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Lüneburg und Lüneburger Heide
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Lüneburg und Lüneburger Heide

Erlebnis Natur

Schützenswerte Kulturlandschaft

Die Heideflächen in der Lüneburger Heide sind keine natürliche Landschaft, sondern eine über Jahrhunderte vom Menschen verursachte Kulturlandschaft. Im 19. Jh. drohten die typischen, im Sommer so wunderschön blühenden Heideflächen gänzlich von der Bildfläche zu verschwinden. Ehe Naturschützer Anfang des 20. Jh. den Wert dieser außergewöhnlichen Landschaft erkannten und begannen, für ihren Erhalt zu kämpfen. 1909 gründete sich der Verein Naturschutzpark und kaufte bald erste Flächen rund um den Wilseder Berg, um die noch bestehenden Heideflächen zu erhalten und um u. a. die geplante Ansiedlung von Ferienhäusern in der Heidelandschaft zu verhindern. Zu Beginn der 1920er-Jahre wurde hier schließlich eines der ersten Naturschutzgebiete Deutschlands eingerichtet. Heute zählen die über die gesamte Region verteilten Heideflächen zu den beliebtesten Urlaubszielen in ganz Norddeutschland.

Heideflächen in der Lüneburger Heide

Rund um den Wilseder Berg sind die größten zusammenhängenden Heideflächen Mitteleuropas zu finden. Eine außergewöhnliche Landschaft, insbesondere wenn im Sommer die Besenheide in zartem Lila erblüht. Eine der schönsten Heideflächen ist der Totengrund, ein Heidetal von geradezu magischer Schönheit, zwischen Wilsede, Sellhorn und Behringen gelegen. Daran schließt sich der Steingrund an, der seinen Namen erhalten hat, weil hier zwischen Besenheide und Wacholder zahlreiche Findlinge zu finden sind. Bei Schneverdingen blüht die Heide auf dem Höpen und inzwischen auch wieder in der rekultivierten Osterheide. Bei Amelinghausen findet man am Kronsberg und im Marxener Paradies sehr schöne Heideflächen, noch weiter nördlich bei Handeloh erstrahlt das Büsenbachtal im Sommer in zartem Violett. In der Südheide lohnt sich der Weg zum Wietzer Berg, einem der Lieblingsorte des Heidedichters Hermann Löns. Weitere Heideflächen im Süden sind die Misselhorner Heide, das Tiefental und die Oberoher Heide. Und sogar im Wendland findet man inmitten endloser Wälder mit der Nemitzer Heide eine klassische Heidefläche vor.

Elbtalauen und Naturpark Elbhöhen-Wendland

Das Wendland wartet mit gleich zwei außergewöhnlichen Landschaftsgebieten auf. Zum einen ist das der Naturpark Elbhöhen-Wendland mit ausgedehnten Wäldern, darunter auch die Göhrde, der größte Mischwald Norddeutschlands. Das zweite ist das Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue. Die Flusslandschaft der Elbe, umrahmt von den größten zusammenhängenden Auenwäldern Mitteleuropas, wurde bereits 1997 zum Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe ernannt. 2002 wurden die Elbtalauen des Wendlands offiziell als „Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue“ anerkannt. Die Elbtalauen sind Heimat für rund 150 zum Teil gefährdete Vogelarten, darunter Seeadler, Schwarzstörche und Kiebitze. Sie sind außerdem ein Paradies für brütende Störche und willkommener Rastplatz für Zigtausende von Zugvögeln. Seit mehr als 20 Jahren sind die Elbtalauen zudem wieder Heimat für zahlreiche Biber.

Paradies für Wanderer

Die Lüneburger Heide ist ein Wanderparadies. Der Naturschutzpark rund um den Wilseder Berg ist überwiegend autofrei und bestens für Tages- oder Halbtagestouren geeignet. Die ausgewiesenen Touren sind höchstens 25 km lang und tragen kreative Namen wie „Der Gipfel ruft“, „Nur Fliegen ist schöner“ oder „Wie Phoenix aus der Asche“. Die Wege sind bestens ausgeschildert und in der Regel als Rundwanderwege angelegt. Ebenfalls toll zum Wandern ist die Südheide, u. a. mit dem Wietzer Berg und der Misselhorner Heide. Zudem führen einige Fernwanderwege durch die Lüneburger Heide, allen voran der mehr als 200 km lange Heidschnuckenweg. Radfahrer haben es aufgrund der sandigen Wege in der Heide teilweise etwas schwerer. Viele Strecken sind aber inzwischen mit feinem Schotter ausgestattet und gut befahrbar. Ein Klassiker für Radtouristen ist natürlich der Elberadweg, der auch durchs Wendland und die Elbtalauen führt.

Am Ende dieses Buches werden fünf Wanderungen und fünf Radtouren ausführlich beschrieben – samt Karten und GPS-Tracks zum Downloaden.

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