Ausgehen

Wann schläft Madrid?

Diese Frage drängt sich jedem Besucher auf, wenn er feststellt, dass das Nachtleben erst ab 23 Uhr losgeht. Vor allem am Wochenende werden Frühaufsteher noch auf Nachtschwärmer treffen, die gerade erst nach Hause zurückkehren. Madrid besitzt viele Ausgehviertel. Hotspots in der Altstadt sind die Gegend rund um die Calle Huertas und die mit Bars und Cafés übersäte Plaza Ana. Im Viertel Lavapiés trifft sich die alternative Szene. Hier geht es multikulturell zu, vom marokkanischen Café über die lateinamerikanische Tanzbar bis zum chinesischen Restaurant ist alles geboten.

Chueca und Malasaña zieht die Jungen an

Nicht nur das queere Publikum schätzt das verwinkelte Viertel Chueca in unmittelbarer Nachbarschaft zur Gran Vía. Von hier können Nachtschwärmer bequem ins benachbarte Altstadtviertel Malasaña spazieren. Dort war im 20. Jh. die Movida, die berühmte Aufbruchsbewegung der jungen Generation nach dem Tod Francos, zu Hause. Das traditionelle Ausgehviertel rund um die Plaza Dos de Mayo mit seinen kleinen Bars und Cafés zieht noch heute viel junges Publikum an. Wer überdimensionierte Diskotheken liebt, muss ins Teatro Barceló – oder Chueca und Malasaña verlassen. Das weitläufige Nachtlokal Kapital, unweit des Bahnhofes Atocha, ist eine der wichtigsten Adressen.

Hauptstadt des Musiktheaters

Das kulturelle Angebot von Madrid ist beeindruckend. Das Opernhaus Teatro Real gegenüber dem Königspalast zählt zu den besten Musiktheatern in Europa. Mit erstklassigen Konzerten wartet das Auditorio Nacional de Música am Boulevard Príncipe de Vergara auf. Die Madrilenen lieben Musicals, die Theater mit den internationalen Programmen reihen sich an der Gran Vía wie Perlen an einer Schnur auf. Die besten Zarzuelas, die für Madrid typische Form des Musiktheaters, ähnlich einer Operette, werden im Teatro de la Zarzuela in der Altstadt inszeniert.

Alternative Kulturszene im Matadero

Ein Highlight ist der frühere Schlachthof der Stadt, der Matadero. Heute ist der Komplex ein zeitgenössisches Kulturzentrum, gleich neben dem Park Madrid Río am Manzanares-Fluss, und bietet fast täglich tolle Konzerte, Performances und Theater. Tagsüber kann man den Künstlern beim Schaffen zuschauen. Der Matadero ist der Treffpunkt der alternativen Kulturszene.

Flamenco bis weit nach Mitternacht

Natürlich: Die Flamenco-Stars stammen aus Andalusien (vor allem aus den Provinzen Cádiz und Jerez) und leben im Süden Spaniens. In der spanischen Hauptstadt allerdings ist die Wahrscheinlichkeit am größten, die Besten des urspanischen Tanzes zu sehen. Legendär sind die Flamenco-Jamsessions, die jeden Mittwochabend im Café Berlin stattfinden, im Corral de la Morería und in vielen anderen Lokalen werden täglich Liveshows geboten.

5 Tipps für 5 Nächte

Kapital: Eine der eindrucksvollsten Möglichkeiten, das Tanzbein zu

schwingen, und bis maximal 6 Uhr morgens geöffnet. Geboten werden unterschiedlichste Säle und Musikrichtungen, allerdings ist der Besuch kein billiges Vergnügen.

Teatro Barceló: Viele nennen es noch immer Pacha, so hieß die populäre Diskothek in einem spektakulären Art-déco-Gebäude früher. Bekannte spanische DJs legen hier auf.

Viva Madrid: Bereits 1856 wurde die legendäre Bar gegründet, die noch immer ein fester Bestandteil des Madrider Nachtlebens ist. Nicht vor Mitternacht kommen!

Museo Chicote: Als Perico Chicote, der ehemalige Barmann des Madrider Ritz, 1931 diese Bar eröffnete, schuf er Spaniens berühmteste Nachtbar überhaupt.

Café Central: Für Liebhaber des Jazz ist das Café unweit der Plaza Santa Ana seit Jahrzehnten eine feste Größe. Das wunderschöne Musiklokal hat schon mehr als 10.000 Konzerte gesehen.

Zurück