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Portugal

Unterwegs mit Michael Müller

Michael Müller

Fim del Mundo, das „Ende der Welt“, wird das Cabo de São Vicente am südwestlichsten Punkt Europas genannt. Und genauso erschien es mir manchmal, wenn ich zu einer meiner vielen Reisen in meine zweite Heimat startete: als führe ich zum Ende der Welt. Und das Ende der Welt kann so schön sein …

Besonders in Erinnerung sind mir die ersten Fahrten in den Achtzigerjahren. Im Transitland Spanien gab’s noch so gut wie keine Autobahnen, und so galt es, die Dieselrußwolken der Lkw-Konvois mit ziemlich riskanten Überholmanövern hinter sich zu lassen, um das gelobte Land noch zum Abendessen zu erreichen – oder um wenigstens vor 24 Uhr an der Grenzstation zu sein, denn dann wurde der Schlagbaum runtergelassen und erst um 6 Uhr in der Früh wieder geöffnet. Der erste Galão (Milchkaffee) nach der Grenze jedenfalls erzeugte ein Glücksgefühl sondergleichen. Eine wohlverdiente Entschädigung für den Nervenkitzel, den der fahrbare Untersatz – meist ein klappriges Pannenfahrzeug – nach den Unwägbarkeiten der fast 3000 Kilometer weiten Reise verursacht hatte.

Liebeserklärungen sollte man eigentlich nicht an Länder richten. Bei Portugal fällt mir das schwer, deswegen vielleicht so: Portugal, mich bezaubern deine Caldeiradas, deine Bewohner, deine Sprache, dein Bacalhau. Und ich beneide dich um dein Lissabon.

Boa viagem!

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