Wandern in der Sächsischen Schweiz
► Sie ist ein ganz besonderes Gebirge, diese Sächsische Schweiz. Andere Gebirge schmücken sich mit Dreitausendern, Gletschern, Hochalmen, spektakulären Wasserfällen. Dieses Gebirge erreicht gerade mal wenige Hundert Höhenmeter, ist keineswegs abgelegen, sondern bestens erschlossen, die Felsen bestehen nicht aus Kalk, Dolomit, Gneis oder Granit, sondern aus porösem Sandstein, und viele der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten erreicht man auf einfachen Wegen ohne großen Höhenunterschied. Ja, es gibt Bergpfade und versicherte Klettersteige, Gratwege und Aussichtsgipfel und vor allem eine schier unüberschaubare Anzahl von Kletterfelsen. Und das Schönste ist: keine langen Anfahrtswege, keine Halbtagesmärsche zu den Ausgangspunkten einer Tour, fast alle Ziele lassen sich ganz bequem auch als Tagestour von der nächsten Großstadt aus absolvieren (in diesem Falle von Dresden).
Was dieses Gebirge im Taschenformat so einzigartig macht, ist die Vielfalt seiner Formen – und die erlebt man bei jeder, auch der kürzesten Wanderung, denn alles liegt eng beieinander. Die Sandsteinfelsen entlang dem Elbtal, im Kirnitzschtal und Polenztal sowie die „Steine“ links der Elbe wie der Königstein und der Pfaffenstein sind in Säulen, Türme, Nadeln aufgespalten, jede neue Höhe auf dem Wanderweg bringt andere, noch romantischere Bilder – nicht von ungefähr hat die Romantik diese Gegend entdeckt und ihr den Namen gegeben. Passt er? Man kann es immer wieder überprüfen! ■
Die Sächsische Schweiz ist ein hervorragend durch Wanderwege erschlossenes Gebiet. Gepflegte Markierungen und gute Beschilderung machen die Orientierung im Gelände meist recht leicht. Was Karten nicht sagen und Wegweiser nicht melden, sind die sich ständig ändernden Wegverhältnisse: Man mag auf einer Forststraße beginnen, einen Fußweg mit eingeschalteten Treppen durch eine Schlüchte (wie hier ein Felssturzgebiet in einem Trockental heißt, ein trockenes Tälchen nennt sich oft Tilke) nehmen, auf einen bewaldeten Höhenzug steigen, über eine Metallleiter auf ein schmales Felsband geleitet werden, über das ein teilweise gesicherter Steig führt … Alles auf einem Wegabschnitt, der auf der Karte gar nicht so abwechslungsreich aussieht. Aber das ist eben die kleinräumige Sächsische Schweiz!
► Vordere Sächsische Schweiz und Polenztal (S. 44 bis 77): Die viel besuchte Felsengruppe der Bastei über der Elbe oberhalb Kurort Rathen und der felsumgürtete Lilienstein in seiner Flussschlinge sind die bekanntesten Ziele der Vorderen Sächsischen Schweiz. Die hat aber noch wesentlich mehr zu bieten – was schon die Dresdner Landschaftsmaler der Romantik begeisterte, allen voran Caspar David Friedrich. Das Felsentor im Uttewalder Grund, der Steinerne Tisch auf der Höhe zwischen Wehlen und Rathen, die durch einen schmalen Treppenweg erschlossenen Schwedenlöcher, die Wiesen mit Frühlingsknotenblumen im Polenztal, Hohnstein mit seiner auf vorspringendem Felsen thronenden Burg, die Brandaussicht – jedes allein ein lohnendes Ziel, zusammen bilden sie eine mit Höhepunkten gespickte Region. Bedauerlicherweise ist eine der beliebtesten Wanderungen seit den schweren Unwettern von 2010 nicht mehr begehbar: Die fünf Fußgängerbrücken, die damals im Sebnitztal weggerissen wurden, können aus Kostengründen in absehbarer Zeit nicht wiederhergestellt werden.
Die Wanderungen von Wehlen nach Rathen und umgekehrt (Touren 1 bis 3) können beliebig kombiniert werden. Sie verlaufen aus den von Felsen flankierten Tälern auf die bewaldeten Anhöhen und wieder durch schmale Schluchten oder über aussichtsreiche Treppenwege ins andere Tal. Auch wenn man zwei von ihnen kombiniert, kommt nur eine Wander-Tagesration heraus. Oder man kombiniert die Überschreitung des Liliensteins (Tour 4) mit einer von ihnen und wandert von der Fähre auf dem der Stadt und Festung Königstein gegenüberliegenden Ufer bis nach Stadt Wehlen. Vier Touren (5 bis 8) stellen das Polenztal und die Landschaft zwischen Hohnstein und der Brandaussicht in ihren Mittelpunkt. Das nicht von einer Autostraße berührte, steil in die bewaldete Hochfläche eingesenkte Polenztal ist ein vom Menschen wenig beeinträchtigter Naturraum. ■
► Hintere Sächsische Schweiz zwischen unterem Kirnitzschtal und Elbtal (S. 78 bis 123): Nicht so leicht erreichbar wie die Bastei, aber mindestens genauso spektakulär ist die Felsbastion der Schrammsteine oberhalb von Bad Schandau, dem Kurort an der Mündung des Kirnitzschtals in das Elbtal. Zu diesem Aussichtspunkt gelangt man nur über – gut versicherte – Felsenzustiege. Diese typischen Steiganlagen der Sächsischen Schweiz kombinieren Stein- und Holztreppen, Metallleitern und schmale Felsbänder zu fantastisch angelegten Steigen durch schier unbezwingbar scheinende Felsenlandschaft.
Im unteren Kirnitzschtal bieten sich zahlreiche lohnende Ziele an, die man alle von der durch das Tal führenden Straße (mit Buslinie und – jawohl – 8 km langer Straßenbahn, der historischen Kirnitzschtalbahn → Tour 12) erwandern kann. Durch das Tal führt der Flößersteig (Tour 9), meist auf gutem Weg, stellenweise jedoch versichert und durch Felsgelände! Bequem auf dem Panoramaweg wandernd, gewinnt man die schönsten Ausblicke auf diese Region (Tour 10). Wie die Schrammsteine (Touren 11 und 17) bilden die Affensteine (Touren 12 und 13) einen ausgedehnten, in viele Einzelgipfel, kleine Felsnadeln und größere Plateaus zerfallenen Gebirgsstock. Neben Kletterwänden wandert man schon mal an recht ausgesetzten Stellen vorbei, einige der Zustiege sind versichert und verlangen Konzentration und Behändigkeit, andere sind von jedem Wanderer zu bewältigen. „Wilde Hölle“ nennt sich einer der Zustiege nicht zufällig, hier steigt man kurz über Eisenklammern auf, oben winkt der Aussichtspunkt Carolafelsen. Die 11 m hohe Durchgangshöhle des sog. Kuhstalls und direkt darüber die (spärlichen) Reste einer Felsenburg sind wie die nur auf einem sehr schmalen Band erreichbare Idagrotte beliebte und lohnende Wanderziele (Tour 14).
Aus dem Elbtal bei Schmilka hat man ganz andere Aufstiege (Touren 15 bis 18). Zum einen sind die Anstiege etwas höher und zum anderen erreicht man in jedem Fall einen Rücken, der sich von den Schrammsteinen zum Großen Winterberg (bereits an der Grenze zu Tschechien) hinzieht, und durch Gratwege (Schrammsteingratweg, Zurückesteig, Reitsteig) hervorragend erschlossen ist. Die Aufstiege kann man sich von leicht (Tour 18) bis schwer (Tour 16) aussuchen und entweder wieder nach Schmilka absteigen, über die Schrammsteine bis Bad Schandau laufen (Tour 17) oder – unser Favorit – über den Goldsteig ins Kirnitzschtal absteigen (Tour 18). ■
► Hinterste Sächsische Schweiz vom oberen Kirnitzschtal bis Hinterhermsdorf (S. 124 bis 153): Dieses Gebiet zwischen dem mittleren Kirnitzschtal und dem grenznahen Dorf Hinterhermsdorf ist das einsamste unserer Auswahl, vor allem im Südteil. Hier kommen an feuchten, kühlen Stellen noch einige Eiszeitrelikte vor, für die schattenreichen Täler der Sächsischen Schweiz mit ihren hohen Felswänden Zufluchtsort geworden sind. Hier soll es Luchse geben und Fischotter und den Schwarzstorch – es wäre aber ein Wunder, wenn man sie wirklich zu Gesicht bekommt. Oben auf den Felskanten klammern sich krumme Kiefern an das Gestein, in den Wäldern der Hochflächen stehen alte Buchen und im obersten Kirnitzschtal die wohl älteste und höchste Fichte der Region.
Wanderungen gehen von der Straße durch das Kirnitzschtal aus, von der Neumannmühle (Touren 19 und 20) oder von Hinterhermsdorf Touren 21 bis 24). Immer wieder besucht man dabei felsige Bastionen mit großer Aussicht über das Waldland: Winterstein mit hoher Leiter in einer Klufthöhle und Felsenburg), Groß- und Kleinstein, Königsplatz und Brüdersteine, Großes Pohlshorn und Teichstein. Aus dem Rahmen fällt eine Tour entlang der obersten Kirnitzsch, die man abschnittweise auch als Kahnfahrt absolvieren könnte (Tour 23). Die Wanderung über den Weifberg mit seinem Aussichtsturm ins Böhmische wie ins Sächsische hat ebenfalls ihren besonderen Charakter (Tour 24). ■
► Linkes Elbufer (S. 154 bis 187): Während auf dem rechten Elbufer in der Vorderen und Hinteren Sächsischen Schweiz massive Berggruppen den Landschaftscharakter bestimmen (der Lilienstein mal ausgenommen!), ist das linke Elbufer durch Tafelberge gekennzeichnet, die sogenannten „Steine“. Hier wurde in Millionen Jahren die ehemals durchgehende Decke abgetragen und in Stücke zerlegt, die oft nur einen winzigen Durchmesser haben (wie der Zirkelstein), aber auch recht umfangreich sein können (wie die beiden Zschirnsteine). Diese Zerlegung in einzelne Steine macht sie besonders zugänglich, jeden einzelnen kann man bis in nächste Nähe mit Pkw oder gar mit dem Bus erreichen.
