hier die Lungenleiden des kalten Nordens aus. Adel, Großbürger und Unternehmer logierten standesgemäß in Grandhotels. In den 1960er-Jahren setzte der Run über die Alpen ein - damals im Käfer, heute im SUV, Cabrio oder Wohnmobil.

… eine der sportlichsten Regionen in ganz Europa

Übersät mit bunten Segeln bietet der Norden um Torbole jeden Nachmittag ein überwältigendes Bild. Windsurfer aus ganz Europa nutzen die wunderbaren Winde, die hier wie durch eine Düse über das Wasser heizen. Mountainbiker lieben die Schussfahrten von den Hängen ringsum, und auch Wanderer kommen im Norden des Sees voll auf ihre Kosten. Rund um Arco begeistern über 2000 Kletterrouten sowohl Anfänger als auch ambitionierte Freeclimber.

Das Nordufer: von Bergen eingerahmt

Das schmale Nordende des Gardasees ruht pittoresk zwischen mächtigen Berghängen, die grünen Ebenen um Riva del Garda und Torbole ziehen sich weit ins Hinterland, Wein und Oliven gedeihen überall. Riva del Garda ist eine hübsche Kleinstadt, Torbole das Traumziel für Windsurfer. Wanderer erklimmen den markanten Monte Brione, Mountainbiker kurven die alte Ponale-Straße hinunter, Kletterer treffen sich an den Felswänden um Arco. Reizvolle Ausflugsziele sind der Lago di Ledro und der Lago di Tenno.

Das Westufer: Belle Époque und Camping pur

Im nördlichen Teil fallen die Felswände fast senkrecht zum See ab, das schöne Limone gehört zu den populärsten Ausflugszielen am See, auf der Ebene von Tremósine hoch darüber ist die Ruhe zu Hause. Gargnano, Gardone Riviera und Saló haben sich Belle-Époque-Stimmung bewahrt, zwischen Zypressen und Palmen stehen Hotelpaläste, Jugendstilvillen und das exzentrische Anwesen des Gabriele d‘Annunzio, eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten am See. Im Südwesten säumen zahllose Zeltplätze das Ufer.

Das Ostufer: vom Trubel am See zum Monte Baldo

Ein Großteil des touristischen Geschehens spielt sich hier ab. Mächtig steigt der Monte Baldo bis über 2000 m empor, darunter kauert das malerische Städtchen Malcesine mit seinem imposanten Skaligerkastell. Die Orte Torri del Benaco, Garda, Bardolino und Lazise besitzen viel historische Bausubstanz, im Hinterland von Bardolino locken Weinproben. Im Süden gibt es viele große Campingplätze, und der Vergnügungspark Gardaland ist für Familien mit Kindern fast ein Muss. Willkommene Abwechslung bietet die Seilbahn auf den Monte Baldo.

Das Südufer: von den alten Römern bis zum Risorgimento

Die nadelschmale Landzunge von Sirmione setzt einen Kontrapunkt zur flachen Uferregion. Im See entspringen Thermalquellen, an der Spitze der Halbinsel locken die antiken „Grotten des Catull“, im Ort selber steht eine der schönsten Wasserburgen Europas. Peschiera besitzt imposante Wehrarchitektur aus der Zeit der österreichischen Besatzung, Desenzano bietet mit seinem großen Dienstagsmarkt einen weithin bekannten Anziehungspunkt. Die Beinhäuser von Solferino und San Martino weisen auf die blutigen Risorgimento-Schlachten zurück, nicht weit sind die großen Kunststädte Mantua, Brescia und Verona.

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