Michael Müller Verlag Logo
mmtravel | WEB-APP
Lübeck

Cafes

Die schönsten Kaffeehäuser

Es gibt viele wunderschöne Kaffeehäuser – Wir stellen Ihnen einige der schönsten und skurrilsten davon vor.

Eiscafé Venezia

Auf dem kleinen Abschnitt der Königstraße lädt das Eiscafé Venezia zu einem (Kurz-)Besuch ein. Schräg gegenüber wurde die alteingesessene Buchhandelskette Weiland, die seit 1873 in Norddeutschland heimisch war, von einer anderen Buchhandelskette geschluckt. Immerhin: Die etwas zu kleine Leseecke und die sehr gut sortierten Regionalia sind geblieben.

Tonfink

Inzwischen ist die ehemals ziemlich abgerockte Hauptverkehrsader ein wenig aufgehübscht, u. a. durch einige Galerien und den zwingend zu lobenden Tonfink, der das Nachtleben in diesem Inselquartier belebt. Was gleich geblieben ist: Nette Häuser wechseln sich mit etwas renovierungsbedürftigen Fassaden ab. Erst in der Nähe des Burgtors wird es wieder (historisch) spannend. In Nr. 25 der Großen Burgstraße gründete Clara Roquette 1871 die Roquette’sche Höhere Töchterschule; schaut man nach oben, erkennt man noch die klassizistische Frontseite. Eine der bekanntesten Absolventinnen war die „Schwabinger Gräfin“ Fanny zu Reventlow, die so witzig und selbstbewusst über die (sexuellen) Abenteuer der Münchner Bohème geschrieben hat. Das Haus mit der Nr. 11 hat einen tiefen Fall erlebt und macht bis heute eine Krise durch. Lange Zeit diente es als Herberge des Bischofs von Ratzeburg“, worauf eine schmucke Tafel hinweist. Heute steht das Gebäude als Geisterhaus in der Häuserreihe.

Kaffeebar Lichtblick

Mein Tipp: Kaffeebar Lichtblick , sieht von außen aus wie ein illuminierter kleiner Lampenladen. Und wirklich, man kann die Lampen, die die Inhaberin an einem kleinen Tisch im Gastraum selbst herstellt, auch kaufen. Davon abgesehen, sind die hausgemachten Blechkuchen (Frucht, Streusel) die Spezialität des Hauses. Fazit: Eigenwillig und nett, und gut frühstücken kann man hier auch. Im Winter ist es besonders gemütlich! Tägl. 8.30–18 Uhr. Vorderreihe 23, Tel. 77640, kaffeebar-lichtblick-travemuende.eatbu.com.

Fräulein Brömse

Was sich immer lohnt und nach einer Erfrischung im exquisiten Fräulein Brömse noch genussvoller ausfällt, ist die Besichtigung der alten Klosteranlage. Zu gregorianischen Gesängen (die gar nicht unbedingt sein müssten) schreitet man durch die uralten Gemäuer und stößt auf mittelalterliche Skulpturen und feine Wandmalereien, die die Vermischung von Religion und Alltag zeigen. Ein Abstecher ins obere Stockwerk ist ebenfalls zu empfehlen, da dort der Niedergang der Hanse klar strukturiert und nachvollziehbar erklärt wird. Danach stößt man auf zwei 8,72 m2 kleine, beklemmende U-Haft-​Zellen sowie den Schöffengerichtssaal von 1896, Überbleibsel des früheren Gerichtsgebäudes.

Soulmade

Mein Tipp: Soulmade , die definitiv beste und ungewöhnlichste Eisdiele der Altstadt! Unter einem herrlichen Vintage-Kronleuchter und abblätterndem Stuck gibt es so spannende Sorten wie Caramel Beurre salé, gerösteter Sesam mit Honig, Zitrone-Basilikum oder belgische Schokolade. Dass dabei auch für Veganer und Allergiker gesorgt wird, versteht sich von selbst. Lediglich in der Hochsaison und an Wochenenden kann die eisige Sehnsucht bereits gegen 17 Uhr in eine frustrierende Erkenntnis umschlagen: Die Bestseller sind ausverkauft. Von Ostern bis Mitte Okt. Di–So 12–19 Uhr. Da das Eis so beliebt ist, existiert inzwischen ein angeschlossenes Café mit erweiterten Öffnungszeiten, das im Winter handgemachte kleine Croissants („Cornetti“) und (Soft-)Eis anbietet. Fleischhauerstr. 61, Tel. 0174-3060849.

Marae

Bio/Regional: Marae , das übergeordnete Thema ist Neuseeland: „Marae“ heißt dort Gastsaal, und die verschlungenen Ornamente auf den Stühlen erinnern an die Tattoos der Maori. Im zeitgeistigen, aber ebenso wohlfühlig eingerichteten Café eines jungen Paars mit zwei Jungs (die gelegentlich durchs Café flitzen) sitzt man an ausrangierten Singer-Nähmaschinen und süßt seine Kaffeekreationen mit Bio-Rübenzucker aus Deutschland. Alles ist hier vegan, auch das Mittagsgericht während der Woche, und bisweilen sogar glutenfrei. Die geschmackvoll zubereiteten Rohkostkuchen werden von der Inhaberin selbst gebacken und sind mit Datteln „gezuckert“, der Käsekuchen besteht u. a. aus eingeweichten Cashews. Dazu kann z. B. ein heißer Hafer-Drink mit Muskat und Kokossahne bestellt werden. Viele begeisterte Besucher strömten während meines Besuchs herein – trotz der eher randseitigen Lage in der Engelsgrube 59. Am Samstag kann man hier auch vegan frühstücken. Di–Fr 12–20 Uhr, Sa 10–20 Uhr. Tel. 98950782 od. Tel. 0176-96806629, www.marae.de.

Zurück