Alle acht Touren dieser Region führen auf „Steine“, einige sogar auf mehrere (Touren 25, 27 bis 30). Oben warten nicht nur tolle Ausblicke (alle!), sondern auch eine gewaltige Festung (Tour 26: Festung Königstein), Berggaststätten (Touren 25, 27 bis 29) und ein kulturhistorisches Denkmal (Tour 32). Ganz anders präsentiert sich Tour 31 durch die Felsenwelt des Bielatals, dort gibt es auch „Steine“ wie den Sachsenstein, aber meist ist der Sandstein dort so kleinräumig zerfallen, dass er nur noch aus Nadeln und Säulen besteht. ■
► Böhmische Schweiz (S. 188 bis 199): Leider können wir aus Platzgründen (das Buch heißt schließlich „Sächsische Schweiz“) nur drei Touren im tschechischen Teil des Elbsandsteingebirges beschreiben – die jedoch zu den allerschönsten gehören. Rechts der Elbe sind es das Prebischtor, ein gewaltiger natürlicher Gesteinsbogen, sowie die per Kahn erschlossene Edmundsklamm (Tour 33), deren Besuch zu den beliebtesten Touren der Böhmischen Schweiz gehört – gerade für sächsische Wanderer. Aber auch der östlich gelegene Bereich um Vysoká Lípa mit der Felsenburg Schauenstein (Tour 34) ist ein landschaftlicher Höhepunkt.
Ganz anders die Rundwanderung um die Tyssaer Felsenwelt, das Naturschutzgebiet Tiské stěny (Tour 35): Ähnlich den Felsen im Bielatal ist beim Ort Tisá ein Sandsteinriff in kleine Teile, in Säulen, Spitzen und Miniplateaus zerlegt worden, das man auf wunderbar angelegten Wegen durchwandert. Das ist eine äußerst eindrucksvolle, kleine Tour! ■
Das Wichtigste am Anfang: Es gibt in keinem Teil der Sächsischen Schweiz eine Zeit im Jahr, zu der man nicht wandern könnte. Aber es ist nicht überall und immer gleichermaßen einfach. Das vereiste Nadelöhr zum Pfaffenstein und die Eiswelle im Heringsloch sollte man im tiefen Winter besser meiden. Und bei Starkregen durch eine der steilen Tilken oder Schlüchte zu robben, macht auch keinen Spaß. Feuchter Fels ist unfallsträchtiger als trockener (Elbsandsteinkletterer sind nur bei trockenem Wetter unterwegs), das gilt auch für Stiegen, Treppen und die hohen, steilen Metallleitern der Bergregion. Also sollte man sich ein wenig über das Klima und die besten Jahreszeiten informieren. Auch wenn es keine Zeit im Jahr gibt … siehe oben!
► Klima und Jahreszeiten: Die Sächsische Schweiz unterliegt ozeanischen und kontinentalen Einflüssen wie fast ganz Mitteleuropa, mal überwiegt der eine, dann der andere (das Klima ist also „subozeanisch bis subkontinental“ – das klingt doch gleich nach was). Zwar sind die Höhenunterschiede nicht groß, doch gibt es immerhin zwei Höhenstufen, die kolline im unteren, elbnahen Bereich, die submontane in der Höhenzone. Dabei ist die Sächsische Schweiz wärmer und niederschlagsärmer als das benachbarte Erzgebirge.
Im Schnitt beträgt die Jahrestemperatur 7 bis 8 °C, wobei dieser Wert von Westen nach Osten und mit zunehmender Höhe abnimmt: Dresden-Hosterwitz hat noch 9,2 °C im Jahresmittel, Mittelndorf (Lichtenhain) nur noch 7,8 °C und Hinterhermsdorf, das leider keine Wetterstation besitzt, dürfte wohl nur um die 7 °C haben. Klar, dass auch die durchschnittlichen Jahreshöchsttemperaturen sinken, von Dresden-Hosterwitz nach Mittelndorf von 14,8 °C auf 12,4 °C – das ist ein Riesenunterschied, es bedeutet etwa, dass die Frühjahrsblüte in Mittelndorf bis zu drei Wochen später beginnt als in Hosterwitz und der Herbst eben auch drei Wochen früher einsetzt. Von Hinterhermsdorf und den kühlen Nebentälern der Kirnitzsch ganz zu schweigen!
Die Niederschläge haben eine ähnliche Tendenz, von Westen nach Osten nehmen sie deutlich zu, von 647 mm pro Jahr in Hosterwitz bis auf 818 mm in Mittelndorf. Diese beiden Werte verschleiern aber, dass das Elbtal generell viel trockener ist als das Elbsandsteingebirge. Im Osten der Sächsischen Schweiz, also im Einzugsbereich der oberen Kirnitzsch, rechnet man mit durchschnittlich 900 mm pro Jahr.
Diese Niederschläge fallen keineswegs regelmäßig, sondern sind im ganzen Gebiet typisch verteilt: Spätwinter und frühes Frühjahr (Februar, März) und Herbst (September bis November) sind relativ trockene Monate, vor allem der Oktober bringt geringe Niederschläge (→ Diagramm „Niederschlagsmenge“). Besonders im Winter kann man den Unterschied zwischen dem niederschlagsarmen Elbtal und den Höhen des Elbsandsteingebirges deutlich erkennen: Dezember bis Februar bringen in Hosterwitz 128 mm, in Mittelndorf 197 mm Niederschlag. Da im Elbtal nur 10 %, im höheren Bereich der Sächsischen Schweiz nur etwa 17 % der Niederschläge als Schnee fallen, ergibt das generell eine eher dünne Schneedecke. Die regenreichste Phase ist überall der Sommer, mit dem August an der Spitze, schon im September sind dann die Niederschläge um etwa ein Drittel niedriger.
Was aus den Klimadaten der Wetterwarten nicht hervorgeht, ist das Kleinklima (oder Mikroklima). Das wirkt sich aber in der äußerst kleinräumig strukturierten Sächsisch-Böhmischen Schweiz ganz stark aus. So dringen in die Talsohlen der Gründe und Schluchten kaum Sonnenstrahlen ein, sodass in Verbindung mit hoher Luftfeuchtigkeit dort ein sog. Kellerklima entsteht: kühl im Sommer und relativ mild im Winter. Während auf südgeneigten Felsen die Sonne brennt, erreicht die Schlucht unter dem Nordrand gerade mal Temperaturen, dass man sich fast schon die Hände reiben muss, wenn man nicht frieren will. Im Herbst sitzt man an Südhängen sich wärmend in der Sonne, während am Nordhang der Reif, der die Nadeln der Bäume überzieht, auch mittags noch nicht verschwunden ist. Während in den Schluchten und engen Tälern die Temperaturen wenig schwanken – kein Windzug, kaum direkte Sonneneinstrahlung –, können sie auf besonnten, südgeneigten Felsen Extremwerte annehmen: Es wurden Bodentemperaturen von 50 bis 60 °C, im Sommer 1995 gar 65 °C gemessen! ■
► Die Wandersaison: Es gibt kaum einen Zweifel: Trotz der bereits kürzeren Tageslängen (→ Tabelle „Tageslängen“) und bereits niedrigeren Temperaturen (→ Diagramm „Tagestemperaturen“) ist der Oktober der Top-Monat für Wanderungen in der Sächsischen Schweiz. Bis Monatsende fahren auch alle im Sommer eingesetzten Verkehrsmittel, und alle Bauden und Berggaststätten haben geöffnet. Am 31.10. ist Reformationstag, ein staatlicher Feiertag in Sachsen, da fährt noch mal das ganze Land in die Sächsische Schweiz – oder zumindest erhält man diesen Eindruck, wenn man einen Parkplatz sucht oder einen Sitzplatz in der S-Bahn. Das trockene und milde Wetter im Oktober, die meist gute bis sehr gute Sicht machen diesen Monat zum Idealmonat. Die trockene und spätsommerlich-frühherbstliche Phase beginnt oft schon im September – sicherer ist aber schönes Oktoberwetter.
Klar will man im Sommer unterwegs sein, und dagegen ist auch gar nichts zu sagen, wenn es nicht gerade in Strömen regnet. Aber die Touren sind ja meist nicht sehr lang und Unterstände von Felsüberhängen bis zu Berggasthäusern finden sich bald. Regenschutz in den Rucksack heißt die Devise und Vorsicht bei Leitern und Treppen. Manchmal ist es ziemlich diesig im Sommer, die Fernsicht des Herbstes wird selten erreicht.
Im Frühjahr warten die Bachtäler auf Wanderer, allen voran das obere Polenztal, wo die geschützten Märzenbecherwiesen (Tour 5) liegen; ebenso das Kirnitzschtal, aber auch alle Wanderungen, bei denen man das erwachende Grün bewundern kann, etwa auf den „Steinen“ links der Elbe und auf dem Lilienstein, wo auf den Resten einer abgetragenen, kalkhaltigen Sandsteinschicht Maiglöckchen blühen.
Und der Winter? Wenn der Schnee schon länger liegt, Tauperioden dazwischenkamen und sich Eiskrusten gebildet haben, ist Vorsicht am Platze: Wege, die an der Nordseite Stiegen und Leitern aufweisen, sollte man tunlichst meiden (das Nadelöhr auf den Pfaffenstein auf Tour 27 ist dann ein extrem gefährlicher Aufstieg!). Aber es gibt doch genug Südaufstiege, auch anspruchsvolle, die man bezwingen kann. (Die Rotkehlchenstiege – Tour 16 – ist bereits früh im Jahr eisfrei. Ist sie das dann doch nicht, kann man immer noch umkehren und durch die Breite Kluft oder den Wurzelweg aufsteigen.) Doch auch hier ist Vorsicht geboten, unter anderem wegen der Eiszapfen, die von höheren Felswänden bei Tauwetter herunterfallen können! Wie großartig ist eine Besteigung der Schrammsteine im Winter (über den Reitsteig und Schrammsteingratweg kann man sich problemlos nähern, der Aufstieg über den Jägersteig hat im untersten Teil eine meist vereiste Stelle, die nur sehr riskant überwunden werden kann).
Dennoch: Wir plädieren für den Oktober. Mitte September bis Anfang Oktober, um präziser zu sein. Und für jeden anderen Monat und jeden anderen Tag, wenn uns danach ist. ■
Die für uns Wanderer interessantesten Bereiche der Sächsischen Schweiz werden von einem einzigen Gesteinstyp bestimmt, dem Quarzsandstein. Seine auffälligen und pittoresken Verwitterungsformen wie Türme, Zähne und Nadeln geben der Landschaft ihre unverwechselbare Eigenart, ihren einmaligen Charakter.
Der Quarzsandstein des Elbsandsteingebirges – wie man die Gesamtregion, in der er vorkommt, korrekt nennt – wurde im Kreidemeer abgelagert. Damals, vor etwa 100 Millionen Jahren, lagerten sich die aus den Flüssen stammenden Sedimente schichtweise am Meeresboden ab, bis sie an die 1000 m mächtig waren. Davon sind heute noch etwa 400 m übrig, der Rest wurde abgetragen.
