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Mallorca

SO HABEN SIE Mallorca NOCH NIE GESEHEN

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Wandern auf Mallorca

Wandern auf Mallorca hat Kultstatus. Wer einmal dort gewandert ist, schwärmt immer wieder davon und wird zum Wiederholungstäter. Die Mittelmeerinsel ist in ihrem Nordwestteil ein Kalkgebirge mit schroffen Felshängen über einsamen Meeresbuchten, mit wilden Schluchten, schattigen Steineichenwäldern und blütenreicher, duftender Macchie. Man wandert oft auf sehr alten, inzwischen wiederhergestellten Maultierpfaden, auf Wegen, die vor Jahrhunderten von Köhlern angelegt wurden, und rund um Valldemossa auf Reitwegen, die ein österreichischer Erzherzog anlegen ließ. Das milde Klima erlaubt fast das ganze Jahr über Wanderungen in allen Höhenstufen, und in den Talorten und einigen neu eingerichteten Berghütten findet der Wanderer eine auf ihn eingestellte Infrastruktur. Auch in der trockenen Palmettosteppe des Llevant-Berglandes im Osten und entlang der an einigen Stellen noch völlig unberührten Küste im Süden hinterlässt das Wandern auf Mallorca (und das Baden in einsamen Buchten!) bleibende Erinnerungen von nostalgischem Wert – die Nur-Badetouristen in Arenal, Can Picafort oder Porto Cristo sind doch wirklich zu bemitleiden! ■ Grob eingeteilt, kann man auf Mallorca von drei Regionen sprechen, die ganz unterschiedlich für das Wandern geeignet sind. ► Die Serra de Tramuntana (S. 37–175): Ein Wanderparadies schlechthin ist die Serra de Tramuntana im Nordwesten der Insel, ein imposantes Mittelgebirge (unter 1.500 m), das vorwiegend aus Kalken besteht. Zum Meer hin ist es von tiefen Schluchten durchzogen (z. B. Torrent de Pareis → Tour 20), auf seinen verkarsteten Höhen weist es dagegen Verebnungen und damit recht ausgedehnte Karsthochplateaus auf, so z. B. die „Schnee-Ebene“ des Puig de Massanella (→ Tour 30), die Plateaus im Teix-Massiv (→ Touren 11 bis 13) oder das Gipfelplateau des Puig Tomir (→ Tour 26). Die Halbinseln im Nordwesten (→ Touren 1 bis 3) und Nordosten (→ Tour 32) sind Ausläufer dieses Gebirges und in jeder Hinsicht (Gesteine, Oberflächenformen, Flora, Winde und Witterung) der Tramuntana zuzurechnen.In diesem Führer sind der Tramuntana 32 von 39 Touren gewidmet – das ist keineswegs ein zu hoher Anteil. Hinsichtlich ihrer Erreichbarkeit und wegen der etwas unterschiedlichen Anforderungen haben wir die Serra de Tramuntana nochmals in drei Wandergebiete gegliedert: die südliche Tramuntana um Andratx, Puigpunyent, Estellencs, Banyalbufar und Esporles, die mittlere um Valldemossa, Deià und Sóller und die nördliche um das Kloster Lluc. In der südlichen Tramuntana (S. 37–77) bleibt das Gebirge abgesehen vom Puig de Galatzó (→ Touren 4 und 5) unter 1.000 m Höhe, zur Küste stürzt es mit bis zu 400 m hohen, senkrechten Felsen ab (→ Touren 2 und 3), einige Wege führen jedoch zu alten Wachtürmen (→ Tour 2) oder Fischerorten wie Port des Canonge (→ Touren 7 und 9) und damit übers oder ans Meer. Schon in dieser Region zeigt sich der für die Tramuntana typische Gegensatz zwischen Schluchten in Richtung Meer und verkarsteten Hochebenen sehr deutlich: Der komplette Küstenverlauf zwischen Sant Elm und Banyalbufar ist für Wanderer off limits, besteht er doch nur aus senkrechten Kliffs und den Mündungsbereichen sog. Torrents, also nur im Winter wasserführender Gewässer, die durch von senkrechten Wänden begrenzte Schluchten zum Meer hinunterstürzen. Dagegen erfolgen ein Teil des Aufstiegs zum Puig de Galatzó (→ Tour 4) und der letzte Teil des Aufstiegs auf die Fita del Ram (→ Tour 10) über ausgedehnte verkarstete Plateaus. Im Mittelteil der Tramuntana (S. 78–123) um die Orte Valldemossa, Deià und Sóller sind die Felsküsten kaum weniger steil, es gibt aber mehr Zugänge zum Meer, die auch auf Wanderwegen erreicht werden können (z. B. von Deià zur Cala de Deià → Tour 15). Das Gebirge erreicht im Puig des Teix (→ Touren 11 bis 13) und der – nicht zugänglichen – Serra d’Alfàbia Höhen über 1.000 m, weist jedoch auch einige breite Täler auf, in denen sich die wichtigsten Orte mit großen Wein-, Öl- und Obstgärten (Orangen und Zitronen rund um Sóller) ausdehnen. Die Wanderungen sind hier oft länger als im Süden der Tramuntana, und die Überschreitung des Teix-Kammes zwischen Valldemossa und Deià (→ Tour 13) ist nicht nur anstrengend, sondern hat hinsichtlich der Ausgesetztheit und der Notwendigkeit von Trittsicherheit und Schwindelfreiheit auch durchaus alpinen Charakter.Der Nordteil der Tramuntana (S. 124–175) um das Kloster Lluc weist die größten Höhen auf. Die höchste Spitze, der Puig Major (1.436 m), ist Militärgelände und darf nur mit Führer und Genehmigung besucht werden, ohne sie tut’s der mit 1.365 m nur wenig niedrigere Puig de Massanella (→ Tour 30). Die Touren in diesem Teil der Tramuntana sind fast durchgehend anspruchsvoll, im Falle der Begehung der Schlucht des Torrent de Pareis (→ Tour 20) sogar sehr anspruchsvoll, denn es muss geklettert werden (bei anderen Touren gibt es kurze versicherte Abschnitte und gelegentlich eine leichte Kraxelei, von Klettern kann dabei nicht die Rede sein). Große Teile dieser Region sind heute noch von Steineichenwald eingenommen, der anderswo auf Mallorca sehr selten geworden ist, und in den höchsten Bereichen finden sich alpine Matten. Große verkarstete und quellenarme Hochplateaus mit Höhlen, Schlünden, Dolinen und Karrenfeldern (Areale mit Furchen im Kalkgestein) sind weit verbreitet. Sowohl der Puig des Tossals Verds (→ Tour 22) als auch der Puig Roig (→ Tour 27) ist solch ein von mehreren Gipfeln überragtes Plateau, und auch beim Puig Tomir (→ Tour 26) steht man trotz seiner von Lluc aus spitz zulaufenden Form letztlich auf einem ausgedehnten Gipfelplateau. ■ Mehr lesen...