Michael Müller Verlag Logo
mmtravel | WEB-APP
Kefalonia und Ithaka
Michael Müller Verlag Logo
mmtravel | WEB-APP
Kefalonia und Ithaka

Íthaka ist …

… die Insel des Odysseus

Schliemann, seinen Homer unter den Arm geklemmt, wollte hier, noch bevor er den Troja-Coup landete, den Palast des Odysseus finden. Seither sind ihm viele Hobby-Schliemänner und -frauen gefolgt, um sich, Homers Anweisungen folgend, auf die Suche nach der Heimat des vielgereisten Helden zu machen. Die Heimat des Odysseus – der Íthaka und Penelope eigentlich gar nicht verlassen wollte, als zum Krieg gegen das ferne Troja geblasen wurde – lernen wir v. a. in der Schilderung der Heimkehr des Helden kennen. Homer beschreibt Íthaka in vielen Details, während wir Odysseus bei seinem letzten Abenteuer folgen: der Rettung seines Königsreichs und der geduldigen Penelope. Den literarischen Spuren des Odysseus kann man auch heute noch folgen: Am Phorkys-Strand etwa, wo der griechische Held nach 20 Jahren Kriegs- und Irrfahrt seine Insel wieder betreten hatte, auf dem Weg zu den Stallungen des treuen Sauhirten auf dem Marathiá-Plateau oder auf dem Weg zum Palast des Odysseus bei Stavrós – heute „Schule des Homer“ genannt. Oder lag der Palast doch auf dem Aetós, wie Schliemann meinte …?

… ein Ziel für Individualisten

Auch wenn Íthaka als Insel des Odysseus weltberühmt und jede Reise wert ist, entpuppt sich die Insel doch als ausgemachtes Ziel für Individualisten. Keine Resort-Retorten wuchern in strandnaher Landschaft, für einen Flughafen fehlt schlicht der Platz, nicht einmal einen Campingplatz gibt es auf der Insel – Massentourismus? Fehlanzeige!

Stattdessen ist die Anreise ein wenig umständlich: Man kommt lediglich mit der Fähre (oder dem eigenen Boot) auf die Insel. Für die Unterkunft stehen kein Dutzend Hotels zur Verfügung, dafür Apartments und Studios in der Inselhauptstadt und in den wenigen Dörfern, die v. a. über den Inselnorden verstreut sind. So manches Zimmer wird auch noch wie früher privat vermietet: Vielleicht mit etwas weniger Komfort, dafür aber mit umso mehr Familienanschluss.

… eine Insel von schroffer Schönheit

Ein ungeschliffenes Inseljuwel! Zwei raue, bergige Inselhälften, miteinander verbunden nur durch einen schmalen Isthmus. Schroff und steil fallen die Bergflanken ins Meer ab, dazwischen schmiegen sich bildschöne Buchten: Postkartenmotive und Urlaubsträume. Immergrüne Olivenhaine gehen über in von dorniger Macchia bewachsene Hänge, die sich hinauf zum felsigen Hochland erstrecken. Für die Bauern gibt die Insel nicht viel her, die Ithaker fahren seit jeher zur See, ob als Fischer oder Händler. Heute kommt der Tourismus als Einnahmequelle hinzu – dank der herrlich gelegenen Inselhauptstadt Vathí, dank malerischer kleiner Fischerdörfer und dank der schroffen Schönheit der Insel.

… eine Badeinsel?

Nun ja – für den reinen Strandurlaub ist Íthaka wohl nicht die richtige Insel, dafür fehlen schlicht die endlos langen Sandstrände mit der üblichen Versorgung. Dennoch gibt es eine Handvoll Strände in kleinen badetauglichen Buchten, einige davon sogar bildhübsch. Die eine oder andere liegt versteckt an der schroffen Küste, manche sind nur schwer zu erreichen und alle sind meist feinkiesig statt sandig – aber das alles muss ja kein Nachteil sein.

… lebendig im Inselsüden

Schöner kann ein Hafen kaum liegen: Von der tiefen Bucht von Mólos, die die Insel in zwei Hälften teilt, reicht die Bucht von Vathí fast fjordartig weit in die südliche Halbinsel hinein. Wie ein Amphitheater wächst die lebhafte Inselhauptstadt um das weite Hafenbecken die Hänge hinauf. Oberhalb von Vathí liegt das kleine Dorf Perachóri samt der nahen Ruinenstadt Paleochóra. Am Isthmus von Íthaka erhebt sich der Aetós, an dessen Westseite der Fährhafen nach Kefaloniá liegt.

… bergig im Norden

Über die Landbrücke, die es an der schmalsten Stelle auf gerade mal 620 m Breite bringt, geht es in den Inselnorden. Der mächtige Néritos, höchster Berg Íthakas, dominiert die nördliche Halbinsel. Hauptort ist Stavrós über der Polís-Bucht, ganz im Nordosten liegen mit Fríkes und Kióni zwei bildschöne Fischerhäfen, die eifrig darum wetteifern, welcher von beiden das schönere Bild abgibt. Gänzlich einsam wird es auf dem Néritos. Anoghí mit seinen kostbaren Fresken in der Dorfkirche ist die einzige Siedlung und fast verlassen. Und schließlich liegt hoch über der Küste das Kloster Kathará. Der Blick von hier oben ist atemberaubend.

Zurück