Die Abtragung begann mit der Heraushebung des kompakten Sandsteinkörpers über den Meeresspiegel, das Meer floss ab. Zug- und Druckkräfte durch das Aufschieben der gewaltigen Granitmasse im Osten (die Grenze, Lausitzer Überschiebung genannt, verläuft in Richtung Nordwest – Südost durch den Nordostrand der Sächsischen Schweiz) und die Hebung des Erzgebirges im Südwesten beanspruchten den Sandsteinkomplex zusätzlich. Die Elbe und ihre Nebenflüsse senkten sich tief in die Sandsteinplatte ein, die rechts des Flusses noch zusammenhängt, links des Flusses jedoch nur noch in vereinzelten Stücken weiter existiert, den Tafelbergen, die man hier „Steine“ nennt: z. B. Pfaffenstein, Königstein, Zschirnsteine.
Woraus der Sandstein aufgebaut ist, vor allem Quarzsand, kann man leicht erkennen, wenn man ein Stück Sandsteinfels näher betrachtet oder einen Stein anschlägt: Quarzkörner. Wir kennen sie vom Meeresstrand, es ist der identische Sand. Unter manchen Wänden der Sächsischen Schweiz haben sich durch Abreibung ganze Sandseen gebildet, so auf dem nicht zufällig Sandlochweg genannten Zustieg zu den Affensteinen (Tour 12).
► Schichtung und Klüftung: Deutlich sind bei Sandsteinfelsen die einzelnen Schichten zu erkennen, die meist parallel liegen und durch deutliche Abtragungshorizonte getrennt sind. Die einzelnen Schichtpakete sind unterschiedlich abtragungsgefährdet, das führt zu Vorsprüngen und Bändern in einer Felswand – Letztere werden von Wegen und Steigen genutzt und bilden eine Hauptattraktion des Gebirges für Wanderer.
Die Gesteinsblöcke wurden durch die erwähnten tektonischen Kräfte in ganz bestimmte Richtungen, nämlich Nordwest – Südost und im rechten Winkel dazu zerklüftet. Es bildeten sich Kluftsysteme, die Gesteinspakete mit in etwa quadratischem oder rechteckigem Grundriss entstehen ließen. Wo sich diese am Rand einer Gesteinsplatte befinden, lösen sie sich dank Erosion und Schwerkraft allmählich von dieser, bilden Türme, Säulen, Zähne und … stürzen in sich zusammen, bilden Felssturzgelände und „Schlüchte“, mehr oder weniger zusammenhängende Hohlräume zwischen den Trümmern, die man an einigen Stellen (Teufelsschlüchte bei Wehlen, Tour 1) begehen kann. Andere Formen entstehen, weil ein größerer Felsblock durch die Abtragung isoliert wird, aber die ursprüngliche, meist relativ ebene Oberfläche behält – man nennt diese Tafelberge Steine. Ihre Fläche reicht von klein (Falkenstein in der Gruppe der Schrammsteine) bis groß (Zschirnsteine).
► Waben, Eisenröhren, Sanduhren: Wasser und Wind setzen den Oberflächen der Sandsteinfelsen mächtig zu. Vor allem das Wasser: Es rinnt an Oberflächen entlang, dringt in Spalten ein und in den porösen Gesteinskörper selbst und löst die Mineralbestandteile heraus. Klüfte werden erweitert, es bilden sich Überhänge zwischen Schichten, Klufthöhlen und Durchgangshöhlen, wo die Überhänge von zwei Seiten zusammenstoßen, z. B. beim riesigen Kuhstall in der Nähe des Lichtenhainer Wasserfalls (Tour 14). Wo nur noch Reste der Decke einer solchen Höhle übrig bleiben, entsteht ein Naturbogen, das Prebischtor (Tour 33) in der Böhmischen Schweiz ist das größte Beispiel in ganz Europa.
Das Sickerwasser lässt, wenn es wieder an die Gesteinsoberfläche tritt, Spuren zurück. Wo im Gestein Schwefeleisen vorhanden ist, wird es an der Oberfläche als Salzkruste abgelagert, der Wind schürft die weicheren Sandsteinflächen zwischen den Krusten ab, es entstehen wabenähnliche Oberflächen.
Wo besonders eisenreiches Sandsteinmaterial gelöst wird, entstehen an Schichtfugen regelrechte Eisenbänder, Röhren und Platten aus diesem Material, unschwer über ihre Rostfarbe als solche zu identifizieren – etwa an der Bastei (Tour 2), wo auch an viel besuchten Aussichtspunkten solche zu finden sind. Ihre Entstehung ist nicht ganz geklärt.
Ist eine Schichtfuge erst einmal erweitert, eine Kluft vertieft, kann der Wind so richtig hineinfahren und sie vergrößern. Genug Schleifmaterial ist ja vorhanden, lose Sandkörner finden sich überall. An manchen Gesteinskanten bilden sich dann Sanduhren – ein Rest des Schichtpakets bleibt stehen, dahinter entsteht ein schlauchartiger Hohlraum. Bricht der säulenartige Rest des Schichtpakets zusammen oder wird vom Wind weggehobelt, entsteht ein Gesteinsüberhang, wenn er sich vergrößert eine Schichthöhle – und die Abtragung durch von oben eindringendes Wasser setzt die Erweiterung fort. ■
► Basalt und Granit: In manchen Tafelbergen wie dem Großen Zschirnstein, aber in fast allen „Bergen“ (Großer und Kleiner Winterberg, Heulenberg bei der Buschmühle, Raumberg im Thorwaldgebiet der Hinteren Sächsischen Schweiz, Rosenberg in der Böhmischen Schweiz) steckt ein Basaltkern. Diese Schlotfüllungen sind fast alle nicht an die Oberfläche geraten und erst durch die Abtragung ans Licht gekommen.
Für uns Wanderer in der Sächsischen Schweiz sind sie selten zu beobachten, aber unter dem Aussichtsturm auf dem Großen Winterberg (Tour 17) sowie in dem Basaltbruch des Großen Zschirnsteins (Tour 32) sieht man dieses poröse, fast schwarz gefärbte Gestein recht schön. Knapp außerhalb unserer Region wird der Burgberg in Stolpen von Basaltsäulen getragen – so sieht ein Lavastrom aus, wenn er ausgetreten und dann abgekühlt ist.
Auch Granit berührt uns nur am Rand, östlich der Lausitzer Überschiebung dominiert er aber, sodass unsere Wanderung auf dem Panoramaweg aus dem Kirnitzschtal (Tour 10) heraus fast nur auf diesem Gestein erfolgt. Bei den etwas ausgesetzten Stellen des Flößersteigs kann man das Gestein am besten beobachten: In die kompakte Masse, die viel schwerer ist als Sandstein, sind Quarzkristalle und feine, glitzernde Scheibchen (Glimmer) eingeschlossen. ■
► Dank ihrer abwechslungsreichen Oberflächenformen und des oft ungewöhnlichen Kleinklimas besitzt die Sächsisch-Böhmische Schweiz eine große Pflanzenvielfalt, trotz des ziemlich einheitlichen Gesteins, auf dem sie aufgebaut ist, und der geringen Höhendifferenz zwischen Elbtal und höchstem Punkt.
Die Pflanzendecke ändert sich oft auf kleinstem Raum: Je nachdem, ob ein Fels südwärts gerichtet und sonnenbeschienen ist oder nordwärts und schattseitig liegt, bestimmt das seinen Bewuchs. Bei der Kleinteiligkeit des Sandsteinfelsgebiets vor allem rechts der Elbe bedeutet das einen echten Flickenteppich der Vegetation. Auf schmalen Felssimsen kämpfen verkrüppelte Kiefern ums schiere Überleben. Wo diese feucht und nordseitig ausgerichtet sind, haben die Eiszeitrelikte Krähenbeere und Sumpfporst sowie Moorbirke ihren Standort. Wenig tiefer haben es Fichten ungestört zu oft gewaltigem Stammumfang gebracht, und auf den erdbedeckten Sandsteinplateaus wenig oberhalb sind schöne, alte Buchen zu finden.
Und auch in den tief eingeschnittenen Bachtälern haben seit der Eiszeit Pflanzen überlebt, die sich sonst nur in Skandinavien oder den Hochalpen erhalten haben: z. B. das Zweiblütige Veilchen, das in Mitteleuropa bei Hřensko seinen tiefsten Standort hat (auf 120 m über dem Meer). Mehr als 500 Arten von Moosen wurden bestimmt, 1.310 Pilzarten, darunter viele Baumpilze. Allein im Polenztal wurden 475 verschiedene Pilze gefunden!
Weniger interessant sind die großenteils landwirtschaftlich genutzten Ebenheiten in halber Höhe über der Elbe. Hier hat der Mensch, was Artenverdrängung anbelangt, ganze Arbeit geleistet. Anders in Basaltgebieten, das sind wenige Stellen, wo etwa im Großen und Kleinen Winterberg, im Gorisch und im Großen Zschirnstein und im (tschechischen) Rosenberg vulkanische Magma unter der Oberfläche erstarrte und erst später durch Erosion freigelegt wurde. Basalt besitzt eine vom Elbsandsteingebirge völlig verschiedene Vegetation, darunter den charakteristischen Hohlen Lerchensporn, vor allem aber sind es Bäume wie Esche, Hainbuche, Winterlinde und Bergulme, die im Gegensatz zu den eher artenarmen Buchenwäldern auf Sandstein dieser Zone eine große Vielfalt ergeben.
Ganz im Nordosten reicht unser Gebiet über die Lausitzer Überschiebung in das Granitgebiet der Lausitz hinein. Die wenigen erhaltenen Wälder dieser Region ähneln jenen der Basaltregion, erreichen aber nicht deren Vielfalt. Im Überschiebungsbereich existieren kleine Kalkvorkommen, so bei der Obermühle bei Hinterhermsdorf (Tour 24), wo zahlreiche kalkholde Pflanzen vorkommen: z. B. einige sonst nirgendwo zu findenden Erdorchideen wie das Breitblättrige Knabenkraut.
Kiefer: Pinus silvestris, die ganz schlichte und allen bekannte Kiefer, besiedelt in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz Standorte, die kein anderer Baum akzeptiert. Sie hängt förmlich an Felsrippen, wurzelt auf Felsriffen mit hauchdünner Bodenauflage und hat dort zwar ein kümmerliches Leben, aber auch keine Konkurrenz. Sie wächst so langsam, dass Bäume, deren Kronen man mit gestrecktem Arm erreichen kann, vielleicht bereits 100 Jahre alt sind. Eine 180 Jahre alte Kiefer, ein echter „Elbtal-Bonsai“, wurde mit 4,4 m Höhe und 16,4 m Stammdurchmesser in Brusthöhe vermessen.
Leider macht der einheimischen die aus Amerika eingeführte Weymouth-Kiefer die Standorte streitig, Nationalpark-Ranger müssen unter erheblichen Schwierigkeiten den Neuwuchs dieses Eindringlings verhindern, also möglichst alle Triebe vernichten. Kein leichtes Unterfangen, vor allem wenn man sieht, wie sich auch andere Neubürger, z. B. amerikanische Ahornarten, ausbreiten, vom Ostasiatischen Springkraut in den Flusstälern ganz zu schweigen.
