Erlebnis Natur

Vegetation

Wo sich früher Zypressen- und Zedernwälder ausbreiteten, kommt heute der nackte Karstfels zum Vorschein, gesprenkelt von einem Meer von silbrig-grünen Olivenbäumen. Dazwischen wuchern Macchia und kniehohe Phrygana mit einer unüberschaubaren Vielzahl duftender Kräuter.

Ebenen und Hochebenen

Im Süden Kretas erstreckt sich annähernd auf Meereshöhe die weite Messará-Ebene, eine großflächige Kulturlandschaft mit kilometerweiten Oliven-, Obst- und Gemüseplantagen, die sich in langen Sandstränden zum Meer hin öffnet. Zahlreich sind kreisförmige Hochebenen in den Bergen, die durch bis zu 2000 m hohe Felswände abgeschirmt sind. Hier hat sich die von den Hängen heruntergespülte Erde gesammelt und bildet fruchtbare Böden für Kleinkulturen. Nach der Schneeschmelze und den heftigen Winterregen steht das Wasser im Frühjahr oft mehrere Meter hoch, bevor es in tiefe Karstspalten abfließt.

Messará-Ebene: Schon die Minoer hatten hier eines ihrer Zentren, die Römer ihre kretische Kornkammer. Aus diesen Zeiten ist einiges erhalten.

Omalós-Hochebene: Das markante Plateau in den Weißen Bergen Westkretas ist Ausgangspunkt für die Wanderung durch die Samariá-Schlucht.

Nída-Hochebene: Von der einsamen Ebene im Zentrum der Insel besteigt man den Tímios Stavrós, den höchsten Gipfel Kretas.

Lassíthi-Hochebene: Weiß bespannte Windmühlen pumpten früher Wasser aus den Höhlen im durchlässigen Kalkgestein herauf, mittlerweile sind es Motorpumpen. Trotzdem ist die reizvolle Ebene ein großer Anziehungspunkt für Touristen, vor allem wegen der sagenhaften Geburtshöhle des Zeus.

Schluchten

Sie sind die wohl charakteristischste Eigenheit Kretas. Weit über hundert tiefe Einschnitte durchziehen die kretischen Berglandschaften, besonders gehäuft im bergigen Südwesten – eine Folge starker Erosion, die vor allem wegen der großen Höhe und Steilheit der Berge nachhaltig wirken konnte. Sie enden größtenteils am Meer; man kann sie alle nur zu Fuß erleben, in weitgehend unberührter Natur.

Samariá-Schlucht: Die berühmteste aller kretischen Schluchten ist über 13 km lang und eines der populärsten Ausflugsziele der Insel.

Arádena-Schlucht: Eine eindrucksvolle Schlucht mit hohen Wänden und einigen schwierigen Passagen. Wichtig: Kondition.

Ímbros-Schlucht: Diese kurze und vergleichsweise leicht begehbare Schlucht liegt bei Chóra Sfakíon im Südwesten.

Agía-Iríni-Schlucht: Die beliebteste Wanderschlucht beim Badeort Soúgia.

Tal der Mühlen: Diese leicht begehbare Schlucht liegt an der Nordküste direkt hinter Réthimnon und hat ihren Namen von den zahlreichen historischen Mühlen.

Ríchtis-Schlucht: Ebenfalls an der Nordküste und bekannt für ihren fast 20 m hohen Wasserfall.

Höhlen

Im verkarsteten Felsgestein Kretas sind 3500 teils kilometertiefe Tropfsteinhöhlen dokumentiert, von denen nur ein Bruchteil erschlossen ist. Oft wurden sie über Jahrhunderte als Kultorte genutzt, schon die Minoer hatten darin Heiligtümer eingerichtet. Während der osmanischen Besetzung Kretas dienten die Höhlen oft als Versteck, im Zweiten Weltkrieg fanden dort häufig Partisanen Zuflucht.

Idéon Ándron: In dieser Höhle im zentralen Ída-Gebirge soll Göttervater Zeus aufgewachsen sein.

Diktéon Ándron: Die sagenhafte Geburtshöhle des Zeus liegt oberhalb der Lassíthi-Ebene.

Höhle von Mílatos: Die pittoreske Höhle liegt östlich von Mália, traurige Berühmtheit erlangte sie durch ein Massaker der Osmanen.

Höhle von Melidóni: In der einstigen minoischen Kulthöhle kamen 1824 Hunderte Kreter zu Tode.

Kamáres-Höhle: Die Höhle oberhalb des gleichnamigen Bergdorfs, in der bedeutende Zeugnisse der minoischen Kultur gefunden wurden, kann nur im Rahmen einer anstrengenden Wanderung erreicht werden.

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