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Tschechien
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Tschechien

Orientiert in Tschechien

Tschechien ist ...
... eine kleine Unbekannte

Dass Tschechien einst Teil eines sowjetischen Satellitenstaates war und gute Sportler hervorbringt, ist allgemein bekannt. Dass das Bier des Landes, allen voran das Pilsner Urquell, zu den besten der Welt gehört, fällt einem beim Stichwort Tschechien auch noch ein. Und vielleicht hat man sogar schon mal die Hauptstadt besucht, dann schwärmt man von der Karlsbrücke, dem Altstädter Ring und dem Hradschin, erinnert sich an die Knödelküche und den Schnaps danach – Becherovka war sein Name. Dann aber hört das Wissen über das kleine, von Mittelgebirgen umrahmte Land vor unserer Haustür oft auch schon auf.

... unspektakulär schön

Die Unkenntnis über den Nachbarn verwundert eigentlich nicht. Tschechien hat in der Weltpolitik wenig zu melden und ist kein Land der Superlative. Die Berge sind nicht sonderlich hoch, die Städte nicht sonderlich groß, die Täler keine spektakulären Cañons, und Küstenromantik gibt es gleich gar nicht. Einzig und allein die faszinierend-schöne Hauptstadt, das Goldene Prag, braucht keine internationalen Vergleiche zu scheuen. Prag ist aber nicht Tschechien, zwischen der Hauptstadt und dem Land liegen oft Welten.

... Böhmen und Mähren

Tschechien umfasst die historischen Landschaften Böhmen und Mähren, die durch die Böhmisch-Mährische Höhe voreinander getrennt sind. Die Grenzen zu den Anrainerstaaten bilden weitestgehend Mittelgebirge, im Südwesten der Böhmerwald, im Nordwesten das Erzgebirge, an das Lausitzer-, Riesen-, Adler- und Altvatergebirge anschließen. An der östlichen Grenze zur Slowakei erheben sich die Mährischen Beskiden und die Weißen Karpaten. Dazwischen liegen größere und kleinere Beckenlandschaften.

Böhmen und Mähren präsentieren gewohnte Szenerien, diese jedoch oft überaus lieblich und beschaulich: Stellen Sie sich eine sanft gewellte Hügellandschaft vor mit wildromantischen Flussläufen, tiefen Wäldern und endlosen Feldern, und Sie kommen dem Ganzen schon sehr nahe. Mittendrin machen es sich Dörfer gemütlich, die Otfried Preußler erfunden haben könnte – Preußler stammt ja auch aus Böhmen. Verbunden sind sie durch lange Alleen, die andernorts längst dem Straßenausbau zum Opfer gefallen wären. Von Hügelkuppen grüßen charmante alte Städte, drohen dunkle Klöster, winken mächtige Burgen und prächtige Schlösser. Die Herrschaft der Přemysliden, Luxemburger, Habsburger und wie sie nicht noch alle hießen, lassen sich an ihnen ablesen wie die Zeiten an den Jahresringen eines Baumes.

... ein vielseitiges Ganzes

Dieses Buch führt Sie zu den schönsten Orten der verschiedenen Regionen Tschechiens, eines Landes, das nur wenig größer ist als Bayern. Das Buch ist in acht Kapitel gegliedert, das erste ist Prag gewidmet. Mittelböhmen umschließt die Goldene Stadt wie ein Ring, in dem Schlösser wie Diamanten funkeln und auch eine der publikumsträchtigsten Burgen des Landes zu finden ist: Burg Karlštejn. Nordböhmen punktet mit bizarren Felslandschaften wie dem Böhmischen Paradies und der Böhmischen Schweiz. In Ostböhmen erstrecken sich weite Ebenen, erhebt sich aber auch das Riesengebirge mit dem höchsten Berg des Landes, der Schneekoppe (1602 m ü. d. M.). Das dünn besiedelte Westböhmen lockt mit Kurbädern im Zuckerbäckerstil. Ein Wanderparadies! Das dünn besiedelte Westböhmen lockt mit Kurbädern im Zuckerbäckerstil und der Studentenstadt Pilsen. Südböhmen ist dank Lipno-Stausee, Böhmerwald und charmanten Städtchen ein Urlaubermagnet. Die zugige Böhmisch-Mährische Höhe bietet gleich mehrere UNESCO-Welterbestätten. Südmähren ist die wärmste Region des Landes, Weinberge prägen das Bild an der Grenze zu Österreich. Und Brünn, die südmährische Metropole, ist dank ihrer guten Museen und ihrer lässigen Kneipen- und Gastroszene gar eine eigene Städtereise wert. Nordmähren schließlich steht für Kohle und aufgegebene Fabriken, aber auch für reizvolle Berglandschaften mit verwunschenen Dörfern.

... Glamour und Tristesse

Wohin man auch fährt, überall stößt man auf kulturhistorische Glanzlichter. Wahr ist aber auch: Wo immer man sich im Land bewegt – regelmäßig begegnet man dem Erbe der sozialistischen Ära, einer Epoche, die achtlos Altes dem Verfall preisgab oder es stillos durch Neues ersetzte. Glamour und Tristesse liegen oft eng beieinander. Doch der Restaurierungsboom ist ungebrochen. Braungraue Ruinen können morgen schon farbenprächtige Hingucker sein, heruntergekommene Herbergen charmante Boutiquehotels, manch urige Pinte kann sich aber genauso in ein modernisiertes, gesichtsloses 08/15-Lokal verwandeln.

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