Fichte: Dass Fichten eine besondere Baumart sein können, will man nicht glauben, wenn man unsere Fichtenplantagen kennt, die sich vor allem durch ihre Öde auszeichnen. Hier in der Sächsischen Schweiz gehört die Fichte jedoch zur Naturlandschaft. Sie ist ein Charakterbaum des Bergmischwalds, der in den tiefen, kalten Tälern der Region als Schluchtwald mit Tannen, Fichten und Buchen überlebt hat, wo ihn dank seiner Unerreichbarkeit keine Säge fand. Hier kommen schon mal mehrere Jahrhunderte alte Exemplare vor, wahrscheinlich das älteste steht im Kirnitzschtal, ist 380 Jahre alt, etwa 60 m hoch und hat in Brusthöhe einen Durchmesser von 1,85 m (Tour 23). Ein Vergleich mit den auch in unserer Region seit dem 19. Jh. verstärkt angepflanzten Fichtenschonungen drängt sich da wirklich nicht auf.
Weißtanne: Die europäische Weißtanne kommt im selben Waldtyp vor wie die Fichte – theoretisch. Im Gegensatz zur Fichte wurde sie zwar ebenfalls über Jahrhunderte geschlagen, aber nie angepflanzt – sie wächst zu langsam. Dabei wird sie sehr alt, bis zu 600 Jahre haben die ältesten auf dem Buckel – im Polenztal sollen es noch an die 200 davon sein.
Die Tanne wurde bis auf wenige unzugängliche Standorte zu 100 % abgeholzt. Diese Standorte sind so weit voneinander entfernt, dass ein genetischer Austausch mit natürlicher Besamung nicht möglich ist. Um eine Verarmung des Erbguts und das endgültige Aussterben zu verhindern, hat die Forst- und Nationalparkverwaltung zu zwei Maßnahmen gegriffen (übrigens im sächsischen wie im böhmischen Teil). Zum einen werden Jungtannen neu gepflanzt, derzeit sind es etwa 200 ha. Zum andern werden die reifen Zapfen von Rangern geerntet und ihre Samen werden verwendet, um Bäume anderer Standorte zu befruchten. Eine gefährliche Arbeit, denn Bäume mit reifen Zapfen (die übrigens im Gegensatz zur Fichte aufrecht stehen und nicht hängen) sind sehr hoch, für ihre Besteigung braucht man Mut und Behändigkeit! Auf einer Tafel, die am Fremdenweg zwischen Kuhstall und Affensteinen angebracht ist, werden die Prozentanteile der einzelnen Baumarten an den Wäldern der Sächsischen Schweiz genannt. Der Anteil der Tanne liegt bei null. ■
► Die Sächsisch-Böhmische Schweiz hat in den letzten 100 Jahren mehrere Tierarten durch Aussterben verloren. Bei fast allen trägt die Schuld der Mensch. Andererseits ist dieselbe Region seit etwa einem halbe Jahrhundert Einwanderungsgebiet: Schutzmaßnahmen wiederum des Menschen haben gegriffen und manch alter Bekannter, den man seit dem 19. Jh. nicht mehr gesehen hat, schleicht nun auf leisen Sohlen daher und findet die Region attraktiv. Die neue Einstellung zur Jagd, die mehr Hege sein soll als Sport, die Ächtung des Insektizids DDT und anderer Umweltgifte, die Verbesserung der Luftqualität nach dem Ende der Kohlestaubschleudern knapp außerhalb der Region, wohl auch die Verringerung der Siedlungsdichte und die Aufgabe ganzer Dörfer im tschechischen Teil nach 1945 haben dazu beigetragen.
Ausgestorben war der Luchs. Man weiß, dass er nun wieder durch die Gegend streift. Ausgestorben ist und bleibt (bisher) der winzige Gartenschläfer, der noch 2009 gesehen wurde (was angezweifelt wird). Ausgestorben war der Wanderfalke, ihn hat man wieder angesiedelt. Ausgestorben und nicht zurückgekehrt sind Heidelerche, Auerhuhn (seit wenigen Jahren) und Ziegenmelker, aber auch scheinbar so häufig vorkommende Tiere wie Rebhuhn und Hamster. Die Kreuzotter ist stark gefährdet, der Feuersalamander zwar in einem Nebental der Polenz sehr häufig, aber fast überall sonst ausgestorben. Da freut man sich schon, dass man über den kamerascheuen Fischotter sagen kann, dass man ihn in der Natur noch nie beobachtet, aber mit Sicherheit an mehreren Plätzen nachgewiesen hat.
Wasseramsel: Dieser Vogel lebt an den kalten Flüssen und Bächen der Sächsischen Schweiz. Er ist selten, aber sein Bestand ist einigermaßen stabil. Es sind wohl 40 Brutpaare, die für Nachwuchs sorgen. Der ansonsten graue, einer etwas aufgeplusterten Amsel oder Drossel ähnelnde Vogel hat eine weiße Brust, einen ebensolchen Hals und hüpft gerne mit dem ganzen Körper wippend auf Steinen im Wasser herum, schwimmt auch elegant, wenn er nach Kerbtieren, Larven und kleinen Fischen jagt – das erlaubt auch einem nicht auf Vogelbeobachtung spezialisierten Wanderer, ihn zu identifizieren. Eigentlich ist die Wasseramsel ein Tier der Berggebiete, aber in der Sächsischen Schweiz ist das fließende Wasser so kalt, sind die Täler an vielen Stellen so feucht und kühl, dass sie sich auch auf 150 m über dem Meeresspiegel wohlfühlt und sogar – was sehr selten ist – brütet.
Luchs: Der eurasische Luchs, diese so selten gewordene Kleinkatze (Lynx lynx ist ihr wissenschaftlicher Name) war einmal in unserer Heimat weit verbreitet. Wie alle anderen Raubtiere wurde der Luchs vom Menschen verfolgt und im deutschen Sprachraum bis zum Ende des 19. Jh. praktisch ausgerottet. Seit etwa 1960 breitet er sich wieder von seinen Rückzugsgebieten her aus (oder wird sogar, wie in der Schweiz, wieder ausgewildert) – in der Sächsischen Schweiz ist das der nordböhmisch-südpolnische Gebirgszug. Noch niemand hat ihn in der Sächsischen Schweiz in freier Wildbahn beobachtet, aber häufig fand man seine Spuren, vor allem die typischen Trittspuren im Winterschnee, Reste gerissener Tiere (Rehe sind seine Lieblingsspeise), Kot, Haarbüschel aus seinem Fell, auch ein verendetes Tier wurde schon gefunden.
Fischotter: Noch so ein Tier, das Sie sicher nicht sehen werden. Spuren im Schnee, Kot, Haare beweisen, dass dieser Otter in den kalten Flüssen der Sächsischen Schweiz lebt. Noch kein Foto wurde von ihm gemacht, niemand hat ihn gesehen. Kirnitzsch, Polenz und Sebnitz sind seine Hauptlebensräume, fast alle Fotos, die u. a. von Spuren seiner Einstiegsstellen in Bachläufe gemacht wurden, stammen von hier. Das Tier wurde gejagt und fast ausgerottet, weil es Fische frisst – auch und sehr gerne Zuchtfische aus Teichen.
Wanderfalke: Diese Greifvogelart brütet im Elbsandsteingebirge vor allem auf den Simsen großer Felswände. Dort war er früher relativ sicher (nur der Uhu war sein Feind). Seit Freikletterer fast jeden Felsen auf jeder Route erstiegen haben, ist er durch Störungen bei der Brut gefährdet. Um ihm ein ungehindertes Brutgeschäft zu ermöglichen, werden seine Nester heute von Freiwilligen bewacht, die betroffenen Felsen werden für Kletterer gesperrt. 2011 brachten 18 Brutpaare auf 11 Brutplätzen (7 Paare blieben ohne Nachwuchs) 30 Jungfalken zum Ausfliegen (2012 waren es bei 15 Brutpaaren nur 18 Jungvögel), das ist die höchste dokumentierte Anzahl.
Dass die etwa bussardgroßen Wanderfalken hier brüten und ganzjährig zu beobachten sind, geht auf eine 1996 abgeschlossene Wiederansiedlung zurück. Pestizide in den Beutetieren hatten den Bestand bis 1972 fast ausgelöscht. Heute scheint er einigermaßen gesichert zu sein (auf europäischem Niveau ist das keineswegs der Fall), aber zur Überwachung der Falkenfelsen mussten in der Brutsaison 81 Personen zum Einsatz kommen, wie der Sächsische Bergsteigerbund berichtet.
Eine kaum zu überbietende Möglichkeit, mehr über Falken zu erfahren, ist eine Führung, die von der Nationalparkverwaltung seit 2011 angeboten wird: Sie nennt sich „Beobachtungen am Falkenhorst“. An einem Tag Anfang Juni führt ein erfahrener Ornithologe eine kleine Gruppe von Interessierten (mit gutem Fernglas ausgerüstet!) in Beobachtungsnähe von Falkenhorsten und berichtet vom Projekt der Wiederansiedlung des Wanderfalken (Anmeldung unter Tel. 035022/50240 bzw. per Mail an nationalparkzentrum@lanu.de).
Bei Flugbeobachtungen sind diese Merkmale erkennbar: spitz zulaufende Flügel, eher kurzer Schwanz, deutlich größer als der Turmfalke und kompakterer Körperbau, evtl. erkennbar der schwarze Kopf mit weißen Wangen.
Uhu: Heute leben etwa 15 Uhupaare in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz. Bei dieser kleinen Zahl muss man allerdings bedenken, dass dieser Vogel ein sehr großes Territorium benötigt. Während der Aufzucht der Jungen muss ein Altvogel pro Nacht mindestens 10 Mäuse fangen, um die 250 g Fleisch, die als Nahrung nötig sind, ranzuschaffen. Welche Entfernungen er dabei zurücklegen muss, kann man sich kaum vorstellen, man weiß aber, dass ein Durchmesser von 10 km das Fanggebiet in etwa absteckt. Wie beim Wanderfalken werden Felsen, in denen der Uhu brütet, für Kletterer gesperrt. Und das ist gut so, denn beispielsweise 2013 verließen im gesamten Elbsandsteingebirge nur drei Junguhus den Horst ihrer Eltern.
