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Hamburg

Orientiert in Hamburg

Elbe und Hafen

Die Elbe teilt Hamburg ziemlich genau in einen nördlichen und einen südlichen Teil. Während südlich des Flusses die 74 km² großen Hafenanlagen mit ihren vier umschlagkräftigen Containerterminals liegen, wird an den Kaikanten der gegenüberliegenden Seite kräftig gebaut (HafenCity), kräftig gefeiert (St. Pauli) oder nach Kräften flaniert (Speicherstadt). Ein enormer Reiz der Hansestadt besteht darin, dass das „ursprüngliche“ Hamburg genau hier stattfindet. Dort, wo der gezeitenabhängige Fluss fließt, erfindet sich Norddeutschlands spannendste Stadt stets neu und ereignen sich die schönsten Skandale (nicht nur die Elbphilharmonie lässt grüßen …). Und dort halte ich mich am liebsten auf, denn dort gibt es immer etwas zu sehen.

Alster und Außenalster

Geradezu beschaulich ist dagegen das zweite Gewässer des Stadtstaates, die Alster. Sie entspringt ein paar Kilometer nördlich der Hamburger Stadtgrenze und fließt gemächlich weiter Richtung Stadtmitte. Kurz davor ist sie seit grauer Vorzeit zum großen Alstersee aufgestaut. Dessen verhältnismäßig kleiner, südlicher Teil heißt Binnenalster; sein größerer, nördlicher Teil ist die Außenalster, die auch „Hamburger Meer“ genannt wird. Anders als die Wirtschaftsfaktoren Elbe und Hafen sind Alster und Außenalster reine Freizeitreviere. Dort schippern die Ausflugsdampfer, und dort drehen die Jogger und Spaziergänger ihre Runden.

Bezirke und Stadtteile

Kennen Sie Duvenstedt, Sinstorf oder Lohbrügge? Ich auch nicht. Warum das so ist? Diese Stadtteile spielen touristisch eine untergeordnete Rolle, auch wenn die Duvenstedter, Sinstorfer und Lohbrügger das möglicherweise anders sehen … Aber von vorne: Hamburg ist in 7 Bezirke unterteilt (Altona, Eimsbüttel, Nord, Wandsbek, Mitte, Harburg, Bergedorf), die wiederum in insgesamt 104 Stadtteile gegliedert sind. Die touristisch wichtigsten Stadtteile verteilen sich praktischerweise auf nur zwei Bezirke: Hamburg-Mitte und Altona.

Die Schwerpunkte: Mitte und Altona

In Mitte – und dort nördlich der Elbe – liegen „von links nach rechts“: St. Pauli mit Kiez & Co; die Neustadt mit Michel und Jungfernstieg; die Altstadt; die HafenCity mit Elbphilharmonie und angrenzender Speicherstadt; St. Georg mit seinem Spektrum von Bahnhofsviertelcharme bis Außenalster-Gediegenheit. Damit man sich keine falschen Vorstellungen macht: Die Altstadt hat ihr vorangestelltes Attribut nur auf dem Papier, Stadtsanierungen und 213 Luftangriffe während des Zweiten Weltkriegs haben die historische Bausubstanz nahezu komplett zerstört. Mit zwei architektonischen Hochkarätern kann sie aber immer noch angeben: dem Rathaus und den „Handelskathedralen“ des Kontorhausviertels, die die UNESCO (mitsamt der Speicherstadt) 2015 als Weltkulturerbe geadelt hat.

Anders als Mitte steht Altona nicht so sehr für die klassischen Sehenswürdigkeiten, den Reiz macht dort die besondere Atmosphäre aus: im verwinkelten Ottensen, beim Elbstrand in Othmarschen, im multikulturellen Schanzenviertel und im vornehmen Blankenese.

Touristische Exklaven

Jenseits von Mitte und Altona wird die touristische Luft dünner. Wer sich mehr als zwei Tage in Hamburg aufhält, sollte sich aber mit ein paar „Exklaven“ vertraut machen: Ich empfehle das Grindelviertel ein paar Kilometer nördlich der Altstadt mit seinem einst jüdischen und jetzt studentischen Flair, den hoch in Hamburgs Norden gelegenen Ohlsdorfer Friedhof, der als größter Parkfriedhof der Welt gilt, und tatsächlich auch die südöstlich der Stadt gelegene Gedenkstätte beim ehemaligen Konzentrationslager Neuengamme, mit der sich Hamburg so lange Zeit so schwer getan hat.

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