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Mailand

Orientiert in Mailand

Historischer Stadtkern

In Mailand kann man sich leicht orientieren. Die Stadt ist in neun Stadtbezirke (municipi) unterteilt, von denen hauptsächlich das Municipio 1 Centro storico, historisches Zentrum, touristisch bedeutsam ist. Herz und Mittelpunkt der Stadt ist der Duomo Santa Maria Nascente. Vom Dom sind es durch die prächtige Galleria Vittorio Emanuele II nur wenige Schritte zum Opernhaus Teatro alla Scala und von hier nur ein Katzensprung in das Quadrilatero d’Oro, eines der berühmtesten Modeviertel der Welt, oder in das ehemalige Künstlerviertel Brera mit der Pinakothek. Mailand können Sie sich erlaufen: Die meisten Ziele sind vom Dom aus in weniger als einer halben Stunde zu Fuß zu erreichen, auch die Navigli, die antiken Wasserkanäle, wo nachts das Leben tobt.

Ringe der Stadt

Ein Blick auf den Stadtplan lässt nachvollziehen, wie sich die Metropole im Laufe der Jahrhunderte in konzentrischen Ringen ausgehend vom Domplatz ausdehnte. Der heutige innere Ring, die Cerchia dei Navigli, erhielt seinen Namen von dem naviglio, Kanal, der genau dort floss, wo sich einst die mittelalterlichen Stadtmauern erhoben. Noch stehen einige der alten Stadttore wie die Porta Ticinese auf dem gleichnamigen Corso oder die Porta Nuova auf der Via Manzoni. Bis in die 1930er-Jahre lagen einige der Kanäle zum Beispiel in der Via Fatebenefratelli oder der Via San Marco noch offen. Heute ist dort ein Parkplatz und zweimal in der Woche ein Markt.

Der zweite Kreis lässt sich ebenfalls gut auf der Karte erkennen: die Cerchia delle mura spagnole (oder Cerchia dei Bastioni), der spanische Verteidigungsgürtel aus dem 16. Jh., der an der Porta Romana noch teilweise sichtbar ist. Wer mit der Tram-Linie 9 vom Hauptbahnhof zu den Navigli fährt, entdeckt noch Mauerreste. Ende des 19. Jh. wuchs Mailand um einen weiteren Ring, die Circonvallazione esterna, die heute größtenteils von Buslinien befahren wird.

Ein neues Mailand entsteht

Mailand hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert, man sieht es der Stadt schon von Weitem an. Noch bis nach der Jahrtausendwende ragten nur vereinzelt Bauwerke mit über 100 m Höhe aus dem Dächermeer, heute reckt sich im ehemals heruntergekommenen Viertel Porta Nuova eine komplett neue Skyline mit grandiosen Glas- und Stahltürmen in den Himmel, die meisten noch keine zehn Jahre alt. Auf der kreisrunden Piazza Gae Aulenti funkeln die geschwungenen Glasbauten des Torre UniCredit, des mit 231 m höchsten Gebäudes Italiens. Das Stadterneuerungs-Projekt Porta Nuova, eines der größten Europas, erhielt 2018 den MIPIM-Award – den „Oscar der Immobilienbranche“ – in der Kategorie „Best Urban Regeneration Project“.

Und es wird weiter gebaut, geplant, gegraben: Zurzeit wächst die Stadt auf dem ehemaligen Messegelände „Ex-Fiera“ in die Höhe. Stararchitekten wie Zaha Hadid, Daniel Libeskind und Arata Isozaki entwarfen das Quartier City Life, eine Mischform aus Geschäfts- und Wohnbebauung: elegante Wohnsiedlungen, die sich um drei spektakuläre Wolkenkratzer gruppieren, umgeben von einem rund 170.000 m2 großen, von Wasserläufen durchzogenen Park mit Tausenden Bäumen und installierten Kunstwerken.

Mailands U-Bahn-Netz erhält eine neue, fünfte Linie: Die Metro M4 (blau), die künftig den Stadtflughafen Linate mit dem Zentrum verbinden und bis zum Stadtgebiet Lorenteggio reichen soll. Großbaustellen begegnen Sie z. B. auf der Piazza San Babila oder vor der Basilica Sant’Ambrogio.

Grünes Mailand

Mailand legt immer mehr Wert auf Begrünung: Sehenswert ist die 2018 eingeweihte Biblioteca degli Alberi im Stadtviertel Porta Nuova. Direkt daneben thront der Bosco Verticale (vertikaler Wald): zwei preisgekrönte Wohntürme, an deren Außenfassaden Tausende Bäume, Büsche und Pflanzen wachsen. Beliebte Ruheoasen sind der Parco Sempione hinter dem Castello Sforzesco mit Aussichtsturm, Sportarena und Aquarium, die Giardini Pubblici Indro Montanelli, die sich mit einem sehenswerten Museum für Naturgeschichte und dem Planetarium zwischen dem Corso Venezia und den Schutzwällen der Porta Venezia erstrecken, sowie das Kleinod Giardini di Villa Reale mit kleinem See direkt gegenüber, einer der ersten „Englischen Gärten“ Mailands.

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