Der Uhu ist mit einer Flügelspannweite von 1,60 m der größte Eulenvogel weltweit. Er kann über 60 Jahre alt werden, ist ein Nachtjäger und verachtet neben Mäusen keineswegs andere Nahrung wie Ratten, Igel, alle möglichen Vögel sowie deren Gelege und Jungvögel, etwa die des Wanderfalkens. Da ihre Nester oft recht nahe beieinander liegen, ist das keine günstige Nachbarschaft für Wanderfalken … ■
► Ausrüstung: Gutes Schuhwerk ist essenziell. Ohne geeignete, die Knöchel schützenden Wanderschuhe sollte man sich nicht auf eine Wanderung begeben. Einige Touren in diesem Buch kann man auch gut mit niedrigen Sportschuhen bewältigen, doch nur wenn sie ein griffiges Profil haben und bei Nässe nicht rutschen. Atmungsaktive Membranen haben sich bewährt, da sie verhindern, dass sich Schweiß im Schuh hält, dem Hauptverursacher von Hautproblemen.
Kleidung trägt man am besten in Schichten. Atmungsaktives Material ist leicht, luft- und feuchtigkeitsdurchlässig und kann auch imprägniert – bei Hose und Anorak – als regenabweisende Schicht getragen werden. Von November bis März sind vor allem in höheren Berei-chen (und auf dem Grund tiefer Täler!) Handschuhe und eine warme Mütze wichtig.
Wanderstöcke (immer zwei, nie nur einer) sind beim Steilabstieg von Vorteil, da sie einen Teil der Belastung abfangen, was insbesondere die Knie freut und die Muskeln der Oberschenkel. Leider gar nicht geeignet sind sie für die vielen Stiegen und Leitern unserer Region, da sind sie nur hinderlich – also außen am Rucksack befestigen!
Alle Wanderungen dieses Buches sind als Tagestouren gedacht, ein Tagesrucksack reicht also aus. Sonnenschutz (ab LSF 30), Sonnenbrille und Sonnenhut, auch Regenschutz für sich und den Rucksack (heute bei guten Modellen meist integriert – achten Sie beim Kauf darauf!) sind sinnvoll. Der Rucksack selbst, auch ein einfacher, sollte auf jeden Fall Verschlüsse um Bauch und Brust haben – mit nur einer Verschlusshöhe hängt das Ding unsicher am Körper. Und wenn möglich, sollte das Rückenteil nicht anliegen, sondern leicht gespannt sein, damit Luft zwischen Rucksack und Rücken eindringen und Schweißansammlung verhindern kann. Bedenken Sie, dass viele Stiegen und enge Felsendurchgänge nicht für breite Rucksäcke geeignet sind, ein schmaler, eher länglicher Rucksack ist auf jeden Fall die bessere Wahl.
Im Rucksack hat immer ein Erste-Hilfe-Päckchen seinen Platz: Antiseptische Tücher oder Wundspray, Verband, Pinzette und Heftpflaster für kleine Wunden sind essenziell, sowie eine Trillerpfeife für den Notfall. Eine Kamera hat sicher noch Platz. Das Handy ist zum Fotografieren weniger geeignet – ein Breitbandfoto der Aussicht ist eher enttäuschend. Auch zum Telefonieren eignet sich das Handy nicht immer, denn in den tiefen, engen Tälern hat man eventuell kein Netz (im Grenzbereich zu Tschechien überwiegt übrigens die tschechische Frequenz, man kontrolliere also, welches Netz man benutzt, sonst wird das Gespräch teuer!). Ein GPS-Gerät hat hier bessere Chancen, und eine gute Karte versteht sich von selbst.
Verpflegung: Wasser und Proviant sind individuellen Bedürfnissen angepasst, und dank der Bergwirtschaften und Bauden auf einigen unserer Routen benötigt man wirklich nicht viel von beidem. Trinkwasser ist in der Sächsischen Schweiz selten, es gibt kaum Quellen mit Trinkwasser, von Brunnen ganz zu schweigen. Auf Touren ohne Gastwirtschaft sollte im Sommer für einen halben Tag mindestens 1 l Getränk mitgeführt werden, besser mehr! Die vielen wunderschönen Aussichtsplätze der Sächsischen Schweiz, viele auf breiten, flachen Felskanzeln, sind ideale Picknickplätze (und an schönen Wochenenden zwar umlagert, aber lange nicht so voll wie die Biergärten der Gaststätten). Ein Lunchpaket wird doch sicher noch in den Rucksack passen …?! ■
► Die EU-weite Notfallnummer 112 gilt in Deutschland sowie in Tschechien. Polizei, Feuerwehr und Rettung werden über diese Nummer erreicht, in Tschechien auch in deutscher oder englischer Sprache.
In Deutschland: Bergwacht (ein Teil des DRK) mit Rettungswachen Kurort Rathen, Tel. 035024/70447, und Bielatal-Ottomühle, Tel. 035033/71071; ADAC Pannendienst, Tel. 01802/222222.
In Tschechien: Bergwacht (Tisá), Tel. +420/475/222638 bzw. Tel. +420/475/222439 (Büro im Gemeindeamt); ADAC/ÖAMTC Pannendienst, landesweit Tel. 1230, nur in Prag Tel. 02/1230 oder Tel. 02/61104351. ■
Jede unserer Wanderungen verlangt eine gewisse Vorbereitung, und sei es nur der Vergleich der Angaben im Buch mit den persönlichen Möglichkeiten. Zu berücksichtigen ist auf jeden Fall, dass die bei den einzelnen Touren genannten Zeiten reine Gehzeiten sind. Wer pausiert, fotografiert und sich bei einem schönen Aussichtspunkt aufhält, braucht länger – unter Umständen viel länger. Wir sind nicht in den Westalpen, viele Touren dieses Buches überschreiten keine 4 Std. Gehzeit – da sollte man doch Zeit für ausgiebige Pausen haben!
Die meisten vorgeschlagenen Touren sind Rundwanderungen, aber auch die Streckenwanderungen sind so gewählt, dass vom Ende der jeweiligen Tour der Ausgangspunkt mit öffentlichen Verkehrsmitteln wieder gut erreicht werden kann.
► Persönliche Voraussetzungen für das Wandern: Dies ist ein Wanderführer – kein Führer zu Spaziergängen und auch kein Kletterführer. Er ist für Wanderer gedacht, die auf gebahnten Wegen und technisch unproblematischen Steigen im Gelände schon mal 4 bis 5 Std., manchmal sogar etwas länger, unterwegs sein können, ohne so zu ermüden, dass sie Auto oder Bus am Ziel nur noch mit hängender Zunge erreichen. Die mögliche Tagesleistung sollte auch einen Höhenunterschied von bis zu 500 m Höhenmetern im Auf- und Abstieg einschließen, der sich oft als Summe kleinerer Höhenunterschiede (ersichtlich aus dem jeweiligen Weg-Zeit-Höhen-Diagramm) deutlich höher erweist als die Differenz des tiefsten und höchsten Punktes einer Tour.
Gute Trittsicherheit ist bei allen Steig- und Stiegenanlagen – und davon hat die Sächsisch-Böhmische Schweiz nicht wenige – eine unbedingte Voraussetzung. Wer nicht hinschaut, wo er geht und dann stolpert, oder wer nicht sicher genug geht, sodass ein Wackelstein einen Sturz verursachen kann, der sollte gar nicht erst ins Gelände. Wirklich trittsicher kann nur ein Wanderer sein, der knöchelumfassende Bergschuhe trägt. Bergsandalen und knöchelfreie Lauf- oder andere Sportschuhe haben auf Bergpfaden (wie man in der Sächsischen Schweiz naturnahe Steige nennt) nichts zu suchen, reichen aber für einfache Wanderungen auf unproblematischem Terrain (Forststraßen, breite, vielbegangene Wege) aus.
Wenn es heißt „Trittsicherheit erforderlich“, dann bezieht sich das auf Wege und Steige, die so ausgesetzt (exponiert) sind, durch so steiles Gelände verlaufen, dass jedes Stolpern einen Absturz provozieren kann. Das ist ganz unabhängig vom Weg selbst: Die Affensteinpromenade (Touren 12 und 15) ist technisch ein Kinderspiel, breit und problemlos zu begehen, an ein paar Stellen muss man etwas gelenkig sein. Aber: Das Gelände, durch das sie zieht, ist abschnittsweise extrem steil, manchmal senkrecht abfallend, ja überhängend. Wege dieser Art haben wir in diesen Führer hineingenommen, weil sie für einen guten, trittsicheren Wanderer eben kein Problem darstellen, zumal die hier genannten Felsenwege auch noch durch Seile gesichert sind. Andere haben wir nicht hineingenommen, weil sie neben Trittsicherheit auch überdurchschnittliche technische Fertigkeiten verlangen, also Klettertechnik. Die bekannteste dieser „Stiegen“ ist die Häntzschelstiege, die nicht ohne Klettersteigausrüstung begangen werden sollte.
Für Felsenzustiege wie die Rotkehlchenstiege (Tour 16) oberhalb von Schmilka ist nicht nur Trittsicherheit gefragt, sondern auch Schwindelfreiheit. Es gibt genug Wanderer, die am Beginn dieser Stiege zunächst mal verharren, tief Luft holen und sich erst einstellen müssen auf die Exponiertheit des Felsenwegs. Das hat nichts mit ihrer Trittsicherheit zu tun, das passiert guten und weniger guten Gehern, Jungen und Alten, Männern und Frauen, und niemand sollte sich genieren, wieder umzudrehen. Denn wer nicht schwindelfrei ist, Höhenangst hat, nicht runterschauen kann von einer ausgesetzten Stelle, den könnte – ganz wortwörtlich – der Schwindel packen. Und was dann geschehen könnte, wollen wir uns lieber nicht ausmalen. ■
► Wege und ihre Markierung: Das Wegenetz der Sächsischen Schweiz ist dicht und voll Überraschungen. Auf dem Schrammsteinweg etwa geht man lange auf einem breiten Wanderweg durch eher flaches Gelände und Wald. Aber dieser Weg ist auch ein versicherter Steig über einen stellenweise ausgesetzten Grat, bei dem man die Hände zu Hilfe nimmt, teilweise abgetretene Treppen passiert, Leitern hoch- und hinunterklettert, auch schon mal einen Metallbügel als Tritt verwendet und generell vorsichtig sein muss. Immerhin: Alles, was in der Sächsischen Schweiz als Weg markiert ist, ist auch gesichert, an ausgesetzten Stellen gibt es Griffe, Steilstellen sind durch Stiegen oder Leitern mit Handlauf erschlossen, auch durchschnittliche Wanderer können alle Wege der Sächsischen Schweiz benutzen.
Aber nicht alle Stiegen! Während viele Stiegen gut und sicher ausgebaut und unschwer zu meistern sind, gibt es welche, für die man Klettertechnik einsetzen muss und am besten einen Klettergurt tragen sollte, so etwa auf der Häntzschelstiege. Sie sind also Klettersteige, die schwersten, wie die Zwillingsstiege im Großen Bauerloch (Untere Affensteinpromenade), führen durch ausgesetzte, senkrechte Wandpartien und bergen ein erhebliches Absturzrisiko. Merke! Stiegen, die als Teil markierter Wanderwege auftreten, können auch von durchschnittlichen Wanderern begangen werden, verlangen aber in allen Fällen besondere Aufmerksamkeit, erhöhte Gelenkigkeit und etwas Bergerfahrung!
