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Korsika

Unterwegs mit Marcus X. Schmid

Marcus X. Schmid

Wenn die Fähre die korsische Hafenstadt Bastia ansteuert, sehe ich schon von weitem die Place Napoléon, wo ich mir gleich einen Kaffee bestellen und erst einmal den „Corse-Matin“ lesen werde. So beginnt für mich in der Regel ein Aufenthalt auf dieser schönen Insel. Schaue ich von der Lektüre auf, sehe ich die Statue des in seinem römischen Gewand erstarrten Kaisers. Seit über 150 Jahren beherrscht Napoleon den Platz. Gelegentlich zupfe ich frech an seiner Toga und erinnere ihn an seinen Zeitgenossen Pasquale Paoli, den „Vater des Vaterlandes“, den die Korsen mehr verehren als den gescheiterten Imperator. „Paoli hat nichts kapiert“, murmelt Napoleon von seinem Sockel herunter. „Ab mit dir nach St. Helena“, zische ich zurück, „oder wenigstens nach Ajaccio“, und beende damit unseren Disput.

In seinem Geburtsort Ajaccio posiert Napoleon bereits auf drei Plätzen, denke ich, da stört eine vierte Statue auch nicht mehr … Abgesehen vom Kult um den Kaiser finde ich Ajaccio eine wunderschöne Stadt – und bin in Gedanken schon dort; von der Hauptstadt fahre ich dann an der Küste entlang zur Point​e de la Parata, gehe zu Fuß hoch zum Genuesenturm. Von dort blicke ich auf die Iles Sanguinaires, die sich im Abendlicht blutrot färben. Hier kräht kein Hahn mehr nach Napoleon. Der Duft der Macchia steigt mir in die Nase. Endlich bin ich angekommen.

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