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Hamburg

Ausgehen

Schanze und St. Pauli

Hamburger Ausgehprofis gehen zunächst in die Schanze und später nach St. Pauli, praktischerweise grenzt das eine Viertel ans andere. In beiden ist die Dichte an Bars, Kneipen und Clubs sehr hoch. St. Pauli hat dann noch die Nightlife-Sightseeing-Meile rund um die Reeperbahn – gemütlich einen trinken kann man dort aber nicht.

Das kann man dafür in der Schanze, z. B. im Haus 73 rechts neben der Roten Flora, wo man erste Erfahrungen mit der neuen Hamburger Craft-Beer-Szene macht. Wer dieses Erlebnis ausbauen möchte, geht auf eine gepflegte internationale Bierreise ins Alte Mädchen. In einer ähnlichen Liga, allerdings nicht mit Bier, sondern mit White Russian, spielt das Dschungel, das direkt neben einem der besten Konzertschuppen Hamburgs liegt, dem Knust. Musikalisch ebenfalls gut unterhalten wird man im Le Fonque, seit zwei Jahrzehnten eine Institution in der Schanze.

Kommen wir zu St. Pauli und zum Tanzen. Auf dem Weg dorthin streift man eine große Freifläche, das Heiligengeistfeld. Dort steht ein ehemaliger Flakturm, in dessen 4. Stock das Uebel & Gefährlich untergebracht ist: Konzerte und Partys über der Stadt, inklusive Dachterrasse. Übel können hier höchstens die immensen Menschenmassen sein … Im Epizentrum auf der Reeperbahn hat sich der Mojo Club zum zweiten Mal einen Namen gemacht: mit Jazz in all seinen Spielarten. Direkt auf der Großen Freiheit tönt das Gruenspan, in den 70ern die erste Disco mit Lasertechnik, heute Club und Konzerthaus in einem. Falls es eher ein Cocktail in wesentlich gediegenerer Atmosphäre mit einem fantastischen Nachtblick auf das erleuchtete Hafengelände sein soll: Im 20up wird man glücklich, ganz bestimmt.

Portugiesenviertel

Alles andere als ein Geheimtipp, aber für Hamburg-Novizen auf jeden Fall eine Erwähnung wert – zumindest für die, die Essen und Ausgehen soft ineinanderfließen lassen wollen. Das Mini-Viertel liegt im Rücken der Landungsbrücken und hat seinen Namen von den vielen Einwanderern, die sich hier in den 1970er-Jahren angesiedelt und ihre Restaurant- und Kneipenkultur mitgebracht haben. Deswegen kann man vorzüglich plaudern, picheln und essen, vorzugsweise Rotwein zu einem Fischgericht. Im Sommer ist das besonders schön, wenn man alles zusammen draußen auf den Straßenterrassen tun kann – vorausgesetzt, das Hamburger Wetter macht mal auf Portugiesisch.

Ottensen

Das Gassengewirr Ottensens ist nicht nur tagsüber wunderbar. Schrille Nightlife-Brüller gibt’s hier zwar nicht – aber das kann ja auch ganz angenehm sein. Schön ist’s z. B. in der heimeligen Reh Bar direkt auf der Ottensener Hauptstraße. Gut gefallen hat es mir auch in der Gazoline Bar mit ihrem Rundtresen und der lässigen Musik nur einen Katzensprung entfernt. Eine Berühmtheit über Hamburgs Grenzen hinaus hat Ottensen sogar auch: die Fabrik, ein Kulturzentrum mit prallem Konzertprogramm, das 1971 das erste seiner Art im Zuge der 68er-Bewegung war.

5 Tipps für 5 Abende

Le Lion“: Meine Lieblingsbar, wenn ich in Hamburg bin und es ein bisschen exklusiver und mondäner haben möchte. Man geht nicht hinein, man wird hereingebeten. Man hängt seine Jacke nicht auf, man gibt sie ab. Man bestellt nicht einfach, man wird beraten. Klar, das alles hat seinen Preis. Doch wann ist man schon einmal in der besten Bar der Stadt?

Frau Hedis Tanzcafé“: Hierbei handelt es sich um einen „ächt originaal“ Hamburgtipp, genauer gesagt um ein Ausflugsboot, das über die Elbe schippert, während Laune machende Bands und DJs aufspielen. Hafenrundfahrt mal ganz anders.

„Varieté im Hansa-Theater“: Die legendäre Bühne am Steindamm, auf der schon die Comedian Harmonists und Josephine Baker standen, unterhält Besucher auch heute noch ausgezeichnet mit Zauberern, Jongleuren, Artisten und Puppenkünstlern. Sicher, ein wenig Zirkus, ein wenig Show muss man mögen …

Abaton“: Noch eine Traditions-Location, die absolut besuchenswert ist: Das Kino im Grindelviertel war 1970 eines der ersten Programmkinos der Republik. Seitdem erhält es immer wieder Auszeichnungen für sein mainstreamfernes Programm.

Elbstrand: Bliebe zum Schluss noch eine absolute Low-Budget-Unternehmung: der Elbstrand in Övelgönne. Nette Leute, Rotwein oder ein, zwei Biere mitnehmen, sich die vorbeifahrenden Schiffe anschauen und „Hamburger Nightlife native“ ohne jeden Geschmacksverstärker genießen.

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