In der Sächsischen Schweiz werden auch Bergpfade ausgewiesen, diese sind meist naturbelassene Steige durch manchmal ausgesetztes Gelände, wobei auf Versicherungen verzichtet wird! In manchen Fällen sind sie für durchschnittliche Wanderer begehbar, wir würden jedoch davor abraten, auf gut Glück einen Bergpfad zu begehen (in diesem Buch sind nur wenige leichtere Bergpfade in die Touren eingebunden worden).
Unsere Touren des Fitnessgrades * und ** sind technisch leicht zu bewältigen, sie können auch kurze Stiegen beinhalten, wenn diese keine besondere Anstrengung darstellen. Kinder sind auf diesen Touren kein Problem, unsere Kennzeichnung stellt jedoch nicht den Schwierigkeitsgrad für Kinder dar, sondern wie reizvoll eine Tour für sie sein kann. Sportliche Kinder ab etwa 8 J. schaffen auch gesicherte Kletterstellen – und das mit Begeisterung!
Die Kennzeichnung *** sagt aus, dass man sportlich und beweglich sein muss, technisch sind auch diese Touren wenig problematisch. Bei Touren, die mit **** gekennzeichnet sind, ist das nicht der Fall, da muss man schon etwas Erfahrung im Felsgelände haben, muss sich auch auf einer Stiege sicher bewegen können, deren Stufen hoch und durch häufiges Begehen abgeschliffen sind, und darf den einen oder anderen weiteren Schritt von einem Stahlbügel zum nächsten an einer glatten, steilen Wandstelle nicht scheuen. Selbst diese Schwierigkeitsgrade sind für sportliche Kinder kein Problem (ab 8 Jahre, am kurzen Seil eines Erwachsenen), sondern großer Spaß – die Erwachsenen aber müssen versiert und doppelt wachsam und vorsichtig sein! ■
► Standorte: Betrachtet man den Gesamtumfang dieses Buches, so bieten sich eigentlich nur zwei Standorte als optimal an, Dresden und Pirna. Das gesamte öffentliche wie private Verkehrsnetz ist auf Dresden zugeschnitten: die Hauptschlagader, die B 172 Dresden – Prag (die Autobahn Dresden – Prag hat kaum eine Bedeutung für die Erreichbarkeit in der Sächsischen Schweiz) sowie die S-Bahn Dresden – Schöna (und seltener weiter nach Dečin). Beide Verkehrswege führen über Pirna, von wo aus ein Teil unserer Touren (vor allem die linkselbischen) auf dort abzweigenden Straßen bzw. dort startenden Buslinien erreicht wird. Von beiden Orten aus sind Tagesausflüge in alle Bereiche der Sächsisch-Böhmischen Schweiz möglich, von Pirna aus natürlich mit kürzeren Fahrzeiten. Dresden hat dagegen andere Trümpfe, die vom kulturellen Angebot bis zur breiten Streuung der Gastronomie und Hotellerie reichen.
Fährt man ab Pirna an der Elbe entlang, sind Stadt Wehlen, Kurort Rathen, Königstein und Bad Schandau weitere gute Standorte für eine Erkundung des Gesamtgebiets, die sich jedoch vom Quartiersangebot nicht mit Pirna oder Dresden messen können. Für die Entdeckung einer bestimmten Region sind sie jedoch ideal: Stadt Wehlen und Kurort Rathen für die Vordere Sächsische Schweiz, auch Königstein kommt dafür in Frage, jedoch eher für den linkselbischen Teil dieses Gebiets. Die Hintere Sächsische Schweiz entdeckt man am besten von Bad Schandau aus, den inneren Teil zwischen der Neumannmühle und Hinterhermsdorf jedoch besser ab Hinterhermsdorf selbst. Die drei böhmischen Wanderungen dieses Buches erreicht man flott ab Hřensko, aber auch für sie kommt z. B. durchaus Pirna (oder gar Dresden) in Frage. ■
► Nationalparkinformation: Auskünfte und Wissenswertes zum länderübergreifenden Schutzgebiet in Deutschland und Tschechien vermitteln folgende Stellen:
Staatsbetrieb Sachsenforst – Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz, An der Elbe 4, 01814 Bad Schandau, www.nationalpark-saechsische-schweiz.de.
Nationalparkzentrum Sächsische Schweiz, Dresdner Str. 2 B, 01814 Bad Schandau, Tel. 035022/50240, www.lanu.de.
Nationalparkverwaltung Böhmische Schweiz, Národni park České Švýcarsko, Pražská 52, CZ-40746 Krásná Lípa, Tel. +420/412/354050, www.npcs.cz. Landschaftsschutzgebiet Elbsandsteine, Chráněná krajinná oblast Labské piskove, Tplická 424/69, CZ-40502 Dečin, auch deutsch: www.labskepiskovce-ochranaprirody.cz. ■
Nationalparkzentrum Bad Schandau: April bis Okt. 9–18 Uhr, Nov./Dez. und Febr./März tägl. (außer Mo) 9–17 Uhr.
Infostelle Amselfallbaude: Mai bis Sept. tägl. 10–18 Uhr, April/Okt. bis 16 Uhr.
Infostelle Blockhaus Brand (an der Brandaussicht):ganzjährig tägl. 10–18 Uhr.
Nationalparkzentrum Bastei Schweizerhaus: ganzjährig tägl. 10–18 Uhr.
Infostelle Eishaus (Großer Winterberg): Mai bis Sept. tägl. 10–18 Uhr, April/Okt. bis 16 Uhr.
Nationalparkinformation Beizehaus (Waldhusche Hinterhermsdorf): Mai bis Sept. tägl. 10–18 Uhr, April/Okt. bis 16 Uhr. Unmittelbar benachbart: Infopunkt Blockscheune, April bis Okt. 10–16 Uhr.
Nationalparkinformation Zeughaus (Großer Zschand): Mai bis Sept. tägl. 10–18 Uhr, April/Okt. bis 16 Uhr. Infopunkt Schmilka: Mai bis Sept. tägl. 10–18 Uhr, April/Okt. bis 16 Uhr.
Nationalparkhaus der Böhmischen Schweiz in Krásná Lípa, Křinické naměstí 1161/10, CZ 40746 Krásná Lípa, Tel. +412/383413, www.ceskesvycarsko.cz, ganzjährig tägl., Juni bis Aug. 9–12/12.30–18 Uhr, März bis Mai und Sept. bis Dez. bis 17 Uhr, Jan./Febr. bis 16 Uhr. Touristeninformation in Hřensko, Hřensko 82, CZ-40717 Hřensko, Tel. +420/412554286, www.ceskosaske-svycarsko.cz, www.touristservice-hotels.cz. April bis Okt. tägl. 9–18 Uhr, Nov. bis März bis 17 Uhr. ■
► Touristeninformation von zu Hause aus:
Tourismusverband Sächsische Schweiz e. V., Bahnhofstr. 21, 01796 Pirna, Tel. 03501/470147, www.saechsische-schweiz.de.
Touristeninformation Böhmische Schweiz, Hřensko 82, CZ-40717 Hřensko, Tel. +420/412554005, www.ceskosaske-svycarsko.cz. ■
► Touristeninformation vor Ort:
Touristservice Pirna im Canaletto-Haus, Am Markt 7, 01796 Pirna, Tel. 03501/556447, www.pirna.de (Ostern bis Okt tägl. 10–18 Uhr, Sa/So/Fei bis 14 Uhr, sonst 10–16 Uhr, Sa/So bis 13 Uhr, Fei geschlossen).
Touristinformation im Treff-Punkt Königstein, Pirnaer Str. 2, 01824 Königstein, Tel. 035021/68261, www.koenigstein-sachsen.de (Mai bis Okt. tägl. 9–18 Uhr, Sa/So bis 16 Uhr; sonst Mo–Fr 9–18 Uhr, Sa bis 12 Uhr).
Tourist-Info Stadt Wehlen, 01829 Stadt Wehlen, Markt 7, Tel. 035024/70414 (Ostern bis Okt. Mo–Fr 9–12/13–17 Uhr, Sa/So/Fei 9–12 Uhr).
Touristservice im Nationalparkbahnhof Bad Schandau, Am Bahnhof 6, 01814 Bad Schandau, Tel. 035022/41247 (Mai bis Sept. Mo–Fr 8–18 Uhr, Sa/So 9–17 Uhr; April und Okt. Mo–Fr 8–17 Uhr, Sa/So 9–12 Uhr; Nov. bis März Mo–Fr 8–17 Uhr, Sa 9–12 Uhr, im Jan. und Febr. Mi geschlossen).
Tourist-Service im Haus des Gastes, Markt 12, 01814 Bad Schandau, Tel. 035022/90030, www.bad-schandau.de (Mai bis Sept. tägl. 9–20 Uhr, April und Okt. tägl. 9–18 Uhr, Nov. bis März Mo–Fr 9–18 Uhr, Sa/So/Fei 9–13 Uhr, im Jan. und Febr. Mi geschlossen).
Fremdenverkehrsamt Rosenthal-Bielatal, Schulstr. 1, 01824 Rosenthal (OT Bielatal), Tel. 035033/70291, www.rosenthal-bielatal.de.
► Spezielle Internetseiten für Wanderer in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz:
www.saechsische-schweiz.de: Seite des Tourismusverbandes für die Sächsische Schweiz, inhaltsreich, mit Tourenvorschlägen für Wanderer (u. a. Malerweg).
www.nationalpark-saechsische-schweiz.de: grenzüberschreitende Seite des Nationalparks, Infos (z. B. über Streckensperrungen) und News, Buchungsmöglichkeit für Führungen etc. Wegsperrungen finden Sie unter „Aktuelles“.
www.sandsteinkurier.de: Die „Zeitung für Freunde der Sächsischen Schweiz“ erscheint ca. 6-mal im Jahr und bringt News, Wandervorschläge, und (selbstverständlich) viel Werbung der Gastronomie und Hotellerie der Region. Die Website stellt das Angebot nach Kategorien dar, hält ein Archiv bereit und erlaubt das Herunterladen der jeweils aktuellen Ausgabe – mit prima Veranstaltungskalender.
www.sandsteinblogger.de: super gemachte (mehr Kunst als Kommerz), sportliche Site mit Schwerpunkt Klettern und Outdoor. 1x im Jahr gibt’s auch die Printausgabe.
www.ceskesvycarsko.cz: Seite der Böhmischen Schweiz, stellenweise auch auf Deutsch, Natur, Nationalpark, Sehenswürdigkeiten, Quartiere – alles wird abgehandelt. ■
► Mit Pkw/Wohnmobil: Die vielen Rundwanderungen dieses Buches starten meist von Standorten, an denen es Parkplätze gibt. Die sind allerdings oft weder groß noch kostenlos (in der Nationalparkregion kosten Wanderparkplätze pro Tag 3–5 €). Bewachte Parkplätze gibt es im Nationalpark nicht. Für die Streckenwanderungen – nicht wenige in diesem Buch – ist ein Auto eher hinderlich. Da empfehlen wir, den Wagen an einem größeren, zentralen Standort stehen zu lassen (Pirna, Bad Schandau, Bahnhof Kurort Rathen) und mit Bahn und Bus weiterzufahren (bei jeder Tour ist angegeben, wie das geht) – oder gleich per öffentlichem Nahverkehr anzureisen.
