Orientiert in Porto

… die zweitgrößte Stadt des Landes

Mit ihren knapp 240.000 Einwohnern liegt Porto deutlich hinter Lissabon, der Nummer 1 im landesweiten Ranking. Was die jährlichen Besucherzahlen anbelangt, hat sie allerdings deutlich aufgeholt, auf der touristischen Schattenseite steht Porto schon lange nicht mehr. Der Aufschwung setzte um 2001 ein, als Porto zur Europäischen Kulturhauptstadt ernannt wurde.

… Namensgeber einer ganzen Nation

Der ursprünglich griechische Handelsplatz wurde von den Römern Portus calus, schöner Hafen, genannt. Daraus entwickelte sich die Bezeichnung Portucale, womit nicht mehr nur die Stadt, sondern die gesamte Region drum herum gemeint war. Als Grafschaft Portucale blieb das Gebiet noch eine Zeitlang Bestandteil des Königreichs Kastilien, im Jahr 1139 rief Dom Afonso Henriques dann die Unabhängigkeit aus und ernannte sich selbst zum ersten König des neuen Reiches.

… verkehrstechnisch gut erschlossen

Eine moderne Stadtbahn (Metro) verbindet den nahe gelegenen Flughafen mit der Innenstadt. Einmal dort angekommen, liegen die meisten sehenswerten Orte von Porto fast alle in Fußentfernung. Zum Meer nach Matosinhos, dem Fischereihafen, kann man dann wiederum bequem mit der Metro gelangen.

… leicht zu durchschauen

Porto ist nicht sonderlich groß, kein Vergleich mit den europäischen Metropolen, die man sich mühevoll (konventionell) per Stadtplan bzw. (modern) durch digitale Wegweiser erschließen muss. Stadtrundgänge sind ein stetes Bergauf-Bergab, denn die Stadt ist auf Hügeln gebaut. Im historischen Viertel um den Bischofshügel geht es über enge Treppengässchen zum Fluss hinunter, wo sich eine schöne Promenade ausbreitet. Im moderneren Zentrum um die Avenida dos Aliados dominieren Prachtfassaden aus der Gründerzeit. Im Univiertel beim Jardim da Cordoaria gibt es hübsche Parks und Plätze. Westlich davon, um den riesigen Kreisverkehr Rotunda da Boavista, findet man eine interessante Mischung aus Alt und Neu.

... die Stadt des Portweins

Ab dem späten 17. Jh. wurde der süße Aperitifwein von Porto aus verschifft, was ihm auch seinen Namen eingebracht hat: Vinho do Porto. Er war besonders in England begehrt und durch Zugabe von Branntwein perfekt dafür geeignet, den längeren Transport auf die Britischen Inseln unbeschadet zu überstehen. Die Trauben stammen von den steilen Schieferhängen des Douro-Tals, das auch das erste zertifizierte Weinanbaugebiet der Welt war. Die meisten Kellereien, in denen der Wein gelagert und veredelt wird, liegen allerdings gar nicht im Stadtgebiet Portos, sondern im Nachbarort Vila Nova de Gaia.

… eine Stadt aus Granit

Die alten Stadthäuser wurden alle aus grauem Granit erbaut. Aber die Stadtplaner haben schon früh damit begonnen, die Fassaden mit farbenfrohen Anstrichen versehen zu lassen. Besonders der Blick vom Ufer des Douro-Flusses aus zu den übereinandergeschachtelten Häusern am Steilhang ist reizvoll und möchte einen hier wohnen lassen. Die rausgehängte flatternde, frisch gewaschene Wäsche zeigt, dass es nicht nur touristische Fassade ist.

… eine Stadt am Fluss und am Meer

Fast 900 km von der Quelle im spanischen Kastilien bis zum Atlantik schlängelt sich der Rio Douro durch die Iberische Halbinsel bis Porto. Nur 2 km sind es von der spektakulären Eiffelbrücke in der Altstadt bis zum Meer, an dem lange Sandstrände zum Flanieren und Baden einladen.

… die Stadt der Kuttelfresser

Den Seefahrern wurde als Proviant viel Pökelfleisch mit auf die Reise gegeben, und die ärmere Bevölkerung musste sich dann leider mit den Innereien begnügen. Auch heute noch werden in den einfachen Restaurants zum Mittagstisch regelmäßig Tripas angeboten.

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