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Algarve

Orientiert an der Algarve

... arabisch

Der Name der Region kommt vom arabischen Al-Gharb, الغرب. Das bedeutet „der Westen“, denn bis zum 13. Jh. war die Region unter maurischer Herrschaft und der westlichste Vorposten auf der Iberischen Halbinsel.

... der Garten Portugals

Am Küstensaum fruchtbares Ackerland mit rot leuchtender Erde. Orangen-, Mandel- und Feigenbäume, dazwischen Gemüse oder Getreide. Mittlerweile ist aber die Landwirtschaft wegen der Trockenperioden ein mühseliges Geschäft, und viele Ackerflächen werden nicht mehr bestellt. Doch noch immer taucht die Mandelblüte die Algarve im Februar/März in ein weißes Rosa – als ob Frau Holle Blüten vom Himmel geschüttelt hat.

Landeinwärts wird die Algarve hügeliger und die roten Kalkverwitterungsböden gehen über in dunklen Lehmschiefer. Hier werden traditionell Schafe gehalten und Korkeichen kultiviert. Heute finden sich in den Hanglagen viele im Wortsinn brandgefährliche Eukalyptusplantagen – der Rohstoff für die Papierindustrie.

... Genuss aus dem Meer

Der Atlantik vor der portugiesischen Küste ist noch immer ziemlich sauber und reich an Meerestieren. Von der Vielfalt kann man sich jeden Vormittag in der Fischmarkthalle, die es praktisch in jedem Ort gibt, überzeugen. Traditionell werden die Fische auf einem Holzkohlegrill genau auf den Punkt gegart. Besonders die Sardinen schmecken so vorzüglich und sind dabei noch ein preislich akzeptabler Genuss. Etwas ausgefallenere Meeresfrüchte sind die Entenmuscheln percepes die von Tauchern von der Steilküste „gepflückt“ werden, davon lässt man sich am besten ein kleines Schälchen als Vorspeise servieren. Nicht minder exotisch und köstlich ist das muxama de atum – luftgetrocknete und leicht gesalzene Thunfischfilets.

... süß

Wegen der vielen Mandelbäume ist Marzipan an der Algarve fast eine Selbstverständlichkeit. Daraus werden Tiere oder Früchte geformt, die man in vielen Cafés oder am Markt kaufen kann. Ein nettes Mitbringsel, genauso wie die getrockneten Feigen, die als Blumenblüte aufgefaltet und mit Mandelkernen verziert sind.

... quirlig und einsam

Der Bereich vom Badeort Quarteira bis Praia da Roche bei Portimão darf als Touristenmeile bezeichnet werden. Was aber nicht bedeutet, dass man dort keine netten Tage verbringen kann. Je weiter westlich – und windiger – es wird, desto weniger Badegäste bevölkern die Strände und Dörfer. Ganz im Westen, an der Costa Vicentina, gehört die Algarve heute der Surfszene, Massentourismus ist Fehlanzeige. Noch einsamer wird es im Hinterland, wo die Landflucht der 80er- und 90er-Jahre allerorten zu spüren ist und die typischen weiß gekalkten Häuschen mit den roten Ziegeldächern nur mehr vereinzelt eingestreut sind.

... ein Aussteigerparadies

Während in den letzten Jahrzehnten viele Portugiesen nach Nordeuropa auswanderten, zogen seit den 60ern englische und etwas später deutsche Aussteiger an die Algarve. Während Erstere betuchte Pensionäre waren, die ihren Lebensabend im Süden verbrachten, kamen gerade aus Deutschland viele Freaks, die sich nach den politischen Umbrüchen der 70er und wegen der niedrigen Lebenshaltungskosten hier niederließen – inzwischen in zweiter Generation und zum Teil sehr erfolgreich integriert. Interessant ist der Besuch des Flohmarktes in Barão de São João am ersten Sonntag im Monat, eine Aussteigerparty, die aber nur noch stark reglementiert stattfindet.

... Naturschutzzone

Die Algarve ist reich an Pflanzen- und Tierarten, vor allem für (Zug-)Vögel ist sie ein futterreiches Paradies. Gleich mehrere Schutzgebiete wurden eingerichtet, die die Lebensräume erhalten sollen. Darunter zählen in Meeresnähe die Mündung des portugiesisch-spanischen Grenzflusses Guadiana bei Castro Marim, die einzigartige riesige Lagune der Ria Formosa (Tour 1) sowie die artenreiche Felsküste zwischen Sagres und Cabo de São Vicente (Reserva Biogenética de Sagres). Westlich von Lagos beim Ort Budens beginnt der Parque Natural do Sudoeste, von dort zieht sich die geschützte Küste an der Costa Vicentina nach Norden.

Im Hinterland findet man den Rocha de Pena zwischen Alte und Salir (Tour 6) sowie die Fonte da Benémola nördlich von Loulé (Tour 5).

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