Michael Müller Verlag Logo
mmtravel | WEB-APP
Gomera

SO HABEN SIE Gomera NOCH NIE GESEHEN

Wandern auf Gomera

► Gomeras Herz schlägt grün! Ein urzeitlicher Lorbeerwald überzieht die zerklüftete Bergwelt der zweitkleinsten Kanareninsel. Wenn die Passatwolken an den bis zu 1.484 m hohen Gipfeln aufsteigen, zieht dichter Nebel durch den moosigen, flechtenbewachsenen Zauberwald. Eine Säge wird hier nie wieder zu hören sein: 10 % der Insel stehen im Garajonay-Nationalpark unter Schutz, die UNESCO erklärte den Lorbeerwald zum Weltnaturerbe. Auch jenseits der Parkgrenzen ist Gomera an Abwechslungsreichtum kaum zu übertreffen. Unterschiedlichste Landschaften drängen sich auf der nur etwa 370 km² großen Insel auf engem Raum – und prädestinieren sie förmlich zum Wandern. Steile Schluchten grenzen an karge Hochebenen, fruchtbare Täler mit üppigen Terrassenfeldern laufen an einsamen Stränden aus. Dazwischen ragen die Roques in den Himmel, Relikte einstiger Vulkankrater, die der Erosion getrotzt haben. Beim Wandern wartet Gomera immer wieder mit Überraschungen auf: seltene Orchideen mitten im Urwald, ein Plausch mit einem Kartoffelbauern am Wegrand, eine verlassene Badebucht mit Lavastrand oder eine einfache Gaststätte mit leckeren Spezialitäten – die Insel hat sich trotz wachsender Gästezahlen viel von ihrer Ursprünglichkeit bewahren können. Der vorliegende Wanderführer umfasst Touren im stillen und grünen Norden ebenso wie im quirligen Valle Gran Rey, von gemütlichen Spaziergängen für die ganze Familie bis zu anspruchsvollen Touren durch zerklüftete Canyons. ■ Die Insel lässt sich durch unterschiedliche Klimazonen und Standorte grob in drei Wanderregionen unterteilen, die den Wandergebieten dieses Buches entsprechen (Südosten, Westen, Norden). ► Südosten (S. 34–75): Karges, ausgedörrtes Land und zerklüftete Schluchten bestimmen das Landschaftsbild im Südosten Gomeras, das Gebiet zwischen der Inselhauptstadt San Sebastián im Osten, Playa de Santiago im Süden und dem Roque Agando im Zentrum. Südlich des Inselkamms befindet sich die sonnenreichste Region der Insel und damit ein ideales Ausweichrevier für Tage, an denen es im Norden regnet. Die für Gomera charakteristischen Barrancos – tief eingeschnittene Canyons, die sich von der Inselmitte aus in Richtung Meer erstrecken – wirken hier besonders mächtig.Beim Wandern entdeckt man schnell den besonderen Reiz dieser Region. Die einsamen Strände der Südküste wie die Playa de la Guancha (Tour 1) lassen sich nur zu Fuß oder mit dem Boot entdecken. Grandiose Ausblicke, zum Beispiel auf Teneriffa und den Vulkan Teide, bieten sich bei den Abstiegen vom Aussichtspunkt Degollada de Peraza nach San Sebastián (Tour 2) oder Playa de Santiago (Tour 3). Mit dem Barranco de Erque lässt sich einer der spektakulärsten Canyons der Insel erwandern – mit abschließender Besteigung des Alto de Garajonay, des mit 1.484 m höchsten Gipfels Gomeras (Tour 6). Einfach sind Wanderungen durch den Nebelwald des Garajonay-Nationalparks (Tour 10), denn auf der Hochfläche müssen Wanderer keine großen Höhendifferenzen überwinden. Außerdem sorgen die Lorbeerbäume auch im Sommer für Schatten. Und auch die auf den ersten Blick kargen Landschaften entpuppen sich als grüne Oasen, wenn man zu den bewirtschafteten Terrassen der kleinen Seitentäler von La Laja (Tour 4) und Lo del Gato (Tour 5) wandert. Auch die Tour von El Rumbazo nach Playa Santiago führt in ihrem Anfangsteil durch überraschend grüne Gegenden (Tour 7). Ein einzelner Baum steht dagegen bei der Wanderung zum Drachenbaum von Alajeró im Mittelpunkt (Tour 8). Zu den schönsten Touren – mit spektakulären Ausblicken – gehört die Rundwanderung am Roque Agando (Tour 9). ■ ► Westen (S. 76–127): Das Valle Gran Rey, eine dramatisch geformte Schlucht, öffnet sich im Westen Gomeras zum Meer hin. Mit seinen weißen Häuserwürfeln an den Hängen, seinen Palmenhainen, den bis zu 800 m hohen Felswänden sowie mehreren kleinen Stränden gilt das Tal als grandioser Höhepunkt der Insel. Eine Fülle unterschiedlichster Wanderungen lässt sich direkt vom Valle Gran Rey aus starten, angefangen bei der beliebten Tour zum Wasserfall von Arure (Tour 17) bis hin zu anstrengenden, aber von atemberaubenden Ausblicken begleiteten Aufstiegen auf die Hausberge des Tals: die Hochebene von La Mérica im Norden (Tour 18) und den Tequerguenche im Süden (Tour 14). Mehrere historische Verbindungswege führen, gesäumt von spektakulär gelegenen Aussichtspunkten, vom Valle in die höher gelegenen Dörfer am Rand des Garajonay-Nationalparks (Touren 13, 15, 16 und 23). Diese verschlafenen Bergorte eignen sich für etwas gemächlichere Touren, zum Beispiel einen lukullischen Drei-Dörfer-Spaziergang (Tour 22), die Besteigung des beeindruckenden Tafelberges Fortaleza (Tour 11) oder die Entdeckung des verwunschenen Lorbeerwaldes (Touren 20 und 21). Herausfordernd ist dagegen der Abstieg von Arure in den Canyon von Taguluche (Tour 19). ■ Mehr lesen...