Michael Müller Verlag Logo
mmtravel | WEB-APP
Nordseeküste Schleswig-Holstein
Michael Müller Verlag Logo
mmtravel | WEB-APP
Nordseeküste Schleswig-Holstein

Orientiert an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins

… von Deichen geprägt

Auf den ersten Blick ist die Nordseeküste Schleswig-Holsteins v. a. eines: flach. Es gibt keine Berge, allenfalls ein paar bescheidene Hügel im Binnenland. Die auffälligsten Erhebungen sind die unendlich langen Deiche, auf denen unzählige Schafe als zuverlässige Rasenmäher ihren Dienst tun. Und entlang der Deichlinie erstrecken sich weite Salzwiesen und fruchtbares Marschland, die dem Meer mühsam abgerungen wurden. Die Nordsee hat die Küste im Laufe der Geschichte immer wieder mit gewaltigen Sturmfluten heimgesucht. Auch heute noch knabbern die Fluten oft zerstörerisch an den in den letzten Jahren im Schnitt auf 8,70 m erhöhten Festlandsdeichen, v. a. im Herbst und Winter. Natürliche lange Sandstrände sucht man an der Küste deshalb vergebens, sieht man einmal vom Strandparadies St. Peter-Ording und den Inselstränden von Sylt, Föhr und Amrum ab.

… von traumhaften Inseln und dem Wattenmeer flankiert

10–30 km vor der Küste liegen die fünf Nordfriesischen Inseln und die zehn weltweit einmaligen Halligen, deren Charakter mit dem nahen Festland kaum vergleichbar ist. Zwischen den Inseln und dem Festland erstreckt sich das flache Wattenmeer, das von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt wurde. Was bei Ebbe an eine schlammige Wüstenlandschaft erinnert, beherbergt eine Fülle von v. a. sehr kleinen Lebewesen, die sich auf einer Wattwanderung entdecken lassen. Etwa alle sechs Stunden setzt die Flut ein und sorgt dafür, dass das „richtige“ Meer zurückkommt. Jenseits des Wattenmeeres thront 70 km vom Festland entfernt inmitten der Deutschen Bucht das kleine Helgoland und lebt von seinem Mythos als Deutschlands einzige Felseninsel.

… der nördlichste Zipfel der Republik

List auf Sylt ist die nördlichste Gemeinde Deutschlands und ragt bis dicht an die dänische Insel Rømø heran. Auch der nördlichste deutsche Festlandspunkt liegt in Nordfriesland, und zwar im erst 1981 erbauten Rickelsbüller Koog, der seitdem die Grenze zu Dänemark markiert. Von hier zieht sich die Nordseeküste weit hinunter bis an die Elbmündung. Der vornehmlich aus Nordwesten kommende Wind trifft hier weitgehend ungebremst auf die Küste trifft, was durchaus seine Vorteile hat: Wegen der ständigen Brise sind lange Regenperioden an der Westküste und erst recht auf den Inseln eher selten, zumal sich die Wolken oft erst über dem etwas hügeligeren Binnenland entladen.

… dünn besiedelt

Der nördlichste Zipfel Deutschlands gehört zu den bevölkerungsärmsten Regionen der Republik, die wenigen Städte haben allenfalls Kleinstadtformat. Dazwischen warten beschauliche, von sattgrünem Bauernland umgebene Kirchdörfer und in Küstennähe die von Kanälen und Wassergräben durchzogenen Köge auf ihre Entdeckung. Alles in allem also nichts für Event- und Shoppingbegeisterte, sondern eine Region zum Radeln und Baden – aber v. a. auch ein Refugium für alle, die weite Landschaften lieben und Ruhe und Erholung suchen.

… trotz touristischer Erschlossenheit nicht überlaufen

Vom Massentourismus mit seinen unschönen Begleiterscheinungen blieb die Nordseeküste Schleswig-Holsteins bis auf wenige Ausnahmen verschont, obwohl die Region jährlich insgesamt 2 Mio. Gäste mit etwa 15 Mio. Übernachtungen zu verzeichnen hat. Der Andrang konzentriert sich aber nur auf wenige Ferienorte. An der Küste ist dies v. a. der Bade- und Strandhotspot St. Peter-Ording mit ca. 3 Mio. Übernachtungen im Jahr. Mit weitem Abstand in der Gunst der Urlauber folgt Büsum (1,9 Mio. Übernachtungen pro Jahr). Voll wird es im Sommer v. a. auch auf Sylt (7 Mio. Übernachtungen) und mitunter auch auf Föhr (1,9 Mio. Übernachtungen), doch auch hier findet sich selbst in der Hochsaison immer noch ein ruhiges Plätzchen. Bettenburgen existieren als Relikte des Baubooms der 1970er- und 80er-Jahre nur wenige. Dennoch ist die Baulust ungebrochen, man zielt jetzt aber eher auf nachhaltigen Tourismus und auch auf gut betuchte Kundschaft. Vielerorts entstehen derzeit komfortabel ausgestattete Ferienhäuser, natürlich fast ausschließlich im Friesenhausstil und mit stilechtem Reetdach.

Zurück