Ausgehen

Viel (Kultur-)Vergnügen!

Wem die Staatsoper, ein klassisches Konzert im Musikverein oder das Burgtheater zu erhaben ist, möge z. B. eine Operette in der Volksoper, ein Musical im Ronacher, einen Kabarettabend im Stadtsaal, Kleinkunst bei Klettenheimers oder einen Film im Metro- oder Schikaneder-Kino in Erwägung ziehen. Was wann wo geboten wird, entnimmt man am besten dem Stadtmagazin „Falter“.

Trinken und Tanzen im 1. und 2. Bezirk

Zwischen Stephansdom und Hofburg, Oper und Burgtheater gibt sich Wien auch am Abend weltstädtisch und elegant. Ein Klassiker fürs späte Gläschen ist die noch vom Meister der Moderne selbst gestaltete Loos American Bar, laut „Falter“ die schönste Bar der Stadt. Ebenfalls schon fast legendär ist die Volksgarten Clubdisco am Burgring mit Freiluftparkett im Park. Neben Wiens ältester Diskothek huldigen inzwischen eher kühl gestylte Clubs wie Babenberger Passage und O – der Klub dem luxuriösen urbanen Lifestyle, während es zwischen Rabensteig und Ruprechtsplatz nordwestlich der altehrwürdigen Kathedrale eher laut und derbe zugeht. Dort mischten in den 1980er-Jahren die ersten Designerkneipen, z. B. Roter Engel, die bis dahin eher volkstümelnde Wiener Gastroszene auf. Weil einige von ihnen inzwischen zu bier- und schnapsseligen Abfüllstationen mutiert sind, wird das Viertel Bermudadreieck genannt. Es reicht bis zum Donaukanal, wo Jazzland und Flex, einst einer der besten Heavy Metal Clubs Europas, schon seit Jahrzehnten die Stellung halten und inzwischen von weiteren Lokalen wie dem mondänen Motto am Fluss oder der netten Strandbar Herrmann flankiert werden. Auch das andere Donaukanalufer wird von Schönwetterlokalen wie dem Neni am Wasser gesäumt. Ansonsten lädt der 2. Bezirk in gemütliche Kneipen und stylische Bars rund um den Karmelitermarkt, während im Prater Österreichs größte Diskothek namens Praterdome mit mehreren Dancefloors und Bars Furore macht.

… zwischen Ring und Gürtel

Rund um den Naschmarkt bzw. im Freihausviertel gefallen mir das retrocharmante Café Anzengruber und das italienisch angehauchte Amacord, wo man gemütlich essen und/oder trinken kann. Schwule mögen das nostalgisch-plüschige Café Savoy und das auch bei Heteros beliebte Bar-Restaurant Thell (Motto) im benachbarten Margareten.

Im Museumsquartier servieren z. B. Halle und Café Leopold bis spätabends Speis und Trank. Gleich hinter dem MQ erhebt sich der idyllische Spittelberg mit zahlreichen Kneipen, darunter linksalternative Szeneklassiker wie Amerlingbeisl und 7stern. Unprätentiös sympathisch ist das Europa (Hinterzimmer) an der Neubaugasse, die nordwärts direkt in die Josefstadt führt. Die verdankt ihre charmante Abendatmosphäre nicht zuletzt dem dortigen Theater und mehreren Kleinkunstbühnen, weil Publikum und Künstler nach der Vorstellung gern noch in ihren netten Lokalen einkehren.

… auf und hinter der Gürtellinie

Die Nordwestflanke des Gürtels ist seit ihrer Sanierung von schicken Bars und Musikclubs wie Q und B 72 in den nun verglasten Stadtbahnbögen gesäumt, wobei allein der rockige Gürtelclubpionier Chelsea noch hinter Mauern verborgen ist. Auf der anderen Straßenseite behaupten sich eher alternativ-gemütliche Szenekneipen wie das schummerige Weberknecht seit 1914 das charmant-altmodische Weinhaus Sittl. Jenseits des Gürtels locken Weinseligkeit und Schrammelmusik in den Heurigen von Grinzing oder die nette Kneipenszene rund um den Yppenplatz im multikulturellen Ottakring.

5 Tipps für 5 Abende

 „Volkstheater“: Das 1889 gegründete Theater mit der nostalgisch-schönen Roten Bar hat Atmosphäre und Klassisches und Zeitgenössisches vornehmlich österreichischer Autoren im Repertoire.

 „Hold“: Das Lokal des schnodderig-sympathischen Georg Hold hat nettes Personal und ebensolche Gäste, ist kulinarisch italophil und animiert dazu, bei einem guten Glas italienischen Weins zu versacken.

 „Grande“: Die fein gewandeten freundlichen „Jungs“ hinter der Theke der gediegen-gemütlichen Josefstädter Cocktailbar verstehen ihr Shaker-Handwerk.

 „Café Orient“: Als Unterlage superleckere Falafeln, guter Wein, sporadisch kleine musikalische Darbietungen und freundliches Personal, kurzum: ein Wohlfühlort.

 „Strandbar Herrmann“: Hier kann man bei schönem Wetter mit Cocktails, Wein und Bier auf Liegestühlen am Ufer des Donaukanals chillen und bei (Fußball-)Bedarf „publicviewen“.

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