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Piemont mit Ausflügen ins Aostatal
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Piemont mit Ausflügen ins Aostatal

Gourmetregion

Tartufo bianco

Der weiße Trüffel ist der sicherlich kostbarste kulinarische Rohstoff des Piemont, der die Feinschmecker jeden Herbst in Scharen nach Alba und in die umliegenden Orte lockt. Denn dann ist Trüffelzeit und die versierten Trüffelsucher machen sich mit ihren eifrigen Hunden auf die Suche nach dem weißen Gold. Manche von ihnen kann man zwar auf ihren frühmorgendlichen Touren durch den Herbstnebel begleiten – seine geheimen Fundstellen wird aber sicher kein Trifolaio je verraten. Was nicht verwundert, denn die Preise auf der Trüffelmesse in Alba sind enorm. In den Genuss des Tuber Magnatum Pico, des weißen Alba-Trüffels, kommt man in den Restaurants vor Ort. Im Herbst fehlt auf fast keiner Karte der Zusatz „al tartufo bianco“.

Geburtsort des Slow Food

Lange bevor Nachhaltigkeit, Nose-to-Tail und „km 0“ in aller Munde waren, gab es im Piemont schon Slow Food. Genau genommen seit 1986 gibt es die von Carlo Petrini in seiner Heimatstadt Bra gegründete Bewegung, die sich erfolgreich für das kulinarische Erbe des Piemont – und ganz Italiens – einsetzt. Das Ergebnis dieses Engagements für gutes Essen kann man in der Region in vielen Restaurants im Zeichen der Schnecke eindrucksvoll genießen.

Pasta, Risotto und Polenta

Was andernorts als Sättigungsbeilage gilt, spielt hier die Hauptrolle: Die Qualität der Tajarin – der piemontesischen Variante der Tagliatelle – wird an der Anzahl der verarbeiteten Eidotter gemessen (50 „tuorli“ pro Kilo sind nichts Ungewöhnliches). Die ravioli-ähnlichen Agnolotti al plin sind handgemachte kleine Kunstwerke und werden mit Bratensoße serviert. Das Gleiche gilt übrigens für den Risotto aus der Po-Ebene, wo die besten Reissorten des Landes wachsen, die Zahl der unterschiedlichen Zubereitungsarten ist schier unendlich. Nicht zu vergessen die zünftige Polenta in den Bergen und im Aostatal.

Castelmagno & Co

Die Vielfalt an Käsesorten im Piemont ist beachtlich. Bekannt ist der beliebte Toma Piemontese, ebenso der pikante Bergkäse Castelmagno, der ausschließlich aus dem Valle Grana stammen darf, um sich so zu nennen. Das benachbarte Aostatal steuert den milden Fondue-Käse Fontina bei. Auch Gorgonzola kommt aus dem Piemont, eine süße Variante ist der Gorgonzola dolce aus Novara. Vor allem im südlichen Piemont finden sich noch zahlreiche weitere lokale Käsespezialitäten.

Tonda Gentile und Gianduiotti

Nicht die Piemont-Kirsche, sondern die Piemont-Haselnuss ist es, die den Pralinen der Region das gewisse Etwas verleiht. La Tonda Gentile delle Langhe heißt die besonders zarte Haselnuss-Sorte aus dem Süden des Piemont, die sogar als IGP (ähnlich dem DOC-Label bei Weinen) geschützt ist. Ohne sie sind Torta Gianduja und Torta di Nocciole nicht denkbar, Torrone ebenso wenig wie Gianduiotti, die berühmten Nougat-Pralinen, die in feinster Vollendung in den Pasticcerie von Turin angeboten werden.

Nobel zu Tisch …

Die hemdsärmelige Gastwirtschaft mit karierter Tischdecke auf dem blanken Holztisch? Im Piemont eher selten. Gespeist wird im klassischen Ambiente, selbst im abgelegensten Landgasthof, mit fein eingedeckten Tischen und elegantem Geschirr. Grissini und Brot kommen nicht selten in weißem Damast eingeschlagen zum Gast, der Wein immer im passenden Glas, der Service ist entsprechend zuvorkommend. Teuer muss das Ganze dennoch nicht sein, vor allem auf dem Land ist das Preis-Leistungs-Verhältnis oft herausragend gut. Natürlich geht es auch teuer, z. B. in den diversen Gourmetrestaurants. Und wer das Hemdsärmlige sucht, sollte in die Berge fahren.

… mit dem König der Weine

Barolo, Barbera, Barbaresco – die berühmtesten Rotweine des Piemont. Als „Wein der Könige“ machte sich Anfang des 19. Jh. der Barolo einen Namen, nachdem Savoyerkönig Carlo Alberto ihn zu seinem Lieblingswein erkoren hatte und sich den wuchtigen Roten fässerweise an den Hof liefern ließ. Aus dem „Wein der Könige“ wurde dann schnell der „König der Weine“. Die Weinbaugebiete Langhe, Monferrato und Roero erfreuen sich bei Genussreisenden stetig wachsender Beliebtheit, vor allem im Herbst zur Wein- und Trüffelernte.

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