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Menorca

Erlebnis Kultur

Erlebnis Kultur
Spuren der Geschichte

Menorca lässt sich als eine Art Freilichtmuseum betrachten, denn zwischen Maó im Osten und Ciutadella im Westen sind etwa 275 bedeutende Fundstücke aus prähistorischer Zeit erhalten. Es handelt sich um Zeugnisse aus der sogenannten Talaiot-Kultur, der ersten Hochkultur der Balearen, die von etwa 1700 v. Chr. bis zur Ankunft der Römer im 2. Jh. v. Chr. dauerte. Sie sind nunmehr wichtiger Teil des kulturellen Erbes der Insel. Auch Römer und Mauren hinterließen Spuren, die weithin sichtbar sind. Die jüngere Geschichte ist auf Menorca ebenfalls sehr präsent: Der lange Widerstand der republikanisch gesinnten Menorquiner, die im Spanischen Bürgerkrieg (1936–1939) fast geschlossen gegen Franco kämpften, zeigt sich bis in die Gegenwart mit bedrückender Deutlichkeit, zum Beispiel am Gefängnis in Maó.

Torre d’en Gaumés

Beim Rundgang durch eine der größten prähistorischen Siedlungen der Balearen lässt sich viel über die Talaiot-Kultur lernen. Zwischen Alaior und Cala en Porter sind die Reste mehrerer Häuser, eines Bewässerungssystems sowie einiger Wohn- und Wachtürme zu bestaunen.

Teatre Principal de Maó

Im Jahr 1829 eingeweiht und originalgetreu renoviert, ist Maós Opernbühne eigenen Angaben zufolge sogar das älteste Opernhaus Spaniens. Für bis zu 1000 Gäste werden nicht nur Arien geschmettert; es gibt auch Pop- und Jazz-Konzerte, Lesungen und vieles mehr. Tagsüber sind nach Voranmeldung auch Besichtigungen möglich.

La Mola Fortalesa Isabel II

Die Mauern der Küstenfestung von 1875, gelegen an der Hafeneinfahrt von Maó, sahen bis zum Ausbruch des Bürgerkriegs stets friedliche Zeiten. Dann ließ Diktator Franco dort eines seiner berüchtigsten Foltergefängnisse errichten. Die Festung kann ganzjährig besichtigt werden.

Museu de Menorca

Reich bestückt mit Dauerexponaten zeigt das beste Museum der Insel in Maó regelmäßig interessante Wechselausstellungen. Das ehemalige Franziskanerkloster wird unter anderem mit maurischer Glaskunst, römischen Relikten und wertvollen Fundstücken aus der prähistorischen Talaiot-Zeit bespielt.

Castell de Santa Águeda

Eine Wanderung als anschauliche Zeitreise ins arabische Minurka: Wer hinaufsteigt zum Castell de Santa Águeda (Sen Agaiz), sieht zwei Wachtürme und eine Waffenkammer aus der arabischen Epoche Menorcas (903–1287). Auch die Grundmauern der Hauptfestung, die hier 264 Meter über dem Meer auf dem dritthöchsten Berg erbaut wurde, sind gut zu erkennen. Die Hafenstädte Ciutadella und Maó erhielten zwar ebenfalls neue Wehrmauern, aber die Bergfestung war eindeutig militärisches Rückrat der neuen Machthaber, die sich auf Menorca knapp 60 Jahre länger behaupten konnten als auf den restlichen Balearen. → Wanderung 7

Festes – Lebensfreude pur

Besonders bedeutsam auf Menorca sind die Patronatsfeste, die von Frühling bis zum Spätsommer in nahezu jeder Inselgemeinde zelebriert werden. Zutaten der jeweils mehrtägigen Feierlichkeiten sind Reitkunst auf bunt geschmückten Pferden (Kavalkaden, Lanzenreiter-Wettkämpfe, Wettreiten), Festumzüge mit gigantischen, fantasievoll gestalteten Pappfiguren und Musik. Zu den Festes de Sant Joan in Ciutadella im Juni und den Festes de la Mare de Déu de Gràcia in Maó im September strömen Besucher aus allen Ecken Spaniens. Nicht ganz so voll und sehr authentisch: die Festes de Sant Llorenç in Alaior.

Musik-Höhle Es Cau

Nicht wenige Insulaner sind überzeugt: Nur wer erlebt hat, wie sich Töchter und Söhne Menorcas spät abends nach getaner Arbeit in der in den Fels geschlagenen Bar Es Cau treffen, um Gitarre zu spielen und zu singen, hat wirklich etwas über das Leben auf der zweitgrößten Baleareninsel gelernt. Die Kultkneipe in der Cala Corp bei Maó öffnet jeden Abend erst kurz vor Mitternacht. Das Wachbleiben lohnt sich!

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