Sightseeing-Alternativen

Auszeit vom urbanen Trubel

Parque Madrid Río: Der an den Ufern des Manzanares entstandene Park bietet einer Vielzahl von Vögeln und Wassertieren ein Zuhause. Bei einem erholsamen Spaziergang passiert der Besucher 32 Brücken, einige historisch, einige von Stararchitekten neu gestaltet.

Matadero: Auf dem Areal des ehemaligen Schlachthofs lädt heute ein lebendiges Kultur- und Kunstzentrum zum Entdecken ein. Hier kann man Künstlern beim Schaffen über die Schulter schauen und jede Woche frisch entstandene Theater- und Tanzproduktionen erleben.

Bahnhof Atocha: Ein altes Bahnhofsgebäude aus Glas und Eisen kann auch als Oase der Ruhe dienen. Die wunderschöne Jugendstil-Wartehalle wurde vom Architekten Rafael Moneo zu einem subtropischen Garten umfunktioniert. Traurige Berühmtheit erlangte Atocha durch ein Blutbad am 11. März 2004 – ein eindrucksvolles Mahnmal erinnert daran.

Palacio Real de El Pardo: In dem luxuriösen Palast, der ehemaligen Sommerresidenz des spanischen Königshauses, lebte der Diktator Franco bis zu seinem Tod 1975, abgeschirmt von seinen Bürgern. Umgeben ist die Anlage von fast 16.000 Hektar Wald, der einst das Jagdgebiet der spanischen Könige war. Heute ist das vornehme Anwesen in staatlichem Besitz und darf, samt Garten, besichtigt werden – sofern dort nicht gerade hoher Staatsbesuch weilt.

Architektonische Perlen

Casa Longoria: Das außergewöhnliche Domizil des spanischen Schriftstellerverbandes ist eines der schönsten Beispiele spanischer Jugendstil-Architektur. Das Gebäude hatte der kata-lanische Architekt José Grases Riera ursprünglich für einen Bankier entworfen. Leider kann es nur von außen besichtigt werden.

Cortes: Im spanischen Parlament geht es meist hitzig zu, wenn rechte und linke Politiker aneinandergeraten. Doch dafür ist die spanische Demokratie quicklebendig. Ihr Symbol, der Congreso de los Diputados, ist ein schönes Beispiel für eine klassizistische Parlamentsarchitektur. An den regelmäßig stattfindenden Tagen der Offenen Tür kann man sich auch drinnen umschauen.

CaixaForum: Den Schweizer Architekten Herzog & Meuron gelingt nicht alles, wie die Hamburger Elbphilharmonie beweist. Das Kulturzentrum der spanischen Bank Caixo jedoch ist ein Meisterwerk, in dem regelmäßig interessante Ausstellungen stattfinden. Besonders schön ist der hängende Garten an der Außenfassade.

El Viso: Die Architektur der Moderne wird von den meisten Besuchern links liegen gelassen. Dabei ist die Siedlung mit Gebäuden des Madrider Rationalismus (und Elementen des Art decó) ein architektonisches Gesamtkunstwerk. Viele der kubischen Einfamilienhäuser haben die Jahrzehnte fast unverändert überstanden. Heute zählt das Viertel zu den beliebtesten der Stadt – und besitzt das höchste Pro-Kopf-Einkommen.

Orte der Tradition

Museo Sorolla: In Mitteleuropa ist der spanische Impressionist Joaquín Sorolla nicht so bekannt. Völlig zu Unrecht, wie man beim Besuch der romantischen Künstlervilla erfahren kann. Die ausgesprochen mediterran wirkenden Werke sind heute so populär wie zu Lebzeiten Sorollas.

Stierkampfarena Monumental de las Ventas: La Monumental nennen die Freunde des Stierkampfes die legendäre Arena ganz schlicht. Inmitten eines unansehnlichen Stadtviertels steht seit 1934 der im Neomudéjar-Stil errichtete beeindruckende Rundbau, der mit handbemalten Kacheln verziert ist. Höhepunkt der Saison ist die dem Schutzpatron von Madrid gewidmete Feria de San Isidro.

Real Fábrica de Tapices: Hinter einem unscheinbaren Ziegelsteingebäude verbirgt sich die königliche Teppichmanufaktur. Hier werden noch heute Teppiche und Gobelins – beispielsweise nach Vorlagen von Goya – in aufwendiger Handarbeit hergestellt. Es ist spannend, den Kunsthandwerkern über die Schulter zu schauen.

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