Orientiert auf Rhódos

… Sprungbrett von Europa nach Asien

Die mit Abstand größte Insel der Inselgruppe Dodekanes liegt im äußersten Südosten der Ägäis und ist nur rund 17 km von der kleinasiatischen Küste entfernt, zum europäischen Festland sind es hingegen stolze 430 km. Diese Nähe macht sich vielerorts bemerkbar, auch weil die Osmanen die Insel fast 400 Jahre lang beherrschten und Spuren hinterließen.

… schon lange auf Touristen eingestellt

Der Tourismus auf Rhódos hat eine sehr lange Tradition. Bereits Julius Cäsar suchte auf der Insel Erholung. Doch erst die Italiener, die 1912 die Türken als Vormacht in der südöstlichen Ägäis ablösten, erhoben mit ihren Investitionen Rhódos allmählich zum attraktiven Reiseziel. In den 1950er-Jahren hielt dann der Massentourismus Einzug, den man ab der Jahrtausendwende mit dem Ausbau der Infrastruktur ankurbelte. Inzwischen locken zahlreiche riesige Hotels Urlauber mit All-inclusive-Angeboten – zum Leidwesen der Einheimischen.

… eine überraschend große und bergige Insel

Rhódos ist ausgesprochen bergig – mit dem Attáviros (1215 m) schlägt es alle Rekorde der Ostägäis – und auffällig langgezogen: Von der Nordspitze zur Südspitze misst es 77 km, an seiner breitesten Stelle 38 km, die gesamte Küstenlänge beträgt immerhin 220 km. Wer die viertgrößte Insel Griechenlands kennenlernen möchte, sollte motorisiert sein, um die Vielzahl von Landschaften – von der baumlosen Halbwüste über waldreiche Mittelgebirgsregionen bis hin zu traumhaften Stränden – zu erreichen. Im Sommer ist sie mit dem Tal der Schmetterlinge Schauplatz für ein kleines Naturwunder. Das Hinterland ist von zwei Bergmassiven geprägt, die zum Wandern und Entdecken einladen: Profítis Illiás und Attáviros. Auf Ersterem erbauten die italienischen Kolonisatoren zwei heute bizarr wirkende Hotels im alpenländischen Stil. Lohnenswert ist auch ein Besuch des Winzerdorfes Émbonas mit seinen berühmten Weinkellereien.

… voller historischer Kleinode

Rhódos-Stadt gehört zu den geschichtsträchtigsten Orten des gesamten Mittelmeers. Man sollte die Insel auf keinen Fall verlassen, ohne wenigstens einmal durch die Altstadtgassen der ehemaligen Ritterstadt spaziert zu sein.

… ein Paradies für Strandliebhaber

An der Ostküste kommen Badefans voll auf ihre Kosten. Die über 70 km lange Küste bietet idyllische Strände, wie in der Tsambiká- oder in der Apostel-Paulus-Bucht. Wer einsame Strände sucht, wird es an der Ostküste im Sommer schwer haben. Denn zwischen Rhódos-Stadt und Líndos gibt es die meisten Hotels für Badefreunde. An der Westküste hingegen findet man auch dann ruhige Plätze – allerdings sind die Strände voller Kieselsteine und der Wind weht heftiger.

… ein Magnet für Wind- und Kitesurfer

An der Westküste bläst der Wind kontinuierlich und stark – fast in jedem Ort findet man einen Kite- und Surfverleih. Der Surfertreff schlechthin liegt an der Südspitze der Insel in Prasonísi, wo Ägäis und Mittelmeer zusammentreffen. An dem anspruchsvollsten Spot der Insel konkurrieren mehrere Schulen. Das Revier ist klar geteilt, an den nördlichen Stränden mit den größeren Wellen tummeln sich die Kitesurfer, im Süden die Windsurfer.

… ein Fundort für Orchideenliebhaber

Im bergigen menschenleeren Inselsüden, dem Kontrastprogramm zum dicht bevölkerten Norden, sind 700 Orchideenfundorte bekannt: Auf einem zwei Quadratkilometer großen Feld wurden 32 Arten gesichtet. Zwischen März und Mai kann man die eleganten Blumen in ihrer Blühte sehen.

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