Erlebnis Natur & Kultur

Naturschutzgebiete

Die Marken bieten herrliche Natur, jedoch nicht überall – die dicht besiedelten und verkehrsgeplagten Täler an der Küste zählen nicht zu den Highlights. Landschaftlicher Höhepunkt ist sicher der Parco Nazionale dei Monti Sibillini in der gleichnamigen Gebirgsgruppe, in der man auf der Suche nach Einsamkeit genauso glücklich wird wie als (Hoch-)Gebirgswanderer.

Badefreunde kommen hingegen in den beiden Regionalparks an der Küste voll auf ihre Kosten: Der endlose Sandstrand der Adriaküste wird ganz im Norden vom Parco Regionale Monte San Bartolo mit hübschen Buchten unterbrochen, weiter südlich bei Ancona vom Parco Naturale del Conero, dem fast 600 m hohen Vorgebirge mit spektakulärer Steilküste und wunderschönen Badebuchten.

Höhlen-Star

Die Grotte di Frasassi sind ein atemberaubendes Höhlensystem im Westen der Marken, das man auf keinen Fall verpassen sollte. Allein in der zentralen Höhle mit einer Fläche von 120 x 180 m und einer Höhe von 200 m könnte man den Mailänder Dom aufstellen, hinzu kommen die skurrilen, über Abertausende von Jahren entstandenen Tropfstein-Formationen, die die Besucher in Scharen anlocken.

Auf den Spuren der Antike

Die antike Via Flaminia führte von Rom nach Fano, wo noch zahlreiche Spuren der römischen Antike zu sehen sind. Auf dem Weg, in der Schlucht Gola del Furlo kann man einen römischen Straßentunnel aus dem 1. Jh. n.  Chr. bewundern.

Anconas Hafen wird von einem römischen Triumphbogen geschmückt, und das Ausgrabungsgelände des antiken Sentinum bei  Sassoferrato ist wohl das bedeutendste der Region.

Urbinos Renaissance-Highlight

La Casa nannte Federico da Montefeltro in aller Bescheidenheit seinen imposanten Palazzo Ducale in Urbino – angesichts des 200 Räume umfassenden Meisterwerks der Renaissance-Architektur mehr als eine Untertreibung. Die größten Architekten seiner Zeit engagierte Federico für den Bau dieser Residenz, in der sich bald alles versammelte, was im höfischen Leben des damaligen Italien Rang und Namen hatte. Heute beherbergt „La Casa“ in der angeschlossenen Nationalgalerie Meisterwerke großer Künstler. Aber bei aller Pracht ist doch ein Höhepunkt des Palastes das winzig kleine Studiolo, das einzigartige Studierzimmer des gelehrten Herzogs. Nicht zuletzt wegen Federicos Prachtresidenz ist die Stadt heute ein beliebtes Ziel für Kulturreisende.

Sakrale Wunder

Noch eine „Casa“ ist in den Marken allseits bekannt: die Santa Casa von Loreto, das „Heilige Haus“, in dem Maria geboren und das von Engeln im Flug von Nazareth hierher gebracht worden sein soll. Heute ist Loreto eines der meistbesuchten Pilgerziele Europas.

Hinzu kommen zahlreiche kleine, fast versteckte Kirchen und Klöster wie beispielsweise die Abbadia di Fiastra in einem Naturschutzgebiet.

Wunderschön und völlig abgeschieden liegt auch das Kloster Fonte Avellana unterhalb des Monte Catria. Der berühmte Renaissance-Dichter Dante Alighieri weilte hier im frühen 14. Jh. im Exil und verewigte es in seiner „Göttlichen Komödie“.

Provinzmuseen und -theater

Das Museum der Weinetiketten in Cupramontana, das Museum des Akkordeons in Castelfidardo, das Papier-und-Wasserzeichen-Museum in Fabriano und nicht zu vergessen das Giacomo-Leopardi-Museum in Recanati – unterwegs in den Marken stößt man auf eine ganze Reihe von kuriosen Sammlungen, die alle eine Besichtung wert sind. Staunen kann man auch über die vielen kleinen Provinztheater in historischer Ausstattung, oft auch in den kleinsten Dörfern, die in aller Regel heute noch bespielt werden.

Opernland Marken

Gioachino Rossini, Komponist des „Barbiers von Sevilla“, ist sicher einer der berühmtesten Marchigiani. In seiner Heimatstadt Pesaro, wo er im Februar 1792 geboren wurde, findet seit 1980 alljährlich ein weit über die Grenzen hinaus bekanntes Festival statt, das Rossini Opera Festival (ROF). Der Online-Verkauf startet im April.

Und auch in Macerata wird alljährlich beim Open-Air-Festival große Oper gegeben. Ganz besonders eindrucksvoll ist hier allein schon der Aufführungsort Sferisterio, eine Ballspiel-Arena aus dem 19. Jh.

Zurück