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Oberitalienische Seen
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Oberitalienische Seen

Baden und Aktivurlaub

Wasserqualität und Umwelt

Als Vorreiter für die Sauberkeit seines Wassers gilt seit den neunziger Jahren der Gardasee mit einer vorbildlichen Ringkanalisation und einer großen Kläranlage bei Peschiera. Erfreulicherweise soll auch am Comer See ein solch umfassendes Abwassersystem gebaut werden, denn der Seearm, an dessen Ende die Stadt Como liegt, hat keinen natürlichen Abfluss. Iseo-See, Luganer See und Lago Maggiore schneiden in dieser Hinsicht noch nicht so gut ab – hier gibt es keine ortsübergreifende Abwasserregelung und nicht überall arbeiten die Kläranlagen effektiv.

Die Umweltorganisation Legambiente untersucht alljährlich die Wasserqualität der italienischen Seen und hat vor allem die Badegewässer Kalterer See, Montiggler Seen, Völser Weiher und Lago di Molveno in Trentino-Südtirol mit den höchsten Bewertungen, nämlich 4 bzw. 5 „Vele Blu“ (Blaue Segel) ausgezeichnet. Und auch die begehrte „Bandiera Blu“ (Blaue Flagge) der Stiftung für Umwelterziehung, die sauberes Wasser und Umweltfreundlichkeit bewertet, wurde 2022 mehrfach vergeben, nämlich an die Badeorte Cannobio und Cannero Riviera am Lago Maggiore, an Gardone Riviera am Gardasee und an die Seen Lago di Caldonazzo und Lago di Levico in Trentino-Südtirol.

2022 stand bedingt durch den Klimawandel der Fluss Po, der längste Italiens, nach einer monatelangen Dürreperiode vor der Austrocknung – ein Phänomen, das voraussichtlich nicht singulär bleiben wird. Die potenziellen Abflussmengen der oberitalienischen Seen sollen deshalb in den nächsten Jahren deutlich erhöht werden. Dies ruft jedoch Widerspruch hervor, da das abfließende Wasser für die Poebene nicht ausreichen, dafür aber die Seeregion schädigen würde. Eine nachhaltige Lösung wird gesucht.

Ein Problem manch kleinerer Gewässer in den Südalpen ist das sog. „Umkippen“, verursacht durch übermäßige Nährstoffzufuhr der Landwirtschaft. In Südtirol und im Trentino wird dieser Gefahr allerdings schon lange sehr entschieden entgegengetreten, sodass die gewissenhaft überwachten Südtiroler Badeseen als musterhaft gelten. An den weiter südlich gelegenen, lombardischen Gewässern Lago di Varese, Lago di Pusiano und Lago di Alserio mussten dagegen bisher teilweise Badeverbote ausgesprochen werden – doch das Problem ist erkannt und es scheint Besserung in Sicht.

Badespaß, Surfspots und mehr

Die natürlichen Gegebenheiten sind bestens: flache Wiesenufer, die im Gegensatz zu den Adria- und Rivierastränden oft Baumschatten bieten, beständig aus Alpen und Poebene herüberwehende Winde, die Windsurfern und Seglern optimale Gegebenheiten bieten, dazu das teils alpin steile, teils sanft ausgleitende Berg- und Hügelrelief, das die Seen umgibt – ideal für Wanderer und Mountainbiker, aber auch für panoramareiche Seilbahnen und spektakuläre Höhenstraßen, die vor allem von motorisierten Bikern geschätzt werden.

Windsurfer am Gardasee: Das Windsurfmekka Europas heißt Torbole, es wird zu den besten Spots der Welt gezählt. Wenn nachmittags die Ora aus Süden bläst, bevölkern schnell hunderte von bunten Segeln das nördliche Seeende..

Kitesport am Lago d’Idro: Die Gemeinde der wagemutigen Kitesurfer trifft sich am Nordufer des kühlen Alpensees, der Spot gilt als einer der windsichersten in Italien.

Domaso und Colico: Ein Zeltplatz drängt sich an den nächsten am 2 km langen Strand von Domaso, er ist der längste am Comer See. Hier und im gegenüberliegenden Colico treffen sich Surf-Profis und solche, die es werden wollen. Eine Herausforderung für die Surfer in Domaso ist der Trip zum schönen Kloster Abbazia di Piona am anderen Seeufer das nur rund 2 km entfernt in südlicher Richtung liegt. Bei Südwind kann man von dort dann wieder bequem zurücksurfen.

Strand von Feriolo: Am langen Sandstrand in der westlichen Mitte des Lago Maggiore wähnt man sich fast am Mittelmeer.

Badeurlaub in Cannobio: Auch hier treffen sich Campingurlauber am langen Strand im Norden des Lago Maggiore, das Städtchen gehört zu den malerischsten am See.

Klettern an den Seen: Die senkrecht hinter Arco ansteigenden Felswände sind ein Dorado für Freeclimber am Gardasee. Kletterer treffen sich an den Marmitte dei Giganti bei Torbole. Aber auch in den Felsen nördlich von Maccagno am Lago Maggiore kann man einen spektakulären Klettergarten genießen.

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