Essen gehen

Wo essen?

Drei-Gänge-Menüs bekommt man in Madrid in Restaurants und Cafeterías, die sich neben zahlreichen Bars besonders um die Gasse Cava Baja konzentrieren, wo sich der Bauch der Madrider Altstadt befindet. Zudem laden südlich der Plaza Mayor und im benachbarten Habsburgerviertel traditionsreiche Restaurants, innovative Neueröffnungen und anspruchsvolle Tapas-Bars zum Schlemmen ein. Gehobenen Ansprüchen werden die Restaurants in den Vierteln Salamanca und Retiro sowie entlang der Castellana gerecht.

Wann essen?

In Madrid wird spät zu Mittag (zwischen 14 und 16 Uhr) und zu Abend (zwischen 20 und 22 Uhr) gegessen. Erst gegen 15 Uhr sind die Restaurants für ein gepflegtes Mittagsmahl richtig voll. Abends trifft man vor 21 Uhr entweder auf eine verschlossene Tür oder outet sich als Neuankömmling.

Mittags gibt es in fast allen Restaurants ein günstiges menú del día, das ein Abendessen fast schon überflüssig macht. Es bietet zu Preisen ab 12–15 € zwar keine kulinarischen Höhenflüge, im Normalfall aber natürliche mediterrane Kost inklusive Wasser, Bier oder einem Viertel Weiß- oder Rotwein und Kaffee. Das gute Madrider Leitungswasser gibt es ohnehin gratis in jedem Lokal (fragen Sie nach agua del grifo).

Durchgehend etwas zu essen bieten Bars und Cafeterías an: Den ganzen Tag über gibt es eine große Auswahl an Tapas und bis um 12 Uhr Frühstück.

Was essen?

Auch wenn Madrid viele Hundert Kilometer vom Meer entfernt liegt: Liebhaber von Fisch und Krustentieren werden auf ihre Kosten kommen. In ihrem Fischkonsum werden die Spanier nur noch von den Japanern übertroffen. Viele Restaurants stellen in eigenen Vitrinen das Fischangebot aus.

Wer einen Madrilenen nach einem typischen Gericht der Metropole fragt, bekommt blitzschnell eine Antwort: Cocido madrileño. Dabei handelt es sich um einen herzhaften, sehr sättigenden Eintopf, dessen Zutaten (Kichererbsen, Gemüse und Fleisch) separat serviert werden. Es ist ein Gericht für die kalte Jahreszeit.

Berühmt ist Madrid für seine Tapas. Die Leckereien aller Art – von einem Stück Tortilla über frittierte Fischchen und Iberischen Schinken bis zu Oliven – werden in kleinen Portionen zu einem Getränk gereicht. Wer Lust auf mehr hat, bestellt eine Ración wie z. B. eine Platte mit Jamón Ibérico de Bellota. Gönnen Sie sich eine Tapas-Tour und ziehen Sie von Bar zu Bar, um die unterschiedlichen Köstlichkeiten zu probieren. Billig ist das im Vergleich zu einem Restaurantbesuch allerdings nicht. Qualität hat ihren Preis.

Eine Spezialität, die die Madrilenen sehr schätzen, ist eine gute Tasse Schokolade mit Churros. Das leckere Schmalzgebäck in Kombination mit flüssiger Schokolade ist allerdings nichts für Kalorienbewusste. Man probiert es am besten in einem der alteingesessenen Cafés mit Kaffeehauskultur. Die traditionellen Kaffeehäuser hatten jedoch in letzter Zeit mit internationalen Ketten zu kämpfen, fast alle haben kürzlich – zum Teil mehrmals – den Besitzer gewechselt. Konkurrenz kommt auch von jungen spanischen Cafeteros, die köstlichen Kaffee brühen.

5 Tipps für 5 Abende

Chocolatería San Ginés: Hier gibt es angeblich die beste Tasse Schokolade mit Churros. Seit Jahrzehnten ist das historische Café in einer kleinen Gasse unweit der Puerta del Sol ein Besuchermagnet.

Café de Oriente: Schöner kann man nicht in Madrid sitzen. Das Café an der Plaza de Oriente gegenüber dem Königspalast ist trotz der touristischen Lage noch immer ein Treffpunkt der Einheimischen mit einer soliden Küche.

Cervecería Alemana: Das Traditionslokal im Literatenviertel, übersetzt heißt die Bar „deutsche Bierstube“. Sie bietet exzellente Tapas. Die Tortilla de patatas besitzt Kultstatus. Schön auch zum Draußensitzen an der Plaza de Santa Ana.

Café Gijón: Das 1888 erbaute Kaffeehaus ist das Literatencafé der Stadt. Es bietet auch mittags gute Menüs, die innen oder auf der schönen Terrasse am Paseo de Recoletos serviert werden.

Restaurante Lúa: Das trendige Lokal mit der innovativen Küche von Manuel Dominguez am Paseo de Eduardo Dato ist ein Treffpunkt der Feinschmecker. Das opulente Menü hat seinen Preis, doch die kulinarische Investition lohnt sich.

Zurück