Orientiert in Moskau

Stadt und Stadtviertel
Historischer Stadtkern

Unbestrittenes Zentrum der Metropole ist der Rote Platz. Wer ihn zum ersten Mal betritt, ist ergriffen, schlicht überwältigt, besonders in den Abendstunden, wenn sich eine wohltuende Ruhe über ihn legt. Die letzten Strahlen der tief stehenden Sonne tauchen die Basilius-Kathedrale in warmes Licht. Mit Einbruch der Dämmerung setzen die Scheinwerfer ein Bauwerk nach dem nächsten effektvoll in Szene. Und wenn zuletzt die rubinroten Sterne auf den Kremltürmen zu leuchten beginnen – dann heißt der Rote Platz Sie willkommen im Osten Europas!

Zusammen mit dem Kreml auf der einen und dem Viertel Kitaj-gorod auf der anderen Seite stellt der Rote Platz den historischen Kern der Stadt dar. Von hier dehnte sich Moskau seit dem 12. Jh. aus, und das nach einem denkbar einfachen Prinzip: wie ein Stein, der im Wasser seine Kreise zieht.

Das Moskauer Ringprinzip

Mit einem Blick auf die Karte sind die Kreise, bei denen es sich z. T. um Halbkreise handelt, deutlich zu erkennen. An dem ersten, der den historischen Kern der Stadt umschließt, reihen sich berühmte Bauwerke wie das legendäre Bolschoj-Theater oder die russische Duma aneinander. Der zweite, genannt Boulevardring, verläuft rund 800 Meter weiter außen. Ihn säumen herrschaftliche Villen, in denen Theater, Museen, Cafés und Restaurants residieren. Der dritte Ring ist der Gartenring, der auf mehreren Spuren das Moskauer Zentrum umkreist. Die einstigen Gärten an seinem Rand sind lange verschwunden, vor Kurzem aber wurden immerhin ein paar Bäume gepflanzt. In den Außenbezirken folgen weitere Ringe: Metroring und Eisenbahnring, Dritter und Vierter Transportring, zuletzt der Autobahnring, der über weite Strecken identisch ist mit der Moskauer Stadtgrenze.

Zentrum

Verweilen wir aber zunächst im Zentrum der Stadt – dort, wo Moskau am schönsten ist: wo sich hinter jeder Ecke eine kleine Kirche versteckt, wo sich klassizistische Säulen mit barocken Gesimsen abwechseln und Jugendstil-Mosaike mit altrussischen Zeltdächern. Alle paar Meter blitzen außerdem die Spuren der sowjetischen Zeit auf, hier ein in Stein gemeißeltes Leninporträt am Giebel, dort ein Hammer-und-Sichel-Symbol am Geländer.

Durchzogen wird das Zentrum von mehreren Radialstraßen, die sternförmig aus der Stadt hinausführen. Zwischen ihnen liegen die sieben Innenstadtviertel, die sich somit – wie die Stücke einer Torte – um den historischen Kern herum gruppieren. Jedes Viertel steht dabei für eine besondere Seite der Stadt. Hip und kreativ geht’s in Jakimanka zu, ruhig und gediegen dagegen in Chamowniki. Das vielgerühmte „alte Moskau“ findet man vor allem in Basmanny und Samoskworetschje. Schick und „westlich“ wiederum ist das Gebiet im Osten der Twerskaja. Der Arbat schließlich zieht viele Touristen an, das Viertel westlich der Twerskaja besonders die intellektuelle Oberschicht.

Außenbezirke

Hinter dem Gartenring, der das Zentrum begrenzt, erstrecken sich die Moskauer Außenbezirke. In ihnen hat das sowjetische Erbe klar die Oberhand: Monumentale Fassaden aus der Stalinzeit säumen unendlich breite Straßen, weitläufige Plattenbausiedlungen ziehen sich bis zum Horizont. Auf den ersten Blick wirkt das Moskau der Außenbezirke alles andere als einladend. Gleichwohl befinden sich hier Ausflugsziele, die zu den Highlights der Stadt zählen: von der UNESCO-geschützten Kathedrale in Kolomenskoje über das liebreizende Neue Jungfrauenkloster bis zu spannenden Museen, die sich unterschiedlichsten Themen widmen.

Umland

Im Moskauer Umland breitet sich die wellige Landschaft der osteuropäischen Ebene aus. Hier haben die Moskowiter ihre Datschen, hier verbringen sie im Sommer ihre Wochenenden. Auch Gäste der Stadt sollten mindestens einmal ins Moskauer Umland vorstoßen: in den Wald von Peredelkino, wo sich die Datschen von Boris Pasternak und etlichen anderen Schriftstellern verstecken; nach Sergijew Possad, wo eines der wichtigsten Klöster des gesamten Landes steht; oder nach Archangelskoje, wo ein herrliches Schlosspark-Ensemble dazu einlädt, die Seele baumeln zu lassen.

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