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Mailand

Essen gehen

Essen gehen
Mailändische Küche

Die Po-Ebene vor den Toren der Stadt ist Zentrum der italienischen Rinderzucht und Schweinemast, seit dem 15. Jh. wächst hier auch riso – Italien ist Europas größter Reisproduzent. Daher ist die wahre cucina milanese, mailändische Küche, ausgesprochen deftig, reis- und fleischlastig. Das gastronomische Angebot in Mailand ist jedoch breit gefächert, Restaurants mit toskanischen, sizilianischen, piemontesischen oder apulischen Spezialitäten lassen kaum Wünsche offen. Zu all der Vielfalt findet sich auch der passende Wein, z. B. Schaumwein nach Champagnerart aus der nahen Franciacorta, Weine aus dem Anbaugebiet Oltrepò Pavese südlich von Pavia oder rote Tropfen aus der Valtellina, dem Veltlin.

Die Lokale

Es gibt in Mailand teure Gourmettempel mit berühmten Sterne-Köchen, aber auch gute und günstigere Lokale. Ristorante, Trattoria, Osteria – die Unterschiede verwischen zusehends. Hinter mancher schlicht erscheinenden Trattoria kann sich z. B. ein nobles Restaurant verbergen. Generell kann man sagen, dass ein Ristorante für gehobene, eine Pizzeria für eher günstigere Preise steht. Trattoria oder Osteria sind meist vergleichbar mit einer deutschen Gaststätte. Viele Lokale in Mailand rücken Tische ins Freie, selbst im Herbst und Winter kann man bei schönem Wetter unter Heizpilzen draußen essen.

Morgens eilig, mittags leicht, abends opulent

Das Ritual fast aller Mailänder ist jeden Morgen das gleiche: caffè, Espresso, oder cappuccino im Stehen (für Getränke serviert am Tisch gibt’s einen Aufschlag) in der Bar um die Ecke. Dazu eine brioche, gefüllt z. B. mit crema oder cioccolato.

Mittags bevorzugen die Mailänder ein leichtes Mittagessen: einen insalatone, großen Salat, oder ein fantasievoll belegtes Brötchen aus einer paninoteca oder einer prosciutteria. Viele (selbst teure) Lokale bieten mittags ein günstiges menù a prezzo fisso (auch: menu turistico) zu einem Fixpreis (ab ca. 15 €) an. Man wählt z. B. primo e contorno (Vorspeise plus Beilage), secondo e contorno (Hauptspeise mit Beilage) oder un piatto unico (kleine Portionen einer Vor- und Hauptspeise auf einem Teller). Im Preis inbegriffen: wahlweise Wasser oder ein Glas Wein, Espresso, coperto (Zuschlag für Brot und Gedeck). Wer alla carta speist, muss tiefer in die Tasche greifen.

Den Feierabend läuten Mailänder mit einem aperitivo, Aperitif, ein, anschließend schlemmt man in den Lokalen meist ausgiebiger, la cena, das Abendessen, kann Stunden dauern und geht über mehrere Gänge: antipasto (Vorspeise), primo (erster Gang), secondo (zweiter Gang) mit contorno (Beilage), dolce (Dessert), caffè und digestivo (Digestif). Traditionell essen zu gehen ist richtig teuer, vor allem in der Innenstadt. Zu zweit ist man schnell 80 € und mehr los. Entfernt man sich etwas vom Zentrum, nehmen Preise und die Gefahr, in eine Touristenfalle zu tappen, ab.

5 Tipps für 5 Abende

∎ „Latteria San Marco“ – Winzig klein und immer gesteckt voll: Arturo Maggi und Ehefrau Maria kochen ausschließlich in großen Silbertöpfen. Hier schlemmt man schnörkellose Gerichte – umgeben von Blumenbildern wie in Omas Wohnzimmer.

∎ „ATMosfera“ – Feine Küche in der Tram: Abendessen in einzigartiger Atmosphäre in historischen, nostalgisch eingerichteten Straßenbahnen, die zu rollenden Restaurants umfunktioniert wurden. Man genießt beim gleichzeitigen Sightseeing ein Spitzenmenü.

∎ „Fioraio Bianchi Caffè“ – Speisen im Blumenladen: Hier gibt’s italienische Küche mit französischen Einflüssen. Man tafelt zwischen duftenden Blumensträußen im Vintage-Ambiente des historischen Blumenladens Fioraio Bianchi.

∎ „Le Cesarine“ – Zu Gast bei Fremden: Hobbyköche laden via Website Urlauber zum selbstgekochten Menü in die eigene Wohnung ein. Man kann in einheimische Kochtöpfe blicken und auf Wunsch authentische mailändische Küche probieren.

∎ „Don Carlos“ – Dinieren im Grand Hotel: Das Restaurant im Grandhotel et de Milan huldigt dem Komponisten Verdi, man genießt italienische Küche auf höchstem Niveau umgeben von Gemälden, Bildern und Skizzen aus der Welt der Oper.

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