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Thassos und Samothraki
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Thassos und Samothraki

Orientiert auf Thássos

... der grüne Smaragd der Ägäis

Zwar haben Waldbrände Wunden hinterlassen, dennoch weist die Insel dank reicher Winterregenfälle noch immer mehr üppiges Grün auf als die meisten anderen griechischen Eilande. Für Wanderer ist sie deshalb und auch wegen ihres stellenweise alpinen Charakters ein ideales Revier mit leichteren bis anspruchsvolleren Touren. Dort, wo die Wälder nicht zerstört sind, reichen sie oft hinunter bis an die Küste und geben dieser einen besonderen Reiz. Und auch die ausgedehnten Olivenhaine im Süden und im Westen der Insel tragen dazu bei, dass Thássos sich mit dem Beinamen „grüne Insel“ schmücken darf. Mehr als eine Million Ölbäume will man hier gezählt haben. Nicht zuletzt tragen mächtige Platanen zum Grün der Insel bei.

... die Insel des weißen Marmors

Bereits in antiker Zeit hatte der thassitische Marmor einen exzellenten Ruf, die Überreste der Steinbrüche von Alikí führen vor Augen, wie man damals das „weiße Gold“ abbaute. Heute wird es immer noch in zwölf Steinbrüchen abgetragen, in Fabriken verarbeitet und u. a. in den Nahen Osten exportiert, wo man den gut isolierenden weißen Marmor besonders schätzt.

... ein Ziel für Freunde der Antike

In der Blütezeit der griechischen Antike war Thássos nicht nur wegen seines fruchtbaren Bodens, sondern auch wegen seiner immensen Vorräte an Edelmetallen, Holz und Marmor die am dichtesten besiedelte Insel der Ägäis und wurde das „Athen des Nordens“ genannt. Entsprechend prachtvoll wa-ren seine Bauwerke, wovon heute noch in Liménas die Agorá, die Stadtmauer mit ihren Toren, das Theater, der hochgelegene Athenatempel oder die antiken Marmorsteinbrüche in Alikí zeugen.

... ein Badeparadies

Die meisten Besucher kommen v. a. wegen der zahlreichen herrlichen Sand- und Kiesstrände auf die Insel, die sich wie die Perlen an einer Kette aneinanderreihen. Badefans können sich hier tatsächlich täglich einen neuen Lieblingsbadeplatz aus dem großen Angebot aussuchen. Fast alle bieten eine hervorragende touristische Infrastruktur und sind auch für Kinder gut geeignet. Im Hochsommer kann es allerdings an manchen Badeplätzen ganz schön eng werden, doch zum Glück findet man auch dann immer noch stillere Buchten, in denen nicht Liege an Liege steht.

... ein Stück traditionelles Griechenland

Wem der Rummel in den Badeorten zu viel wird, kann sich ins Inselinnere zurückziehen, wo eine ganz besondere Atmosphäre herrscht. Die Berge, die duftenden Kiefern und blühenden Sträucher sowie die Blumenteppiche zwischen uralten Olivenbäumen, dazu die weidenden Schafe, Ziegen und die vielen bunten Bienenkästen – kein Zweifel, hier hat Thássos etwas von Arkadien. Und die Bergdörfer mit ihren z. T. noch traditionell gebauten Häusern, ihren Kafenía, vor denen Gruppen von Männern debattieren, vermitteln einem noch das Flair des so viel beschworenen alten Griechenlands.

... die Insel der Skalen

Unterwegs oder beim Studium der Inselkarte fällt auf, dass die meisten Dorfnamen zweimal auftauchen: oben in den Bergen und unten an der Küste, hier aber mit dem Zusatz Skála versehen und in der Genitivform, z. B. Kalliráchi und Skála Kalliráchis. Es handelt sich jeweils um eine Gemeinde, in dem Beispiel um die Gemeinde Kalliráchi. Skála bedeutet „Treppe“ bzw. „Zugang zum Meer“, die Skalen sind also nichts anderes als die Häfen der Bergdörfer. Vom 7. bis ins 18. Jh. war das reiche Thássos ein bevorzugtes Ziel von in der Ägäis plündernden Piraten. In dieser Zeit entstanden in den Bergen vom Meer her nicht einsehbare Dörfer, in die sich die geplagte Bevölkerung zurückzog; unten blieben nur noch die Ankerplätze. Nachdem man dem Piratenwesen Herr geworden war, zogen immer mehr Menschen wieder an die Küste, die Skalen entwickelten sich zu richtigen Orten, in denen heute meist der Tourismus boomt und oft mehr Menschen leben als in den Mutterdörfern.

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