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Westboehmen
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Westboehmen

Sightseeing in Westböhmen

Aschenbrödel und Schlossgeister

Kein Wunder, dass die Tschechoslowakei für ihre Märchen- und Kinderfilme mit Zwergen, Burgfräuleins, Rittern und Gespenstern so berühmt war – wo sonst findet man dafür so viele Kulissen? Kaum ein Hügel ohne Burgruine, kaum eine Stadt ohne Schloss und kaum ein altes Gemäuer, über das es keine gruselige Legende zu erzählen gäbe. Schlösser- und Burgenfreaks könnten ganze Jahre in Westböhmen verbringen, wären viele Anlagen nicht verfallen, in Privatbesitz oder zweckentfremdet. Auf jeden Fall einen Ausflug wert sind die Wasserburg Švihov (hier wurde „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ gedreht), die Burg Rabí (Ritterfest im Sommer), das Empireschloss Kynžvart (mit einem Kuriositätenkabinett), das Renaissanceschloss von Horšovský Týn (feudal, feudal! ) sowie das Kloster Kladruby (eine der beeindruckendsten Klosteranlagen Böhmens).

Orte wie aus dem Bilderbuch

Westböhmen besitzt ein paar überaus malerische Ortschaften abseits der großen Bäder. Die bizarr-schöne Lage des Städtchens Loket über der Eger zieht viele Ausflügler an. Das im Wald versteckte Rabštejn nad Střelou besitzt nur 25 ständige Einwohner und bezeichnet sich daher selbst gerne als kleinste Stadt Mitteleuropas. Im schmucken Bečov nad Teplou lohnt das Barockschloss samt Reliquienschrein des Hl. Maurus einen Besuch. In der ehemaligen Reichsstadt Cheb, in Domažlice, KašperskéHorý, Klatovy, Kadaň oder Žatec begeistern Marktplätze mit perfekt restaurierten Bürgerhäusern. Um die traumhaften Altstadtkerne gruppieren sich zwar zuweilen uniforme Betongürtel – aber was ist schon ohne Makel.

Auf Goethes Spuren

Zählt man all seine 17 Kuraufenthalte zusammen, verbrachte Johann Wolfgang von Goethe rund drei Jahre in Westböhmen. Das Ergebnis: 326 Goethe-Gedenktafeln und 18 Goethe-Denkmäler! So wundert es nicht, dass das städtische Museum von Marienbad auch als Goethe-Gedenkstätte dient. In Marienbad verliebte sich der damals schon betagte Dichterfürst 1823 unglücklich in die gerade mal 19-jährige Ulrike von Levetzow. In Karlsbad lädt das „Kleine Versailles“, seinerzeit Goethes Stammlokal, zur Einkehr ein. Oder besteigen Sie den Kammerbühl, einst ein feuerspeiender Vulkan, heute ein harmloses Hügelchen. Goethe erforschte ihn in seiner Funktion als Naturwissenschaftler. Und in Pilsen schließlich kann man sich auf die Suche machen nach der witzigen Gedenktafel mit der Inschrift: „In diesem Haus hat Johann Wolfgang von Goethe nie gewohnt, nie übernachtet. Er blieb nie hier stehen und trank in diesem Haus niemals eine einzige Tasse Kaffee.“

Die besten Museen im Überblick

Kunstgalerie in Karlsbad: Josef Čapek, Emil Filla & Co – hier begegnet man den Big Names der tschechischen Kunstszene des frühen 20. Jh.

Retromuseum in Cheb: Hier wird tschechoslowakischer Alltag liebevoll dokumentiert. Nebenan gibt es mit der Galerie der bildenden Kunst ein weiteres sehenswertes Museum.

Brauereimuseum in Pilsen: Das meistbesuchte Museum Pilsens.

Katakomben in Klatovy: Kein Museum im eigentlichen Sinn, sondern eine gruselige Ausstellung mit etwa 30 Mumien in der Krypta der Kirche am Marktplatz.

Bergsynagoge in Hartmanice: Die kleine Dorfsynagoge beherbergt eine spannende Ausstellung zum einstigen deutsch-jüdisch-tschechischen Leben.

Lost Places

Bergwerk Rolava: In dem verlassenen Bergwerk in den Wäldern des Erzgebirges bauten einst Kriegsgefangene Zinn ab.

Kyselka: Im 19. Jh. ein kleiner, feudaler Kurort, heute ein spannender Lost Place, wo noch immer Quellen sprudeln.

Barocke Reitschule und Kirchenruine in Světce: In einem stillen Vorort von Tachov wartet ein Schmankerl auf Freunde der Ruinenliebe.

Schlossruinen in Podhradí: Reste von Ummauerungen und Terrassen, dazu Kellergewölbe, in denen es spuken soll.

Das verschwundene Grafenried: Nach der Vertreibung der Deutschen wurde das im Grenzgebiet gelegene Dorf dem Erdboden gleichgemacht. Jüngst aber wurden dessen Überreste wieder freigelegt.

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