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Liparische Inseln
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Liparische Inseln

Erlebnis Kultur

Zeugen langer Geschichte

Aufgrund ihrer Lage waren die Liparischen Inseln über die Jahrtausende hinweg immer wieder Opfer von Invasoren und Piraten, die vieles unwiederbringlich zerstörten. Manche der kleineren Inseln blieben wegen der steten Überfälle lange Zeit sogar unbewohnt.

Gleichzeitig war der Archipel auch nie so bedeutend, dass Herrscher hier wirklich prächtige Bauten hätten errichten wollen. Normannische Kathedralen in goldglänzendem Mosaikschmuck, schwelgerische Barockpaläste oder griechische Tempelstädte wie auf Sizilien gibt es deshalb leider nicht zu bewundern. Hochklassige Monumente sind also nicht die Stärke der Inselgruppe. Dennoch hat sich der Archipel eine ganze Reihe von Relikten insbesondere aus seinen Glanzzeiten in der Vorgeschichte und während der Antike bewahrt, zu bewundern im Archäologischen Museum von Lipari.

Museo Archeologico Regionale: Das im ehemaligen Bischofspalast und weiteren Gebäuden im Umfeld der Kathedrale untergebrachte Museum ist die bedeutendste Sehenswürdigkeit des gesamten Archipels und darf ohne weiteres zu den besten Museen seiner Art in ganz Italien gerechnet werden. Chronologisch und geographisch gegliedert, präsentiert es in vorbildlicher Weise Exponate von allen Inseln, deren zeitlicher Rahmen von der Steinzeit bis ins Mittelalter reicht. Frühe Funde beweisen, wie weit die Handelsbeziehungen der Inseln bereits zur Bronzezeit reichten. Glanzlicht ist jedoch die griechische und römische Sektion, die den Ruhm des Museums begründet; zwei ihrer besonderen Höhepunkte sind eine Sammlung griechischer Theatermasken sowie die Abteilung für Unterwasserarchäologie.

Reizvolle Kirchen

La Cattedrale: Die Kathedrale auf dem Festungsberg von Lipari-Stadt steht auf uraltem heiligem Boden. Das mächtige Gotteshaus ist die wichtigste und größte der insgesamt fünf überwiegend säkularisierten und teilweise in den letzten Jahren restaurierten Kirchen des Burgbergs. Geweiht ist sie dem Inselheiligen San Bartolo, Namenspatron etwa der halben männlichen Bevölkerung von Lipari. Die heutige Kathedrale steht im Zeichen des Barock. Mehrfach umgebaut, erhebt sie sich an der Stelle einer im 16. Jh. von den Piraten Barbarossas zerstörten Vorgängerin. Eindrucksvoll ist der Kreuzgang, der noch aus den Anfängen der alten Kathedrale im 12. Jh. stammt, nach einem Erdbeben jahrhundertelang verschüttet lag und erst 1978 wiederentdeckt wurde.

Chiesa Vecchia: Das kykladenhafte kleine Kirchlein im Westen Liparis ist in gewisser Weise typisch für die Inseln – hübsch anzusehen, aber kunsthistorisch wenig spektaktulär. Atemberaubend hingegen präsentiert sich die Aussicht, die mit Ausnahme von Vulcano alle anderen Inseln des Archipels umfasst und bei gutem Wetter sogar bis Sizilien und zum Vulkan Etna reicht.

Prähistorische Stätten

Terme di San Calogero: Die Thermalanlage im Westen von Lipari stammt in ihren ältesten Gebäudeteilen aus der Zeit um 1500 v. Chr. und gehört zu den ältesten bekannten Kuranlagen überhaupt. Leider waren die Thermen zuletzt nicht mehr zu besichtigen, was sich jedoch auch eines Tages wieder ändern könnte.

Capo Graziano: Das Hochplateau der kleinen Halbinsel von Capo Graziano auf Filicudi beherbergt die runden Grundmauern eines bronzezeitlichen Dorfes, das um 2000 v. Chr. angelegt und einige Jahrhunderte später zerstört wurde. Zwar gibt es außer Mauerresten nichts Spektakuläres mehr zu sehen, da fast alle Funde ins Archäologische Museum von Lipari verbracht wurden, die schöne Aussicht und die eigentümliche Atmosphäre lohnen jedoch den Ausflug sehr.

Capo Milazzese: Auch auf dem wuchtigen Felsrücken des Capo Milazzese im Süden von Panarea entstand während der Bronzezeit eine kulturell hochstehende Siedlung, die Jahrhunderte später zerstört wurde, und auch hier begeistert vor allem die fantastische Lage hoch über dem Meer.

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