Ausgehen

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Der perfekte Ausklang

Die Osloer wissen, wie man die Nacht zum Tag macht. Sogar unter der Woche haben viele Bars bis 3 Uhr nachts geöffnet, am Wochenende wird noch eine halbe Stunde drangehängt. Dabei spielt sich das Nachtleben in drei Bereichen ab, die sich gut miteinander verbinden lassen: Rund um die Karl Johans Gate liegen Nachtclubs, Cocktailbars und traditionelle Gastropubs. Übrigens: Bei alteingesessenen Lokalen mit viel Holz in der Einrichtung spricht man von „brunpub“.

Die beim Dom abzweigende Storgata und der Platz Youngstorget sind klassische Ziele fürs junge und studentische Publikum, mit ungezwungenen Bars und ungewöhnlichen Konzepten. Und im ohnehin quirligen Viertel Grünerløkka mit einer Vorliebe für Bier hat man die Wahl zwischen Bars und Brauereipubs. Das gastronomische Angebot in der Seestadt Aker Brygge, wo es tagsüber sehr gesellig zugeht, konzentriert sich vor allem auf Speiselokale. Länger als bis Mitternacht hat dort fast kein Lokal geöffnet.

Renaissance der Brauereischänken

Ein handwerklich hergestelltes Bier aus einer kleinen Brauerei mit witzigem Etikett gehört zur Standardausrüstung der Nachtschwärmer. Seit zwei Jahrhunderten wird in Oslo Bier gebraut. Die ersten Brauereien belegten ursprünglich große Grundstücke im Stadtgebiet, sind inzwischen jedoch längst ausgezogen. Nachdem die Brauerei Ringnes im Jahr 2001 in Grünerløkka ihr letztes Bier abgefüllt hatte (dort befinden sich heute Geschäfte, Wohnungen und ein Kino), gab es lange nur noch eine einzige Brauerei in der ganzen norwegischen Hauptstadt: die Oslo Mikrobryggeri, die sich seit 1989 hält. Zehn Jahre später hat man in Norwegen ganze 80 neue Kleinbrauereien gezählt, einige davon sind in Oslo angesiedelt. Da gibt es die Lokale, in denen man Blick auf die Biertanks hat, und Bars, wo nur die Zapfhähne verraten, dass hier selbst gebraut wird.

Kultur trotz Sprachbarriere

Mit mehreren Theatern, zahlreichen Livemusikbühnen und der weltbekannten Oper ist Oslo eine ernstzunehmende Kulturstadt. Allerdings überwiegen in den Repertoires der großen Häuser (die im Sommer Pause machen!) Aufführungen in der Landessprache bzw. ihren zwei Varietäten. Wer des Norwegischen nicht mächtig ist, geht entweder in die Oper (englische Untertitel), ins Kino (Originalfassung mit norwegischen Untertiteln) oder auf ein Konzert.

5 Tipps für 5 Abende

Summit Bar – Cocktail mit Aussicht: Die verglaste Bar im 21. Stock eines Radisson-Hotels bietet einen vorzüglichen Blick auf Oslo. Auch die Cocktails und die schicke, von den Snøhetta-Architekten gestaltete Einrichtung können sich sehen lassen. Der ideale Auftakt für einen Oslo-Besuch!

Blå und Grünerløkka Brygghus – Jazz und Bier: Nach zwei Tagen in der norwegischen Hauptstadt hat man viel moderne Architektur aus Glas und Beton gesehen. Zeit für einen Kontrast, den zum Beispiel der gemütliche Jazzclub „Blau“ bietet. Und hinterher geht’s auf ein Craftbier in die nahe Brauereischänke von Grünerløkka.

Oper (Den Norske Opera & Ballett) – Bühne ohne Sprachbarriere: Das architektonische Wahrzeichen schaut sich jeder Oslo-Besucher von außen an, aber nicht viele gehen hinein. Dabei erfordern Ballette und Konzerte nicht unbedingt Kenntnisse in der Landessprache, und Opern werden von englischen Untertiteln begleitet. Während der Sommerpause werden immerhin Führungen angeboten – sogar auf Deutsch.

Internasjonalen – rote Retrobar: Die „Internationale“ hat ihren Namen tatsächlich vom Kampflied der Sozialisten und liegt passenderweise im selben Gebäude wie der Hauptsitz der norwegischen Arbeiterpartei. Dort, am Youngstorget, hat man noch viele weitere Ausgehlokale zur Auswahl.

Cinemateket – alternatives Kino: Da ausländische Filme in Norwegen nicht synchronisiert, sondern in Originalfassung mit Untertiteln gezeigt werden, lohnt sich der Blick ins Programm auch für Touristen. Dieses unabhängige Kino bietet immer eine spannende Auswahl an Klassikern und Neuheiten.

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