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Liparische Inseln
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Liparische Inseln

Orientiert auf den Liparischen Inseln

… Weltnaturerbe der UNESCO

Mit der Aufnahme in ihre berühmte Welterbeliste ehrt die UNESCO „einzigartige Naturlandschaften, deren Untergang ein unersetzlicher Verlust für die gesamte Menschheit wäre“. Als welterbewürdig erachtete die Organisation insbesondere die vulkanischen Phänomene auf den Inseln und ihre Bedeutung für die Forschung einst und heute. Erfreulicherweise zieht die prestigeträchtige Auszeichnung auch Konsequenzen nach sich, verpflichtet sich der betreffende Staat (in diesem Fall also Italien) doch zu fortdauernden Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen.

… Inseln der leisen Töne

Vom Massentourismus und seinen unschönen Begleiterscheinungen blieb die Inselgruppe verschont. Bettenburgen, Spielsalons und Hamburgerketten? Nicht doch. Brüllender Verkehr, Discolärm bis in den Morgen? Keine Rede. Kleine Familienhotels, freundliche Gastgeber, köstliche Küche? Aber ja. Ein Meer, so klar und sauber, dass man noch in zehn Metern Wassertiefe die Fischschwärme blitzen sieht? Das auch. Weiterhin im Angebot: blumengeschmückte Dörfer und ein bildhübsches Städtchen, nicht zu vergessen das Erbe einer jahrtausendelangen, mythenumwobenen Geschichte.

… auch die Äolischen Inseln

Der Name „Isole Lipari“ geht auf den Ausonierkönig Liparos zurück, einen der frühen Eroberer des Archipels. Die Griechen und nach ihnen auch die Römer benannten die Inseln jedoch nach Äolus, dem Herrn der Winde: „Isole Eolie“. Beide Bezeichnungen, „Liparische Inseln“ und „Äolische Inseln“, haben ihre Anhänger, wobei erstere Version ihre Befürworter besonders auf der Insel Lipari besitzt. Die Bewohner der anderen Inseln neigen hingegen eher dem zweiten Namen zu, der auch tatsächlich als die offizielle Bezeichnung gilt. In diesem Buch wollen wir jedoch der Einfachheit halber bei den im deutschen Sprachraum gebräuchlicheren „Liparischen Inseln“ bleiben.

… ein Teil Siziliens

Gehören die Liparischen Inseln zu Sizilien – oder sind sie doch eher eine eigenständige Region für sich? Administrativ ist die Antwort klar: Alle sieben Inseln zählen zur sizilianischen Metropolregion Messina. Auch der örtliche, eindeutig sizilianisch gefärbte Dialekt und die typisch sizilianische Küche sprechen für die Zugehörigkeit zur größten Insel des Mittelmeers. Andererseits unterscheiden sich die Inseln auf vielen Gebieten deutlich von der großen Nachbarin. Die krassen sozialen Gegensätze Siziliens finden sich nur in sehr abgemilderter Form, sichtbare Armut, wie sie auf den Straßen der sizilianischen Städte so oft gegenwärtig ist, gibt es nicht. Wenn man also die Inseln zur großen Schwester rechnen möchte, und die Einwohner tun das, dann bilden sie gewissermaßen das glücklichere Sizilien, man könnte vielleicht auch sagen „Sizilien light“.

… Inseln für Individualisten

Die Sette Perle, die „Sieben Perlen“, wie die Liparischen Inseln auch poetisch genannt werden, lassen kaum einen Ferienwunsch offen. Für Schnorchler, Taucher und Segler stellt der Archipel geradezu ein Dorado dar. Kulturgeschichtlich Interessierte mit einem Faible für Vorgeschichte und Antike werden ebenso fündig wie wanderlustige Entdeckernaturen und Liebhaber der mediterranen Küche. Und für Individualisten mit ästhetischem Anspruch und dem Bedürfnis nach einem entspannten Lebensrhythmus gibt es innerhalb Europas ohnehin nur wenig vergleichbare Reiseziele.

Die Schiffsverbindungen zwischen den einzelnen Inseln sind gut und ermöglichen Kombinationen ganz nach persönlichem Gusto. Allerdings sollte man nach Möglichkeit nicht zwischen Mitte Juli und Ende August kommen, wenn sich allein auf Lipari Zehntausende meist italienischer Feriengäste um Plätze in Hotels und Restaurants raufen. Außerhalb der Hochsaison dagegen ist jede der Inseln ein Gedicht, sind Unterkunftsprobleme ein Fremdwort und die Strände weitgehend leer.

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