Die Sächsische Schweiz ist übrigens leicht zu erreichen, die Autobahn Dresden – Prag führt nahe vorbei und die B 172 mittendurch.
► Mit Bahn und Bus: Der Verkehrsverbund Oberelbe VVO ist für sämtliche öffentliche Verkehrsmittel der Region um Dresden zuständig, eingeschlossen die Elbfähren (außer den Fähren in Kurort Rathen und Schöna/Hřensko). Linienplan, Fahrpläne und Preise auf www.vvo-online.de.
Die Region Sächsische Schweiz ist im VVO mit der Oberelbischen Verkehrsgesellschaft OVPS vertreten, die auf www.ovps.de zu finden ist.
Fahrkarten für S-Bahn (Linie Dresden – Schöna), Bahn im VVO (Linie Pirna – Sebnitz – Bad Schandau), Busse und Fähren bekommt man am Automaten an Bahnhöfen und zentralen Busbahnhöfen, beim Fahrer in Bussen und Fähren, aber nicht in der S-Bahn! Das grenzüberschreitende Elbe-Labe-Ticket gilt im gesamten Bereich unseres Buches. ■
► Mit Taxi und Kleinbus: Taxis in der gesamten Region nur in Bad Schandau! Standplatz am Bahnhofsvorplatz. Rämisch, Tel. 035022/41759 und Tel. 0172/3530049; Jörg Focke, Tel. 035022/43545 und Tel. 0171/9906577. Den Transport zwischen Rathen und der Bastei übernimmt auch das private Unternehmen Fa. Transfer Urban, Tel. 0172/6559143. ■
► Mit der Kirnitzschtalbahn: Die Straßenbahn vom Kurgelände in Bad Schandau bis zum Lichtenhainer Wasserfall ist ein privates Unternehmen der Oberelbe Tours (www.oberelbetours.de) mit Sondertarif (beim Schaffner zu entrichten), VVO-Tickets gelten hier nicht. Der Bus Bad Schandau – Hinterhermsdorf fährt die gleiche Strecke. Der besonders beim Umsteigen von anderen Verkehrsmitteln deutlich günstigere VVO-Tarif gilt. ■
► Mit dem Schiff: Die Sächsische Dampfschifffahrt GmbH betreibt zwischen Meißen, Dresden und Bad Schandau einen regelmäßigen Schiffsverkehr, z. T. mit ihren historischen Raddampfern. Zwischen Bad Schandau und Hřensko (bis zu 5x tägl.) bzw. Dečin (samstags) sind Boote der Oberelbischen Verkehrsgesellschaft unterwegs.
Tel. 0351/866090, www.saechsische-dampfschiffahrt.de.
Tel. 035022/5480, www.ovps.de.
► Mit Fahrrad, E-Bike, Mountainbike: Die Sächsische Schweiz ist von Dresden aus leicht mit dem Rad zu erreichen; der Elberadweg führt bequem über Pirna und Bad Schandau und weiter nach Tschechien. Im Nationalpark Sächisch-Böhmische Schweiz ist ein Netz von Radwegen ausgewiesen, das nahe an einige der in diesem Buch beschriebenen Wanderungen heranführt. Für diesen Bereich tut das Gratis-Überblicksblatt „Radstrecken durch den Nationalpark Böhmische Schweiz“ der Nationalparkverwaltung Böhmische Schweiz gute Dienste, da es die Radrouten beider Staaten umfasst. Für die Sächsische Schweiz außerhalb des Nationalparks besorge man sich eine der im Handel angebotenen Radkarten, etwa die ADFC Radtourenkarte 1:150.000 Nr. 14 (völlig ausreichend). Nächster Ansprechpartner ist der ADFC, Bischofsweg 38, 01099 Dresden, Tel. 0351/5013915, www.adfc-dresden.de.
Im Sommerhalbjahr wird die Region durch den Verkehrsverbund Oberelbe an Wochenenden und Feiertagen mit 4 Fahrradbussen erschlossen, von denen 3 für unsere Touren in Frage kommen: Buslinie Bad Schandau – Sebnitz – Hinterhermsdorf – Ottendorf, Buslinie Pirna (oder Königstein) – Bielatal – Rosenthal und Buslinie Pirna – Bad Gottleuba – Petrovice – Tisá. Näheres auf www.vvo.de (Freizeit/Fahrrad) und im kostenlosen Prospekt des VVO (in den Verkaufsstellen), der auch Vorschläge für Radrouten enthält, von denen einige direkt am Beginn unserer Wanderungen vorbeiführen.
Förmlich aus dem Boden schießen mittlerweile die E-Bike-Verleiher und Ladestationen. Eine Übersicht zum Herunterladen finden Sie auf www.saechsische-schweiz.de. ■
► Fahrpläne für die Wandertouren (Stand Saison 2016): Die Hauptverbindung in und durch die Sächsische Schweiz ist die S-Bahn-Linie S 1 zwischen Meißen, Dresden, Pirna, Bad Schandau und Schöna, die bis/ab Bad Schandau halbstündlich, bis/ab Schöna stündlich fährt, an Wochenenden in der Sommersaison auch Schöna – Bad Schandau halbstündlich. Die Linie wird an Wochenenden als Tagesrand-Zugpaar „Wanderexpress Bohemica“ über Ústí nad Labem bis Litoměřice weitergeführt (ab Dresden Hbf. um 7:59 Uhr), während der Woche muss man in Bad Schandau und Decin umsteigen.
Das Sebnitztal und der Beginn des Polenztals (Tour 8) werden durch die Sebnitztalbahn SB 71 Städtebahn Bad Schandau –Sebnitz – Neustadt – Pirna erschlossen (→ Tour 8 „Die Sächsisch-Böhmische Semmeringbahn“). Sie fährt tägl. 9.20 Uhr in Bad Schandau ab, samstags auch 7.20 Uhr (sie wird mit der 8.29 Uhr (6.29 Uhr) in Dresden startenden S-Bahn erreicht), dann alle 2 Std. bis 19.20 Uhr. Zurück ab Porschdorf tägl. 8.32 bis 18.32 Uhr alle 2 Std.
Die Buslinien 237 und 241 erschließen sämtliche rechtselbischen Wanderungen, die Buslinien 216/217/219, 245, 244a, 244b fast alle linkselbischen Wanderungen.
Nach Hřensko kommt man mit der Fähre ab Bahnhof Schöna oder mit der privaten Buslinie „Sächsisch-Böhmischer Nationalpark-Express“ ab Königstein (über Bad Schandau, Schmilka). Ab Děčin erreicht man Hřensko mit Buslinie 512/434 Nationalparkbus, beide fahren nach Mezní Louka und Mezná weiter.
→ S-Bahnlinie S 1, www.bahn.de.
→ Sebnitztalbahn (Sächsisch-Bähmische-Semmeringbahn) SB 71, s. o., www.sebnitztalbahn.de.
Die Buslinie 237 verlässt Pirna (ZOB nahe Bahnhof) Mo–Fr um 8.10, 9.10, 10.05, 11.10, 12.10 Uhr (und später), Heeselicht wird nicht vom ersten, aber allen anderen ca. 0:30 Std. später erreicht, Hohnstein (Eiche) 0:50 Std. später. Zurück ab Hohnstein 13.45, 14.35, 15.25, 17.40 Uhr (nicht über Heeselicht). Sa/So/Fei ab Pirna 8.40, 9.40, 10.35 (nur Sommerhalbjahr), 13 Uhr, zurück ab Hohnstein (Eiche) 13.05, 15.05, 17.05 Uhr, alle Busse über Heeselicht.
Die Buslinie 241 fährt die Strecke Pirna – Bad Schandau – Lichtenhainer Wasserfall – Hinterhermsdorf. Sie verbindet Pirna ZOB mit Bad Schandau (Bahnhof) mindestens stündl., ab Bad Schandau nach Hinterhermsdorf ab 7.45 Uhr, dann alle 2 Std. bis 16.45 Uhr. Zurück ab Hinterhermsdorf 6.20, 9.20, dann alle 2 Std. bis Bad Schandau (und weiter nach Pirna, alternativ mit der S-Bahn). Die Fahrzeiten ab Bad Schandau (Bahnhof) sind bis Ostrauer Mühle 0:20 Std., Lichtenhainer Wasserfall 0:25 Std., Neumannmühle 0:30 Std., Räumicht 0:40 Std.
Buslinie 244a (Bad Schandau) –Königstein – Pfaffendorf Mo–Fr ab Königstein Reißigerplatz 8.20, 9.20, 10.20, 11.40, 12.35, 13.45, 14.20 Uhr (und später), der Bus erreicht Parkplatz Papststein 10 Min. später. Zurück ab Cunnersdorf 13.08, 14.18, 14.53, 16.53 Uhr. An Sa/So/Fei als Linie 244b direkt ab Bad Schandau um 9.26, 10.26, 11.26 und 14.26, zurück um 12.14, ab 15.14 bis 18.14 Uhr stündlich (nur Anfang Aug. bis Okt.).
Buslinie 245 von Pirna nach Bielatal und Rosenthal ab Pirna ZOB Mo–Fr 7.40, 9.40, 11.40 Uhr (und später), zurück ab Bielatal Brausenstein um 12.13, 14.08, 14.52, 16.15 Uhr (und früher). Sa/So/Fei z. B. 9.10, 11.40 Uhr, zurück 14.08, 16.44, 17.45 Uhr.
Mit Buslinie 242 ab Königstein nach Rosenthal Mo–Fr ab Reißigerplatz um 9.20, 11.25, 12.35, 13.35, 14.20 Uhr (und später), zurück ab Bielatal Brausenstein um 13.10, 15.04, 16.18, 17.13 und 18.13 Uhr (und früher). An Sa/So/Fei mit der Linie 245 um 9.20, 11.18, 13.25 Uhr, zurück 14.08, 16.43 und 18.38 Uhr.
Buslinie 251 ab Bad Schandau Nationalparkbahnhof (S 1 Dresden – Schöna), Mo–Fr meist nur nachmittags, infrage kommt daher ausschließlich die Verbindung Di/Do 10.33 Uhr, zurück 16.40 Uhr. Sa/So/Fei – nur Anfang Aug. bis Okt.! – als Linie 244b direkt ab Bad Schandau um 9.26, 10.26, 11.26 und 14.26, zurück 15.14–18.14 Uhr stündlich.
Nationalparkbus 434 ab Hřensko/Fähre bis zur Haltestelle Pravčická brána (Prebischtor) und weiter nach Mezní Louka und Mezná. Im Juli/Aug. Mo–Fr 8.27, 9.10, 9.57, 10.27, 10.57, 11.57, 12.27 Uhr und später, Sa/So 8.27, 9.10, ab 9.27 bis zum Abend stündlich. Von Ostern bis Okt. Mo–Fr 8.27, 10.27, 13.27 Uhr, Sa/So wie Juli/Aug.
Zurück ab Mezní Louka (Hotel) im Juli/Aug. Mo–Fr 13.09, 15.09, 17.09, 18.09, 18.59, 20.09 Uhr, Sa/So 11.59, 13.09, 13.59, 15.09, 15.59, 17.09, 17.59, 19.09, 19.59 Uhr. Von Ostern bis Okt. nur Sa/So 13.09, 13.59, 17.09, 17.59, 19.09, 19.59 Uhr. Alle Busse, die jeweils um 59 in Mezní Louka abfahren, halten 5 Min. später auch in Mezná.
Die Privatbuslinie Sächsisch-Böhmischer Nationalpark-Express bedient 3x tägl. die Strecke Königstein – Gohrisch – Bad Schandau – Ostrau – Schmilka – Hrensko – Edmundsklamm – Prebischtor – Mezni Louka (– Mezna); ab Schmilka sogar 8x tägl. Tickets (hin/zurück 11 €) beim Fahrer. Saison letztes Aprilwochenende bis Allerheiligen. Fahrplan der Privatlinie auf www.frank-nuhn-freizeit-und-tourismus.de, Tel. 035021/99080.
Buslinien 216/218/219 von Pirna über Bad Gottleuba nach Bahratal (Grenzübergang) und Weiterfahrt als Buslinie 217 bis Tisá; Ostern bis Okt. ab Pirna Mo–Fr 8.10, 10.15, 16.40 Uhr, Sa/So/Fei 8.10, 9.10, 10.10, 12.10 (Linie 216, ab Grenzübergang 217), 14.10, 15.10, 17.10 Uhr; Fahrzeit 0:55 Std.
Zurück mittags 12.48 bis 19.48 Uhr 1x/Std., letzter Bus 21.48 Uhr, bis zu den Bahnhöfen Děčín bzw. Ústí nad Labem und jeweils mit dem Zug zurück Richtung Westen.
Alternativ fährt man mit den 217er-Bussen wieder zurück nach Deutschland, z.B. Sa/So 16.12 und 18.07 Uhr nach Rosenthal und weiter nach Königstein (dort S 1), oder Mo–Fr 17.36 über Bahratal nach Pirna, Sa/So/Fei 13.13, 15.16, 17.13 und 18.16 Uhr.
Diese Touren können insbesondere bei evtl. früherem Abbruch von der Bad Schandauer Rundlinie 252 profitieren, die den Ort mit Postelwitz, Ostrau, Schmilka, Krippen, Reinhardtsdorf und Schöna verbindet. Nicht alle Orte werden von jedem der Busse bedient.
► Straßen-, Land- und Wanderkarten:
Straßenkarten: Im Prinzip eignet sich jede Karte ab dem Maßstab 1:200.000 für die Planung einer Fahrt in und durch die Sächsisch-Böhmische Schweiz. In Frage kommen u. a. die Falk Regionalkarte 10 „Dresden, Chemnitz, Erzgebirge“ 1:150.000, die den Raum zwischen Cottbus und Prag, Zwickau und Görlitz darstellt, mit Dresden in der Mitte.
Wanderkarten: Für die Planung, für einen Überblick, aber auch für zusätzliche Informationen während einer Wanderung bietet sich, was den Nationalpark betrifft, die offizielle Nationalparkkarte 1:25.000 an: Nationalparkregion „Sächsisch-Böhmische Schweiz“, hrsg. von der Sächsischen Landesvermessung. Als Übersichtskarte für Wanderungen in der Gesamtregion unseres Buches eignet sich neben der Karte 1:30.000 „Nationalparkregion Sächsisch-Böhmische Schweiz“ der Sachsen-Kartographie auch die Kompass-Karte 1:50.000 Blatt 810 „Sächsische Schweiz, Westliche Oberlausitz“.
Als detaillierte Wanderkarten kommen zwei Publikationsreihen in Frage. Sehr gut auf Wanderer getrimmt sind die Karten in großem Maßstab der Sachsen-Kartographie aus Radeburg (www.sachsen-kartographie.de). Hier sind es besonders die GPS-geeigneten Blätter 1:15.000, die sich als zusätzliche Informationsquelle zu unseren Karten anbieten: 10 „Vordere Sächsische Schweiz“; 91 „Hintere Sächsische Schweiz, Blatt 1“; 92 „Hintere Sächsische Schweiz, Blatt 2“; 95 „Rosenthal, Bielatal und Umgebung“. Topografische Karten mit Aufdruck von Wanderwegen bietet die Sächsische Landesvermessung (Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen) mit ihren Wanderkarten im Maßstab 1:10.000 und 1:25.000 an. Im Maßstab 1:10.000 sind bisher erschienen das Blatt „Schrammsteingebiet“ und zuletzt „Kurort Rathen, Hohnstein“. Im Maßstab 1:25.000 kommen in Frage die Blätter 43 „Sächsische Schweiz/Pirna, Königstein“; 44 „Königstein, Bad Gottleuba-Berggießhübel“ (dieses Blatt umfasst auch unsere Tour 35 in der Böhmischen Schweiz); 45 „Sächsische Schweiz/Bad Schandau, Sebnitz“ (umfasst auch unsere Touren 33 und 34 in der Böhmischen Schweiz).
Alle genannten Karten sind im Buchhandel erhältlich oder können bestellt werden, die Sächsische Landesvermessung sendet ihre Produkte jedoch nur schubweise, das kann also dauern. Im lokalen Buchhandel sind die genannten Karten – zumindest die Übersichtskarten und die Blätter der Sachsen-Kartographie – meist vorrätig.
Sachsen-Kartographie Blatt 10 1:15.000 „Vordere Sächsische Schweiz“; top. Karte Landesvermessung Sachsen 1:10.000 „Kurort Rathen, Hohnstein“.
Sachsen-Kartographie Blatt 10 1:15.000 „Vordere Sächsische Schweiz“.
Sachsen-Kartographie Blatt 90 „Sebnitz und Umgebung“ 1:30.000
Sachsen-Kartographie 91 „Hintere Sächsische Schweiz“ (Blatt 1 „Schrammsteine, Affensteine, Zschirnsteine“) 1:15.000.
Sachsen-Kartographie 91 „Hintere Sächsische Schweiz“ (Blatt 1 „Schrammsteine, Affensteine, Zschirnsteine“) 1:15.000 oder Landesvermessungsamt Sachsen, Wanderkarte „Schrammsteingebiet“ 1:10.000.
Die Tour liegt am Schnittpunkte zweier Karten: Sachsen-Kartographie 91 „Hintere Sächsische Schweiz“ (Blatt 1 „Schrammsteine, Affensteine, Zschirnsteine“) und 92 (Blatt 2 „Großer Zschand, Hinterhermsdorf“), beide 1:15.000. Besser die staatliche Nationalparkkarte 1:25.000 verwenden!
Sachsen-Kartographie 92 „Hintere Sächsische Schweiz“ (Blatt 2 „Großer Zschand, Hinterhermsdorf“) 1:15.000.
Sachsen-Kartographie Blatt 95 „Rosenthal-Bielatal und Umgebung“ 1:15.000.
Sachsen-Kartographie Blatt 95 „Rosenthal-Bielatal und Umgebung“ 1:15.000, besonders detailliert Wanderkarte: „Bielatalgebiet“ 1:10.000 von Rolf Böhm, Bad Schandau, im regionalen Buchhandel.
Nicht ganz drauf ist diese Tour auf der Karte 91 „Hintere Sächsische Schweiz Blatt 1“ der Sachsen-Kartographie, vollständig wird sie nur mit der zusätzlichen Karte 92 Blatt 2 wiedergegeben. In diesem Fall ist die in der Einleitung als Übersichtskarte angegebene Topographische Karte „Sächsisch-Böhmische Schweiz“ 1:25.000 des Landesvermessungsamtes vorzuziehen.
Diese Tour findet sich auf der Karte 17 „Nationalparkregion Sächsisch-Böhmische Schweiz“ 1:30.000 der Sachsen Kartographie (nicht auf der Übersichtskarte des sächsischen Landesvermessungsamtes!). Ein detaillierter Plan der Felsen und aller Wege im Bereich der Tyssaer Wände ist in den beiden Kiosken erhältlich. ■
► Literaturtipps: Dietrich Hasse: Wiege des Freikletterns. Sächsische Marksteine im weltweiten Alpinsport bis Mitte des 20. Jh. München (Rother). Im Elbsandsteingebirge entstand der Sport des Freikletterns, hier wurden auch erstmals die ethischen Regeln dieser Sportart aufgestellt – in der Sächsischen Schweiz sind sie heute noch gültig.
Michael Bellmann: Der Klettersteigführer Sachsen. Dresden (Heimatbuchverlag) 2016, www.heimatbuchverlag.de. Alle Klettersteige der Sächsischen Schweiz (und andere in Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Franken) beschrieben und bewertet, darunter alle in unserer Tourenauswahl (wo sie meist nur einen eher kleinen Teil der gesamten Wanderung ausmachen).
Hartmut Landgraf: Wildnis vor der Haustür. Reporter erkunden den Nationalpark Sächsische Schweiz. Freital (Redaktions- und Verlagsges. Freital-Pirna, Edition SZ) 2010. Essay-kurze Berichte über Tiere und Pflanzen der Sächsischen Schweiz, recherchiert und verfasst von Redakteuren der Sächsischen Zeitung – gut illustriert, sehr informativ!
Frank Richter: Elbsandsteingebirge. Vom Erleben der Landschaft. Husum (Druck- und Verlagsgesellschaft) 2015. Großformatiges Kompendium aus den Bereichen Geschichte, Kunst, Natur und Naturschutz, mit wirklich eindrucksvollen Bildern.
Frank Richter: Der historische Malerweg: Die Entdeckung der Sächsischen Schweiz im 18./19. Jahrhundert. Dresden (Verlag der Kunst) 2012. Eine ebenso schöne wie lehrreiche Zusammenstellung über die Werke der Frühromantik, die auf dem oder beim Malerweg entstanden sind. Neben Caspar David Friedrich und Ludwig Richter sind auch Musiker vertreten, die sich hier inspirieren ließen. ■